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Fragenübersicht Hast du heute den Morden an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gedacht?
Anfang-2021 - 40 / 45 Meinungen+20Ende
20
15.01.2018 23:39 Uhr
Zitat:
Unter dem Ladentisch oder im Darknet?

Weder noch, aber das ist eh zu hoch für Dich.
16.01.2018 00:02 Uhr
Zitat:
Zitat:
Unter dem Ladentisch oder im Darknet?

Weder noch, aber das ist eh zu hoch für Dich.


Vermutlich nicht - Bücken ist da eher problematisch - man wird ja nicht jünger.
16.01.2018 00:12 Uhr
Sorry, da hatte ich Sexist doch glatt die Verdienste von Rosa vergessen.

Auch sie bereicherte die sozialistische und marxistische Theorie, kritisierte die Methoden der KPdSU und hinterließ mindestens ein sehr bekanntes Zitat.

Natürlich sind das keine Verdienste wie die Entdeckung des Penicillins, aber immerhin.
16.01.2018 00:54 Uhr
Die sind bedeutungslos für mich und sie sind überbewertet.
16.01.2018 00:55 Uhr
Es gibt doch so einen Berliner Gassenhauer aus der Zeit. Irgendwas mit Leiche und Landwehrkanal.
16.01.2018 06:20 Uhr
Da die Mordmerkmale nicht erfüllt sind muss man die Frage unter kommunistischer Propaganda abtun.
16.01.2018 09:25 Uhr
Nein. Mich interessiert zwar die Geschichte als solches - nicht umsonst habe ich in der Richtung studiert -, allerdings zähle ich nicht zum linken Lager, dass ich mich damit regelmäßiger beschäftigen würde. Ich gedenke aber auch nicht anderer Verstorbener aus der Politik.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 16.01.2018 09:26 Uhr. Frühere Versionen ansehen
16.01.2018 09:26 Uhr
Rettet den Genitiv! "Hast Du heute de[r] Morde an.... gedacht?"

Zur Frage selbst: Nein.
16.01.2018 12:20 Uhr
Zitat:
Die sind bedeutungslos für mich und sie sind überbewertet.


Hast du eine Ahnung...
16.01.2018 12:22 Uhr
Zitat:
Da die Mordmerkmale nicht erfüllt sind muss man die Frage unter kommunistischer Propaganda abtun.


Gewehrkolben an den Schädel - aufgesetzter Pistolenschuss in den Schädel: Kann kein Mord gewesen sein.

16.01.2018 14:52 Uhr
@Germanos
Zitat:
Die CSU hat erst jüngst zur Konservativen Revolution aufgerufen.
Sozialisten haben weltweit bekanntlich am meisten Unheil angerichtet und die höchste Zahl an Menschenleben auf dem Gewissen.


"Es waren immer die Konservativen, die dem Sozialismus Zugeständnisse gemacht haben und ihm zuvorkamen. Als Befürworter des ‚Wegs der Mitte‘ ohne eigenes Ziel, waren die Konservativen von dem Glauben geleitet, dass die Wahrheit zwischen den Extremen liegen muss – mit dem Ergebnis, dass sie ihre Position verschoben, so oft sich an einem der Flügel eine extreme Bewegung zeigte."
- Friedrich August von Hayek
16.01.2018 14:57 Uhr
Nicht direkt, nein. Aber ich mag die Diskussion zu diesem Thema.

Meine Meinung teile ich vielleicht die Tage mal mit. Muss noch kochen. Tut mir leid.
16.01.2018 15:47 Uhr
Zitat:
Nicht direkt, nein. Aber ich mag die Diskussion zu diesem Thema.

Meine Meinung teile ich vielleicht die Tage mal mit. Muss noch kochen. Tut mir leid.


OK. Ich muss noch nicht kochen.

Also: Die Morde an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht kann man verurteilen. So wie man den Mord an Reinhard Heydrich verurteilen kann - wenn man Mord als Mord betrachtet.

Das sollte man aber nicht. Denn Mord ist eben nicht gleich Mord. Die Ermordung von Reinhard Heydrich war legitim, in meinen Augen sogar notwendig.

So war in Zeiten der Revolte auch die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht vorhersehbar - wenn man es im Zeichen der Zeit betrachtet: Gewalt in Berlin, bürgerkriegsähnliche Zustände mit unzähligen Toten. Die Rädelsführer, die zu Gewalt und den Waffen riefen, waren eben Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Sie wollten mit einem Bürgerkrieg die sozialistische Sowjetrepublik erzwingen. Das war ein Putschversuch.

Beide wurden für Vogelfrei erklärt. Kein General, kein Politiker hat die Ermordung von den beiden befohlen. Aber zugleich auch nicht verboten. Angeblich hat Noske sich nur geweigert einen solchen Befehl zu veranlassen, weil dann "die Arbeiter" erst recht auf die Barrikaden gehen würden.

Sie wurden gefangen genommen. Und dann ermordet. Wahrscheinlich auf Befehl von niederen Offizieren. Aber unter Duldung der damaligen Truppenführung.

Aus heutiger Sicht war die Ermordung unrecht. Denn es war Mord und es hätte einen Prozess geben müssen. Dieser wiederum wäre legitim gewesen.

Aber es war eine andere Zeit, 99 Jahre her. Dort herrschte eine andere Vorstellung von Recht.

Es war gut, dass sowohl Rosa Luxemburg als auch Karl Liebknecht, nicht mehr agieren und agitieren konnten. Die Ermordung war aber unrecht. Und diese hätte auch noch fast zu einer Eskalation der Gewalt in Deutschland geführt - als unerwarteter Nebeneffekt.

Und auch hier konnte "die Truppe" nur mit massiver und teilweiser unrechter Gewalt den Aufstand niederschlagen.
16.01.2018 15:50 Uhr
Zitat:
Das sollte man aber nicht. Denn Mord ist eben nicht gleich Mord. Die Ermordung von Reinhard Heydrich war legitim, in meinen Augen sogar notwendig.


Ich glaube die Ermordung war aus Sicht der Exilregierung eine Notwendigkeit um die Stimmung anzuheizen, weil die Tschechen zu brav im Protekorat waren und zu ruhig und zu sehr in der Kriegswirtschaft mitarbeiteten. Zu wenig Widerstand für eine Siegerstaatpose.

Nun aber die Frage, was hat das Attentat gebracht. Repressalieren und Massenmorde ohne Ende. Sogar eine Beschleunigung der Judenmorde in manchen Gegenden.
16.01.2018 16:12 Uhr
Zitat:
Sie wurden gefangen genommen. Und dann ermordet. Wahrscheinlich auf Befehl von niederen Offizieren. Aber unter Duldung der damaligen Truppenführung.


Mehr als das: Sebastian Haffner stellt in seinem Buch "1918/19 - Eine deutsche Revolution" die These auf, dass Friedrich Ebert und die damalige SPD-Führung von der bevorstehenden Exekution der beiden führenden Spartakisten wusste und diese gebilligt hat.

Zitat:
Aus heutiger Sicht war die Ermordung unrecht. Denn es war Mord und es hätte einen Prozess geben müssen. Dieser wiederum wäre legitim gewesen.


Wobei man sich schwergetan hätte, den beiden ein delinquentes Verhalten vorzuwerfen, zumindest wenn man einen fairen Prozess hätte führen wollen.


Zitat:
Aber es war eine andere Zeit, 99 Jahre her. Dort herrschte eine andere Vorstellung von Recht.


Nicht ganz, denn die meisten heutigen Straftatbestände waren schon damals in Kraft, das StGB datiert von 1872. Allerdings zählte ein Menschenleben in der damaligen Zeit wenig, die meisten Beteiligten an Revolution und Bürgerkrieg waren Kriegsteilnehmer. Dementsprechend niedrig war die Schwelle zur Tötung eines Menschen.

Zitat:
Es war gut, dass sowohl Rosa Luxemburg als auch Karl Liebknecht, nicht mehr agieren und agitieren konnten.


Sie waren das, was man später "Bürgerschreck" nannte. Doch waren sie auch, bei aller Radikalität, Motoren und Mahner eine konsequenten Weiterführung der Revolution. Meine These: Eine stabile linke Kraft ist für die konsequente Demokratisierung Deutschlands ab 1919 unerlässlich gewesen. Diese bestand allerdings nicht mehr, da die radikale Linke zu kompromisslos war und die SPD die radikale Linke durch Kompromisse mit der radikalen Rechten preisgegeben hatte.

Bei einer konsequenten demokratischen Revolution 1919 wäre Deutschland vieles von dem erspart geblieben, was sich ab 1933 manifestierte.
16.01.2018 16:25 Uhr
@ Anskar

Ohne die Ermordung von politischen Agitatoren wie Luxemburg irgendwie gut zu heissen, aber wie kommst du auf die Idee, dass ein noch längerer Bürgerkrieg 1918/19 irgendetwas von den späteren Verwerfungen und Katastrophen verhindert hätte? Schau dir z. B. die Geschehnisse im Ruhrgebiet oder in München an, es wurden von den "guten Roten" Gefangene zu Tode gefoltert, Todeslisten angefertigt und Menschen liquidiert. Ganz normales revolutionäres Verhalten wie im tschekistischen Kontext eben üblich. Es war vollkommen richtig, dass die demokratischen Kräfte dem Verbrechen ein einigermassen schnelles Ende gesetzt haben.
16.01.2018 16:35 Uhr
Zitat:
dass ein noch längerer Bürgerkrieg 1918/19 irgendetwas von den späteren Verwerfungen und Katastrophen verhindert hätte?


Der eigentliche Bürgerkrieg von ganz links gegen den Rest war Anfang 1919 bereits vorbei, als der Spartakusaufstand niedergeschlagen war. Die Tötung von Liebknecht und Luxemburg mit dem Wissen (und Billigung) der SPD-Führung erst hat einen Keil ins linke Lager getrieben.

Die Tötung von Liebknecht und Luxemburg war ein symbolischer Akt und ein Racheakt, aber ganz sicher kein Akt der Gerechtigkeit, noch weniger einer des Rechtes.

Zitat:
Schau dir z. B. die Geschehnisse im Ruhrgebiet oder in München an, es wurden von den "guten Roten" Gefangene zu Tode gefoltert


Der unbezweifelte rote Terror in München war ein laues Lüftchen gegen den weißen Terrorsturm, den die siegreichen Freikorps entfachten. Was die Brutalität angeht waren die Freikorps den Roten deutlich überlegen.

Zitat:
Es war vollkommen richtig, dass die demokratischen Kräfte dem Verbrechen ein einigermassen schnelles Ende gesetzt haben.


Und das war eben das Problem, dass es seinerzeit praktisch keine bewaffneten demokratischen Kräfte gab. Die SPD-geführte Reichsregierung hatte die militärische Führung komplett an die reaktionären Offiziere abgegeben. Das hat sich gerächt und das Klima der Weimarer Republik irreparabel vergiftet.

Zitat:
von den späteren Verwerfungen und Katastrophen verhindert hätte?


Ebert, Noske und Scheidemann haben sich zur Niederschlagung der roten Revolutionäre mit den Eliten des alten Regimes verbündet statt diese davonzujagen. , Lüttwitz, Watter, Maercker, Reinhardt, Pabst und viele andere erledigten den militärischen Job, die ehemals monarchistische Justiz den Rest. Als der Staat dann ins Wanken kam, konnten die Eliten des Kaiserstaates und ihre Nachfolger im Geiste den Preis verlangen, den auch die Sozialdemokraten ab 1933 zu zahlen hatten.

Wäre 1919 eine wirkliche Republik gegründet worden, ohne die Hindenburgs, Ludendorffs, Lüttwitzens, die Pickelhabenträger und Stahlhelmfetischisten - die deutsche Geschichte wäre besser verlaufen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 16.01.2018 16:41 Uhr. Frühere Versionen ansehen
16.01.2018 16:43 Uhr
Glaubt jemand ernsthaft, dass es durch die Ermordung von Heydrich mehr Tote gegeben hat, als wenn er überlebt hätte?

Der Mann hatte eine Mission. Und diese war noch nicht erfüllt. Er war eine Schlüsselfigur in der SS. Die Rolle als Protektor kann man da unterordnen.
16.01.2018 16:46 Uhr
Die tschechischen Ortschaften wären wohl stehen geblieben, wie Lidice und Lezaky hätten wohl so nicht stattgefunden und auch andere Erschießungen hätten so nicht stattgefunden.

Ich denke die Allierten waren sich bewusst an welchen Schräubchen sie hier drehen mit einer Ermordung.
16.01.2018 18:02 Uhr
Zitat:
Zitat:
Da die Mordmerkmale nicht erfüllt sind muss man die Frage unter kommunistischer Propaganda abtun.


Gewehrkolben an den Schädel - aufgesetzter Pistolenschuss in den Schädel: Kann kein Mord gewesen sein.



Kann schon. War es in dem Fall aber nicht.
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