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Fragenübersicht Sozialleistungen der Bundesagentur für Arbeit, der ARGEn, Jobcenter, usw. - Sollten diese bedingunslos gezahlt werden, oder ist es in Ordnung Gegenleistungen der Bezieher einzufordern?
Anfang-2021 - 40 / 80 Meinungen+20Ende
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05.07.2012 11:27 Uhr
Djilas deine Meinungen sind einfach nur Menschenverachtend und das merkst du spätestens dann, wenn du deinen Arbeitsplatz durch einen Billiglöhner verlierst, der sich sein Gehalt durch den Staat aufstocken lässt.

Die Arbeitsplätze im Niedrig-Lohn-Sektor steigen nicht umsonst rapide an. Nicht umsonst werden dort eine Menge Jobs geschaffen. Die Arbeitgeber planen genau diesen Umstand in ihre Renditeplanung ein. Sie wissen, dass Arbeitslose jeden zumutbaren Job annehmen müssen, und sitzen somit am längeren Hebel, auch bei den Lohnverhandlungen. Und somit wird es immer mehr Jobs im Niedrig-Lohn-Sektor geben und es werden immer mehr Jobs verloren gehen, bei denen noch ein anständiger Lohn gezahlt wird.

Und das wird durch deine Forderung, dass man lieber aufstocken soll als Arbeitslos zu sein, nicht besser. Das Druckmittel, welches Arbeitslose nämlich hätten, um solche Niedrig-Lohn-Jobs zu verhindern, wäre, dass sie sich verweigern können, diesen Job anzunehmen. Das ist nicht erlaubt in unserer Gesellschaft und damit gräbt sich früher oder später jeder, der jetzt noch normal Verdient, sein eigenes Grab.

Djilas, fast jeder Mensch möchte Arbeiten. Das zeigen dir viele Studien. Ein Mensch der Arbeit hat ist meist glücklicher, ist meist Gesunder und fühlt sich durch die Gesellschaft gebraucht. Dieses Gefühl wünschen sich auch Langzeitarbeitslose. Das ist aber noch lange kein Grund, sie für einen Hungerlohn schuften zu lassen, nur damit oben noch mal 0,5 Prozent mehr Rendite raus kommt. Aber die Wirtschaft ist schon lange nicht mehr für den Menschen da, sondern die Menschen sind dafür da, dass es wenigen Menschen durch die Wirtschaft gut geht.

Achja und zu deinen Erben. Was haben die denn bitte für eine Arbeit geleistet, dass auch die es verdienen vom Vermögen der Eltern oder Großeltern zu leben? Sie waren die Kinder der Reichen, dass ist die Leistung, die sie erbracht haben, oder wie?
05.07.2012 11:28 Uhr
Diese Leistungen sollten bedingungslos an alle gezahlt werden, die in das das System gezahlt haben. Wer einzahlt, hat auch einen Anspruch darauf, dass man ihn unter die Arme greift, dass es ihn wieder besser geht!
05.07.2012 11:30 Uhr
Ich halte ein bedingungsloses Grundeinkommen vielleicht in 30 Jahren für denkbar, wenn die Produktivität auf einem dazu hinreichenden Niveau ist.

Bis dahin sollte man alle Existenzsicherungsmaßnahmen (ALGII, Bafög, Grundrente, Kindergeld) zu einem Bürgergeld zusammenfassen, dass auch bei einem Zuverdienst weitergezahlt wird und dann allmählich mit steigendem Einkommen mit der Steuer verrechnet wird. Das sollte (zumindest jetzt noch) ruhig an Bedingungen genkknüpft sein. Allerdings sollten die bisherigen Bedingungen, die für ALGII etwa gelten, gelockert werden. In der jetzigen Form stellen diese eine indirekte Subvention von Niedriglöhnen da. Warum? Wenn ein Zwang besteht, jede zumutbare Arbeit anzunehmen (und dieses "zumutbar" sehr weit gefasst wird), werden auch die Löhne von den Arbeitgebern entsprechend gedrückt. Diese müssen ja nie befürchten, dass der von ihnen festgelegte Lohn irgendeinem Bewerber "zu wenig" ist.
05.07.2012 11:35 Uhr
Zitat:
Djilas deine Meinungen sind einfach nur Menschenverachtend und das merkst du spätestens dann, wenn du deinen Arbeitsplatz durch einen Billiglöhner verlierst, der sich sein Gehalt durch den Staat aufstocken lässt.


Das sage ich ihm schon oft genug real! Er will aber nicht hören!

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 05.07.2012 13:35 Uhr. Frühere Versionen ansehen
05.07.2012 11:38 Uhr
Selbst Lehmann wendet sich schon von Djilas ab. Die Lage von Djilas nähert sich totaler Hoffnungslosigkeit.
05.07.2012 11:40 Uhr
@Teufel100:

Schön, dass Du mir inhaltlich Contra gibst. Ja, diese Probleme anerkenne ich durchaus. Die Frage ist, was daraus folgt.

In meinen Augen kann es keine Alternative sein, Sozialleistungen bedingungslos zu machen. Statt dessen sollte man die rechtlichen Rahmenbedingungen dergestalt ändern, dass die Möglichkeiten der Arbeitgeber, sozialversichungspflichtige Stellen durch Niedrig-Lohn-Jobs zu ersetzen, eingeschränkt werden.

Beispielsweise könnte man beschließen, dass ein bestimmter Prozentsatz der Belegschaft eines Unternehmens sozialversicherungspflichtig beschäftigt sein muss. Das ist übrigens etwas, was man auch tariflich regeln könnte.

Auf der anderen Seite könnte man die Schaffung sozialversicherungspflichtiger Stellen gegenüber Niedrig-Lohn-Jobs fördern.

Eine weitere Möglichkeit wäre die Lockerung des Kündigungsschutzes für sozialversicherungspflichtig Beschäftigte bei gleichzeitger Verschärfung des Kündigungsschutzes für Niedrig-Lohn-Jobber.

Das sind jetzt alles nur Vorschlägfe. Ich sage nicht, dass sie perfekt sind, aber ich bin mir sicher, es gibt noch andere Mittel und Wege, um das von Dir angesprochene Problem ohne ein bedingungsloses Grundeinkommen regeln zu können.

Was die Erben betrifft: Sie haben gar keine Leistung erbracht. Wo ihr Lebensunterhalt herkommt, ist aber irrelevant. Entscheidend ist nur, dass nicht jene, die täglich arbeiten, sie durchfüttern müssen. Wenn sie auf Kosten ihrer Eltern oder Großeltern leben, dann ist das die Sache der Eltern und GRoßeltern, nicht die der Allgemeinheit.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 05.07.2012 13:43 Uhr. Frühere Versionen ansehen
05.07.2012 11:42 Uhr
Zitat:
Selbst Lehmann wendet sich schon von Djilas ab. Die Lage von Djilas nähert sich totaler Hoffnungslosigkeit.


Ja, weil ich den Kapitalisten gut kenne!
05.07.2012 11:46 Uhr
HartzIV ist so ein dicker Komplex.

Da ist zum einen die Soziale Grundsicherung - die ehemalige Sozialhilfe. Für chronisch Kranke, Behinderte, Rentner deren Minirente zum Leben nicht ausreicht,...

Für diesen (sehr gerne verkannten) Aspekt wäre etwas anderes als die Bedingungslose Auszahlung einfach nur zynisch.
05.07.2012 11:58 Uhr
Es gibt daneben auch noch Gruppen denen man nicht übertrieben korinthenkackerisch zur Last fallen sollte.

Ich meine damit Aufstocker oder freiberufler wie Künstler, Schauspieler, Regisseure, Dramaturgen.

Die haben nunmal ein unregelmässiges Einkommen - mal ein Engagement und mal haben sie keins. Das liegt in der Natur der Sache.

Im Grunde genommen müsste man diese Kultur-Selbstständigen in eine separate Struktur innerhalb der Agentur auslagern das mit Expertise ausgestattet ist.

Wie kann eine Sachbearbeiterin die es zu 95% mit Handwerkern zu tun hat richtig auf die Bedürfnisse von Künstlern reagieren oder das auch nur ansatzweise gut kontrollieren?


Ich halte das Prinzip, dass die Prozedur von jemandem geleitet wird, dem die nötige Sachkenntnis nicht abgeht für ein wichtiges Prinzip von 'good gevernance' - Bei der Arbeitsagentur wird das zu oft mit Füssen getreten.
05.07.2012 12:20 Uhr
Wenn ich jahrelang maloche und in die Arbeitslosenversicherung einzahle und nur deswegen keinen Job erhalte, weil ich entweder eine imaginäre Altersgrenze überschritten habe, oder aus sonstigen Gründen, die ja auch oft sehr willkürlich gewählt werden nicht dem Gusto derer entspreche, bei denen ich mich bewerbe, dann will ich wenigstens für die Zeit, in der ich mich um neue Arbeit bemühe (da könnte man übrigens über gewisse Regeln des Nachweises reden) keine zusätzlichen Probleme mit dem Geld haben, was mir einfach mal zusteht. Djilas, der gerne die völlige Losgelöstheit vom Solidarprinzip predigt, sollte dann in die USA auswandern, wenn er beruflich so erfolgreich ist, dass er im Alter genügend angespart hat, wird es wohl nicht bereuen - sollte es ihm nicht gelingen, geht es ihm dreckig - ich ziehe die soziale Marktwirtschaft dem amerikanischen System vor...
05.07.2012 12:21 Uhr
@Ratatouille:

Ich auch.
05.07.2012 12:38 Uhr
Zitat:
Diese Leistungen sollten bedingungslos an alle gezahlt werden, die in das das System gezahlt haben. Wer einzahlt, hat auch einen Anspruch darauf, dass man ihn unter die Arme greift, dass es ihn wieder besser geht!
Und die, die nicht einzahlen (können), Lehmann? Die haben keinen Anspruch?
05.07.2012 13:10 Uhr
Zitat:
Und die, die nicht einzahlen (können), Lehmann? Die haben keinen Anspruch?


Doch, selbstverständlich haben die auch auch Anspruch.
05.07.2012 13:35 Uhr
Zitat:
Doch, selbstverständlich haben die auch auch Anspruch.
Was sollte dann Dein obiger Spruch?
05.07.2012 14:03 Uhr
Zitat:
Und die, die nicht einzahlen (können), Lehmann? Die haben keinen Anspruch?


Jedenfalls nicht auf ALG 1.
05.07.2012 14:03 Uhr
Zitat:
Was sollte dann Dein obiger Spruch?


Ich nehme an, es ging ihm um die, die einzahlen können und nicht wollen.
05.07.2012 14:33 Uhr
Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist eine gute Forderung, aber darum geht es hier ja nicht.
Daher muss ich sagen, ich sehe es differenzierter.

Die Arbeitsmarktinstrumente sind vielfach ein Witz, es gibt viel Raum für Willkür und ein Zwang zum Arbeiten funktioniert nur, wenn denn auch Arbeit zur Verfügung steht.
Dennoch sehe ich aus meiner beruflichen Praxis, dass eine Verknüpfung mit Bedingungen durchaus richtig und auch praktikabel ist. Die Frage ist, welche Verknüpfungen und welche Bedingungen man zulässt.
05.07.2012 14:37 Uhr
Zitat:
Statt dessen sollte man die rechtlichen Rahmenbedingungen dergestalt ändern, dass die Möglichkeiten der Arbeitgeber, sozialversichungspflichtige Stellen durch Niedrig-Lohn-Jobs zu ersetzen, eingeschränkt werden.

Die Lösung ist simpel, aber politisch verpöhnt: JEDE Arbeit sizialversicherungspflichtig machen!
05.07.2012 14:56 Uhr
Zitat:
Die Lösung ist simpel, aber politisch verpöhnt: JEDE Arbeit sizialversicherungspflichtig machen!


Ich nehme an, Du willst damit nicht sagen, dass man auch auf 400-Euro-Jobs Sozialbeiträge zahlen soll, oder? Wie soll ich mir das dann vorstellen?
05.07.2012 15:04 Uhr
Djilas,
natürlich will ich genau das sagen.
400-Euro-Jobs sind tödlich für den Arbeitsmarkt, insbesondere für den Sektor der Geringqualifizierten und der Niedrigverdiener.

Wie du dir das vorstellen sollst?
Auf jede Arbeit fallen volle Sozialversicherungsbeiträge an, womöglich gestaffelt. Damit können Arbeitszeiten flexibel vereinbart werden, mehrere Minijobs können kombiniert werden, Berufseinstiege werden erleichtert und Alleinerziehende werden gefördert.

Im Idealfall aber entfällt wirklich im Wortsinn auf jede Arbeit ein Beitrag, das würde dann auch eine Maschienensteuer beinhalten. Aber das ist ein sehr weit entfernter zweiter Schritt.
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