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Fragenübersicht "Um ein europäisches Land ins Chaos zu stürzen, braucht es keine Kriege mehr. Es genügt, die Stromzufuhr zu kappen." - Was hältst Du von dieser Theorie?
1 - 15 / 15 Meinungen
23.02.2020 09:08 Uhr
Halte ich für sehr verkürzt.
23.02.2020 09:18 Uhr
Schon richtig.
Binnen Tagen wäre hier die Hölle los.
23.02.2020 09:37 Uhr
Zitat:
Halte ich für sehr verkürzt.


Weil?
23.02.2020 10:50 Uhr
Darum versuchen wir gerade, die Versorgungssicherheit in Deutschland durch gleichzeitigen Atom- wie Kohleausstieg nachhaltig zu erschüttern.
23.02.2020 11:35 Uhr
Darüber müssen wir nicht diskutieren, das ist so.

Bloß ist das mit dem "Kappen" nicht so einfach.

Und es gilt auch nicht für alle europäischen Länder gleichermaßen, denn in manchen Ländern läuft noch/wieder sehr viel ohne Elektrizität.
23.02.2020 11:40 Uhr
Wer Zeit und Lust hat, der kann lesen, was der Bundestag dazu zu sagen hat: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/056/1705672.pdf

Titel: Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften
am Beispiel eines großräumigen und langandauernden Ausfalls der Stromversorgung
23.02.2020 11:41 Uhr
Zu viel gesoffen in dem Laden?

Stromausfall und Krieg sind schon ein paar unterschiedliche Sachen.

Bisher hat mir noch kein Stromausfall eine Brandbombe ins Wohnzimmer geschmissen und auch nicht meinen Nachbarn erschossen.
23.02.2020 11:55 Uhr
Zitat:
Stromausfall und Krieg sind schon ein paar unterschiedliche Sachen.

Es hat auch niemand etwas anderes behauptet.

Um Chaos zu haben muss niemand Deinen Nachbarn erschießen oder Dir eine Brandbombe ins Haus werfen.

Es würde völlig ausreichen, wenn man nicht mehr einkaufen gehen könnte, U-, S- und Straßenbahnen ausfallen, Tankstellen nicht mehr arbeiten, Computer nicht mehr arbeiten, Tausende Menschen in Aufzügen festsitzen, Ampelanlagen und Straßenbeleuchtung ausfallen, Wohnungen oberhalb des dritten OG nicht mehr mit Frischwasser beliefert werden.
23.02.2020 14:09 Uhr
Zitat:
Zu viel gesoffen in dem Laden?

Stromausfall und Krieg sind schon ein paar unterschiedliche Sachen.

Bisher hat mir noch kein Stromausfall eine Brandbombe ins Wohnzimmer geschmissen und auch nicht meinen Nachbarn erschossen.


Tja, wenn man Probleme mit dem verstehenden Lesen hat, kommen solche an Dümmlichkeit kaum zu überbietenden Aussagen raus.
Passt schon, Wauzi.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.02.2020 14:12 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.02.2020 14:11 Uhr
Zitat:
Zitat:
Stromausfall und Krieg sind schon ein paar unterschiedliche Sachen.

Es hat auch niemand etwas anderes behauptet.

Um Chaos zu haben muss niemand Deinen Nachbarn erschießen oder Dir eine Brandbombe ins Haus werfen.

Es würde völlig ausreichen, wenn man nicht mehr einkaufen gehen könnte, U-, S- und Straßenbahnen ausfallen, Tankstellen nicht mehr arbeiten, Computer nicht mehr arbeiten, Tausende Menschen in Aufzügen festsitzen, Ampelanlagen und Straßenbeleuchtung ausfallen, Wohnungen oberhalb des dritten OG nicht mehr mit Frischwasser beliefert werden.


Genau. Und es geht ja im Kleinen noch weiter. Ich hätte zuhause weder Heizung noch Warmwasser. Telekommunikation wäre auch down, sobald die Akkus leer sind. Und und und ...
23.02.2020 16:22 Uhr
Da gibt's ein Buch, "Blackout" von Marc Elsberg, beschreibt genau so eine Situation.

Ich sag jetzt mal nicht wo das am Ende hinführt (womöglich will's jemand lesen, es ist auch ein sehr gutes Buch, kann ich empfehlen), aber es stimmt schon, da funktioniert nach wenigen Tagen gar nichts mehr.
23.02.2020 16:38 Uhr
Zitat:
Da gibt's ein Buch, "Blackout" von Marc Elsberg, beschreibt genau so eine Situation.

Das Buch beschreibt aber eben auch, welcher Aufwand betrieben werden müsste, um "die Stromzufuhr zu kappen".

So gibt es beispielsweise in Berlin mehrere Kraftwerke und Heizkraftwerke und ans europäische Stromnetz ist die Stadt auch angeschlossen.
23.02.2020 16:49 Uhr
In Berlin gab es mal das Forschungsprojekt "Tanknotstrom", das sich mit den Auswirkungen eines länger andauernden Stromausfalls beschäftigte und damit, wie man wenigstens die Funktionsfähigkeit der wichtigsten öffentlichen Einrichtungen gewährleisten könnte.

https://www.berliner-feuerwehr.de/fileadmin/bfw/dokumente/Forschung/tanknotstrom/Forschungsprojekt_TankNotStrom.pdf

Muss gleich mal gucken, ob die sich auch darum gekümmert haben, daß es damals in Berlin einen aktiven Kernreaktor gab, der gekühlt werden musste.
23.02.2020 16:57 Uhr
Zitat:
Fakt ist aber, dass bereits ein 48 Stunden währender Stromausfall vermutlich katastrophale Auswirkungen auf unseres Gesellschaft hätte und bei heutigem Vorsorgestand jede weitere Stunde auch Leib und Leben von Bürgern gefährden würde.

Quelle: https://www.berliner-feuerwehr.de/fileadmin/bfw/dokumente/Forschung/tanknotstrom/Forschungsprojekt_TankNotStrom.pdf Seite 26
23.02.2020 17:59 Uhr
Zitat:
Zitat:
Halte ich für sehr verkürzt.


Weil?


Ich halte das nicht für vergleichbar - Stromausfall und Krieg. Krieg ist ein Instrument von Regierungen um im Ausland die Profite zu sichern. Angebot und Nachfrage. Wenn die Nachfrage im Inland nicht weiter steigt wird Kapital exportiert. Wo die Infrastruktur in Lybien zerstört wird, ob mit deutschem oder anderem Kriegsgerät, können Konzerne wie Siemens, Thyssen oder Hochtief wieder Milliardengewinne einfahren. Kriege werden immer um Rohstoffe geführt. Wenn geschrieben wird in Afghanistan werden Brunnen gebaut etc. pp. dann ist das halt eine Lüge. Man kann in dem Fall schließlich auch mit Rohstoffen und Technikern und Fachkräften aushelfen. Dazu braucht´s kein Militärgerät.

Die Konzerne sind nicht nur national, auch international voneinander abhängig. Kein (Groß-) Betrieb läuft ohne Maschinen, Roh- und Hilfsstoffen. Kapital muss über Landesgrenzen hinweg verfügbar sein und daher sind die großen Kapitalisten auch untereinander eng verbunden.
Der Streik bei Halberg Guss im vorletzten Jahr hat einen guten Einblick gegeben was passiert, wenn es zu Materialengpässen kommt und viele Roh- und Hilfstoffe kommen von weit her, auch wegen der geringen Produktionskosten, die dann die Höhe des Preises bestimmen wie z. B. aus China, Indien oder auch in Form von Hilfsstoffen aus dem osteuropäischen und arabischen Raum. Ich denke nicht das international von einander abhängige Unternehmen diesen Zustand (Stromausfall) auf Dauer hinnehmen können und werden.

Für die nicht zahlungskräftige Bevölkerung sieht´s dann meist schlecht aus. Die sitzen im Dunkeln, während oben die Notstromaggregate auf Hochtouren laufen (geht auch mit Gas). Das ist auch in Kriegen immer so gewesen das sich die Oberschicht trotzdem bereichern konnte. In Zeiten der Hyperinflation in Deutschland machten die großen Player Margen von mehreren hundert Prozent oder in den USA bei Unwetterkatastrophen die Armutsviertel in bspw. den Rockaways, die bei Unwetter ihre Keller von Wasser und Chemikalien ausschöpfen und reinigen mussten, da es von der Regierung keine Hilfe gab und man monatelang ohne Strom oder sonst irgendeiner Hilfe dasaß, die von allen Regierung der Welt unter Sparzwang ihre Katastrophenhilfen zusammenstutzen. Der Guardian ermittelte schon 2012 das die britische Regierung unter Cameron in drei Jahren 25% des Personals der Environment Agency (Umweltbehörde) nach Hause schickten. Kurz gesagt: auf Krieg können Regierung (fast ausnahmslos) nicht verzichten und Strom wird für die zahlungskräftige Kundschaft gesichert, je nachdem wie groß der Einschnitt ist und wie lange er anhält. Das berührt aber nicht den Umstand dass auch die Rohstoffe für die Stromerzeugung irgendwann empty sind. In dem Falle wird es denke ich wird es auf jeden Fall noch zu sozialen Verwerfungen führen, Aufständen etc. Wie Marx schon sagte, der Abstieg des Kapitalismus wird noch blutiger als sein Aufstieg über die Gold- und Silberländer Latein- und Südamerikas am Berg von Potosì.
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