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Fragenübersicht Der homosexuelle Designer Harald Glööckler lehnt die Adoption von Kindern durch homosexuelle Paare ab. Was sagst Du dazu?
Anfang-2054 - 73 / 73 Meinungen
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02.08.2012 19:57 Uhr
Unter der Annahme, Glööckler hätte das tatsächlich generell so gemeint und nicht nur auf sich bezogen, dann ist so eine Haltung höchst kritikwürdig.

Schwul sein schützt eben nicht immer vor Dummheit. So eine verallgemeinernde Haltung ist doch nichts anderes als die spießbürgerliche Dummschwuchtel, zu der er sich selber macht, wenn er das verallgemeinert. Oder boshafter ausgedrückt: nur weil er eine tuntige Dummschwuchtel ist gilt das noch lange nicht für alle Homosexuellen!


02.08.2012 22:23 Uhr
Das ist mir doch egal, was dieser Clown denkt. Kann er für sich so handhaben und ehrlich gesagt, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass bei ihm ein Kind gut aufgehoben wäre - mal ganz unabhängig von seiner Sexualität. Mir tut schon sein Hund leid, den er so verunstaltet.
03.08.2012 04:16 Uhr
@sol1

Das die Menschen in Urzeiten in anderen sozialen Verbünden als den heutigen,gelebt haben liegt auf der Hand.

Auch umfasst das Wort Familie in den entsprechenden Zeitepochen,immer eine unterschiedliche Art der Hausgemeinschaft.


Jedoch ist wohl kaum von der Hand zu Weisen,das der Regelfall daraus bestand,das eine Mutter mit IHREN Kindern und den dazugehörigen Männern Bestandteil dieser Gruppen waren.Wie diese strukturiert bzw hierarchiert waren,unterliegt Wandlungen,die ich auch nie in Frage gestellt habe.


Die klassische Familie in heutiger Prägung(und das ist zeitlich recht weit gefasst) ist mit Sicherheit Vater Mutter Kind.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 03.08.2012 11:12 Uhr. Frühere Versionen ansehen
03.08.2012 09:22 Uhr
@ SBF_

Jedoch ist wohl kaum von der Hand zu Weisen,das der Regelfall daraus bestand,das eine Mutter mit IHREN Kindern und den dazugehörigen Männern Bestandteil dieser Gruppen waren.

Ja - aber das Avunkulat beweist, daß der "dazugehörige Mann" nichts mit der Zeugung des Kindes zu tun haben muß.

Ein weiteres Beispiel für die Grenzen der evolutionsbiologischen Erklärungen ist die bis in das 20. Jahrhundert verbreitete Sitte von wohlhabenden Frauen, ihre Kinder durch eine Amme stillen zu lassen:

Zitat:
Das Stillen der eigenen Kinder durch Lohnammen ist bereits im Altertum belegt.

(...)

Die britische Historikerin Antonia Fraser nennt in ihrem Werk über die sechs Frauen Heinrichs VIII. als Grund für den Einsatz von Ammen, dass eine stillende Frau nicht schwanger wird. Frauen der Oberschicht mussten jedoch soviele Kinder wie irgend möglich bekommen, um die Nachfolge zu sichern, weshalb sie ihre Kinder nicht selbst stillen durften.

(...)

Soziologisch ist bedeutsam, dass sich – besonders in der europäischen Ober- und gehobenen Bürgerschicht bis an die Schwelle des 20. Jahrhunderts – Mütter als die geborenen „Dauerpflegepersonen“ früh von ihren Kleinstkindern verabschiedeten und an ihrer Statt die Ammen zum festen Bestandteil des Hausgesindes wurden. Daraus ergab sich für die heranwachsenden Kinder oft eine respektbetonte soziale Distanz zur leiblichen Mutter, hingegen zur vertrauten Amme eine intime soziale Nähe, was als Motiv in der Dichtung häufig aufgegriffen wurde.


Amme
03.08.2012 11:55 Uhr
@Sol1

Zitat:
Ja - aber das Avunkulat beweist, daß der "dazugehörige Mann" nichts mit der Zeugung des Kindes zu tun haben muß.



Das ist dann aber wohl eher eine Ajusnahme von der Regel und daher für eine Defintion der klassischen Familie nur bedingt geeignet.


Zitat:
Ein weiteres Beispiel für die Grenzen der evolutionsbiologischen Erklärungen ist die bis in das 20. Jahrhundert verbreitete Sitte von wohlhabenden Frauen, ihre Kinder durch eine Amme stillen zu lassen:



Siehe oben,das Stillen durch Ammen ausführen zu lassen,ist kein Beweis für eine fehlende Bindung zu dem Kind.

Heutzutage ist es üblich seine Kinder den Großteil des Tages durch Dritte in Kindergärten,oder ähnlichen Einrichtungen zu betreuen,ist das ein Beweis für eine Nichtexistenz der Bindung zwischen Mutter und Kind auf evolutionsbiologischer Basis?
03.08.2012 12:38 Uhr
Ja nun, Schwulenfeindlichkeit gibt es auch bei Schwulen. Das ist ja nicht wirklich neu.
03.08.2012 13:36 Uhr
@ SBF_

Das ist dann aber wohl eher eine Ajusnahme von der Regel und daher für eine Defintion der klassischen Familie nur bedingt geeignet.

Im Gegenteil - die "klassische Familie" hat sich aus einem Ehemodell herausgebildet, in der Ehefrau und Kinder Eigentum des Ehemannes waren.

Solange es kein Eigentum gab und die Frauen sexuelle Freiheit besaßen, war es für die Männer eine sinnvolle Strategie, sich nicht um die von ihnen gezeugten Kinder zu kümmern, sondern um die Kinder ihrer Schwestern.

Heutzutage ist es üblich seine Kinder den Großteil des Tages durch Dritte in Kindergärten,oder ähnlichen Einrichtungen zu betreuen,ist das ein Beweis für eine Nichtexistenz der Bindung zwischen Mutter und Kind auf evolutionsbiologischer Basis?

Nein. Aber was genau willst du aus der Evolutionsbiologie ableiten? Daß eine besondere Bindung zwischen Mutter und Kind für die Zeitspanne besteht, in der es gesäugt wird, liegt auf der Hand - aber das eben zitierte Beispiel der Ammen zeigt, daß gesellschaftliche Konventionen sich sogar über diese eindeutige Bindung hinwegsetzen können. Was macht dich sicher, daß die "klassische Familie" nicht eine ähnliche Verformung evolutionsbiologischer Muster ist?

Und da es in dieser Umfrage um homosexuelle Paare geht, die Kinder aufziehen, so zeigt ein Blick ins Tierreich, daß ein solches Verhalten immer wieder beobachtet wurde - sogar im Biblischen Zoo von Jerusalem:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-7938739.html
03.08.2012 14:03 Uhr
Zitat:
Im Gegenteil - die "klassische Familie" hat sich aus einem Ehemodell herausgebildet, in der Ehefrau und Kinder Eigentum des Ehemannes waren.

Solange es kein Eigentum gab und die Frauen sexuelle Freiheit besaßen, war es für die Männer eine sinnvolle Strategie, sich nicht um die von ihnen gezeugten Kinder zu kümmern, sondern um die Kinder ihrer Schwestern.



Da verweise auf einen meiner früheren Beiträge in dieser Diskussion

"Das der Entwurf der Familie immer dem aktuellen Zeitgeist angepasst wurde und wird,habe ich nie in Frage gestellt.
Der Kern dieser Hausgemeinschaft war aber schon immer eine verwandschaftliche Basis.Die Reduzierung auf Mann Frau und Kinder ist nicht durch alle Zeitepochen gängig gewesen,vollkommen richtig."

Die soziale Stellung der Mitglieder zueinander,ob im Eigentums- bzw. Abhängigkeitsverhältniss,ändert ja nichts an der Tatsache,das diese auf verwandtschaftlicher Basis, eine Hausgemeinschaft bilden,oder?


Zitat:
Aber was genau willst du aus der Evolutionsbiologie ableiten?



Ich will nichts ableiten,sondern klarstellen,das die Mutter Kind Vater Beziehung nicht vordergründig gesellschaftliche Gründe hat,gerade im direkten Vergleich zu homosexuellen Paaren,wo das Gegenteil der Fall ist.


Haste dir den Link mal durchgelesen:

Zitat:
Die Zoologen packte die Forscherneugier, und so schürten sie die schwule Neigung noch: Sie schoben den beiden Liebenden zunächst ein Holzei unter, später ein fast schlupfreifes echtes Geierei, das sie einem anderen Pärchen gestohlen hatten.



Mal abgesehen das dieser Fall wohl recht selten ist und es nur durch menschlichen Eingriff, unter Zwangsbedingungen, den homesexuellen Tieren möglich ist, Kinder aufzuziehen,welche Beweiskraft soll dieses Beispiel denn haben?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 03.08.2012 16:04 Uhr. Frühere Versionen ansehen
03.08.2012 15:45 Uhr
@ SBF_

Die soziale Stellung der Mitglieder zueinander,ob im Eigentums- bzw. Abhängigkeitsverhältniss,ändert ja nichts an der Tatsache,das diese eine Hausgemeinschaft bilden,oder?

Alleine schon das Wort "Hausgemeinschaft" zeigt, daß es nicht mehr um Biologie, sondern um Soziologie geht.

Ich will nichts ableiten,sondern klarstellen,das die Mutter Kind Vater Beziehung nicht vordergründig gesellschaftliche Gründe hat,gerade im direkten Vergleich zu homosexuellen Paaren,wo das Gegenteil der Fall ist.

Die Mutter-Kind-Beziehung ist zu einem großen Teil biologisch determiniert, aber nicht die Vater-Kind-Beziehung.

Mal abgesehen das dieser Fall wohl recht selten ist und es nur durch menschlichen Eingriff, unter Zwangsbedingungen, den homesexuellen Tieren möglich ist, Kinder aufzuziehen...

Es geht auch ohne menschlichen Eingriff:

Zitat:
Ein schwules Pinguin-Paar in einem chinesischen Zoo klaut Hetero-Vätern die Eier, um eigenen Nachwuchs ausbrüten zu können.

Wie die österreichische "Kronen"-Zeitung berichtet, legen die zwei Eierdiebe aus Harbin im Nordosten Chinas ihren Artgenossen statt dessen Steine auf die Füße, auf denen Pinguine ihren werdenden Nachwuchs tragen. Bei diesen Tieren brüten die Männchen die Eier aus. Nach dem erfolgreichen Beutezug watscheln die Regenbogen-Pinguine fröhlich davon.


http://www.queer.de/detail.php?article_id=9690

Zwar wurden damals die Eier wieder den ursprünglichen Eltern zurückgegeben, aber drei Jahre später kam das schwule Pinguinpärchen dann doch noch zu Vaterehren:

http://www.queer.de/detail.php?article_id=15512

...welche Beweiskraft soll dieses Beispiel denn haben?

Daß "die Natur" keine Beweise dafür liefert, daß homosexuelle Paare per se weniger geeignet sein sollen, Kinder aufzuziehen.
03.08.2012 17:59 Uhr
@sol1

Zitat:
Alleine schon das Wort "Hausgemeinschaft" zeigt, daß es nicht mehr um Biologie, sondern um Soziologie geht.



Bei dem Zusammenleben von Menschen,geht es zwangsläufig auch um Soziologie,oder?

Zitat:
Die Mutter-Kind-Beziehung ist zu einem großen Teil biologisch determiniert, aber nicht die Vater-Kind-Beziehung.



Richtig,habe nirgends das Gegenteil behauptet.


Zitat:
Daß "die Natur" keine Beweise dafür liefert, daß homosexuelle Paare per se weniger geeignet sein sollen, Kinder aufzuziehen.



Zu diesem Schluss bin ich auch schon etwa 10 Beiträge früher gekommen,trotzdem ist dieses kein Fallbeispiel für eine klassische Familie.



03.08.2012 18:06 Uhr
Zitat:
Der homosexuelle Designer Harald Glööckler lehnt die Adoption von Kindern durch homosexuelle Paare ab. Was sagst Du dazu?

wenn er das ablehnt, ist das seine Entscheidung.
Und ?
03.08.2012 18:07 Uhr
Zitat:
"Ich stehe zu meinen konservativen Ansichten: Ich finde es falsch, wenn zwei Männer oder zwei Frauen Kinder adoptieren. Ein Kind braucht einen Vater und eine Mutter, es braucht beide Pole in seinem Leben, deshalb werde ich niemals Kinder adoptieren", sagte er im Interview.

auch seine Meinung, teile ich nicht. Aber bisher war der Kerl mir nicht bekannt und hatte keine Bedeutung, das bleibt so.:))
03.08.2012 18:09 Uhr
Zitat:
Muss er, nur weil er selbst homosexuell ist, das befürworten?



ich sag es mal so, mensch, er kann es für sich selbst als lebensentwurf gerne ablehnen, aber es ist zum kotzen, wenn er aus seiner persönlichen lebenseinstellung heraus den wunsch anderer auf das recht zur adoption nicht anerkennen will.
03.08.2012 18:16 Uhr
Zitat:
Grundsätzlich hat er recht, daß die klassische Familienstruktur für das Aufwachsen von Kindern optimal ist.


pah. so ein unsinn - auch wenn du versuchst mit der "nichtoptimalen" gesellschaftlichen realität nachzufassen. die klassische familienstruktur ist der vierklang mutter, vater, kind, ehevertrag - in manchen teilen deutschlands noch ergänzt durch einen ein-gehalts-haushalt. entschuldige, aber das ist das gegenteil von "optimal", das ist eine starre struktur eines überholten familienbildes, in dem es heißt papa geht auf arbeit, mama bleibt zu haus und freut sich auf die witwenrente, wenn der alte herr doch vorzeitig die beine hochmacht. das ist so antiemanzipatorisch, dass man das normalerweise im mittelalter vermutet... oder eben in der brd der 50er und 60er jahre. in unserer heutigen gesellschaft ist optimal, was den komplex "familie", wie auch immer er aufgestellt ist, glücklich macht. ob alleinerziehend, "klassisch", gleichgeschlechtlich oder patchwork oder von mir aus auch polyamorös.
03.08.2012 18:24 Uhr
@ boy

Ich weiß ja nicht wie du aufgewachsen bist,aber Eheverträge, Ein-Gehaltshaushalte und das Warten auf Witwenrente gehört in den meisten Familien wohl kaum zu der Lebenswirklichkeit.


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 03.08.2012 20:34 Uhr. Frühere Versionen ansehen
04.08.2012 15:44 Uhr
_SBF: lies nochmal genau, was ich geschrieben habe. ich schildere die klassische familienstruktur, die immernoch grundlage unserer familiengesetzgebung ist. und genau das sehe ich als problem: es geht vollkommen an der lebenswirklichkeit vorbei. u.a. eben auch, weil aus meiner sicht zwei eben immer gleich zwei ist.
04.08.2012 15:57 Uhr
Zitat:
ich sag es mal so, mensch, er kann es für sich selbst als lebensentwurf gerne ablehnen, aber es ist zum kotzen, wenn er aus seiner persönlichen lebenseinstellung heraus den wunsch anderer auf das recht zur adoption nicht anerkennen will.
Wer sagt Dir denn, das er das tun will, Boy Kotte?
Er hat seine Meinung gesagt. Und Leute wie Djilas finden das offenbar wichtig genug, um diesen verbalen Pups aufzublasen, nur weil Glöööööckler selbst schwul ist.
Ja und?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 05.08.2012 00:30 Uhr. Frühere Versionen ansehen
04.08.2012 22:28 Uhr
Das ist 1. seine Meinung und 2. bei ihm auch besser, sozusagen Selbsterkenntnis- dem jeweiligen Kind bleibt einiges erspart.

Sollte seine Meinung grundsätzlicher Natur sein, so teile ich sie nicht. Ein Kind aus einem Heim hat ja auch in dem Sinne keinen Vater und keine Mutter (entweder leben sie nicht mehr oder sie kümmern sich höchstens nur Festtagen- was auch fürn Arsch ist), insofern sind da zwei feste Bezugspersonen eine enorme Steigerung. Und wie ich glaube auch viel wichtiger als das Geschlecht oder die sexuelle Veranlagung dieser Bezugspersonen. In der Verwandtschaft wird so ein Kind schon noch genug Frauen kennenlernen und vielleicht mag es ja auch einge davon. Insofern fehlt da nichts.
04.08.2012 22:43 Uhr
Wobei man natürlich zugeben muss: ein Kind, das adoptiert wird+ schwule Eltern+ Düsseldorf+ Tote Hosen+ Altbier+ ABB-Senf könnte in der Tat eine Nummer zu schwul sein.

Einfach nach Neuss ziehen, dann hält das Kind das auch aus.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 05.08.2012 00:47 Uhr. Frühere Versionen ansehen
07.08.2012 11:20 Uhr
Mit weit über vierzig bzw über 60 stellt sich die Frage für vernünftige Leute nicht mehr.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   LPP
  Volk, Sonstige
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