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Fragenübersicht Liegt es an den deutschen Primärtugenden, dass man in Deutschland Covid im Griff hat?
1 - 17 / 17 Meinungen
15.11.2020 00:35 Uhr
Wo haben wir denn Covid im Griff. Wir haben gar nichts im Griff, wir haben einen neuen Lockdown Light - den man unbedingt vermeiden wollte - und ob das ausreicht, steht in den Sternen. Selbst das Sakrileg "Schulen müssen geöffnet bleiben" müssen wir bereits in Frage stellen.

Wir hatten es nach der ersten Welle in der Hand, und haben es vermasselt.

Natürlich gibt's immer noch schlechtere. Aber im Griff haben ist was anderes. Da würde ich mal nach Taiwan, Japan, Neuseeland oder auch Uruguay schauen.

15.11.2020 00:40 Uhr
@Im Hasenbau

Das war ein Eindruck einige Leute und ein Teil hat eben Deutschland gekannt, aus beruflichen Gründen.

Ihr habt im Sommer doch auch die Maskenpflicht innerbetrieblich durchgezogen, während hier doch ein gewisser Schlendrian einzog.

Daher kam die Meinung auf, dass man doch in Deutschland wegen der deutschen Tugenden "Zucht, Disziplin und Ordnung" besser da steht als die schlappen Österreicher alias Kamerad Schnürschuh.
15.11.2020 00:45 Uhr
Dass bei uns eine Maskenpflicht durchgezogen worden wäre, innerbetrieblich oder sonstwo, wäre mir neu. Einige Betriebe haben das gemacht, andere aber nicht.

Den Schlendrian konnte man ja tagtäglich in den Nachrichten besichtigen.

Bestes Beispiel ist die jetzt laut jaulende Gastronomie, die sich wegen angeblicher Hygienekonzepte beweihräuchert, es in der Mehrzahl der Fälle aber nichtmal fertigbrachte, Gästelisten vernünftig zu führen, und nichtmal dann einschritt, wenn Micky Maus oder Darth Vader zu Gast waren.
15.11.2020 00:53 Uhr
@Im Hasenbau

Du würdest hier einen falschen überzogenen Blickwinkel sehen, der allenfalls aus der Beobachtung auf einige Betriebe passt.

Wir haben hier 574 Fälle pro 100.000.

Und ihr unter 200.

Da war eben schon die Frage, ob wir ein Volk von Trotteln, Idioten oder sonst was in der Richtung sind.

Und ob diese Differenz eben auch an den bekannten deutschen Werten liegt.


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 15.11.2020 00:55 Uhr. Frühere Versionen ansehen
15.11.2020 00:55 Uhr
Ich sehe den Fehler nicht bei der Regierung. Ich würden Fehler sehr wohl bei den Menschen sehen, die einfach gewisse Freiheiten im Rahmen der Eigenverantwortung total versaut haben.

Wobei das möglicherweise auch eine Minderheit ist. Aber dafür eine strunzenblöde.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 15.11.2020 00:57 Uhr. Frühere Versionen ansehen
15.11.2020 00:58 Uhr
@Rakouso
Mir fehlt der Glaube, dass da irgendwelche deutschen Werte eine Rolle spielen, mehr als in Österreich.

Wenn ich spontan eine Erklärung für die unterschiedliche Fallentwicklung finden müsste, würde ich auf den Tourismus tippen.

Natürlich spielen kulturelle Werte eine Rolle. Man muss sich ja nur Japan oder Neuseeland ansehen. In Japan herrscht eine viel weniger egoistische, viel rücksichtsvollere Grundhaltung vor. Wie überhaupt in Asien (weswegen ich auch überzeugt bin, dass die uns mittelfristig, Covid oder kein Covid, absägen werden). In Neuseeland scheint das auch so zu sein, sonst wäre Jacinda Ardern nicht trotz aller Einschränkungen, die sie den Neuseeländern abverlangt hat, mit absoluter Mehrheit wiedergewählt worden.

Aber die Unterschiede zwischen Deutschland und Österreich sind m.E. zu gering, um hier wirklich was auszumachen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 15.11.2020 00:59 Uhr. Frühere Versionen ansehen
15.11.2020 01:31 Uhr
Wir sind zwar „besser“ unterwegs als andere Staaten aber keineswegs gut. Es passiert ja jetzt langsam das, was wegen der Fixierung allein auf die maximale Zahl von Intensivbetten ignoriert wurde: Obwohl die Kapazitätsgrenzen in Kliniken noch nicht erreicht sind, ist die Lage bereits enorm kritisch.

Man muss einpreisen, dass die letzte richtige Pandemierfahrung mit der spanischen Grippe recht lange her ist. Die üblichen Grippewellen waren kapazitär und medizinisch gut zu verwalten, deshalb ist hier kein gesellschaftlicher Leidensdruck entstanden. Gleichzeitig hat sich ein bisschen was mit Blick auf Ballungsräume und Verteilung von Menschen getan. Wo mehr Menschen auf engem Raum sind, ist das Potenzial für verstärkte Ansteckungen eben hoch.

Ich finde des Hasenbaus Hinweis richtig, dass es einen Zusammenhang mit Tourismus geben könnte. Hier in Berlin war tourismustechnisch im Sommer jedenfalls nicht viel los und wir sind ja nun ohnehin kein Land in dass die europäischen Massen zum Urlauben reinströmen. Wir strömen eher raus.

Möglicherweise haben wir auch lange davon gezehrt, dass sich doch ziemlich viele Leute an die Regeln des ersten Teil-Lockdowns gehalten haben. Das scheint mir deutlich weniger geworden zu sein, dieser Tage ist es draußen ungewöhnlich voll, häufig in größeren Gruppen, der Einzelhandel scheint mir voll mit Leuten zu sein. Die Disziplin lässt nach, weil leider auch immer mehr Leute den Unfug der sogenannten Skeptiker glauben.

Letztlich wird man wohl bei jedem einzelnen Staat sehr genau untersuchen müssen, warum die Entwicklung so war wie sie war. Mal am Beispiel Tschechien: Mit Prag als Landeszentrum und touristischem Hotspot ist das eine besondere Situation, die Aufhebung aller Maßnahmen nach sehr kurzer Zeit führte dazu, dass dort auch wieder ausgelassen gefeiert wurde - unter anderem mit dem in Tourivierteln beliebten 2-Liter-Cocktail, aus dem 5 Personen gleichzeitig mit Strohhälmen trinken. Ergänzt diese kleine Geschichte um die Tatsache, dass sehr viele Tschechen wahnsinnig gerne fast jeden Abend in der Woche in ihre Bierstuben gehen, die meist schlecht belüftet und relativ eng sind - schon bekommt man eine Idee, warum es da so schiefgeht.



15.11.2020 05:36 Uhr
Zitat:
Dass bei uns eine Maskenpflicht durchgezogen worden wäre, innerbetrieblich oder sonstwo, wäre mir neu. Einige Betriebe haben das gemacht, andere aber nicht.

Den Schlendrian konnte man ja tagtäglich in den Nachrichten besichtigen.

Bestes Beispiel ist die jetzt laut jaulende Gastronomie, die sich wegen angeblicher Hygienekonzepte beweihräuchert, es in der Mehrzahl der Fälle aber nichtmal fertigbrachte, Gästelisten vernünftig zu führen, und nichtmal dann einschritt, wenn Micky Maus oder Darth Vader zu Gast waren.


Na ja, in meinem Betrieb wurde das ziemlich rigeros durchgezogen. Mein Gefühl ist allerdings, dass das eher an einer datengetriebenen wissenschaftlichen Sicht liegt, dass also Entscheider in Deutschland eher verstehen, dass eine konsequente Durchsetzung auch tatsächlich die Konsequenz hat, dass man den Betrieb vielleicht nicht schließen muss. Und selbst die Gastronomie hat mitgemacht, jetzt mal von Ausnahmen abgesehen. Trotzdem glaube ich, dass der Grund für die Schließung der Restaurantbetriebe eben ist, dass zu viele sich nicht daran gehalten haben, oder ihr Heil in gerichtlichem Vorgehen gesehen haben. Viele Menschen mit Migrationshintergrund, die eben nicht an Daten glauben.
15.11.2020 11:43 Uhr
Zitat:
Dass bei uns eine Maskenpflicht durchgezogen worden wäre, innerbetrieblich oder sonstwo, wäre mir neu. Einige Betriebe haben das gemacht, andere aber nicht.

Den Schlendrian konnte man ja tagtäglich in den Nachrichten besichtigen.

Bestes Beispiel ist die jetzt laut jaulende Gastronomie, die sich wegen angeblicher Hygienekonzepte beweihräuchert, es in der Mehrzahl der Fälle aber nichtmal fertigbrachte, Gästelisten vernünftig zu führen, und nichtmal dann einschritt, wenn Micky Maus oder Darth Vader zu Gast waren.
Zitat:
Dass bei uns eine Maskenpflicht durchgezogen worden wäre, innerbetrieblich oder sonstwo, wäre mir neu. Einige Betriebe haben das gemacht, andere aber nicht.

Den Schlendrian konnte man ja tagtäglich in den Nachrichten besichtigen.

Bestes Beispiel ist die jetzt laut jaulende Gastronomie, die sich wegen angeblicher Hygienekonzepte beweihräuchert, es in der Mehrzahl der Fälle aber nichtmal fertigbrachte, Gästelisten vernünftig zu führen, und nichtmal dann einschritt, wenn Micky Maus oder Darth Vader zu Gast waren.


Es ist nicht die Aufgabe eines Restaurants oder einer Kneipe, Gästelisten zu führen sondern dem leiblichen Wohl seiner Gäste nachzukommen. Insbesondere dann nicht, wenn der Datenschutz nicht gewährleistet ist. Und das war und ist er nicht.
15.11.2020 11:54 Uhr
Deutsche Tugenden, ach Gottchen ...

Imho ist es hinsichtlich der Gastro so, wie es hier schon mehrfach anklang. Wir wohnen nahe der Aachener Straße, einer Restaurant- und Kneipenmeile. Da haben innerhalb der Läden die Hygienekonzepte durchaus gegriffen. Für die Menschentrauben vor den Kneipen fühlte sich aber niemand zuständig.
Da sind wir wieder bei den sog. deutschen Tugenden. (Selbst-) Disziplin? Ãœberwiegend Fehlanzeige.
15.11.2020 12:20 Uhr
Zitat:
Es ist nicht die Aufgabe eines Restaurants oder einer Kneipe, Gästelisten zu führen sondern dem leiblichen Wohl seiner Gäste nachzukommen. Insbesondere dann nicht, wenn der Datenschutz nicht gewährleistet ist. Und das war und ist er nicht.


Und genau wegen solcher Ansichten sind die Kneipen nun zu. Aber dafür 100% Datenschutz.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 15.11.2020 12:20 Uhr. Frühere Versionen ansehen
15.11.2020 13:09 Uhr
"Im Griff haben" ist ein Begriff, der angesichts der Situation nicht wirklich greift. Und wären unsere Tugenden nur halb so gut ausgeprägt, wie das Klischee suggeriert, dann hätten wir eventuell Lockdowns und damit die Schließung der Gastronomie gar nicht nötig.

Nein - die Menschen sind eben in nicht ausreichender Anzahl diszipliniert genug, um die Vorgaben einzuhalten und die Quittung dafür sehen wir gerade.
15.11.2020 14:02 Uhr
Wir haben die Pandemie halt so im Griff, wie man sie in einer Demokratie mit 24-30 oder mehr Urlaubstagen im Jahr im Griff haben kann.

Dass wir die Maskenpflicht im Sommer in den Betrieben durchgezogen hätten, wäre mir neu. Im Handwerk schon mal gar nicht. Im kaufmännnischen Bereich gibt es meistens eine Maskenpflicht, wenn man aich bewegt, am Arbeitsplatz selbst aber meistens nicht.

Was ich mit den Urlaubstagen sagen wollte: ein Vergleich mit den Ländern, mit denen ImHasenbau Vergleich anstellt, ist schwierig bis sinnlos, weil bei uns halt viele in ihren 2wöchigen Urlaub fahren konnten. In vielen Ländern haben Arbeitnehmer diesen entweder nicht oder können sich nicht leisten wegzufahren.

Und wie "gut" wir jetzt durchkommen, müssen wir sehen. Ob im Land der Küchenbauer, Heimwerker und Autofahrer nun wirklich über den Winter Möbelhäuser, Baumärkte und Autohäuser offen gehalten werden sollten, würde ich bei den derzeitigen Zahlen dann doch mal gerne in Frage stellen.
15.11.2020 14:07 Uhr
Zitat:
Da war eben schon die Frage, ob wir ein Volk von Trotteln, Idioten oder sonst was in der Richtung sind.


Wenn ihr das schon selber meint.

Ihr habt eigentlich was, was ich als Vorteil sehe: ihr habt die Maßnahmenkompetenz beim Bund und nicht bei den Provinzfürsten.

Der eigentliche Vorteil verkehrt sich aber in einen Nachteil, wenn man nur so "Alles-oder-nichts-Politik" macht. Also entweder gar nüscht (Ischgl) oder alles zu (im Frühjahr und jetzt wieder).

Wir haben uns da mit teils beibehaltenen Maßnahmen halt über den Sommer gemogelt und das hat relativ gut funktioniert.

Nur dass wieder ein Winter kommen würde, war wohl weder hier noch in Österreich absehbar.
15.11.2020 14:10 Uhr
Zitat:
Nur dass wieder ein Winter kommen würde, war wohl weder hier noch in Österreich absehbar.


War doch klar - man hätte aus den Erfahrungen mit dem Millennium lernen können - das kam auch völlig plötzlich und unerwartet.
15.11.2020 15:01 Uhr
Zitat:
Nur dass wieder ein Winter kommen würde, war wohl weder hier noch in Österreich absehbar.


Das Überraschtsein haben die Verantwortlichen von den Autobahnmeistereien und der Deutschen Bahn übernommen.
15.11.2020 15:52 Uhr
Zitat:
Das Überraschtsein haben die Verantwortlichen von den Autobahnmeistereien und der Deutschen Bahn übernommen.


Absolut. Wobei die Deutsche Bahn nicht nur vom Winter, sondern auch von allen anderen Jahreszeiten überrascht wird: im Frühjahr treiben Bäume aus, im Sommer verziehen sich die Schienen bei hohen Temperaturen, derweil es ja nie wärmer werden kann als 32 Grad und man daher keine leistungsfähigeren Klimaanlagen braucht, im Herbst fällt unerklärlicherweise Laub auf die Schienen und im Winter kann es schneien und es könnte eine Heizung vonnöten sein. Wenn wenigstens das Bahnpersonal diese regulieren könnte......ach wovon träum ich denn?
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