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Fragenübersicht Hätte der im Dezember 1918 von Adolf von Batocki ausgeklügelte Oststaat-Plan funktioniert?
1 - 10 / 10 Meinungen
23.03.2018 15:03 Uhr
Man bürgert quasi die kaiserlichen Ostgebiete aus, möglicherweise gleich ein paar Divisionen dazu, egal, wo die wohnen und es wenn es das Stammregiment von München ist und lässt diese die Polen aufs Maul hauen.

Die Antwortoption, die Allierten hätten das durchschaut und Nein gesagt, trifft es wohl.

23.03.2018 15:09 Uhr
Ich bin kein Experte für diese Zeit, aber es klingt merkwürdig.

Friedrich Ebert hat das unterstützt?
Nunja, die SPD war halt damals schon spezialdemokratisch.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.03.2018 15:09 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.03.2018 15:12 Uhr
Ich habe das mal bei Sebastian Haffner gelesen, nach meiner Erinnerung "Preußen ohne Legende".

Toller Plan. Wenn er funktioniert hätte, wären halt die Polen einmarschiert und etwas später wären weitere Entente-Streitkräfte zur Stelle gewesen.

23.03.2018 15:54 Uhr
Zitat:
Friedrich Ebert hat das unterstützt?
Nunja, die SPD war halt damals schon spezialdemokratisch.


Nicht Friedrich Ebert, sondern dessen Büroleiter. Das ist schon ein Unterschied...
23.03.2018 15:56 Uhr
Meiner Meinung nach wäre das Projekt schon daran gescheitert, dass man so leicht keinen Namen für dieses Staatsgebilde gefunden hätte.

Auf den Namen "Deutsche Demokratische Republik" war man damals sicherlich noch nicht eingerichtet...
23.03.2018 16:04 Uhr
Zitat:
Zitat:
Friedrich Ebert hat das unterstützt?
Nunja, die SPD war halt damals schon spezialdemokratisch.


Nicht Friedrich Ebert, sondern dessen Büroleiter. Das ist schon ein Unterschied...


Und du meinst, ein Büroleiter würde ohne Wissen seines Chefs agieren?
23.03.2018 16:12 Uhr
Zitat:
Und du meinst, ein Büroleiter würde ohne Wissen seines Chefs agieren?


Das ganze Projekt war doch nie in der wirklich engeren Diskussion.

Batocki wird wohl die ganze Chose mit Winnig und noch ein paar anderen Leuten besprochen haben und nach Berlin gereist sein, um das Ebert vorzutragen.

Ebert jedoch war damals - Dezember 1918 - so ziemlich mit der Revolution beschäftigt und hatte keinen Nerv dafür und war für Batocki nicht zu sprechen. Oder er war momentan nicht da. Oder auf dem Klo. Oder er telefonierte gerade mit Groener von der Reichswehr, um Spartakus den Garaus zu machen.

Also wird Batocki nur Eberts Büroleiter angetroffen haben.

Und wie eben Büroleiter so sind: "Toller Plan, Batocki. Unterstütze diesen Plan unjemein. Werde det mal dem Fritze vortragen!"

So wird die Sache wohl abgelaufen sein.


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.03.2018 16:14 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.03.2018 16:20 Uhr
Ãœberhaupt - August Winnig

Der Sozialdemokrat Winnig war schon ein sehr spezieller Mann:

Zitat:
Als Oberpräsident bekämpfte Winnig die Revolutionäre und organisierte die Aufstellung von Freikorps. 1920 unterstützte er Wolfgang Kapp im Putsch gegen die von der SPD gestellte Reichsregierung Gustav Bauer. Nachdem der Putsch gescheitert war, wurde Winnig seines Amtes enthoben und aus der SPD sowie der Gewerkschaft ausgeschlossen.



O-Ton Winnig:

Zitat:
"Mit Flüchen auf Gott, König und Vaterland und mit dem Auruf zur proletarischen Revolution begann der Jude bei uns seinen Weg.“ August Winnig: Europa. Gedanken eines Deutschen. Verlag: Eckart. Berlin 1938. S. 46



Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.03.2018 16:21 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.03.2018 16:36 Uhr
Meine Uroma, bis 1944 in Königsberg lebend, hatte mir mal erzählt, dass sie irgendwann mal vielleicht Ende der Zwanziger Jahre die "Alte Sozialdemokratische Partei" (ASPD) mit ihrem Kandidaten August Winnig gewählt hatte.

Und das kam so: Winnigs Wahlwerber versprachen wohl jedem, der für die ASPD Unterstützungsunterschriften beibrachte, einen bestimmten Geldbetrag pro Unterschrift. Meine Uroma hatte wohl bei diversen Bekannten und Freunden Unterschriften gesammelt und so ein bißchen was von Winnigs Partei als "Honorar" abgestaubt.

Nun nahm sie die Sache aber wohl doch ein wenig zu ernst und wählte den Winnig auch tatsächlich.

Und noch Jahre später, mitten in den 1980er Jahren, als sie mir diese Sache auf mein Bitten immer mal wieder erzählte, empörte sie sich ein wenig und sehr verwundert darüber, dass bei der Stimmenauflistung die "ASPD" Winnigs irgendwo auf einer öffentlichen Anzeigetafel mit einem Strich aufgelistet war. Die hätten gewissermaßen ihre Stimme gar nicht gezählt, denn dann hätten sie ja zumindest eine Stimme auflisten müssen...

Es ist unbezahlbar für mich gewesen, eine Uroma gehabt zu haben, die mir aus dem Königsberg der Vorkriegszeit derartiges glasklar berichten konnte.

Da ging sie beispielsweise mal irgendeine Straße entlang und es kamen ihr zwei Frauen entgegen, wobei eine zu der anderen sagte: "Wir müssen heute mal in die Stadthalle gehen. Heute spricht August Winnig."

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.03.2018 16:41 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.03.2018 21:17 Uhr
Nein - im Osten funktionierte nichts.

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