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Fragenübersicht Wirst du dich an der zentralen Großdemonstration im Rahmen des internationalen Kampf- und Feiertags der Arbeitslosen am 02. Mai in Berlin beteiligen?
1 - 20 / 51 Meinungen+20Ende
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26.04.2013 10:38 Uhr
warum extra, gemeinsam am 1.Mai ist man stark.
26.04.2013 11:06 Uhr
Und welchen Grund hat es, dass es ausgerechnet am 02. Mai stattfindet? Gibt es ein historisches Ereignis, welches es legitimiert?
26.04.2013 11:10 Uhr
@LvM

Ganz viele historische Ereignisse sogar. Denn der 2. Mai ereignete sich in der Geschichte recht häufig am Tag nach dem 1. Mai.
26.04.2013 11:14 Uhr
Durch den Link im Hintergrund gelangt man auf die Seite der Initiative Ema.Li ei dol2day, welche wiederum auf einen Blog verweist. Und dieser Blog zeigt wieder wie scheinheilig die ganze Diskussion ist. Man wird mit einem Bild begrüßt auf dem zwei Demonstranten ein Bettlacken beschmiert haben mit der Aussage "Nichtstun ist angenehm".

Dem kann ich kaum widersprechen, es ist auch vollkommen legitim eine solche Meinung zu vertreten und zu leben. Aber wieso sollen diese Leute dann durch Steuergelder mitfinanziert werden, die sich bewusst von der "Lohnknechtschaft" lösen, aber eben durch diese ihre Leistungen vom Staat erhalten? Wenn man konsequent ist, müsste man auch die "Sozialleitungen" des Staates ablehnen. Denn auch diese sind nur durch die "Knechtschaft der Lohnarbeit" möglich. Inkonsequent und somit nicht unterstützenswert.
26.04.2013 11:16 Uhr
@Irre

Ich dachte es liegt daran, weil man den 2. Mai gerne zum ausnüchtern frei nimmt oder weil man am 1. Mai, als Arbeiter so viel Selbstvertrauen hatte und seinem Boss die Meinung geigte und man am 2. Mai urplötzlich arbeitslos war.
26.04.2013 11:29 Uhr
Zitat:
Dem kann ich kaum widersprechen, es ist auch vollkommen legitim eine solche Meinung zu vertreten und zu leben. Aber wieso sollen diese Leute dann durch Steuergelder mitfinanziert werden, die sich bewusst von der "Lohnknechtschaft" lösen, aber eben durch diese ihre Leistungen vom Staat erhalten? Wenn man konsequent ist, müsste man auch die "Sozialleitungen" des Staates ablehnen. Denn auch diese sind nur durch die "Knechtschaft der Lohnarbeit" möglich. Inkonsequent und somit nicht unterstützenswert.


Innerhalb der systemischen Logik, in dessen Rahmen alles soziale Miteinander nur als abstraktes Korrelat verdinglichter Beziehungsgeflechte in Form von Löhnen, Transferleistungen, Steuergesetzen etc. denkmöglich erscheint, muss auch dieser Aufruf inkonsequent erscheinen, ja.
Dementsprechend ist aber auch dein Postulat, dass es sich hierbei um eine "legitime Meinung" handelt, letztinstanzlich inkonsequent, weil den Trägern dieser Meinung selbige ganz praktisch untersagt wird bzw. deren Recht auf ein menschenwürdiges Leben weiterhin zwangsweise an die gelingende Verwertung ihrer Arbeitskraft gekoppelt bleibt.
26.04.2013 11:37 Uhr
Ich wohne weit entfernt von Berlin, daher besuche ich die Hauptstadt zu anderen Anlässen.
26.04.2013 12:04 Uhr
@Irre

Dementsprechend ist aber auch dein Postulat, dass es sich hierbei um eine "legitime Meinung" handelt, letztinstanzlich inkonsequent, weil den Trägern dieser Meinung selbige ganz praktisch untersagt wird bzw. deren Recht auf ein menschenwürdiges Leben weiterhin zwangsweise an die gelingende Verwertung ihrer Arbeitskraft gekoppelt bleibt.

Es ist doch Fakt, dass ich selbst vom Optimalzustand sprach, welchen wir nicht erreicht haben. Es gibt ja die staatlichen Leistungen, egal was ich inkonsequent finde oder nicht.
Ich sage nur, dass es inkonsequent ist, weil man ja die Lohnarbeit als Knechtschaft kritisiert und deshalb ablehnt. Aber ohne die Lohnarbeit und die Arbeitsteilung hätten wir kein Sozialsystem, wie wir es gegenwärtig vorfinden.
Aber von Zwang kann ja keine Rede sein. Man wird ja entlohnt und erhält eine gerechte Entlohnung für die Aufwendung seiner Arbeitskraft. Das es hier nicht erkannt wird und gar kritisiert wird ist mir völlig humpe. Ich habe übrigens gesagt, dass es legitim ist so zu denken und zu handeln. Aber ich sagte nicht, dass es dadurch legitimiert wird, sich der Lohnarbeit bewusst zu entziehen und dann auch noch Sozialleistungen des Staates zu erhalten, die durch Lohnarbeit zwanghaft generiert und verteilt werden.
26.04.2013 12:06 Uhr
Hey, hey, hey! Ich möchte nicht, dass mich ein blutroter Balken mit Zustimmungen verfolgt! Hallo? Ich bin der böse Kapitalist, der Feind der Arbeiterklasse, der Fürsprecher der Bourgeoisie. Wieso, in gottes Namen verfolgst du mich!?
26.04.2013 12:07 Uhr
Zitat:
...weil den Trägern dieser Meinung selbige ganz praktisch untersagt wird ...

Nein, untersagt wird sie nicht. Sie ist dinglich nicht möglich.

Zitat:
...bzw. deren Recht auf ein menschenwürdiges Leben weiterhin zwangsweise an die gelingende Verwertung ihrer Arbeitskraft gekoppelt bleibt.

Da wäre ich vorsichtig in Bezug auf die Menschenwürde. Die Forderung nach einem Recht auf Nicht-Arbeit ist genauso würdevoll wie die Forderung nach einem Recht auf Arbeit. Unabhängig der wirtschaftlichen Ausbeutung ist Arbeit auch Selbstzweck, innere Befriedigung und sozialer Schmierstoff. Lediglich die Entkopplung von wirtschaftlicher Verwertbarkeit ist als Forderung insofern haltbar, dass wir viele Formen der Arbeit fälscherlicherweise nicht als messbar empfinden.
26.04.2013 12:09 Uhr
LvM,
meine Zustimmung ergibt daraus, dass ich in einer oberflächlichen Weise ähnlich denke. Dir fehlt allerdings noch der grundsätzliche Blick der Systemkritik.
26.04.2013 12:13 Uhr
Zitat:
Aber von Zwang kann ja keine Rede sein. (...)


Die Nichtexistenz des Arbeitszwanges fern jeder gesellschaftlichen Realität zu behaupten ist kein Argument, sondern schlicht Unsinn.^^

Zitat:
Nein, untersagt wird sie nicht. Sie ist dinglich nicht möglich.


...sprich existenziell negiert.

Zitat:
Unabhängig der wirtschaftlichen Ausbeutung ist Arbeit auch Selbstzweck, innere Befriedigung und sozialer Schmierstoff.


Ob dem tatsächlich so ist ließe sich m.E. nur unter einem gegenwärtig nicht gegebenen Zustand diskutieren, in welchem menschliche Bedürfnisse nicht (mehr) am Modell des fessellosen Tuns als Selbstzweck sich bildeten.

Zitat:
Lediglich die Entkopplung von wirtschaftlicher Verwertbarkeit ist als Forderung insofern haltbar, dass wir viele Formen der Arbeit fälscherlicherweise nicht als messbar empfinden.


Der Arbeitsbegriff, um den es hier geht, setzt diese Koppelung aber stets inhärent als Prämisse schon voraus.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 26.04.2013 14:18 Uhr. Frühere Versionen ansehen
26.04.2013 12:14 Uhr
@Bimbiss

Wir haben die selbe Auffassung von Lohnarbeit, haben aber erhebliche Differenzen in der Bewertung dieser. Mir fehlt nicht der Blick der Systemkritik, sondern ich lehne diese Kritik als undurchführbar und gesellschaftlich fatal ab. Ich erkenne den Nutzen und den Gewinn an der Arbeitsteilung und am Sondereigentum an den Produktionsmitteln, welche für Fortschritt, Zivilisation und Wohlstand unabdingbar sind. Ich erkenne die Kritik nicht, weil ich keine Kritik anführen kann.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 26.04.2013 14:16 Uhr. Frühere Versionen ansehen
26.04.2013 12:23 Uhr
Ich dachte, das kommunistische Gesocks macht am 1. Mai Bambule?
26.04.2013 12:31 Uhr
Zitat:
Wir haben die selbe Auffassung von Lohnarbeit

Ja, sie ist scheiße!
26.04.2013 12:32 Uhr
@Irre

Die Nichtexistenz des Arbeitszwanges fern jeder gesellschaftlichen Realität zu behaupten ist kein Argument, sondern schlicht Unsinn.^^


Es gibt keinen Zwang. Jeder hat die freie Wahl sich am System der Lohnarbeit zu beteiligen oder nicht, zumindest sollte es so sein. Eine Entscheidung gegen Lohnarbeit hat natürlich Konsequenzen, aber diese sind eigenverantwortlich zu tragen und aufgrund der freien Entscheidung bewusst getroffen. Die Lohnarbeit ermöglicht aber dem Arbeiter ein Teil von Wohlstand zu erhalten, den es ohne Lohnarbeit nicht geben würde. Es ist schlichtweg eine Entscheidung der Vernunft sich der Lohnarbeit anzuschließen, nichts weiter. Zudem hat jeder Mensch Bedürfnisse, welche er durch die Lohnarbeit bzw. der Entlohnung der Lohnarbeit befriedigen kann. Der positive Interessenausgleich ist somit garantiert, auch weil es funktioniert und sich bewährt hat.


@Bimbiss

Lediglich die Entkopplung von wirtschaftlicher Verwertbarkeit ist als Forderung insofern haltbar, dass wir viele Formen der Arbeit fälscherlicherweise nicht als messbar empfinden.

Es ist doch keine Willkür, welche "Arbeit" im System der Arbeitsteilung der Lohnarbeit sich wiederfindet. Stumpf gesagt: Alles bezieht sich auf Angebot und Nachfrage.
Beispiel Pflege: Wenn sich jemand entscheidet selbständig seine Mutter zu pflegen, hat er bewusst nicht die Angebote des Markes aufgesucht, die es selbstverständlich gibt. Es kann zu keinem Handel kommen - somit hat sich die Frage der Lohnarbeit erübrigt. Es gibt ja das Angebot, aber keine Nachfrage.
26.04.2013 12:35 Uhr
Zitat:

Nein, untersagt wird sie nicht. Sie ist dinglich nicht möglich.

...sprich existenziell negiert.

Naja, wenn man theoretisiert, dann ginge es auch anders, aber dann leidet die Menschwnwürde in der Tat. Es ist ja gesellschaftliche Realität, dass Menschen obdachlos sind und betteln.

Zitat:

Unabhängig der wirtschaftlichen Ausbeutung ist Arbeit auch Selbstzweck, innere Befriedigung und sozialer Schmierstoff.

Ob dem tatsächlich so ist ließe sich m.E. nur unter einem gegenwärtig nicht gegebenen Zustand diskutieren, in welchem menschliche Bedürfnisse nicht (mehr) am Modell des fessellosen Tuns als Selbstzweck sich bildeten.

Du kannst es bei "freiwilliger" Arbeit feststellen. Wenn es keine innere Befriedigung oder keinen Selbstzweck hätte, würden nicht viele Menschen in ihrer Freizeit im Hobbykeller sitzen und arbeiten oder Kunst schaffen.

Zitat:

Lediglich die Entkopplung von wirtschaftlicher Verwertbarkeit ist als Forderung insofern haltbar, dass wir viele Formen der Arbeit fälscherlicherweise nicht als messbar empfinden.

Der Arbeitsbegriff, um den es hier geht, setzt diese Koppelung aber stets inhärent als Prämisse schon voraus.

Ja und das ist das Problem. Wir müssten dann eben die Mesbarkeitskrieterien ändern. Gesellschaftliches Glücksprodukt wird leider nicht berücksichtigt...
26.04.2013 12:36 Uhr
Zitat:
Es gibt keinen Zwang. Jeder hat die freie Wahl sich am System der Lohnarbeit zu beteiligen oder nicht, zumindest sollte es so sein.


Ein "schönes" Beispiel wie der ideologische Wahn selbst noch den größten Zwang als Freiheit (zur Unterwerfung) sich rationalisiert.
26.04.2013 12:37 Uhr
Zitat:
Es ist doch keine Willkür, welche "Arbeit" im System der Arbeitsteilung der Lohnarbeit sich wiederfindet. Stumpf gesagt: Alles bezieht sich auf Angebot und Nachfrage.
Beispiel Pflege: Wenn sich jemand entscheidet selbständig seine Mutter zu pflegen, hat er bewusst nicht die Angebote des Markes aufgesucht, die es selbstverständlich gibt. Es kann zu keinem Handel kommen - somit hat sich die Frage der Lohnarbeit erübrigt. Es gibt ja das Angebot, aber keine Nachfrage.

LvM,
der Markt spiegelt aber nicht das Motiv der Liebe zur Mutter wider und ich kann das daher nicht kaufen.
26.04.2013 12:38 Uhr
@Bimbiss

Ja, sie ist scheiße!

Dann haben wir doch nicht die selbe Auffassung. Lohnarbeit ist nützlich, sinnvoll und in sich schlüssig.

Auf der einen Seite haben wir die Arbeitgeber, die höchstmöglichen Profit generieren möchten, auf der anderen Seite den Arbeitnehmer, der Bedürfnisse befriedigt sehen möchte. Durch das System der Lohnarbeit werden beide Seiten im optimalen Falle ihre Ziele erreichen. Der eine verkauft seine Arbeitskraft, der andere erhält dafür eine Entlohnung. Dadurch haben wir eine Win-Win-Situation plus den Faktor für die Gesellschaft: Wir haben Fortschritt durch Innovationen, die nur durch das Sondereigentum an den Produktionsmitteln möglich sind, der zu Wohlstand führt und somit auch der Allgemeinheit dient. Der Kapitalismus dient somit der Allgemeinheit.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   LPP
  Volk, Sonstige
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