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Kann ein Video Gewaltakte legitimieren? |
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15.09.2012 14:52 Uhr |
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Nein, Gewalt ist nur dann legitim, wenn es sich um Notwehr oder Nothilfe handelt. Sonst definitiv nicht. |
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15.09.2012 14:53 Uhr |
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Kann ein Video Gewaltakte legitimieren?
Natürlich nicht.
Allerdings braucht man natürlich ein bestimmtes Ausmaß an Medienkompetenz, um auf über das Internet verbreitete Provokationen gelassen zu reagieren. Daß es an dieser in armen und diktatorisch regierten Ländern mangelt, kann niemanden wundern. |
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15.09.2012 14:56 Uhr |
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Nein. Nur die existenzielle Bedrohung von Menschenleben wäre hierfür eine mögliche moralische Legitimationsgrundlage.
Dem fundamentalistischen Mob geht es bei ihren Gewaltausbrüchen und Morden ja letztinstanzlich auch gar nicht darum ihrem Ärger über ein vermeintlich gotteslästerliches Video Ausdruck zu verleihen, sondern um einen generellen Angriff auf die säkulare Ordnung der bürgerlichen Demokratien, die den Menschen die Gedanken- und Redefreiheit als essentiellen Teil der Bürgerrechte einräumt. |
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15.09.2012 15:00 Uhr |
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Kann nur im Einzelfall beantwortet werden, nicht pauschal.
In dem konkreten Fall sehe ich das im Zusammenhang mit den anderen Erniedrigungen, die Muslime (spätestens) seit dem 9/11 hinzunehmen haben. Man schlägt niemanden, weil er einen anfurzt. Macht er es aber zehn Jahre lang immer wieder, kann einem die Hand schon mal ausrutschen. |
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15.09.2012 15:02 Uhr |
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Ein Video kann ein verstehbarer Auslöser spontaner Entschlüsse und auch Gewaltakte sein. Da ich über die Konstruierbarkeit von Medien bescheid weiß, hoffe ich, dass ich keine unklugen Taten unmittelbar in Folge von polizeilichen Vorhalten (die gelogen sein dürfen) oder Audio- und Videomedien begehe. |
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15.09.2012 15:12 Uhr |
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Zustimmung nochmal an sol1. Hab mir Deinen Satz mit der Medienkompetenz nochmal durch den Kopf gehen lassen - im Prinzip beschreibst Du damit das Hauptproblem in der arabischen Welt. Dort fühlt man sich immer besonders provoziert, weil man dort davon ausgeht, dass das bewusst irgendwo gesteuert wurde, um den Islam zu beleidigen. Wenn man dort mehr Erfahrung mit freien Medien hätte, wüsste man eher, dass viele Medien nur Ergebnisse von wirren Machern sind, deren Ansichten kaum jemand in der westlichen Welt teilt - und erst recht nicht von westlichen Regierungen in Auftrag gegeben wurden. |
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15.09.2012 15:15 Uhr |
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@ Irre
Den fundamentalistischen Islam mitsamt seinem klerikal-faschistischen, antisemitischen und patriachalen Gedankengut auf ein Phänomen mangelnder Medienkompetenz herunterzubrechen, ist ja nun wirklich mehr als hanebüchen.
Vor gut einem Jahr hat man die gleichen Leute noch als arabische Generation Facebook gefeiert. ^^
Zitat:(...) Die Libyer gehören wohl zu den Amerika-freundlichsten Bevölkerungen der arabischen Welt – aber staatliche Strukturen gibt es kaum und militante Islamistengruppen treiben ihr Unwesen.
In Kairo und Sanaa ist es eher der Mob, der die Botschaften stürmt. Das sind nicht die Menschen, welche die Revolution auf dem Tahrir-Platz herbeigeführt haben, sondern andere Schichten der 80 Millionen starken ägyptischen Bevölkerung. Im Westen ist kaum vorstellbar, wie unwissend ein großer Teil der Ägypter ist. Für uns ist es völlig unverständlich, dass diese einfachen Menschen glauben, jede Regierung auf der Welt könne einen Film oder eine Karikatur einfach verbieten, wenn sie es nur wolle. Aber in Ägypten war und ist das so. Selbst nach der Revolution gibt es einen Informationsminister, einen Muslimbruder, der gerade 50 neue Chefredakteure bei staatlichen Medien eingesetzt hat. Der liberale ägyptische Intellektuelle Hani Shukralla beschreibt eindrücklich, wie er seinen Kontakten auf Facebook und Twitter zu erklären versucht, dass die Meinungsfreiheit den Vätern der US-Verfassung noch heiliger war als die Religionsausübung.
Vergeblich. Die Unabhängigkeit von Medien werden die Menschen bei der Transformation ihres politischen Systems in den kommenden Jahren hoffentlich kennenlernen. Ebenso wird das Bildungsniveau, wenn es gut geht, ansteigen – beides Bereiche, die der Westen weiter tatkräftig unterstützen sollte.
Bis dahin wird es leider noch viele solcher Zwischenfälle geben, die fanatische Islamhasser nach Belieben auslösen können. (...)
http://www.tagesspiegel.de/meinung/angriffe-auf-botschaften-der-westen-sollte-an-die-bilder-vom-tahrir-platz-erinnern/7131758.html |
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15.09.2012 15:16 Uhr |
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die frage ist so gestellt doch etwas zu einfach,
geht es in diesem "film" nicht genau darüm religiöse gefühle aufs gröbste zu verletzen?
haben id ehersteller dieses films nicht genau solche reaktionen zumindest billigend in kauf genommen?
natürlich steht ein pseudokünstlerisches machwerk in keinem verhältnis zu toten und verletzten,
jedoch haben zumindest zu einem teil jene die verantwortung für die gewalt, die so einen film rein zur provokation herstellen. (dies ist meine meinung)
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15.09.2012 15:23 Uhr |
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Zitat: Dort fühlt man sich immer besonders provoziert, weil man dort davon ausgeht, dass das bewusst irgendwo gesteuert wurde,
Das unterscheidet die Mehrheit dort nicht von der (hoffentlichen) Minderheit der Verschwörungsgläubigen, Judenkontrolletheoretikern und deren finsteren Hintermännern hier wie? Verstehe ich, was Al Jazeera ‏الجزيرة‎ im Original sendet? Ich verstehe und verfolge kaum, was sie auf englisch sagen!
Zitat:Wenn man dort mehr Erfahrung mit freien Medien hätte, wüsste man eher, dass viele Medien nur Ergebnisse von wirren Machern sind
Zwei Widersprüche: Die mehrheitlich rezipierten Medien mögen wirren, aber sehr rational kalkulierten Agenden folgen. Es kommt wohl mindestens so viel Hetze aus politischer Berechnung wie aus radikalislamischer Frömmigkeit.
Und: Ein paar (ausreichend viele) glühende Anhänger wird simpel argumentierende Hetze immer und in jedem Land finden. Das sollte man in Deutschland nicht vergessen haben. |
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15.09.2012 15:45 Uhr |
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Zitat:geht es in diesem "film" nicht genau darüm religiöse gefühle aufs gröbste zu verletzen?
Und wenn dem so wäre, dann wäre es zwar dumm, aber künstlerische Freiheit.
Die ganz mutige Kunst macht seit Jahren nichts anderes, als Christen auf das übelste zu beleidigen, ohne das irgendjemand im Westen im Traum auf die Idee käme, deswegen die Ausstellungen zu schließen.
Zitat:haben id ehersteller dieses films nicht genau solche reaktionen zumindest billigend in kauf genommen?
Man wäre mehr als bescheuert sein Verhalten an denjenigen auszurichten, die am gewälttätigsten sind.
Sicherlioch, Provokation ist selten besonders intelligent, aber durchaus ein legitimes Mittel in der Auseinandersetzung. Wenn daraufhin die andere Seite mit Mord und Todschlag reagiert, sollte man deswegen nicht seine Mittel ändern. |
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