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Fragenübersicht Was ist für dich "Gott"?
Anfang-2015 - 34 / 34 Meinungen
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04.08.2020 22:46 Uhr
Zitat:
Was ist "der eine Gott"? Und wie unterscheidet er sich von den vielen anderen Göttern?

Im Christentum und Islam unterscheidet er sich gar nicht von den vielen anderen.
Ihm werden alle Eigenschaften aller Götter zugeschrieben.

Im Prinzip nichts anderes als eine frühe Rationalisierung.
05.08.2020 00:40 Uhr
Eine allumfassende, lebensbejahende Kraft.

Es glaubt nicht jeder daran, denn nicht jeder hat Gottes Hilfe erfahren, oder vielleicht auch nicht darauf geachtet. Es ist aber schon so, daß wenn man irgendwas aus aller Kraft will und alles dafür tut, plötzlich unwahrscheinliche Zufälle passieren, die einem helfen. Und genau das ist Gott.
05.08.2020 08:09 Uhr
Schöpfer von allem, ewig, allmächtig, allwissend. Das entzieht sich dem Erfahrungshorizont des Menschen und ist schwer zu beschreiben. Gott existiert zu jeder Zeit an jedem Ort gleichzeitig, ist aber nicht an Zeit gebunden. Ja, wie gesagt, aus Menschensicht nur eingeschränkt erklärbar.

Aus meiner Definition *kann* es nur einen Gott geben. Alles andere, was nicht so allumfassend ist, wären aus Menschensicht unsagbar mächtige Wesen, aber keine Götter. Nur mal so.

Passt auch in mein wissenschaftliches Weltbild. Der Mensch ist zur Erkenntnis fähig. Es gibt aber Dinge, die werden wir nie erkennen können, was auch die Wissenschaft sagt. Angenommen die Urknalltheorie stimmt (was ich nun nicht anzweifle und was trotzdem mit meinem Gottesbild kompatibel ist), kann die Wissenschaft nie herausfinden, was *vor* dem Urknall war. Es geht schlicht nicht. Und in anderen Fällen kann man zwar feststellen, dass hier ein Naturgesetz wirkt und man stellt fest, dass das ja auch so logisch klingt, aber im Endeffekt nimmt man hin, dass es eben genau so ist.
Auch Evolution stört mein Gottesbild nicht. Die Bibel z.B. lese ich als Gleichnis, nicht als historische Überlieferung.


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 05.08.2020 08:12 Uhr. Frühere Versionen ansehen
05.08.2020 08:17 Uhr
Aha, eine Umfrage von Kreuzeiche.

Grüß' Gott Kreuzeiche! Der Herr ist auch mit Dir!
05.08.2020 08:27 Uhr
Eine Erzählung, an deren Wahrheitsgehalt ich früher fest geglaubt habe. Seit einigen Jahren nimmt meine Skepsis deutlich zu. Übrig geblieben ist ein kosmischer Versteckspieler, der sich nur besonders Eingeweihten offenbart, die dann meinen, er greife in den Lauf der Weltgeschichte ein.

Ein guter christlicher Bekannter von mir betete kürzlich zu Gott um einen Parkplatz (kein Witz!). In seiner Gegend gab es nur Parkplätze unter Linden und er hat ein nagelneues weißes Auto. Tatsächlich wurde sein Gebet von Gott erhört und er konnte sein Gefährt auf dem einzigen lindenfreien Platz weit und breit abstellen. Hallelujah!

Bei anderen mindestens genauso wichtigen Dingen wie zB ernsten Krankheiten ist Gott gerade mit anderen Sachen beschäftigt. Hmnn...
05.08.2020 08:40 Uhr
Zitat:
Bei anderen mindestens genauso wichtigen Dingen wie zB ernsten Krankheiten ist Gott gerade mit anderen Sachen beschäftigt. Hmnn...



Ich habe mich auch schon oft gefragt, weshalb Gott uns nicht stärker bei der Bekämpfung der Grünen hilft.
05.08.2020 08:55 Uhr
Bei anderen mindestens genauso wichtigen Dingen wie zB ernsten Krankheiten ist Gott gerade mit anderen Sachen beschäftigt. Hmnn...


> Der erste Schritt ist zu erkennen, dass es das Gute ohne das Böse nicht gibt. Böse im Sinne von "schlecht". Der zweite Schritt ist, zu akzeptieren, dass es Leid gibt. Dass das zum Menschsein dazugehört. Gott ist kein Deus ex machina, der mit dem Finger schnippt und alles fein macht.
05.08.2020 09:49 Uhr
Zitat:
.Gott ist kein Deus ex machina, der mit dem Finger schnippt und alles fein macht.


Das ist eben das Interessante. Man erwartet von Menschen, dass sie einander helfen und beistehen. Tun sie das nicht, nennt man das unterlassene Hilfeleistung.

Gott hingegen steht des öfteren beiseite und ist in Notlagen der interessierte Beobachter ("lässt es geschehen"), womit er natürlich nur Gutes beabsichtigt. Ist das nicht etwas zu billig?
05.08.2020 10:03 Uhr
Zitat:
Zitat:
.Gott ist kein Deus ex machina, der mit dem Finger schnippt und alles fein macht.


Das ist eben das Interessante. Man erwartet von Menschen, dass sie einander helfen und beistehen. Tun sie das nicht, nennt man das unterlassene Hilfeleistung.

Gott hingegen steht des öfteren beiseite und ist in Notlagen der interessierte Beobachter ("lässt es geschehen"), womit er natürlich nur Gutes beabsichtigt. Ist das nicht etwas zu billig?



> Nein. Allerdings ist Gott für mich schon deshalb "gut", weil er Leben geschaffen hat. Und dieses Leben ist ein in der Tat komplexes Konstrukt, zu dem auch Krankheiten und der Tod gehören.
Warum sollte Gott gerade mir helfen und z.B. Schmerz lindern? Weil ich versuche ein guter Mensch zu sein? Weil ich im Gebet darum bitte? Weil ich katholisch bin? Warum nicht Person X und Person Y? Warum nicht jedem? Nein, das Leben auf Erden läuft so ab wie es läuft. Es ist weder Strafe noch Belohnung.
Vielleicht greift er sanft ein, wissen wir es? Wissen wir, wenn dem so ist, wie es ohne diesen Eingriff wäre? Wer weiß.
Aber dass Gott zum Beispiel Schnipp macht und der Krebs ist weg, Nein, das wird nicht passieren (denke ich). Wie gesagt, so ist das sterbliche Leben.
05.08.2020 10:04 Uhr
Meine Toleranz gegenüber Gläubigen hat deutlich zugenommen. Früher hätte ich hier mehr Antworten abgelehnt, jetzt habe ich die meisten Antworten neutral bewertet.

Ich brauche 'Gott' nicht für die Erklärung der Welt. Ein neutrales Element, das zu Gutem wie zu Schlechtem führen kann, ist einfach 'die Welt', 'die Natur' oder 'das Universum'. Gott entspringt für mich eher einem Wunschbild, dem Versuch, Unerklärliches greifbar zu machen, vielleicht sogar einer eher kindlichen Vorstellung von der Welt.

Ich kann aber damit leben, wenn Menschen einem Glauben anhängen - so lange dieser sie nicht zu irrationalen Handlungen treibt und so lange sie nicht für andere gefährlich werden. Letzteres kann aber nicht nur bei fanatischen religiösen Menschen passieren, sondern auch bei fanatischen Ideologen. Je mehr der Glaube mit in die politische Welt oder in die Wissenschaft getragen wird, desto mehr Probleme habe ich mit dem Glauben.
05.08.2020 10:11 Uhr
"Das ist eben das Interessante. Man erwartet von Menschen, dass sie einander helfen und beistehen. Tun sie das nicht, nennt man das unterlassene Hilfeleistung."

> "Man" erwartet. Es ist erst mal schlicht gesunder Menschenverstand und geradezu zwangsläufige Erkenntnis, dass die Menschen als Einzelwesen nicht existieren können. Dass der Mensch ein soziales Wesen ist, der abhängig von anderen ist. Spätestens dann, wenn er alt, krank und/oder verletzt ist. Bzw. natürlich auch als Kind, aber generell. Gerade in einer komplexen Gesellschaft.
Die grundlegende Moral existiert in allen menschlichen Kulturen, zur Eindämmung von Konflikten und Gewalt.
Wie gesagt lese ich z.B. die Bibel als Gleichnis, nicht als Eins-zu-Eins Anleitung. Wenn man sich mit Religionsgeschichte auskennt, weiß man z.B. dass sich gerade bzgl. des Bösen viel gewandelt hat, im Lauf der Jahrhunderte.
05.08.2020 10:23 Uhr
Zitat:
Sorry @Zantafio, aber diese Replik ist mir zu billig.

Was wolltest Du mit deinem Statement aussagen?

Ja, bitte entschuldige, das war zu einseitig.

"Gott" ist auch ein Nomen, ein Wort mit vier Buchstaben und der Nachname eines verstorbenen tschechischen Sängers und Komponisten.

Dann gibt es noch die deutsche Wikipedia:
Zitat:
Als Gott (je nach Zusammenhang auch Göttin) oder Gottheit wird meist ein übernatürliches Wesen bezeichnet, das über eine große und nicht naturwissenschaftlich beschreibbare transzendente Macht verfügt. Im Verständnis von Mythologien, Religionen und Glaubensüberzeugungen werden einem Gott oder mehreren Göttern besondere Verehrung zuteil und besondere Eigenschaften zugeschrieben, darunter oft die Eigenschaft, erster Ursprung, Schöpfer oder Gestalter der Wirklichkeit zu sein. Auch Vorstellungen einer nicht wesenhaften, unpersönlichen „göttlichen Kraft“ werden bisweilen – aus fehlendem Verständnis für fremde Religionen oder aus Vereinfachungsgründen – als Gott bezeichnet.

Mit Gott ohne weitere Bestimmung wird meist ein allumfassender Gott bezeichnet. Auch die Metaphysik beschäftigt sich mit der Frage nach den Eigenschaften und der Existenz eines solchen Gottes.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Gott

Falls Dir das nicht reicht, solltest Du vielleicht Deine Frage besser formulieren.
05.08.2020 10:27 Uhr
Ich habe jedenfalls ein gutes und entspanntes Verhältnis zu Gott. Ich versuche ein guter Mensch zu sein, bin hilfsbereit und höflich, übe keine Gewalt aus, stehle nicht, lüge nicht zum Schaden anderer usw. Man muss kein Mönch sein, um so zu leben. Es tut im übrigen sehr gut. Menschen, die immer boshaft sind, sind garantiert nicht glücklich.
Das ist für mich das Zentrale, wie man lebt. Nicht, ob man so und so oft in die Kirche rennt z.B. Manche halten sich sklavisch an Regeln, sind aber innerlich verbittert und "schlecht" (z.B. neidisch auf andere).
Ich glaube weder an eine Hölle, noch an ein Paradies im vermenschlichten Sinne. Das sind von Menschen erdachte Hilfskonstrukte mit bestimmten Zweck.
Was nach dem Tod kommt, entzieht sich dem Verständnis der Lebenden. So einfach ist das.
Wir werden es ggfs. feststellen, wenn wir tot sind. Da ich an Gott glaube, fürchte ich das nicht. Und wenn dann schlicht Nichts kommt, gibt es da auch nichts zu fürchten. Nichts ist Nichts, da gibt es keine Empfindungen und Gedanken mehr.
Ansonsten erwarte ich von Gott nichts. Es spendet mir Trost, in traurigen Momenten zu beten. Es hilft die Freude zu kanalisieren, in sehr schönen Momenten ein kurzes Dankgebet still und leise zu beten. Es kann unterstützen, wenn ich in schwierigen Momenten innerlich ein kurzes Stoßgebet formuliere. Auch hier hilft es beim Fokussieren. Aber ich erwarte kein aktives Eingreifen. Fände es auch nicht fair.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 05.08.2020 10:28 Uhr. Frühere Versionen ansehen
05.08.2020 10:49 Uhr
Gott im althergebrachten Sinn existiert für mich nicht. Gott als Oberbegriff für das Leben im Einklang und Harmonie mit der Natur und den anderen Lebewesen um mich herum begreife ich als Spiritualität, die mich in diesem Bestreben unterstützt - diese richtet sich aber nicht unterwürfig an irgendeine Gottheit im klassischen Sinne.
05.08.2020 10:50 Uhr
Zitat:
Was ist für dich "Gott"? Gemeint ist, was Gott für dich bedeutet. Wie Du für dich selbst diesen Begriff definierst.

Als einfach so in den Raum geworfenes Stichwort, ohne jeden Kontext, sogar ohne Artikel, definiere ich das Wort nicht, hat es für mich persönlich keine Bedeutung, kann ich mit der Frage nichts anfangen.

Es gibt unzählige Göttinnen und Götter plus einige Wesen, die ich aufgrund von Übersetzungsproblemen auch zumindest teilweise als Götter bezeichnen würde, wie beispielsweise die japanischen Kami.

Die Götter, welche ich verehre, kann ich nicht so recht "definieren", weil sie sehr vielfältig und wandelbar sind und weil ich ständig neue An- und Einsichten über sie gewinne und verliere und manchmal wiederfinde.

"Ein Gott ist jemand, den ich mit Opfern verehre" könnte eine "persönliche Definition" sein, doch ließe das unzählige andere Götter außen vor und wäre keine abschließende Definition, weil ich auch meinen Ahnen opfere. Oder sind die Ahnen auch Götter? Da ich selber Kinder habe, bin ich auch ein Ahn und auch ein Gott? Oder muss ich dafür erst sterben? Ach Du Schreck, ich stamme ja von den Göttern ab, ergo sind die Götter auch Ahnen und die Ahnen Götter.

Vielleicht hättest Du mit der "billigen" Antwort zufrieden sein sollen.
05.08.2020 11:12 Uhr
Zitat:
Jedenfalls nicht Schöpfer von allem. Wenn Gott das Universum geschaffen hätte, dann bleibt die Frage ... wer hat Gott erschaffen? Alles hat einen Anfang!

Yepp! Die Idee, die Götter oder ein Gott hätte/n die Welt quasi aus dem Nichts geschaffen, ist neumodischer Kram. Haben wir Zarathustra zu verdanken, wenn ich mich nicht irre.
05.08.2020 11:17 Uhr
'Gott' ist die vage Hoffnung auf Wiedergutmachung subjektiv erlittenen Unrechts.
Insofern eine recht nützliche Institution.
05.08.2020 11:19 Uhr
Einen Grund, warum ich mit dem Wort "Gott" nicht so viel anfangen kann, findet sich hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gott#Etymologie_im_germanischen_Sprachraum
Zitat:
Die germanische Bezeichnung *guda- „Gott“ war ursprünglich ein grammatisches Neutrum, ebenso wie andere germanische Bezeichnungen für Götter. ... Im Gotischen blieb das Wort allerdings als Bezeichnung der heidnischen Götter – wegen der christlichen Ablehnung dieser Götter – geschlechtslos. Der Übergang vom Neutrum zum Maskulinum vollzog sich im westgermanischen Bereich etwa vom beginnenden 6. Jahrhundert bis zum ausgehenden 8. Jahrhundert. Im skandinavisch-nordgermanischen Bereich hielt sich das Neutrum länger, da dort das Wort für den persönlichen Gott Ase (óss) lebendig blieb.[12]

Wie die anderen Wörter oder Ausdrücke für „Gott“, wurde dieses oft in der Mehrzahl verwendet, um eine nicht näher umschriebene Gruppe göttlicher Wesen zu beschreiben. Aufgrund der Abstammung des Wortes wird davon ausgegangen, dass es die höheren Mächte (Numen) als passive Wesen bezeichnet, die verehrt wurden, und nicht als aktive Wesen, die das irdische Geschehen instand hielten. Andererseits waren andere Wörter für „Gott“ zur Bezeichnung eines aktiven Wesens ebenfalls geschlechtslos. Daraus ergibt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass solche Wörter im Plural die Götter als Ganzheit bezeichneten (tívar: altnordischerer Plural „die Götter“, ursprünglich zu Týr). Viele Geschehnisse waren nicht einem bestimmten „Gott“, sondern ganz allgemein „den Göttern“ zuzuschreiben.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.08.2020 06:51 Uhr. Frühere Versionen ansehen
05.08.2020 11:32 Uhr
"Jedenfalls nicht Schöpfer von allem. Wenn Gott das Universum geschaffen hätte, dann bleibt die Frage ... wer hat Gott erschaffen? Alles hat einen Anfang!"


> Das ist eben meine Definition von Gott. Gott hat keinen Anfang und kein Ende. Das ist die Ewigkeit. Und das ist einer der Aspekte, die der menschliche Verstand zwar in Worte fassen, aber nicht erfassen kann.

Alles, was geboren/erschaffen wird und/oder stirbt/vergeht kann nach meiner Definition nicht Gott sein.

Aus Sicht einer Eintagsfliege wären wir Menschen einfach übermächtig. Wir können unzählige solcher Fliegen ohne Anstrengung vernichten, wir sind riesengroß und haben einen extrem komplexen Organismus, wir leben unzählige Generationen solcher Fliegen lang, wir können geradezu magische Dinge entwickeln und erschaffen usw. So ähnlich sehe ich z.B. das Verhältnis Mensch zu Zeus (also in der Theorie, Zeus existierte ja nie).

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 05.08.2020 11:33 Uhr. Frühere Versionen ansehen
05.08.2020 19:42 Uhr
Die Schöpfungskraft, die alles erschuf. Die ist m.E. allerdings nicht in den klassischen Religionen zu finden. Sah ich durchaus mal anders.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   LPP
  Volk, Sonstige
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