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Wegen steigender Lebensmittelpreise: Entwicklungshilfeminister Niebel (FDP) fordert Verkaufsstopp von Biosprit E10 - Was sagst Du dazu? |
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15.08.2012 21:51 Uhr |
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Im Grundsatz hat Herr Niebel recht, nur die Begründung paßt nicht.
Nahrungsknappheit in bestimmten Regionen der Erde ensteht nicht vordringlich durch die Erzeugung von Biosprit.
Selbst Umweltschutzorganisationen wie z.B. Greenpeace wiesen in diesm Zusammenhang schon darauf hin, daß der Verkehr im Zusammenhang mit Umweltschäden eine verfgleichsweise kleine Rolle spielt und deshalb auch nich das vordringliche Handlungsfeld der Politik sein sollte.
Im übrigen gibt es in diesem Bereich ganz andere Sündenfälle, die überhaupt nichts mit der Herstellung von Bioethanol zu tun haben.
Dazu gehört der zunehmende Anteil genveränderter Pflanzen, riesige Monokulturen von Mais, Soja, Palmöl oder Baumwolle und die Kontrolle die einige wenige Saatgut- und Pflanzenschutzmittelkonzerne darüber ausüben.
Hier sollte Herr Niebel im Rahmen von Entwicklungshilfe und als Kabinettsmitglied ansetzen. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 20.08.2012 16:27 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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15.08.2012 22:17 Uhr |
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@ Scarabaeus
Bargeld (und zwar in konvertibler Währung) hingegen schiene mir schon sinnvoll. Das kann man zwar - wie vielfach besungen - nicht essen, aber auf wunderbare Weise sorgt es - wenn es denn nur in die richtigen Hände gerät - dafür, dass die Nahrungsmittel zu einem kommen.
In Namibia hat ein befristeter Versuch eines Bedingungslosen Grundeinkommens interessante Ergebnisse gezeitigt:
Zitat:Das Pilotprojekt wurde in Otjivero-Omitara durchgeführt, einem ländlichen Gebiet mit niedrigem Durchschnittseinkommen, das etwa 100 km östlich von Windhoek liegt. Insgesamt 930 Einwohner haben ein monatliches Einkommen von je 100 Namibischen Dollar bekommen, was 12,40 US Dollar oder 8,60 Euro nach den durchschnittlichen Wechselkursen von 2008 und 2009 entpricht.
Die endgültigen Ergebnisse sind bisher noch nicht veröffentlich worden, aber die Zahlen im Auswertungsbericht über das erste Projektjahr von April 2009 sind extrem positiv. Der Durchschnitt untergewichtiger Kinder fiel von 42% auf 10% und die Rate der Schulabbrecher fiel von 40% auf fast 0%. Eines der wichtigsten Ergebnisse war, dass die Rate der Erwerbstätigen (unter den über 15-Jährigen) von 44% auf 55% anstieg. Die Einführung des BGE in Otjivero-Omitara hat im Besonderen zu einer
Zunahme von Kleinunternehmen geführt, die Ziegelsteine herstellen, Brot
backen oder Kleider nähen. Das BGE hat den Menschen die Möglichkeit gegeben, die notwendigen Investitionen in ihre Unternehmen vorzunehmen. Darüberhinaus hat es die Kaufkraft der Einwohner erhöht, so dass ein Markt für die Produkte der neuen Unternehmen geschaffen wurde. Dieser Anstieg der Beschäftigung widerspricht der Erwartung von Kritikern, dass das bedingungslose Einkommen einen negativen Effekt auf die Arbeitsmotivation hat.
http://www.globalincome.org/Deutsch/BGE-weltweit.html |
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16.08.2012 07:18 Uhr |
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Sagen wir es so - Knappe Lebensmittel zu verbrennen halte ich für keine besonders gute Idee - sowieso nicht.
Das Niebel ausgerechnet jetzt damit kommt, hat natürlich ein Geschmäckle, macht es aber inhaltlich nicht falscher. |
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16.08.2012 07:19 Uhr |
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Da hat der Niebel nach noch nichtmal ganzen 3 Jahren festgestellt, dass er entwicklungshilfeminister ist!
Teufelskerl!
Vielleicht schafft er es auch noch, wie ein solcher zu benehmen. |
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16.08.2012 07:21 Uhr |
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Wer Niebel anschaut der kann unschwer feststellen, daß der Mann weiß wovon er redet, wenn er über Lebensmittel spricht - darum: wenn er es sagt, dann ist es so und sein Vorschlag sollte umgesetzt werden. |
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16.08.2012 07:40 Uhr |
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Die Äußerungen mancher Politiker lassen mich eher an Flaschengeister glauben. |
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16.08.2012 07:40 Uhr |
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@Dessertsky
Aber nur, wenn wir ihm auch seinen afghanischen Teppich dazulegen. So als Türvorleger... |
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16.08.2012 07:57 Uhr |
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Mit solchen lustigen Sommerlochvorschlägen lenkt der liberale Entwicklungshilfeminister davon ab, dass Lebensmittel an den großen Rohstoffbörsen längst zu Spekulationsgeschäften gehören. Und da bestimmen nicht nur Angebot und Nachfrage die Preise, sondern vor allem Gewinn- und Renditeerwartungen (Umschreibung für "Gier").
Aber an der Regulierung der Märkte scheiden sich bekanntlich die liberalen Geister. |
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16.08.2012 08:10 Uhr |
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Rohstoffe für Biosprit und Lebensmittel konkurrieren um die gleichen Anbauflächen. Wenn mehr Biosprit hergestellt wird, werden weniger Lebensmittel produziert. Das Angebot sinkt. Bei konstanter Nachfrage erhöhen sich dann die Preise.
Ein weiteres Problem ist es, wenn Industrieländer Agarprodukte aus Entwicklungsländern kaufen. Nun haben zwar ein paar Bauern etwas zu essen, nur leider steigt mit der zusätzlichen Nachfrage auch der Preis für Agrarprodukte in diesem Entwicklungsland, so dass Einwohner und Industrieeinkäufer um die Nahrungsmittel konkurrieren. |
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16.08.2012 12:18 Uhr |
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@Ostpreußen:
Zitat:Im Grundsatz hat Herr Niebel recht, nur die Begründung paßt nicht.
Er hat recht, auch mit seiner Begründung.
Zitat:Nahrungsknappheit in bestimmten Regionen der Erde ensteht nicht vordringlich durch die Erzeugung von Biosprit.
Von "vordringlich" hat er auch nicht gesprochen.
Es gibt verschiedene Ursachen für Hunger. Manche davon können wir nicht beeinflussen (z. B. Diktaturen wie in Nordkorea oder Bürgerkriege), aber die Ursache Biosprit verschärft die schon bestehenden Probleme noch deutlich, und diese Ursache können wir beeinflussen. Und sollten es.
Zitat:Selbst Umweltschutzorganisationen wie z.B. Greenpeace wiesen in diesm Zusammenhang schon darauf hin, ...
Greenpeace ist ein völlig unglaubwürdiger korrupter Haufen. Die sich mit allen möglichen Ausreden vor ihrer Verantwortung drücken wollen.
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16.08.2012 18:05 Uhr |
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Es gib genug stillgelegten Flächen, bewirtschaften wir diese einfach. Die Preise sinken, das Angebot steigt. |
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16.08.2012 18:11 Uhr |
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Nicht nur stillgelegte Flächen, auch stillgelegte Arbeitskräfte gibt es weltweit. |
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18.08.2012 08:41 Uhr |
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Die Biospritpolitik der Bundesregierung war schon von Anfang an (also schon unter Schwarz-Rot) verkorkst.
Siehe diese Rede von Renate Künast
Zitat:Die Biokraftstoffstrategie dieser Bundesregierung war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Sie war in ihrer Art und Weise und mit ihren Instrumenten ein kapitaler Fehler.
Ich will Ihnen sagen, warum.
Ihr erster Fehler ist die Besteuerung reiner Pflanzentreibstoffe. Mit dieser Besteuerung haben Sie den heimischen Bauern die Grundlage entzogen, um nachhaltig Energielandwirte in diesem Land zu werden.
Sie haben denen, die in Anlagen investiert haben, die finanzielle Grundlage entzogen. Sie haben die heimischen Bioraffinerien ruiniert. Das ist Ihr erster kapitaler Fehler.
Ihr zweiter Fehler ist die Zwangsbeimischung. Sie haben zu sehr auf den kurzfristigen Effekt für den Haushalt geschaut. Mit der Zwangsbeimischung haben Sie nur eines erreicht, nämlich dass statt der Landwirte und Beschäftigten im ländlichen Raum die großen Mineralölkonzerne das Geld verdienen. Diese ‑gar nicht blöd ‑ haben gesagt: Die hiesigen Kraftstoffe und Rohstoffe sind durch die Besteuerung viel zu teuer, gehen wir doch den internationalen Weg. Das Ergebnis der Zwangsbeimischung ist, dass Treibstoff aus Ãœbersee importiert wird und dass die Zuckerrohrplantagen sich immer weiter ausdehnen. Damit wird die Rinderzucht weiter verschoben. Sie können zwar sagen, dass für die Zuckerrohrplantagen kein Urwald gerodet wird, aber für die Rinderzucht werden am Ende große Einschnitte in den Amazonaswald gemacht.
So, meine Damen und Herren von der schwarz-roten Regierung, macht man definitiv keine Klimaschutzpolitik.
Code:http://www.gruene-bundestag.de/parlament/bundestagsreden/2008/april/biosprit.html |
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GRUENE |
IDL |
SII, KSP |
FPi |
CKP, KDP |
UNION |
NIP |
LPP |
Volk, Sonstige |
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