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Fragenübersicht Diskutierst Du mit? "Geld müsste eine zeitlich begrenzte Gültigkeit bekommen" http://networkedblogs.com/At6tl
Anfang-2013 - 32 / 72 Meinungen+20Ende
12
01.08.2012 18:09 Uhr
Naja sol1, sie hätten ja eine bestimmte Zeitspanne, um das Geld wieder zu investieren - es würde also nicht durch Steuern aufgefressen werden. Bei Kipping wäre diese Möglichkeit ja nicht gegeben.

@all - Danke das ihr hier überhaupt mit mir diskutiert. Ihr hättet ja auch kurz lachen können und dann wieder verschwinden ;-)
01.08.2012 18:10 Uhr
Zitat:
Interessanter Gedanke - man stellt die Superreichen vor die Alternative, entweder ihre Mega-Einkünfte zu konsumieren oder sie sich wegbesteuern zu lassen...


Dafür bräuchten wir aber schon eine Mauer um Deutschland, um Republikflüchtlinge zu verhindern.
01.08.2012 18:10 Uhr
@ angelus_novus

geld ist überhaupt nicht das hauptproblem, sondern die notwendigkeit des geldes, gegeben durch eine produktionsweise, in der die mehrheit keine verfügungsgewalt über die selbstproduzierten güter hat.

Das hatten wir ja schon in der Paralleldiskussion.

Ich bleibe dabei, daß eine arbeitsteilige Produktionsweise eine Waren- und damit Geldwirtschaft erfordert. Innerhalb dieses Rahmens gibt es genug Spielraum für Reformen, wenn man erst einmal die Mehrheit politisch organisiert.

01.08.2012 18:14 Uhr
@ Neocon

Dafür bräuchten wir aber schon eine Mauer um Deutschland, um Republikflüchtlinge zu verhindern.

Daß man in den USA in den 1950er Jahren eine Mauer gebraucht hätte, wäre mir neu:

File:MarginalIncomeTax.svg
01.08.2012 18:15 Uhr
"geld ist überhaupt nicht das hauptproblem, sondern die notwendigkeit des geldes, gegeben durch eine produktionsweise, in der die mehrheit keine verfügungsgewalt über die selbstproduzierten güter hat."
Hier widersprichst Du Deinen Ausssagen gleich 3x :
1.Geld ist überhaupt nicht das Hauptproblem,doch das ist es!
2.sondern die Notwendigkeit des Geldes,wenn dann als Zirkulationsmittel
3.in keiner Gesellschaftsformation hat die "Mehrheit"die Verfügungsgewalt über produzierte Güter!
01.08.2012 18:16 Uhr
Zitat:
sie hätten ja eine bestimmte Zeitspanne, um das Geld wieder zu investieren


Ja glaubst du wirklich das die Leute ihr Geld nicht investieren? Sei es in Form von Staatsanleihen, Unternehmensbeteilligungen oder Immobilien.

01.08.2012 18:23 Uhr
Zitat:
Ja glaubst du wirklich das die Leute ihr Geld nicht investieren? Sei es in Form von Staatsanleihen, Unternehmensbeteilligungen oder Immobilien.


Investitionen könnten ja auch in Arbeit, notwendige Technologieerneuerung oder in Infrastruktur geschehen. Es gibt ja nicht nur die Börse, um Geld zu investieren.
01.08.2012 18:33 Uhr
Damit würde man dem Geld eine seiner wichtigsten Eigenschaften nehmen. Da die meisten Leute ungern von der Hand in den Mund leben und das Bedürfnis nach einem allgemein akzeptierten, nicht verderblichen Tauschgut haben würden sie nach Alternativen suchen, wenn Geld dies nicht mehr gewährleistet. Und diese ganz gewiss auch finden!

Vielleicht ja irgendwelche seltenen Muscheln. Willkommen in der Jungsteinzeit!
01.08.2012 18:45 Uhr
Zitat:
Damit würde man dem Geld eine seiner wichtigsten Eigenschaften nehmen. Da die meisten Leute ungern von der Hand in den Mund leben und das Bedürfnis nach einem allgemein akzeptierten, nicht verderblichen Tauschgut haben würden sie nach Alternativen suchen, wenn Geld dies nicht mehr gewährleistet. Und diese ganz gewiss auch finden!


Das wäre es ja weiterhin, es würde ja nur die treffen, die mehr Geld haben, als sie innerhalb einer bestimmten Zeitspanne ausgeben können. Ich hatte als Beispiel 10 Jahre genommen.
01.08.2012 18:45 Uhr
@ Bilch

...das Bedürfnis nach einem allgemein akzeptierten, nicht verderblichen Tauschgut...

Das gibt es so nicht.

Die historische Entwicklung war vielmehr die, daß es zuerst Schulden und erst viel später Geld in Form von Münzen gab.

Und tatsächlich gab es in biblischer Zeit ein Mittel, die Schulden loszuwerden, das an den in dieser Umfrage präsentierten Vorschlag erinnert:

Zitat:
Das Jüdische Jubeljahr begann immer an Jom Kippur, am 10. Tag des Tischri, und wurde mit Posaunen im ganzen Land verkündigt. Während des ganzen Jahres musste alle Feldarbeit ruhen, auch wurden die hebräischen Sklaven ohne Unterschied freigelassen; verkaufte und verpfändete Grundstücke (Häuser in ummauerten Städten und dem Heiligtum gelobte Äcker ausgenommen) kamen ohne Entschädigung aus fremden Händen wieder an den ursprünglichen Besitzer oder seine rechtmäßigen Erben zurück, und alle Schulden wurden erlassen.


Jubeljahr (meine Hervorhebung)
01.08.2012 18:46 Uhr
Zitat:
Daß man in den USA in den 1950er Jahren eine Mauer gebraucht hätte, wäre mir neu:

File:MarginalIncomeTax.svg



Was du hier vergißt ist die effektive Steuerrate, welche sich von der marginalen Unterscheiden dürfte.

Statt der Mauer gab es eine vielzahl von Regularien, mit welchem man die persönliche Steuerlast drücken konnte.


Zitat:
But in fact, the tax rates of the 1950's didn't necessarily reduce CEO consumption; it just reduced their reported taxable income. The high income tax rates in the 1950's were paired with a corporate tax system that allowed companies much more generous deductions for things like business lunches, business-travel-with-spouse, and so forth. Right now you pay Rick Wagoner a squillion dollars, and he entertains important people on his own dime; in 1955, you paid him less, but he expensed all his entertaining to the company. Descriptions of 1960's expense account procedures for even entry-level management are enough to make this journalist rather faint with envy.


http://www.economist.com/blogs/freeexchange/2007/04/are_the_rich_really_different



01.08.2012 18:53 Uhr
Es müssen die Leute entmachtet werden, die schon seit Jahrzehnten mit Hilfe von Zins und Zinseszins andere Menschen,Staaten und Völker ausbeuten...
Welche Namen haben Systeme, Kriege und Umwälzungen überstanden? Wer beherrscht den Banken-, Edelmetall-und Edelsteinmarkt?
01.08.2012 18:56 Uhr
Zitat:
Es müssen die Leute entmachtet werden, die schon seit Jahrzehnten mit Hilfe von Zins und Zinseszins andere Menschen,Staaten und Völker ausbeuten...
Welche Namen haben Systeme, Kriege und Umwälzungen überstanden? Wer beherrscht den Banken-, Edelmetall-und Edelsteinmarkt?


Nach BarneyStinson wohl die Schweizer ...
01.08.2012 19:12 Uhr
Der Vorschlag, der ziemlich stark mit Silvio Gesell übereinstimmt wurde in der Wissenschaft schon vor langer Zeit diskutiert und immer wieder aus gutem Grund entworfen.

Der drohende Wertverlust von Geld hebt die Umlaufgeschwindigkeit, sonst nichts.

Eine höhere Umlaufgeschwindigkeit hat exakt die gleichen Auswirkungen, wie eine erhöhte Geldmenge. Gesell saß bei seinem "Schwundgeld"-Vorschlag dem Irrtum auf, durch schwindendes Geld könne die Umlaufgeschwindigkeit wie eine erhöhte Geldmenge wirken, ohne Inflation auszulösen.

Wie gesagt, diese Denkweise beruht auf einem grundlegenden Irrtum. Die erhöhte Umlaufgeschwindigkeit wirkt exakt wie die erhöhte Geldmenge und damit inflationär.

Die Anhänger Gesells überschätzen übrigens die Rolle der Umlaufgeschwindigkeit für die alltägliche Praxis. Nur in seltenen Ausnahmesituationen leiden Gesellschaften darunter, dass der Geldumlauf tatsächlich stockt. Insofern würde dieser Vorschlag bei recht hohem Aufwand ein Problem lösen, das normalerweise gar nicht vorkommt. Und wenn das Problem vorkommt, können auch andere Maßnahmen getroffen werden.

Diese Ausführung gilt übrigens nur für Währungen mit dynamischer Geldmenge, wie heute in so ziemlich allen Ländern üblich. Zu Gesells Zeiten hatten wir noch statische Geldmengen, also Geldmengen, die sich nicht veränderten. Damals war die Idee, eine bestimmte, fest stehende Geldmenge durch die Änderung der Umlaufgeschwindigkeit faktisch anwachsen zu lassen, nicht ganz blöd, aber auch nur eine B-Lösung.
01.08.2012 19:17 Uhr
Widu, erst mal Ablehnung, aber ich werde mich mit dem Silvio Gesell beschäftigen und mal sehen, ob es tatsächlich das ist, was ich mir vorstelle ;-)
01.08.2012 19:17 Uhr
@ Neocon

Zitat:
...a corporate tax system that allowed companies much more generous deductions for things like business lunches, business-travel-with-spouse, and so forth...


Ja und?

Da wurde das Geld wenigstens ausgegeben, anstatt es in irgendwelche Blasen zu stecken.
01.08.2012 19:19 Uhr
Und wenn das Problem vorkommt, können auch andere Maßnahmen getroffen werden.

Warum soll Quantitative Easing besser sein als negative Zinssätze?
01.08.2012 19:23 Uhr
@ ProtzBlitz

Welche Namen haben Systeme, Kriege und Umwälzungen überstanden? Wer beherrscht den Banken-, Edelmetall-und Edelsteinmarkt?

Wieso interessiert dich das? Würdest du selber gerne diese Märkte beherschen?

01.08.2012 19:25 Uhr
Zitat:
Wo ist denn dein Gegenargument zur Aussage, dass die Schweizer vom Finanzmarktsektor leben und davon, dass die Steuerflüchlinge Ihr Geld in die Schweiz tragen?

Du hast keines. Weil es auch keines gibt.


Was du hier bietest ist ein doch ziemlich grobschlächtiges Bild von den Schweizern.
Und wie nah dieses Bild an gewissen antisemitischen Stereotypen ist, läßt sich wohl auch am roten Zustimmungsbalken zu Herberts Meinung erahnen.

Aber nur für dich:

Zitat:
Bemerkenswert ist auch, dass die Schweiz wertmäßig pro Kopf rund 80 Prozent mehr exportiert als Deutschland, der angebliche "Exportweltmeister". Dagegen erwirtschaftete der Finanzplatz im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts nur etwa 15 Prozent des Bruttoninlandsproduktes. Die bis zu 17 Milliarden Schweizer Franken, die der Finanzsektor jährlich an Steuern entrichtet, entsprechen nur zwischen zwölf und 16 Prozent des gesamten Schweizer Steueraufkommens.


http://www.welt.de/print/die_welt/debatte/article108430141/Modell-Schweiz.html


Und Firmen wie Nestle, Novartis oder Migros scheinen dir ja völlig unbekannt.
01.08.2012 19:27 Uhr
@ sol1

Das Jubeljahr ist im Prinzip eine primitive Form des Insolvenzverfahrens. Zu biblischer Zeit vielleicht ein Fortschritt, zu heutiger Zeit unnötig.

Es gibt grundsätzlich die Möglichkeit, sich bei Überschuldung in Insolvenz zu begeben. Spätestens durch den Tod einer natürlichen Person erlöschen die Schulden, wenn nicht ein Erbe sie freiwillig übernimmt. Ein solches Insolvenzverfahren gab es zu biblischer Zeit nicht. Ebenso waren in biblischer Zeit in vielen Gesellschaften die Schulden vererbbar, ebenso der Status des Sklaven.

Ein "Jubeljahr" alle 30 Jahre sorgt schlichtweg dafür, dass im 29. Jahr keine Kredite mehr vergeben werden. Frage mal die Mittelständler, ob es ihnen lieb wäre, wenn sie keinen 5-Jahres-Kredit mehr für den Ersatz einer defekten Maschine bekommen, weil nächstes Jahr Jubeljahr wäre. Da gäbe es eher Heulen und Zähneklappern.

Ebenso würde es vor einem Jubeljahr keine Anschlusskredite mehr geben. Wer im Jahr 29 in eine Situation kommt, dass er die letzten 10.000 € seines Hauses erst in 3 Jahren abbezahlen kann, würde keine Stundung mehr von seiner Bank erhalten, sondern sofort die Pfänder im Haus haben.

Davon abgesehen sind Schulden im deutschen Recht sowieso auf die Laufzeit von 30 Jahren begrenzt, eine automatische Vererbbarkeit von Schulden auf die Kinder liegt auch nicht vor, weil Kinder nicht als pfändbares Eigentum der Eltern gelten, es gibt überhaupt Grenzen der Pfändbarkeit und notfalls gibt es auch ein Insolvenzverfahren für Privatpersonen.

Insofern kann man über die Insolvenzordnung an sich reden, die sicherlich noch Defizite hat. Aber ein "Jubeljahr" wäre eine reichlich primitive Idee im Vergleich zu unseren heutigen Möglichkeiten.
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