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Fragenübersicht Sollten sich Christen endlich in Europa integrieren?
Anfang-2039 - 58 / 58 Meinungen
38
20.03.2018 17:50 Uhr
Zitat:
Und selbst wenn das Wort Ostern so hergeleitet werden könnte würde es nichts über das Osterfest aussagen.


Aha!

Ostern sagt also nichts übers Osterfest.

Ne - is klar...
20.03.2018 17:55 Uhr
So zur Entspannung mal was richtig Österliches:

20.03.2018 18:03 Uhr
Hatten wir eigentlich schon die Frage geklärt, warum Christen in Deutschland Ostern feiern, in Dänemark, den Niederlanden, Frankreich, Italien usw. aber nicht?

In den meisten Ländern, die weder englisch noch deutsch sprechen, feiern Christen etwas, was sprachlich doch stark an Pessach erinnert.
20.03.2018 18:18 Uhr
Zitat:
obwohl ich schon christlich geweihte Ostereier gesehen habe.


Es gibt wahrscheinlich nichts was noch nicht geweiht wurde.

Nur ist dies eben eine dünne Beweiskette die nur völkische Idioten und esoterische Spinner knüpfen.
20.03.2018 18:21 Uhr
Zitat:
Es gibt wahrscheinlich nichts was noch nicht geweiht wurde.

Nur ist dies eben eine dünne Beweiskette die nur völkische Idioten und esoterische Spinner knüpfen.


Muss ich Dich so verstehen, dass Du alle, die dem Osterfest eine heidnische Quelle bescheinigen als völkische Vollidioten und esoterische Spinner bezeichnest? Falls ja, bin ich mausgerutscht.
20.03.2018 18:27 Uhr
Zitat:
Zitat:
Es gibt wahrscheinlich nichts was noch nicht geweiht wurde.

Nur ist dies eben eine dünne Beweiskette die nur völkische Idioten und esoterische Spinner knüpfen.


Muss ich Dich so verstehen, dass Du alle, die dem Osterfest eine heidnische Quelle bescheinigen als völkische Vollidioten und esoterische Spinner bezeichnest? Falls ja, bin ich mausgerutscht.


Ja
20.03.2018 18:30 Uhr
Die Meldung mit den völkischen Vollidioten und esoterischen Spinnern macht mir einen schönen Abend.
20.03.2018 18:32 Uhr
Zitat:
Die Meldung mit den völkischen Vollidioten und esoterischen Spinnern macht mir einen schönen Abend.


Und das, obwohl Du nicht mal weißt warum?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 20.03.2018 18:33 Uhr. Frühere Versionen ansehen
20.03.2018 18:33 Uhr
Lieber Compadre, mir hatte die ganze Umfrage nicht behagt und ich wollte sie überspringen. Das war aber nicht möglich, weil ich bereits eine Umfrage übersprungen hatte.

Und ablehnen ohne Begründung kann man nicht.

Gestört hat mich der Unterton in der Umfrage.
Ich finde zum Beispiel die Formuliereung "angebliche" Christen nicht in Ordnung.

Aber am Ende ist deine Umgfrage ja doch an den Start gegangen.
20.03.2018 18:34 Uhr
Zitat:
Lieber Compadre, mir hatte die ganze Umfrage nicht behagt und ich wollte sie überspringen. Das war aber nicht möglich, weil ich bereits eine Umfrage übersprungen hatte.


Ãœberspringen kann man doch alles. Formaltechnisch ist das wohl machbar.
20.03.2018 18:36 Uhr
Zitat:
Zitat:
Lieber Compadre, mir hatte die ganze Umfrage nicht behagt und ich wollte sie überspringen. Das war aber nicht möglich, weil ich bereits eine Umfrage übersprungen hatte.


Ãœberspringen kann man doch alles. Formaltechnisch ist das wohl machbar.


Bei mir geht "überspringen" nur einmal.
20.03.2018 18:36 Uhr
Zitat:
Zitat:
Die Meldung mit den völkischen Vollidioten und esoterischen Spinnern macht mir einen schönen Abend.


Und das, obwohl Du nicht mal weißt warum?


Auf einen Typen in der Diskussion könnte man es aufgrund seiner politischen Vergangenheit und seiner wohl noch vorhandenen Heidengesinnung drüberstülpen.

Oan falschen dawischt ma mal ned.
20.03.2018 18:45 Uhr
@Zantafio
Zitat:
Ach, dann sind die Juden jetzt auch Christen und keine Heiden mehr? Ist das Judentum plötzlich keine vorchristliche Religion mehr?


Die Juden sind im biblischen Sprachgebrauch keine Heiden, sondern das auserwählte Volk Gottes. Wenn überhaupt, dann sind die Christen "Heiden".

Zitat:
Das christliche Osterfest hat jüdisch-heidnische Wurzeln und sein Termin beruht auf allgemein-heidnischen Traditionen.


Der Termin für das christliche Osterfest orientiert sich am jüdischen Pessah-Fest. Um sich von den Juden abzusetzen (etwa ab Mitte des 2. Jahrhunderts) wurde der Termin auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond gelegt. Ist also nichts mit "heidnischer" Tradition.

Zitat:
Diversere volkstümliche heidnische Bräuche wurden übernommen, wie der Osterhase, die Ostereier, das Osterwasser schöpfen usw..


So mag es sein, sicher ist es nicht. Viele Bräuche sind unklarer Herkunft und können durchaus mehrere tausend Jahre alt sein, aber auch nur wenige hundert Jahre.
20.03.2018 18:50 Uhr
Zitat:
Sie werden halt ebenso gepflegt, ich will jetzt nicht sagen das dies die Toleranz des Christentums bezeugt.


Das hat eigentlich nichts mit Toleranz zu tun, sondern damit, dass die christliche Theologie in katholischer Ausprägung anerkennt, dass nichtchristliche Religionen eine Ahnung vom Göttlichen haben und - im christlichen Sinne - unvollkommen verehren. Die Religionen weisen auf die Wahrheit hin.

(Im traditionellen Protestantismus ist diese Sichtweise sehr umstritten.)

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 20.03.2018 18:52 Uhr. Frühere Versionen ansehen
20.03.2018 19:34 Uhr
Zitat:
nach dem Frühlingsvollmond gelegt. Ist also nichts mit "heidnischer" Tradition.

So ein witziger Widerspruch in so wenigen Worten. :D
20.03.2018 19:35 Uhr
Hey Anteros,

sind wir zwei jetzt völkische Vollidioten oder esoterische Spinner?
20.03.2018 19:52 Uhr
Zitat:
So ein witziger Widerspruch in so wenigen Worten. :D


Wenn man sich nicht mit der Datierung von Ostern beschäftigt, ja. Es lohnt sich indessen, etwas genauer hinzuschauen.

Tatsächlich gab es seit der Zerstörung des Tempels 70 n. Chr. Schwierigkeiten in der Bestimmung des Pessah-Festes.

Zitat:
Die christliche Urgemeinde feierte die Erinnerung an das Ostergeschehen gemeinsam mit dem jüdischen Passahfest. Allerdings wandte sich bereits Paulus in seinen Briefen an die Gemeinden gegen die Einhaltung der jüdischen Gebote und der Gültigkeit des jüdischen Festgesetzes. Nach der Zerstörung Jerusalems, als die Einheit des Volkes Israel aufgehoben war und die Juden in der gesamten damals bekannten Welt, sowohl im Abendlande wie auch im Orient neue Wohnsitze zu suchen begannen, konnte das einfache System der Zeugenaussagen nicht mehr beibehalten werden. Der jüdische Kalender geriet zunehmend in Unordnung und allmählich begannen die Juden, ihren Kalender zu berechnen. Das christliche Ostern löste sich immer mehr von der jüdischen Passahberechnung. Die Christen suchten ihren eigenen Weg, Mondkalender und Sonnenkalender in Einklang zu bringen. Man bediente sich hierbei der unterschiedlichsten Zyklen und Rechenmethoden[ 2 ]. Schon sehr früh war man sich einig, dass der Ostertag ein Sonntag sein müsse[ 3 ]. Auch der Grundsatz, dass das Osterfest immer nach dem Äquinoktium zu feiern sei, wurde von der Mehrheit der Christen beachtet. Jährlich wurde der genaue Termin des Festes in Hirtenbriefen von den Bischöfen den Gemeinden mitgeteilt. In Ermanglung genauer Regelungen kam man jedoch zu unterschiedlichen Datierungen. Hinzu kam, dass einige Gemeinden von den genannten Grundsätzen abwichen.

Die Quartadezimanier feierten Ostern ohne Rücksicht auf den Wochentag immer am 14. Nisan. Für sie war Ostern eher eine Erinnerung an das Abendmahl und die Leiden Christi denn eine Auferstehungsfeier. Verbreitet waren sie vor allem in Kleinasien. Allerdings scheint diese Praxis schon zu Ende des dritten Jahrhunderts, also noch vor dem Konzil von Nikäa, langsam ausgestorben zu sein.

Ein grösseres Problem waren die Protopaschisten, die in Syrien, Mesapotamien und einem Teil Kilikiens ansässig waren. Sie orientierten sich weiterhin am Termin des jüdischen Passahfestes und feierten Ostern am Sonntag nach dem (jüdischen) 14. Nisan. Da die Juden bei ihrem Kalender das Äquinoktium nicht mehr hinreichend beachteten, setzten sie das Osterfest häufig einen Monat früher an als die übrigen Christen.


Zitat:
Die abweichenden Osterfeiern waren ein Ärgernis für die Kirche. Mehrere Konzilien befassten sich mit dieser Frage. Das Konzil von Nikäa hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Einheit des christlichen Glaubens zu stärken und die Osterfrage war ein wichtiger Punkt dieses Konzils.

Der Wortlaut der Akten dieses Konzils betreffs des Osterfestes ist nicht bekannt. Erhalten ist allerdings ein Schreiben Kaiser Konstantins, das dieser unmittelbar nach dem Konzil bei denjenigen zirkulieren liess, die der Versammlung nicht beigewohnt hatten, sowie ein Schreiben der Synode an die alexandrinischen Kirchen und an die libyschen Bischöfe. Aus beiden Schreiben geht hervor, dass die Bischöfe sich insbesondere mit den Protopaschisten auseinandersetzen und sich dagegen wandten, dass Christen die Osterfeier mit den Juden begehen, wodurch es vorkomme, dass sie zweimal im Jahr Ostern feiern, nämlich einmal nach und ein knappes Jahr später dann vor dem Äquinoktium[ 4 ].

Nach allem, was überliefert ist[ 5 ], kam das Konzil in der Osterfrage zu folgenden Beschlüssen: Oberstes Ziel war es, die Notwendigkeit der Einigkeit in der Osterfrage zu wahren und jede Sonderregelung auszuschliessen. Gegen die Protopaschisten wurde daher angeordnet, dass der 14. Nisan nie vor das Äquinoktium fallen dürfe, gegen die Quartadezimanier, dass Ostern immer auf den Sonntag nach dem 14. Nisan zu fallen habe[ 6 ]. Ob, wie später aufgrund eines Briefes von Papst Leo I. an Kaiser Marcian aus dem Jahre 453 geschlossen wurde, der Bischof von Alexandria vom Konzil den Auftrag erhalten hatte, jährlich das Osterfest berechnen zu lassen und dies dann dem Papst mitzuteilen, "damit durch diesen die übrigen Kirchen benachrichtigt werden, wann das Osterfest zu feiern sei"[ 7 ], sei dahingestellt. man geht inzwischen davon aus, dass es sich hierbei um eine apologetische Fälschung handelt. Offensichtliche Praxis war es jedoch, dass sich der Bischof von Rom und der Bischof von Alexandria in dieser Frage austauschten.

Das Konzil verabschiedete mit Sicherheit keine Vorschrift, wie das Osterfest zu berechnen sei. Weder legte es fest, dass das Frühlingsäquinoktium auf den 21. März falle, noch dürfte der "Frühlingsvollmond" eine Rolle gespielt haben. Es ging vielmehr darum, einen Kalender zu entwickeln, bei dem die Vorgaben des Konzils umgesetzt werden, bei dem also der 14. Nisan immer in die Zeit nach dem Frühlingsäquinoktium fällt, und in dem dieser Tag möglichst der Tag des Vollmondes ist. Die Ausarbeitung entsprechender Regeln war Aufgabe von Astronomen und Mathematikern, nicht von Bischöfen.

Die beabsichtigte Einheit in der Osterfeier erreichte das Konzil noch nicht. Einzelne orientalische Gemeinden blieben bei dem Brauch, Ostern mit dem Passah der Juden zu feiern. Sie wurden mit Ausschliessung aus der Kirche bedroht. Aber auch zwischen dem Patriarchen von Alexandria und dem Papst in Rom kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen in der Osterfrage und zu abweichenden Ostern in Rom. Nicht zuletzt dies zeigt, dass die Beschlüsse des Konzils keine eindeutige Verfahrensweise bei der Osterberechnung vorschrieben. Es dauerte noch Jahrhunderte, bis sich die Berechnung der alexandrinischen Astronomen auch im Abendlande durchsetzte. Um 530 erstellte Dionysius Exiguus seine Ostertafeln, die auf den alexandrinischen Rechenregeln beruhten, und die später von Beda (672 - 735) als allgemeinverbindlich durchgesetzt wurde. Ab der Mitte des 8. Jahrhunderts war somit die Forderung des Konzils erfüllt, dass alle Christen Ostern zu gleicher Zeit feiern sollen.


http://www.nabkal.de/ostern.html

20.03.2018 20:10 Uhr
@ Anskar

tl;dr

Du hast mich mit Quellen totgeworfen und ich gebe auf.

Aber ich finde es weiterhin witzig, dass sich die Christen für ihr wichtigstes Fest, zumindest was die Protestanten angeht, ausgerechnet am selben astronomischen Ereignis orientieren wie so viele heidnischen Religionen dieser Welt für ihr Frühlingsfest. Und ich wette, es gibt Religionswissenschaftler, die denselben Ursprung auch für Pessach vermuten.
20.03.2018 20:12 Uhr
Erst die Ossis, dann die Christen.

20.03.2018 20:14 Uhr
@Zantafio
Jedenfalls hat die Auseinandersetzung mit Dir um dieses Thema bei mir dazu geführt, mich jenseits meines Gedächtnis noch einmal ausführlicher mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Was die Parallelen zu anderen Religionen angeht: Die katholische Theologie hat sich damit auseinandergesetzt. Ich bin evangelisch und lerne da noch hinzu.
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