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Fragenübersicht Hartz IV, Bürgergeld oder Grundeinkommen? Was ist Dein Favorit für die Grundsicherung?
1 - 20 / 41 Meinungen+20Ende
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13.09.2022 20:10 Uhr
Das bedingungslose Grundeinkommen, wenn es konsequent umgesetzt würde.
13.09.2022 20:30 Uhr
Ich kenne das neue Konzept des Bürgergelds noch nicht. Bin aber skeptisch. Hartz IV lehne ich seit Bestehen ab, unter anderem ein sehr wichtiger Grund, bei der Partei DIE LINKE zu sein.
Und in der Partei läuft gerade ein Mitgliederentscheid, ob wir die Forderung nach einem politisch linken BGE-Modell in Grundsatz- und Wahlprogramm aufnehmen wollen. Ich nehme an diesem Mitgliederentscheid teil.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.09.2022 20:33 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.09.2022 20:56 Uhr
Ich sympathisiere mit der Idee des bedingungslosen Grundeinkommens, wenn man dafür ein vernünftiges Konzept vorlegt.
13.09.2022 21:23 Uhr
Arbeiten. Wer nicht arbeitet, soll nicht essen.
14.09.2022 00:33 Uhr
Wie schon oft geschrieben bin ich Anhänger eines Grundeinkommens auf Mehrwertsteuerfinanzierung nach dem Modell von Götz Werner.

Entscheidend ist für mich die Entbürokratisierung und der Wegfall des Zwangs zur Arbeitsaufnahme.
14.09.2022 01:17 Uhr
Zitat:
Das bedingungslose Grundeinkommen, wenn es konsequent umgesetzt würde.


Die Ausgestaltung macht viel aus. In der Schweiz hat es sich daher nicht durchgesetzt.
14.09.2022 08:15 Uhr
Arbeiten. Ich bin nämlich nicht von der Finanzierbarkeit eines BGE überzeugt und finde es grundsätzlich gar nicht doof, dass man was dafür tun muss, Geld zu bekommen.
14.09.2022 08:20 Uhr
Zitat:
Arbeiten. Ich bin nämlich nicht von der Finanzierbarkeit eines BGE überzeugt und finde es grundsätzlich gar nicht doof, dass man was dafür tun muss, Geld zu bekommen.



Es gibt genug Arbeit im Land, nur Kranke oder nicht arbeitsfähige Menschen sollten in den Genuß kommen.

14.09.2022 08:21 Uhr
"Es gibt genug Arbeit im Land, nur Kranke oder nicht arbeitsfähige Menschen sollten in den Genuß kommen."

Jawoll! Weg mit Rente und Pensionen, hackln bis man nicht mehr "arbeitsfaehig" ist...
14.09.2022 08:24 Uhr
Zitat:
"Es gibt genug Arbeit im Land, nur Kranke oder nicht arbeitsfähige Menschen sollten in den Genuß kommen."

Jawoll! Weg mit Rente und Pensionen, hackln bis man nicht mehr "arbeitsfaehig" ist...


Den Zusammenhang mit meiner Aussage solltest du mal erklären.
Das Bürgergeld ist ja wohl nicht für Menschen nach langen Arbeitsjahren gedacht.
14.09.2022 08:26 Uhr
"Den Zusammenhang mit meiner Aussage solltest du mal erklären."

Deine Aussage "Es gibt genug Arbeit im Land, nur Kranke oder nicht arbeitsfähige Menschen sollten in den Genuß kommen." ist ja wohl selbsterklaerend.
14.09.2022 08:26 Uhr
Zitat:
"Es gibt genug Arbeit im Land, nur Kranke oder nicht arbeitsfähige Menschen sollten in den Genuß kommen."

Jawoll! Weg mit Rente und Pensionen, hackln bis man nicht mehr "arbeitsfaehig" ist...



deshalb bekommen ja auch die hier eingereisten Ukrainer ihre Renten entsprechen den ukrainischen Gesetzen
14.09.2022 08:28 Uhr
Zitat:
"Den Zusammenhang mit meiner Aussage solltest du mal erklären."

Deine Aussage "Es gibt genug Arbeit im Land, nur Kranke oder nicht arbeitsfähige Menschen sollten in den Genuß kommen." ist ja wohl selbsterklaerend.


Renten oder staatliche Leistungen sollte man sich erarbeiten. Deshalb nochmal für Dich: "Nur Kranke oder nicht arbeitsfähige Menschen sollten Gratisleistungen bekommen."
14.09.2022 08:29 Uhr
foreverdol warum lehnst du Realitäten ab?
14.09.2022 08:42 Uhr
Zitat:
foreverdol warum lehnst du Realitäten ab?


Ich glaube, dass foreverdol noch gar nicht in diesem Faden war. ;-)
14.09.2022 09:01 Uhr
Zitat:
Arbeiten. Ich bin nämlich nicht von der Finanzierbarkeit eines BGE überzeugt und finde es grundsätzlich gar nicht doof, dass man was dafür tun muss, Geld zu bekommen.

Nach Herberts ungestümem Geblubber habe ich das Bedürfnis, meine Äußerung nochmal zu konkretisieren...wer will schon in exakt derselben Ecke stehen wie Herbert.

Grundsätzlich bin ich ein großer Freund davon, die Realität anzuerkennen, dass Einem im Leben nix geschenkt wird und dass es auch durchaus sinnvoll ist, sich Dinge erarbeiten zu müssen. Deswegen bin ich kein Freund davon, Menschen, die grundsätzlich arbeitsfähig sind und sich durchaus den eigenen Unterhalt sichern könnten, dies aber aus Gründen der Faulheit oder des puren Nichtwollens verweigern, bedingungslos alles zu finanzieren. In einem Sozialstaat herrscht Grundsicherung, niemand muss hier frieren oder hungern, der Staat hat hierfür Auffangnetze, die sicher deutlich besser ausgestaltet werden könnten, aber grundsätzlich funktionieren. Das ist ok, das ist gut und sinnvoll, dass es da was gibt.

Wo ich nach wie vor dagegen bin, ist - und das sage ich als jemand, der 5 Jahre seines Lebens tatsächlich selbst von Hartz IV gelebt hat, bis er wieder zu 100% auf eigenen Beinen stehen konnte - dass wir Menschen sanktions- und abzugslos alimentieren, die nachweislich zumutbare Arbeiten, die sie auch erfüllen könnten, aber halt nicht wollen, ablehnen. Das halte ich nämlich von diesen Menschen für unsozial denen gegenüber, die ihnen diese Möglichkeit finanzieren. Als ich selbst noch Hartz IV Empfänger war, sah ich diese ja regelmäßig im Amt. Während ich jeden mir angebotenen Minijob annahm, häufig mit dem Ergebnis, nachher weniger in der Hand zu haben als hätte ich abgelehnt und einfach nur den Regelsatz bezogen, lehnten reihenweise junge, kräftige Menschen Jobs ab, zu denen sie keine Lust hatten. Man redete ja auch im Wartebereich, so bekam man mit, was die Beweggründe waren. Und da war von "Regale einräumen? Alter, im Leben nicht!" über "Und dann ziehen sie mir was ab und ich hab am Ende weniger, als bliebe ich zu Hause." bis hin zu "Ich habe Mindestansprüche und wenn die blöde Kuh das nicht kapiert, dann soll sie ihren fucking Minijob behalten!" alles dabei.

Dieses soziale Netz soll jene auffangen und sichern, die aktuell selbst nicht auf eigenen Beinen stehen können. Es soll sicherstellen, dass man ein Dach über dem Kopf hat, nicht hungern und frieren muss und das Überleben grundlegend gesichert ist. Es ist nicht dafür gedacht, Faulheit und ein Leben auf Kosten jener zu finanzieren, die dafür arbeiten gehen, dass es dieses soziale Netz geben kann.

Ich habe bisher noch kein Konzept für ein BGE gesehen, dass mich überzeugt hätte. Allein rein rechnerisch geht sich das ja schon nicht aus. Wovon will man das finanzieren? Ich habe das 2020 schon mal anderenorts Pi mal Daumen durchgerechnet, die folgenden Zahlen sind also nicht absolut, nicht aktuell und lediglich als Richtung zu verstehen.

Für HARTZ IV gehen aktuell ca. 40 Milliarden € jährlich vom Haushalt ab. Die meisten Befürworter des BGE führen als Zahl oft 1000€/mtl. an, also rechnen wir das doch mal damit durch.

1000€ * 12 Monate * 83 Millionen Einwohner = 996.000.000.000€

Das ist eine Zahl, die kaum vorstellbar hoch ist und in diese Zahl passen die aktuellen jährlichen Ausgaben für HARTZ IV ziemlich genau 25 (24,9) Mal hinein. Ein BGE, wie es die meisten Befürworter vorschlagen, würde uns also rund 25 Mal so viel kosten, wie HARTZ IV. Selbst, wenn wir jetzt Kinder und Rentner mal herausrechnen wollten, wie manche Konzepte das ja tun, blieben vermutlich immer noch rund 40 Millionen potentielle BGE Empfänger übrig, also rechnen wir das mal damit durch:

1000€ * 12 Monate * 40 Millionen Empfänger = 480.000.000.000€

Das ist immer noch 12 Mal so teuer wie HARTZ IV. Wovon will man das bezahlen? Und inwiefern ist das fairer, als für einen Lohn tatsächlich auch eine Gegenleistung zu erwarten? Es sind, meiner persönlichen Erfahrung nach, oft gerade jene, die ohnehin bereits nicht arbeiten möchten und ihr Heil eher in “Selbstverwirklichung” und “Faulheit” suchen, aber sonst gerne, laut und schnell nach Solidarität rufen, die ein BGE fordern. Solidarität ist allerdings keine Einbahnstraße und um Solidarität und solche Träume wie ein BGE auch durchführen zu können, müssen genügend Andere übrig bleiben, die diese finanziellen Rücklagen, aus denen man sowas bezahlen müsste, erst einmal hart erarbeiten.

Ich sehe, insbesondere in Zeiten der Klimakrise, Energiekrise, des Russo-Ukrainischen Krieges und einer Weltlage, die so angespannt ist, wie sie seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr war, diese Rechnung nicht aufgehen. Wo will man diese 480 (996) Milliarden Euro einsparen, um stattdessen ein BGE zu finanzieren?

Dabei bin ich nicht mal wirklich gegen ein BGE. Ich persönlich glaube zwar nicht an dessen Sinnhaftigkeit, aber hey, daran solls ja nicht scheitern. Aber ich würde wirklich gerne ein sinniges, vernünftiges Konzept zu dessen Finanzierung sehen, denn das sehe ich bislang in keinem einzigen Konzept, das mir je unter die Augen gekommen ist.
14.09.2022 09:05 Uhr
"Renten oder staatliche Leistungen sollte man sich erarbeiten."

Renten und andere staatliche Leistungen sind zum Transferleistungen, dh (zumindest in Oesterreich) zahlst du dir das Arbeitslosengeld und die Pension grossteils selbst
14.09.2022 11:15 Uhr
@ bad idol:

Ich kann deine gut begründete Position nachvollziehen.

Zitat:
Während ich jeden mir angebotenen Minijob annahm, häufig mit dem Ergebnis, nachher weniger in der Hand zu haben als hätte ich abgelehnt und einfach nur den Regelsatz bezogen, lehnten reihenweise junge, kräftige Menschen Jobs ab, zu denen sie keine Lust hatten.


Ich schätze dich jetzt mal so ein, dass du eine Qualifikation hast und kein Schulabbrecher bist. Wie kannst du es dann mit deiner Selbstachtung vereinbaren, einen schlecht bezahlten, körperlich harten Job anzunehmen? Das würde mich fertig machen, sich für die eigene Qualifikation den Arsch aufgerissen zu haben, um dann in so einem Job zu landen. Ja, für einen ungelernten Schulabbrecher kann ich die Zumutbarkeitsregel verstehen. Aber der Begriff "zumutbar" müsste enger gefasst werden, in Richtung, dass er auch grob der eigenen Qualifikation entsprechen muss.

Zitat:
Ich sehe, insbesondere in Zeiten der Klimakrise, Energiekrise, des Russo-Ukrainischen Krieges und einer Weltlage, die so angespannt ist, wie sie seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr war, diese Rechnung nicht aufgehen. Wo will man diese 480 (996) Milliarden Euro einsparen, um stattdessen ein BGE zu finanzieren?


Ja, die Situation im Moment ist denkbar ungünstig für eine Einführung. Das BGE würde die Inflation weiter befördern und am Ende nicht zum Leben ausreichen angesichts der Energiekosten. Das muss man in einer Boomphase mit stabilen Preise machen.

Aber finanzierbar ist es. Die Akteure haben ihre Modelle auch durchgerechnet.
Als Werner-Anhänger kann ich es grob für Werner durchrechnen. Du hast es richtig beschrieben, das BGE kostet knapp eine Billion Euro im Jahr. Man kann über einen halbierten Satz für Kinder nachdenken, dann reduziert es sich etwas, in der Größenordnung 900 Milliarden. Da ist dann aber der Ersatz für Arbeitslosengeld, Krankenversicherung, Rentenversicherung, Pflegeversicherung usw mit drin.
Ich bin jetzt zu faul für die Recherche exakter Zahlen, aber wir haben Einnahmen der Mehrwertsteuer (250-300 Mrd), Einkommensteuer (300 Mrd), Krankenversicherung (300 Mrd), Rentenversicherung (300 Mrd), Arbeitslosenversicherung (50 Mrd), um nur die größten zu nennen. Das deckt die Ausgaben des BGE durchaus. Nach Werner würde alles auf eine hohe Mehrwertsteuer umgeschichtet. Aber das ist dann ja eine Frage der politischen Gestaltung, ob und wie viel Umverteilung man durch das BGE erreichen will.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 14.09.2022 11:16 Uhr. Frühere Versionen ansehen
14.09.2022 11:18 Uhr
Zitat:
"Renten oder staatliche Leistungen sollte man sich erarbeiten."

Renten und andere staatliche Leistungen sind zum Transferleistungen, dh (zumindest in Oesterreich) zahlst du dir das Arbeitslosengeld und die Pension grossteils selbst



Wenn man es genau nimmt, muss man doch differenzieren zwischen Versicherungsleistungen (Arbeitslosengeld, Pension), wo man sich einen Anspruch erarbeitet hat und zwischen sozialen Transferleistungen (Mindestsicherung), auf die man keinen Anspruch erarbeitet haben muss.
14.09.2022 11:21 Uhr
Nachtrag:

Und die von mir genannten Einnahmen sind nur die Grundlage. Bei linken Konzepten soll die Finanzierung über eine Maschinensteuer und/oder eine Finanztransaktionssteuer laufen, wobei betont wird, dass das BGE ja insbesondere die Härten der digitalisierungsbedingten Arbeitslosigkeit und prekären Beschäftigung abfangen soll, also die Verursacher besteuert werden sollen.
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