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Fragenübersicht OECD zur Bildung in Deutschland: Mehr Absteiger als Aufsteiger - Was sagst Du dazu?
Anfang-2021 - 40 / 70 Meinungen+20Ende
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12.09.2012 15:41 Uhr
Zitat:
Immerhin fordert die FDP keine Gesamtschulen. Die FDP steht für das mehrgliedrige Schulsystem.

Dann geh mal in die Schulen Deines favorisierten mehrgliedrigen Systems. Einerseits wird gejault, dass Hauptschulen nicht für die Wirtschaft Verwendbares bieten, andererseits wundert Ihr Euch, dass der Umgang dort untereinander bisweilen rauh und unkultiviert ist.

Gemeinschaftsschule (heißen regional unterschiedlich) sorgen dafür, dass gerade die Schwachen durch ein anderes Umfeld eine andere personale Entwicklung erfahren. Das habe ich beobachten können, Du und manch anderer Schlaumeier hier nicht.

Dass ich hierbei lieber ein dem jeweiligen fachlichen Level entsprechendes Kurs- als ein Klassensystem sähe, ist eine andere Sache. Und dass zuviel überflüssige Scheiße gelernt werden muss, ist ebenfalls ein schrottiger Umstand, welcher auch für Berufsausbildungen gilt.
12.09.2012 15:47 Uhr
@Tenderloin:
Ich war auf einem Allg. Gymnasium, dann auf einer Realschule und jetzt bin ich auf einem Berufl. Gymnasium.
Ich kenne auch einige Schüler an diversen Hauptschulen.
Also wirf mir mal bitte nicht vor, ich solle mal "in die Schulen" meines "favorisierten mehrgliedrigen Systems" gehen.

Das der Umgang an einer Hauptschule ein anderer ist, als auf einem Gymnasium bezweifelt ja keiner.
Aber ob es wirklich besser wird, wenn du alle in eine Schulform packst, wage ich zu bezweifeln. Ich habe durch meine Verwandte gute Kontakte nach Sachsen (dort gibt es ja die Gesamtschulen). Die Schüler mit denen ich dort gesprochen habe, berichten davon, dass die Klassen eben durch die ehemaligen Hauptschüler massiv gestört werden und ein gutes Lernklima nicht gegeben ist.
Wieso also alle am Lernen hindern?
12.09.2012 15:48 Uhr
Zitat:
Gemeinschaftsschule (heißen regional unterschiedlich) sorgen dafür, dass gerade die Schwachen durch ein anderes Umfeld eine andere personale Entwicklung erfahren.


Das stimmt zwar, darf aber nicht dazu führen, daß lernstarke Schüler in ihrer Entwicklung massiv gehemmt werden (was dann der Fall ist). Die Vergemeinschaftung kann auch über gemeinsame Freizeitgestaltung stattfinden - in meinen Augen die bessere Möglichkeit.
12.09.2012 15:55 Uhr
*Tom*,

Dafür gibt's halt noch Gymnasien und Gemeinschaftsschule (Real- und Hauptschule zusammengefasst), jedenfalls in Schleswig-Holstein. Ich hatte erst kürzlich Schüler von einer Schule in meinem Kurs, die relativ gemischt waren, der Jahrgang darüber bestand hauptsächlich aus "Hauptschülern". Der Unterschied im Umgang untereinander ist ein ganz anderer, die Schwachen ziehen die Starken nicht nach unten, genau umgekehrt. Zudem bekommen die Schwächeren nun Dinge zu sehen, die ihnen auf einer Hauptschule verwehrt blieben - falls Dir Motivation u.ä. was sagen sollte, manche_r Schüler_in ist nämlich ein Spätstarter. Also heul hier nicht rum.

Desweiteren ist ein Wechsel von Gymnasium auf das nächste Level darunter immer noch völlig sinnbefreit, weil der/die Schüler_in völlig demotiviert wird. Er darf den ganzen Blödsinn schlimmstenfalls zum dritten Mal durchkauen. Das ist - und das ist sogar Eigenerfahrung - die allerletzte Scheiße in diesem darwinistischen System.

Alles in einen Laden, leistungsorientierte Kurse: Schwächen und Stärken sollten endlich mal erkannt und gezielt gefördert werden.
12.09.2012 15:58 Uhr
Zitat:
Alles in einen Laden, leistungsorientierte Kurse: Schwächen und Stärken sollten endlich mal erkannt und gezielt gefördert werden.


Ein genau solches System habe ich an einer staatlichen Schule in Australien erlebt, während eines Schüleraustauschs. Das Resultat war ein allgemein extrem niedriges Niveau und eine Flucht all derer in Privatschulen, die es sich leisten können.
Dann bleiben die sozial Schwachen erst recht auf der Strecke, und in nicht ganz so finanzstarken Familien die Mädchen, da das Geld für Privatschulen dann nur für die Söhne reicht. Glückwunsch.
12.09.2012 16:00 Uhr
Zitat:
Gerade für Kinder und Jugendliche mit Lernschwierigkeiten gibt es doch eine unglaubliche Menge an Lernprogrammen und Förderangeboten.

So stimmt das leider nicht!
1. Solche Förderungen setzen erst an, wenn es zu spät ist.
2. Und dann sind es immer noch zu wenige und zu schlechte Förderungen.
12.09.2012 16:02 Uhr
Der Bedarf dieser Gesellschaft an Anwärtern für die wenigen Spitzenjobs ist überschaubar. Würde man jeden nach seinen Fähigkeiten und Neigungen fördern, kämen lauter teuer produzierte Überqualifizierte raus. Unnötige Kost, solange die Rahmenbedingungen dieselben bleiben.
12.09.2012 16:05 Uhr
Zitat:
...darf aber nicht dazu führen, daß lernstarke Schüler in ihrer Entwicklung massiv gehemmt werden

Die "guten" darf man nicht stören, also sondert man die "schlechten" ab, auch wenn ihnen der Umgang helfen würde.
Diese Sicht der Dinge erklärt ganz gut, warum in diesem Land niemand aufsteigen darf.
12.09.2012 16:08 Uhr
Zitat:

Diese Sicht der Dinge erklärt ganz gut, warum in diesem Land niemand aufsteigen darf.


Es gibt genug Aufsteiger-Stories. Über die Absteiger wird weniger geredet. Die institutionelle Trennung macht Aufstiege schwieriger, ruckartiger und zu einer Sache, über die man gründlich nachdenken muss. Aber sie verhindert sie nicht so, wie du das hier behauptest.
12.09.2012 16:10 Uhr
Zitat:
Die "guten" darf man nicht stören, also sondert man die "schlechten" ab, auch wenn ihnen der Umgang helfen würde.
Diese Sicht der Dinge erklärt ganz gut, warum in diesem Land niemand aufsteigen darf.



In der Unterstufe des Gymnasiums war ich als sehr lernstarke Schülerin enormem Druck von weniger leistungsfähigen ausgesetzt - wer extrem leicht lernt, was auf mich zutrifft, gerät schnell in den Ruf, "Streber" zu sein, obwohl ich alles getan hatte, um dem einigermaßen auszuweichen (abschreiben lassen, niemals mit Lehrern irgendein Wort außerhalb des Unterrichts wechseln, grundsätzlich wenig mündliche Beteiligung). Nur durch dieses Verhalten wurde ich akzeptiert. Es war eine Riesenerleichterung für mich, ab der neunten Klasse in einem Zug des Gymnasiums zu sein, der nur von anderen sehr leistungsstarken und -bereiten Schülern gewählt wurde, da der Druck von unten mit einem Schlag weg war und meine Leistungsfähigkeit nicht mehr Gegenstand von Kritik innerhalb der Klassengemeinschaft war.
12.09.2012 16:12 Uhr
Zitat:
Aber sie verhindert sie nicht so, wie du das hier behauptest.

Weil Du und Deine Gesinnungsgenossen in Sachen Bildung muss darwinistisch sein in ihrer Borniertheit nur den Schutz der sogenannten Starken sehen und letztlich auf den Rest, dem eine spezielle Förderung ebenso zustehen sollte wie einem "Stärkeren", scheißt. Wie aufgebläht und obendrein unfair Eure dreigliedrige Scheiße mitsamt 1950er-Jahre-Lehrplan ist, könnt Ihr von doch kaum beurteilen, wenn Ihr mit entsprechender Klientel nichts zu tun habt. Mehr als Stammpalaver kommt von Euch ja nicht.
12.09.2012 16:12 Uhr
Zitat:
wer extrem leicht lernt, was auf mich zutrifft, gerät schnell in den Ruf, "Streber" zu sein, obwohl ich alles getan hatte, um dem einigermaßen auszuweichen


Du versaust den Durchschnitt und damit den Maßstab für die Leistungen der anderen. Das ist das konsequente und gleichzeitig bekloppte an diesem Schulsystem: Die Auslese ist gewollt. Es ist nicht das Ziel, dass jeder die Materie bestmöglich durchdringt.

Lehrer, die zu viele Einser und zu wenige Durchfallerkandidaten haben, können Probleme mit ihren Dienstherren bekommen.
12.09.2012 16:14 Uhr
Zitat:
und letztlich auf den Rest, dem eine spezielle Förderung ebenso zustehen sollte wie einem "Stärkeren", scheißt.


Nur, weil Du Stärkeren ein Recht auf adäquate Förderung aberkennst, mußt Du nicht daraus schließen, daß Schwächern kein Recht auf adäquate Förderung zugestanden würde.
12.09.2012 16:15 Uhr
Zitat:
Weil Du und Deine Gesinnungsgenossen in Sachen Bildung muss darwinistisch


Du verwechselst mal wieder Darstellung mit Zustimmung. Wo steht denn, dass es mir gefällt, wenn Schüler sich überlegen müssen, ob ein Aufstieg in die nächsthöhere Schulform = das größere Bildungsangebot und = höherer Leistungsdruck ratsam ist?

Ich stelle dar, dass und warum das heutzutage gewollt ist.
12.09.2012 16:36 Uhr
Zitat:
Nur, weil Du Stärkeren ein Recht auf adäquate Förderung aberkennst, mußt Du nicht daraus schließen, daß Schwächern kein Recht auf adäquate Förderung zugestanden würde.

Lesen und verstehen scheint nicht Deine Stärke zu sein. Aber ich biete Dir an, meine Beiträge nochmal in Ruhe zu lesen. Vielleicht fallen Dir ja sogar entsprechende Lösungsansätze auf. Vielleicht aber auch nicht. Du bist tatsächlich derart borniert, dass Du nur auf das Wohl der "Stärkeren" achtest, der Rest ist Dir tatsächlich egal. Geh kacken.

[quote] Ich stelle dar, dass und warum das heutzutage gewollt ist./quote]
Das ist ganz toll und ganz konstruktiv und total kritisch und hinterfragend. Könnte glatt mein Abendessen umgehend wieder auskotzen, wenn ich sowas lese.
12.09.2012 16:38 Uhr
Zitat:
Du bist tatsächlich derart borniert, dass Du nur auf das Wohl der "Stärkeren" achtest, der Rest ist Dir tatsächlich egal. Geh kacken.


Ich stelle fest, daß Du in Deiner Ideologie gefangener bist als ich in meiner ;-)
12.09.2012 17:00 Uhr
Das ist nun nichts neues und da man genau das Gegenteil tut von dem was erfolgreichere Länder, wie zum Beispiel Finnland, tun kann es ja auch nur noch schlechter werden.
12.09.2012 17:13 Uhr
Ich glaube der OECD überhaupt nichts.
12.09.2012 17:29 Uhr
Tilia,
bei dem, was du schilderst, erkenne ich aber nicht, dass es am System liegt.
Ich hatte auch gute Noten, habe niemanden abschreiben lassen und habe auch mit Lehrern geredet. Trotzdem hatte ich keinen Druck und keine Anfeindungen. Es geht also auch offenbar anders.
12.09.2012 17:36 Uhr
Zitat:
Trotzdem hatte ich keinen Druck und keine Anfeindungen.


Tipp: Tilia ist ne Frau. Du kannst deine Erfahrungen nicht einfach so und so weiter.
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