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[Themenwoche] Kann es gegen den Willen einer Mehrheit wirklich dauerhafte Veränderung geben? |
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10.11.2022 10:21 Uhr |
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Eine Politik, die Erfolg haben will, muss Akzeptanz generieren. Nur mit der Akzeptanz des Bürgers kann ein politischer Plan Erfolg haben. Sicher, man wird nie die Akzeptanz aller Bürger gewinnen können; der Mensch ist zu individuell, das Volk als Gruppe zu inhomogen und die Ansichten zu breit gefächert, als das dies jemals funktionieren könnte. Seine Politik jedoch entgegen der Akzeptanz der Masse auszurichten, bedeutet, von Anfang an den Fehlerfolg zu planen.
Dies gilt selbst dann noch, wenn man nicht pragmatisch, lösungsorientiert und faktenbasiert agieren möchte, sondern ideologisch gesteuert. Es ist eine grundsätzliche Realität des menschlichen Zusammenlebens, dass Menschen auf Antagonismus in aller Regel nur mit noch mehr Antagonismus reagieren werden. Will man Menschen zu etwas zwingen, so ist die initiale Reaktion Unwillen und Gegenwehr.
Genauso gilt dies auch für jedwede gesellschaftliche Veränderung: es braucht Vermittelbarkeit, Akzeptanz und den Willen der Gesellschaft, sich dahingehend zu verändern. Das erreicht man nun mal eher mit kleinen Schritten, die eher vermittelbar sind und weniger Gegenwehr hervorrufen, als wenn man stumpf und stur auf das besteht, was man für das einzig Richtige hält.
Menschen wollen verstehen, warum sie etwas in einer bestimmten Art und Weise tun sollen. Menschen wollen einen Sinn in dem sehen, was sie tun sollen und was mit ihnen getan wird. Und vor Allem wollen sie in aller Regel auch sehen, dass sie selbst möglichst wenig Verzicht üben und möglichst wenige Nachteile dadurch erfahren müssen. Tun sie dies nicht, blocken sie oft erst einmal ab. Das ist völlig normal, eine natürliche Reaktion. Wenn man dies erst einmal begriffen hat, kann man seine Strategie darauf aufbauen und auf sein Gegenüber eingehen. Anstatt jemanden, wie in der Redewendung, “zu seinem Glück zwingen” zu wollen, sollte man daher aufzeigen, warum die vorgeschlagene Strategie sinnvoll ist und warum man davon überzeugt ist, dass sie zum Erfolg führen wird. Was bereits im täglichen Leben des Normalbürgers sinnvoll und gut ist, ist oft auch für die Politik nicht verkehrt. Sicher, man kann aus Prinzip gegen den Strom schwimmen und sich dabei standhaft, revolutionär und aufrecht vorkommen und oftmals steckt da viel Ehrenhaftes, Bewundernswertes drin. Man muss es sich aber gar nicht selbst so unnötig schwer machen.
Ich bin daher nicht der Ansicht, das es wirklich dauerhafte und sinnvolle Veränderungen geben kann, wenn man diese den Menschen mit aller Gewalt aufzwingen will. Gesellschaftlicher Fortschritt ist ein Tanker, kein Speedboat. Viele kleine, aber dafür durchführbare und weithin akzeptierte Schritte sind um Längen besser als Zwangsaktionen, die sich nachher nicht dauerhaft durchsetzen, weil sie keinen Rückhalt hatten. |
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10.11.2022 10:33 Uhr |
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Nun, so ein Wille lässt sich ja durchaus auch beeinflussen, insbesondere durch mediale Berieselung. Man muss nichts mit Gewalt durchsetzen, es reicht, wenn man Geduld und die Möglichkeiten zur Beeinflussung hat.
Wenn der Genderkrempel noch ein paar Jahre weiter in die Köpfe gesetzt wird, werden sich da auch andere Mehrheiten in der Bevölkerung finden.
Nur mal als Beispiel. |
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10.11.2022 11:06 Uhr |
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Klares nein zur Frage.
Es kann natürlich versucht werden, einen relevanten Teil der Menschen zu überzeugen, so dass der Veränderungswunsch eine Mehrheit findet.
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10.11.2022 11:15 Uhr |
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Ich hatte es neulich schon geschrieben, in der Geschichte gibt es genug Beispiele, dass gesellschaftlicher Fortschritt zunächst eine Sache von Minderheiten ist, die bestimmte Themen in den Fokus bringen. Der gesellschaftliche Wandel zu Mehrheiten ist dann eine mittel-oder langfristige Frage. |
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10.11.2022 11:16 Uhr |
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Wenn ich gegen den Willen der Mehrheit einen Wald abholze und die Fläche rode, ist der Wald weg.
Wenn ich das Berliner Stadtschloß abreiße, ist es unwiederbringlich verloren, auch wenn die Mehrheit der Berliner entsetzt darüber war.
Nur zwei Beispiele dafür, daß dauerhafte Veränderungen sehr wohl gegen den Willen der Mehrheit durchgesetzt werden können. |
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10.11.2022 16:35 Uhr |
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Ja kann es. Was von oben durchgedrückt wird, geschieht häufig gegen den Willen der Mehrheit. Durch massive Propaganda wird diese Mehrheit allerdings schnell auf Linie gebracht. |
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10.11.2022 18:32 Uhr |
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Im Rahmen von grundsätzlichen Disruptionen geht das nicht. Im Rahmen eher systemimmanenter- und interner Fortentwicklungen schon, dies passiert aus meiner Sicht auch relativ regelmäßig und ist in diesem Rahmen auch vertretbar. |
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11.11.2022 00:28 Uhr |
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"Durch massive Propaganda wird diese Mehrheit allerdings schnell auf Linie gebracht."
Nein @Prienchen, das sehe ich anders. Gerade die letzten 3 Jahre haben gezeigt, daß man nicht mehr von einer schweigenden, gehorsamen und duldenden Mehrheit ausgehen kann.
Trotz massiver Einflußnahme, wie es ja noch aus der DDR erinnerlich ist und in einer friedlichen Revolution sich dann die Kraft der Mehrheit beweisen konnte, ist es nach 33 Jahren nun noch deutlicher geworden, daß sich wohl ein ganzes Volk nicht "auf Linie bringen" läßt! |
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12.11.2022 17:12 Uhr |
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Jetzt im Kontext der ganzen identitätspolitische Debatte: ja.
Da ist eine Minderheit, die Agenda-Setting betreibt. Die eine ganz gute Reichweite hat und mobilisieren kann. Dann kann im Lauf der Jahre dann dazu führen, dass die Mehrheit diese Ansichten dann übernimmt. Das ist ja das Gefährliche. Wenn es klar wäre, dass es niemals mehrheitsfähig wird, beispielsweise dass man gendert, dann wäre das ganze Thema nicht so brisant und man könnte das Ganze ins Leere laufen lassen. |
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FPi |
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UNION |
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