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Fragenübersicht Mit welcher dieser soziologischen Theorierichtung gehst Du am ehesten daccord?
Anfang-208 - 27 / 27 Meinungen
7
05.09.2012 18:54 Uhr
Die hassistische Theorie nach S. Somuncu
05.09.2012 19:00 Uhr
Zitat:
Welche soziologischen Werke der Kritischen Theorie hast du denn gelesen


Komplett? Vermutlich wenige.

Aber ansonsten habe ich in Darmstadt Soziologie studiert und das gilt ja nun als Außenstelle Frankfurts und die Professoren sind z.T. immer noch die selben.

Andersherum gefragt, welchem Werk rechnest du sowohl einem sehr guten theoretischem Bau, wie auch einem sinnvollen Realitätsgehalt zu? Spätestens beim empirischen Gehalt hakt es eigentlich bei nahezu allen.
05.09.2012 19:54 Uhr
Ich mag die Kritische Theorie gerne und finde dort einiges richtig oder zumindest bedenkenswert. Andererseits fällt mir immer wieder auf, dass die Kritische Theorie ziemlich gender-blind und diesbezüglich in ihrer Zeit verhaftet ist.
Zum Beispiel ist die F-Skala ja an sich schon plausibel - viele Fragen aus dem hier mal sehr beliebten Political Compass sind letztendlich Items der F-Skala. Und ich finde auch einleuchtend, dass die familiäre Sozialisation bei der Entwicklung der autoritären Persönlichkeit eine Rolle spielt. Überhaupt nicht einleuchtend finde ich aber die freudianische Auswertung (Ödipus-Konflikt) - ich bin Feministin, und es ist vollkommen logisch, dass mir das nicht gefällt
Beim Poststrukturalismus, vor allem bei dem queer-Zeugs ist es dann genau andersherum. Mein Geschlecht wird freundlicherweise "mitgedacht", aber es hapert an allem anderen.
05.09.2012 19:57 Uhr
kritische theorie, aber auch gesellschaftskritische soziologie in abgrenzung zur systemtheorie im allgemeinen. bourdieu ist dabei durchaus nicht unwichtig, die erweiterung der "herkömmlichen" macht und herrschaftsbegriffe um symbolische gewalt bzw. symbolische herrschaft macht durchaus sinn. weiterführend auch intersektionale ansätze wie von beispielsweise gabriele winker.
05.09.2012 20:05 Uhr
Zitat:
Welche soziologischen Werke der Kritischen Theorie hast du denn gelesen

Zitat:
Komplett? Vermutlich wenige.


Wieso ahnte ich das nur schon bevor ich fragte.

Ein echter BAcko mal wieder. Keine Ahnung von nichts, aber ständig überall seine Ressentiments aus dem Arsch blasen ...
05.09.2012 20:12 Uhr
Zitat:
Ein echter BAcko mal wieder. Keine Ahnung von nichts, aber ständig überall seine Ressentiments aus dem Arsch blasen ...


Ach, speziell hier würde ich nicht so streng sein bzw. das nicht auf die Goldwaage legen. Man kann schon merken, dass man mit einer soziologischen Theorie nicht d'accord geht, obwohl man keine Werke komplett gelesen hat. Für eine fundierte Auseinandersetzung oder Kritik an den Texten muss man natürlich mehr kennen, aber für ein einfaches "gefällt mir" oder "sagt mir nicht zu" reichen oft einzelne Texte, die in Seminarsitzungen drankommen.
05.09.2012 20:27 Uhr
@Hasensalat

Das mag zwar durchaus so sein, aber er hat sich ja in seinem (Vor-)Urteil nicht auf ein einfaches "Gefällt mir nicht" beschränkt, sondern eine Urteilsfähigkeit vorgegaukelt, die er schlicht nicht zu haben scheint. ;-)
05.09.2012 20:33 Uhr
Konstruktivismus.
05.09.2012 20:42 Uhr
@hasensalat

aber aus diese rumfrage kann man ja relativ viel machen, aber wenn backo schreibt,...

Zitat:
Die Kritische Theorie/ Frankfurter Schule Anhänger halte ich übrigens für ziemlich substanzlose Theoretiker, deren Theoriegebilde aber häufig nichtmal theoretisch besonders gut aufgebaut sind, von der Nähe zur Realität mal ganz zu schweigen.


...dann ist das auch relativ substanzlos was die begründung betrifft, warum er nicht damit "daccord" geht. die vorwürfe der substanzlosigkeit oder der relatiatsferne gegenüber einer theorie sind schnell einmal aus dem hut gezaubert, da braucht man kein magier dafür sein. interessant wird es erst dann, wenn abcko erörtern würde, was daran substanzlos und realitätsfern ist, denn dann könnte man die theorie gegebenenfalls auch verteidigen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 05.09.2012 22:43 Uhr. Frühere Versionen ansehen
05.09.2012 22:53 Uhr
"Die Soziologie wird so lange nichts wirklich gebacken kriegen und sowohl BWL, VWL, wie Psychologie hinterher hinken, solange jeder Soziologe versucht das Rad neu zu erfinden."

das problem ist nur, dass "die" soziologie sowohl der psychologie, als auch den wirtschaftswissenschaften schon alleine dadurch überlegen ist, als das sie all jene faktoren für zentral hält, die für psychologie und wirtschaftswissenschaften entweder nicht existent oder irrelevant sind, nämlich die menschlichen verkehrsformen.

"Konstruktivismus."

den konstruktivismus finde ich ja ganz nett, nur verkürzt er gesellschaft und sozialität um einige wichtige punkte. so erscheint alles als mehr oder weniger bewusste, aber beliebige "konstruktion", ungeachtet der materialität von sozialem oder dem sozialen der materialität, ungeachtet von gesellschaftlichen prozessen die in bewusstem unbewusstsein ablaufen.

vieles davon gilt übrigens auch für den poststrukturalismus und allen anderen theorien, die versuchen gesellschaftliche und individuelle realität in sprache und kommunikation aufzulösen.

"Ich mag die Kritische Theorie gerne und finde dort einiges richtig oder zumindest bedenkenswert. Andererseits fällt mir immer wieder auf, dass die Kritische Theorie ziemlich gender-blind und diesbezüglich in ihrer Zeit verhaftet ist."

mag sein, dass kritische theorie bislang keine explizite gender-theorie entwickelt hat, aber "blind" gegenüber dieser thematik ist und war sie nicht. durch ihren bezug auf marx und freud geht sie aber von ganz anderen paradigmen aus, als die meisten anderen gender-theorierichtungen, die ja zum großteil ethnomethodologisch oder poststrukturalistisch geprägt sind.

vielleicht ja mal lust den vortrag hier über kritische theorie und feminismus anzuhören: http://associationcritique.blogsport.de/audio-vortraege/umrath-kt-feminismus/

"Die Kritische Theorie/ Frankfurter Schule Anhänger halte ich übrigens für ziemlich substanzlose Theoretiker, deren Theoriegebilde aber häufig nichtmal theoretisch besonders gut aufgebaut sind, von der Nähe zur Realität mal ganz zu schweigen."

da spricht mal wieder die ahnungslosigkeit, also im besten falle das vorurteil, aber höchstwahrscheinlich das ressentiment.

"kritische theorie, aber auch gesellschaftskritische soziologie in abgrenzung zur systemtheorie im allgemeinen."

wobei mich dann interessieren würde, was an der systemtheorie ablehnenswert findest.
05.09.2012 23:04 Uhr
Zitat:
wobei mich dann interessieren würde, was an der systemtheorie ablehnenswert findest.


weil die systemtheorie macht und herrschaftsverhältnisse weitgehend ausblendet, und eben nicht kritisch agiert.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 06.09.2012 01:07 Uhr. Frühere Versionen ansehen
05.09.2012 23:07 Uhr
"weil die meisten von ihnen macht und herrschaftsverhältnisse ausblenden."

wäre systemtheoretisch aber durchaus denkbar, auch wenn es sehr krude wäre...
05.09.2012 23:16 Uhr
@angelus

sorry für das edit.

--> weil die systemtheorie macht und herrschaftsverhältnisse weitgehend ausblendet, und eben nicht kritisch agiert.

mal jetzt auf parson und luhmann bezogen, und da kann ich mir einen herrschaftsbegriff wie unter bourdieu oder kritischen theorie nur schwer vorstellen.
05.09.2012 23:32 Uhr
"mal jetzt auf parson und luhmann bezogen, und da kann ich mir einen herrschaftsbegriff wie unter bourdieu oder kritischen theorie nur schwer vorstellen."

das stimmt.

herrschaft ist ja zumindest bei luhmann auch eigentlich nur in stratifizierten gesellschaften denkbar. hieße im grunde genommen, dass eine entdifferenzierung stattfinden müsste. bei luhmann erscheint ja auch so etwas wie klassen oder schichten nur als relikt vormoderner gesellschaft.

macht ließe sich aber wiederum eindenken, indem spezifische rollen kommunikation ermöglichen, die einfluss auf andere soziale systeme hat, ohne das wiederum diese anderen sozialen systeme, also die umwelt, einfluss auf das erste haben.

aber luhmann geht es ja auch gar nicht darum irgendetwas zu verändern oder zu kritisieren. ich sehe aber trotzdem seine systemtheorie als eine der besten selbstbeschreibungen der spätkapitalistischen gesellschaft an. es ist die verdinglichte theorie einer verdinglichten gesellschaft, in der das automatische subjekt gesellschaft vor sich hin autopoisiert. in dem punkt ist luhmann z.b. nicht weit von adorno entfernt, wenn auch durch seinen affirmativen bezug wiederum erheblich.

zu parson kann ich wenig sagen, der hat mich bisher einfach gar nicht interessiert.
06.09.2012 04:24 Uhr
Das müsste ein Soziologe entscheiden - mir ist das wurscht.
06.09.2012 08:16 Uhr
Bin auch weiterhin als quoyleistischer Transgressionist unterwegs.
06.09.2012 11:54 Uhr
Zitat:
quoyleistischer Transgressionist


also als selbstdarsteller. schön, dass alles beim alten geblieben ist...
;-)
06.09.2012 12:18 Uhr
Ich hatte mal 2 Semester Soziologie studiert und mich dann entschlossen, mich doch auf andere Gebiete zu konzentrieren. Bin gut damit gefahren. (Ja, ich weiß, dass ist jetzt in der Diskussion eine Null-Aussage, aber ich musste es loswerden. Die Soziologie war mir immer zu ... soziologisch )
06.09.2012 12:24 Uhr
Zitat:
Die Soziologie war mir immer zu ... soziologisch


Gut, dass du nicht Magie studiert hast ;-)
Ich kann deine Bedenken nachvollziehen.
06.09.2012 19:51 Uhr
Zitat:
also als selbstdarsteller.


Nicht umsonst sind Online-Foren so leicht in Gefahr langweilig u. zäh zu werden...zu viele User versuchen sich zwanghaft als Fremddarsteller.
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