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Fragenübersicht Glaubst Du, dass Salo Muller, nachdem er in den Niederlanden damit erfolgreich war, Entschädigungen von der Deutschen Bahn für Deportationsopfer erkämpfen wird?
1 - 9 / 9 Meinungen
22.10.2020 11:56 Uhr
Es gibt hier 2 Faktoren.

Es kommt sehr spät. Viel zu spät. Wer lebt noch von den Überlebenden. Selbst deren Nachkommen sind jetzt wohl schon über 70.

Wer verdient daran? Auch das ist eine Frage, die sich mir da immer stellt. Die Opfer und deren Nachkommen oder die Opferanwälte.

Zumindest macht man sich einen Namen mit so einem Prozess.

Zur Frage selbst. Es wird wohl sicher noch was kommen. Damit darf man wohl rechnen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.10.2020 11:56 Uhr. Frühere Versionen ansehen
22.10.2020 12:11 Uhr
Das könnte schwierig werden. Ich schätze, die DB wird u.a. die folgenden Punkte anführen:

1. Für die Transporte nach Auschwitz usw. war die Deutsche Reichsbahn verantwortlich. Die Deutsche Reichsbahn existierte nach dem Krieg bekanntlich weiter, nämlich unter DDR-Regie auf dem Gebiet der DDR und von Berlin. Damit hat die Deutsche Bahn doch nichts zu tun.

2. Die Bundesrepublik Deutschland hat bereits mit Israel und anderweitige Wiedergutmachungsvereinbarungen getroffen. Darin sind Wiedergutmachungen für alle enthalten, welche mit der Bahn transportiert wurden.
22.10.2020 12:34 Uhr
Zitat:
1. Für die Transporte nach Auschwitz usw. war die Deutsche Reichsbahn verantwortlich. Die Deutsche Reichsbahn existierte nach dem Krieg bekanntlich weiter, nämlich unter DDR-Regie auf dem Gebiet der DDR und von Berlin. Damit hat die Deutsche Bahn doch nichts zu tun.


Doch, die DB hat die DR übernomnmen und ist somit Rechtsnachfogerin.

Zitat:
2. Die Bundesrepublik Deutschland hat bereits mit Israel und anderweitige Wiedergutmachungsvereinbarungen getroffen. Darin sind Wiedergutmachungen für alle enthalten, welche mit der Bahn transportiert wurden.


Diese Argumentation ist wohl auch etwas schief, könnte aber erfolgversprechender sein.

Wobei ich nicht glaube, dass die DB es auf einen Rechtstreit ankommen lassen wird.
22.10.2020 12:36 Uhr
Zitat:
Das könnte schwierig werden. Ich schätze, die DB wird u.a. die folgenden Punkte anführen:

1. Für die Transporte nach Auschwitz usw. war die Deutsche Reichsbahn verantwortlich. Die Deutsche Reichsbahn existierte nach dem Krieg bekanntlich weiter, nämlich unter DDR-Regie auf dem Gebiet der DDR und von Berlin. Damit hat die Deutsche Bahn doch nichts zu tun.

2. Die Bundesrepublik Deutschland hat bereits mit Israel und anderweitige Wiedergutmachungsvereinbarungen getroffen. Darin sind Wiedergutmachungen für alle enthalten, welche mit der Bahn transportiert wurden.


Nur weil die DR der DDR den alten Namen übernommen hat, ist sie nicht alleinige Rechtsnachfolgerin der DR der Nazis.
Und selbst wenn, ist die DB nach der Wende nun auch Rechtsnachfolgerin der DR der DDR.
Davon ausgehend, kommt die DB aus der Nummer nicht raus.
22.10.2020 12:45 Uhr
Zitat:
Die Deutsche Reichsbahn existierte nach dem Krieg bekanntlich weiter, nämlich unter DDR-Regie auf dem Gebiet der DDR und von Berlin. Damit hat die Deutsche Bahn doch nichts zu tun.


Die Bundesbahn war Rechtsnachfolger der DR in den westlichen Besatzungszonen.

Das ist wie mit Twix..
22.10.2020 12:45 Uhr
Zitat:
Diese Argumentation ist wohl auch etwas schief, könnte aber erfolgversprechender sein.

Ich habe nicht recherchiert, aber als Kriegsgegner und -opfer Deutschlands haben die Niederlande vermutlich keine Wiedergutmachung gezahlt, anders als Deutschland als Verursacher. Vermutlich musste deswegen der "Umweg" über die Bahn gegangen werden.
22.10.2020 12:46 Uhr
@rka

Mit der Übernahme der DDR durch die BRD im Rahmen der Wiedervereinigung, wurde auch die Reichsbahn in die DB überführt.

Damit tritt diese wohl nicht nur die Fuhrpark und Schienenerbschaft an, sondern auch die Sündenregister.

Das meinte wohl McOnline.
22.10.2020 12:50 Uhr
Zitat:
Mit der Übernahme der DDR durch die BRD im Rahmen der Wiedervereinigung, wurde auch die Reichsbahn in die DB überführt.
Damit tritt diese wohl nicht nur die Fuhrpark und Schienenerbschaft an, sondern auch die Sündenregister.


Schon klar, aber für das Sündenregister war schon die Bundesbahn Miterbe.

Mit der Bildung des Vereinigten Wirtschaftsgebietes, der Bizone, entstand daraus 1946 die Hauptverwaltung der Eisenbahnen des amerikanischen und britischen Besatzungsgebiets, die 1947 ihren Sitz nach Offenbach am Main verlegte und in „Deutsche Reichsbahn im Vereinigten Wirtschaftsgebiet“ umbenannt wurde. Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland am 24. Mai 1949 erfolgte mit Wirkung vom 7. September 1949 die Umbenennung in „Deutsche Bundesbahn“.

Deutsche Bundesbahn
22.10.2020 12:54 Uhr
Zitat:
Mit der Bildung des Vereinigten Wirtschaftsgebietes, der Bizone, entstand daraus 1946 die Hauptverwaltung der Eisenbahnen des amerikanischen und britischen Besatzungsgebiets, die 1947 ihren Sitz nach Offenbach am Main verlegte und in „Deutsche Reichsbahn im Vereinigten Wirtschaftsgebiet“ umbenannt wurde. Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland am 24. Mai 1949 erfolgte mit Wirkung vom 7. September 1949 die Umbenennung in „Deutsche Bundesbahn“.

Ahh, das wusste ich nicht, danke. Ich hatte das immer so verstanden, daß die DDR das Recht am alten Namen hatte und konstruierte als Nicht-Jurist auch die Übernahme der Verantwortung. My Bad.
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