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Fragenübersicht "Nicht Unterschiede lähmen uns, sondern Schweigen." Ist dieser Satz von Audre Laude ein sehr pointiertes und einleuchtendes Plädoyer für fortschrittliche Identitätspolitiken?
1 - 15 / 15 Meinungen
13.01.2024 11:46 Uhr
Es kommt drauf an, welche Konsequenzen man aus diesen Unterschieden zieht.

Orientiert man sich nicht an Gemeinsamkeiten und schafft somit einen verbindlichen Nenner, sondern setzt den Fokus auf (sein) Anderssein und geht damit in Gegenstellung zur Mehrheitsgesellschaft, resultiert dadurch eine Lähmung, dann wäre Schweigen wohl besser.
13.01.2024 11:48 Uhr
Ja, progressive Bewegungen und Parteien sollten Orte sein, an denen die vielfältigen und teilweise unterschiedlichen Erfahrungen mit verschiedenen Formen der Diskriminierung und Unterdrückung angstfrei hörbar werden können. Das Verdecken und Verschweigen von Unterschieden, um eine vermeintliche Einheit um jeden Preis herzustellen, hat dagegen destruktive Auswirkungen und lähmt die Kräfte, die gelebte Vielfalt entfalten könnte.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.01.2024 11:49 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.01.2024 11:51 Uhr
Zitat:
Ja, progressive Bewegungen und Parteien sollten Orte sein, an denen die vielfältigen und teilweise unterschiedliche Erfahrungen mit verschiedenen Formen der Diskriminierung und Unterdrückung angstfrei hörbar werden können. Das Verdecken und Verschweigen von Unterschieden, um eine vermeintliche Einheit um jeden Preis herzustellen, hat dagegen destruktive Auswirkungen und lähmt die Kräfte, die gelebte Vielfalt entfalten könnte.


Ja was passiert, wenn vorgeblich progressive Parteien sich überwiegend auf die Befindlichkeiten von Minderheiten konzentrieren, sieht man gut an der Linken, dann verliert die Partei die politische Relevanz.


Gesellschaftlicher Zusammenhalt benötigt ein gemeinsames Fundament und eben nicht ständige Vorwürfe bzw. den Verweis auf alle möglichen Befindlichkeiten.
13.01.2024 11:59 Uhr
Zitat:
sondern setzt den Fokus auf (sein) Anderssein und geht damit in Gegenstellung zur Mehrheitsgesellschaft,


Was soll denn die sogenannte "Mehrheitsgesellschaft" sein? Du beraubst den Menschen doch ihrer Individualität, wenn du sie in die Form einer imaginären Mehrheitsgesellschaft pressen willst. Was wäre das für ein Verlust an kultureller Vielfalt, wenn plötzlich nur noch eine "Standard-Identität" nach rechtem Gusto vorherrschen würde.

Dahinter steckt ein zutiefst rassistisches Menschenbild.
13.01.2024 12:03 Uhr
Zitat:
Was soll denn die sogenannte "Mehrheitsgesellschaft" sein?




„ Der Begriff Mehrheitsgesellschaft bezeichnet denjenigen Teil einer Gesellschaft, der wegen der Größe seines Anteils an der Gesamtbevölkerung die kulturelle Norm eines Gemeinwesens definieren und repräsentieren kann.“

Wikipedia


Zitat:
beraubst den Menschen doch ihrer Individualität, wenn du sie in die Form einer imaginären Mehrheitsgesellschaft pressen willst. Was wäre das für ein Verlust an kultureller Vielfalt, wenn plötzlich nur noch eine "Standard-Identität" nach rechtem Gusto vorherrschen würde.


Nein, jeder Person steht der individuelle Lebensweg vollkommen frei, natürlich innerhalb der geltenden Regeln. Schwierig wird es, wenn Angehörige von Minderheiten die Mehrheitsgesellschaft prägen und nach ihren Befindlichkeiten ausrichten wollen.

Zitat:
Dahinter steckt ein zutiefst rassistisches Menschenbild.


Woran machst du einen etwaigen Rassismus fest?
13.01.2024 12:10 Uhr
Zitat:
Nein, jeder Person steht der individuelle Lebensweg vollkommen frei, natürlich innerhalb der geltenden Regeln. Schwierig wird es, wenn Angehörige von Minderheiten die Mehrheitsgesellschaft prägen und nach ihren Befindlichkeiten ausrichten wollen.


Das ist aber nett, dass du den Menschen eine freie Entfaltung zugestehst, um dann im folgenden Halbsatz wieder das komplette Gegenteil zu propagieren.

Da entpuppt sich SBF als Gegner der freien Entfaltung des Individuums und offenbart seine durch und duch autoritäre Denkweise.
13.01.2024 12:14 Uhr
Zitat:
Das ist aber nett, dass du den Menschen eine freie Entfaltung zugestehst, um dann im folgenden Halbsatz wieder das komplette Gegenteil zu propagieren.

Da entpuppt sich SBF als Gegner der freien Entfaltung des Individuums und offenbart seine durch und duch autoritäre Denkweise.


Du wirst zwar nicht müde, deine konstruierten Strohpuppen mit der groben Keule zu zerschlagen, aber das hat nichts mit meinen Positionen zu tun.

Versuche deswegen mich mal beim Wort zu nehmen und direkt auf meine Aussagen einzugehen.
13.01.2024 12:16 Uhr
Zitat:
Zitat:
Nein, jeder Person steht der individuelle Lebensweg vollkommen frei, natürlich innerhalb der geltenden Regeln. Schwierig wird es, wenn Angehörige von Minderheiten die Mehrheitsgesellschaft prägen und nach ihren Befindlichkeiten ausrichten wollen.


Das ist aber nett, dass du den Menschen eine freie Entfaltung zugestehst, um dann im folgenden Halbsatz wieder das komplette Gegenteil zu propagieren.

Da entpuppt sich SBF als Gegner der freien Entfaltung des Individuums und offenbart seine durch und duch autoritäre Denkweise.


Na gut, die Frage ist natürlich schon, ob du wrklich jedem Menschen auf dieser Erde die freie Entfaltung in deinem Wohnzimmer zugestehen möchtest....
13.01.2024 12:16 Uhr
Zitat:
Versuche deswegen mich mal beim Wort zu nehmen und direkt auf meine Aussagen einzugehen.


Das mache ich permanent und stoße auf ein Konstrukt aus Widersprüchen, Wiederholungen und Stereotypen.
13.01.2024 12:19 Uhr
Zitat:
Das mache ich permanent und stoße auf ein Konstrukt aus Widersprüchen, Wiederholungen und Stereotypen.


Jap, für deine geistige Verfasstheit kann ich nichts, versuche doch einfach mal, deine Muster zu durchbrechen und in eine sachliche Diskussion zu starten.

Gib dich nicht auf.
13.01.2024 15:24 Uhr
Mal eine grundsätzliche Frage, wenn Laude ihr Anderssein lautstark artikuliert, um so zu überleben, sich von den weißen Männern abgrenzt, um sich auf etwas Ursprüngliches zu konzentrieren, ist dieses Vorgehen auch mit umgekehrten Vorzeichen legitim?


Wenn weisse Männer sich von Personen wie Laude abgrenzen, die zwar von den Errungenschaften profitieren, aber trotzdem eine grundsätzliche Kritik äußern und alles Geschaffene, nach ihren Befindlichkeiten, verändern möchten?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.01.2024 15:32 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.01.2024 20:25 Uhr
Ich kann auch nach der drölfigsten Umfrage dazu mit Identitätspolitik immer noch nix anfangen. Jede Jeck es anders- wo is dat Problem? Leute, die nicht in Bayern oder Berlin leben, haben deutlich weniger Probleme mit Leuten, die sich gerne mit Sachen identifizieren, die einem selbst sonstwo vorbeigehen.
14.01.2024 08:03 Uhr
Ich stimme zu. Ich bin von Typ auch einer, der darüber reden möchte. Unrecht darf nicht zu Recht werden. Deswegen muss man kämpfen. Am Besten mit Worten.
14.01.2024 10:38 Uhr
Unterschiede lähmen nur, wenn sie unnötig in den Mittelpunkt gestellt werden und eine Verständigung und Artikulation gemeinsamer Interessen verhindern. Im Ideal sind die Menschen farbenblind und behandeln jeden Menschen unabhängig von der Hautfarbe gleich.

Der Gegenentwurf stellt das Trennende der Menschen in den Mittelpunkt, zum Beispiel die Hautfarbe oder die sexuelle Identität. Gleichberechtigung wird so unmöglich gemacht und das Trennende gegenüber dem universellen Menschlichen in den Mittelpunkt gestellt. Zumindest langfristig ist das reaktionär. Wenn man unbedingt etwas in dieser Richtung machen will, dann sollte man sich bewusst sein, dass das nur ein vorübergehender Schritt in die falsche Richtung sein kann, etwa um vorübergehenden Ungleichheiten entgegenzuwirken. Wahrscheinlicher ist aber, dass solche Regelungen (zum Beispiel Quoten) sogar dann eher negative denn positive Auswirkungen haben werden.
15.01.2024 19:34 Uhr
Als Antwort auf Ambion zitiere ich einen Beitrag von mir aus dem KAF in dem Faden Geschlecht. Gender. Identitäten. Dort empfahl ich das Buch, aus dem das kurze Zitat in dieser Umfrage stammt, wie folgt:

"Das Buch kann ich sehr empfehlen. Sie schreibt sehr klar, sehr verständlich, emotional UND intelligent. Sie war in allen Lebensbereichen im guten Sinne eine Kämpferin. Ich finde, man kann aus diesem Buch sehr viel Hoffnung fürs Leben schöpfen, wenngleich sie in anderen Lebensumständen lebte, andere Erfahrungen machte, lässt sich vieles in ihren positiven Kämpfen finden, was sich auf andere Leben übertragen lässt. Auch Umgang mit schwerer Krankheit.

Das ist übrigens der Schlüssel zu guter, fortschrittlicher Identitätspolitik: Trotz der bewussten und stolzen Konzentration auf bestimmte ganz konkrete Lebensverhältnisse, trägt sie eben auch allgemeingültige, zutiefst menschliche und übertragbare Muster in sich. Die muss man nur erkennen wollen. Dann ist die Identitätspolitik nämlich keine Spaltung, wie ihr manchmal vorgeworfen wird, sondern kann eine Bereicherung für viele verschiedene Menschen sein."
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
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