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Fragenübersicht Gay Pride und / oder Nationalstolz – wie berechtigt oder unberechtigt sind beide?
1 - 20 / 49 Meinungen+20Ende
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23.06.2013 14:53 Uhr
Bei Gay Pride feiert man ja, das was Schwule und Lesben in den vergangenen Jahrzehnten erreicht haben. War ja ein langer Weg von §175 StGb bis hin zur ziemlich bald anstehenden Gleichstellung mit Heterosexuellen (ob es dafür noch ein paar Urteile braucht oder nicht hängt an den Unionsparteien). Da haben Leute für was gekämpft und bislang viel erreicht, ohne am Ziel zu sein. Denn auch wenn die Gleichstellung rechtlich erreicht sein wird ist noch genug Homophobie in den Köpfen.

Dagegen hat Nationalstolz keinerlei Berechtigung, weil es dem Zufall obliegt, wo der Klapperstorch einen fallen lässt. Der Anteil eigener Arbeit daran ist exakt 0%.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.06.2013 17:01 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.06.2013 15:03 Uhr
Zitat:
Gay Pride ist ein Zeichen für vorhandene Sexualität, Nationalstolz immer ein Ersatz für Sexualität.


Kann man so auch nicht sagen. Den Nationalstolzen geht doch immer einer ab, wenn sie das Wort "Deutschland" hören oder singen.
23.06.2013 15:07 Uhr
Patrioten sind doch keine Schwuchteln.
23.06.2013 15:13 Uhr
"Dagegen hat Nationalstolz keinerlei Berechtigung, weil es dem Zufall obliegt, wo der Klapperstorch einen fallen lässt. Der Anteil eigener Arbeit daran ist exakt 0%."

Und zu wieviel Protzent sucht man sich aus ob man Schwul ist? Dürfte ja auch nicht wesentlich über 50% liegen. In der regel wird man dazu ja verleitet ohne eigenen Anteil.
23.06.2013 15:21 Uhr
@ foreverdol

Zitat:
Dagegen hat Nationalstolz keinerlei Berechtigung, weil es dem Zufall obliegt, wo der Klapperstorch einen fallen lässt. Der Anteil eigener Arbeit daran ist exakt 0%.


Ist es nicht eher Zufall welche sexuelle Präferenz man hat ?

Im Gegensatz zur Herkunft, die erfahrungsgemäß durch die Eltern festgesetzt und defintiert wird und die dadurch alles andere als zufällig ist.

Warum man jetzt Nationalstolz und Gaypride in einer Umfrage nach deren Berechtigung miteinander vermischt, erschließt sich mir nicht ganz.
23.06.2013 15:31 Uhr
Zitat:
Ist es nicht eher Zufall welche sexuelle Präferenz man hat ?


Natürlich. Aber hatte man in dieser Republik für Heterosexuelle einen §175 StGB? Nein. Mussten Heterosexuelle sich schon mal je verstecken? Nein. Hatten Heterosexuelle schon mal gesellschaftliche Nachteile? Nein. Also haben Schwule und Lesben (der Vollständigkeit halber auch Transgender) doch wesentlich mehr kämpfen müssen, um zu dem Zustand gekommen zu sein, wo sie mit ihren Rechten heute sind, ohne jetzt durchgängig als "normal" wahrgenommen zu werden.

Zitat:
Warum man jetzt Nationalstolz und Gaypride in einer Umfrage nach deren Berechtigung miteinander vermischt, erschließt sich mir nicht ganz.


Mir auch nicht. Wahrscheinlich das nationale Schoßhündchen-Syndrom: Schwule und Lesben dürfen große Parties machen und wenn die armen Nationalstolzen marschieren wollen wie zu Adolfs Zeiten müssen sie gutmenschliche Gegendemonstrationen aushalten *schluchz*.

Wäre jetzt so der einzige Reim, den ich mir in meinem fast 13. dol-Jahr auf diese Umfrage machen kann.


23.06.2013 15:32 Uhr
Zitat:
Ist es nicht eher Zufall welche sexuelle Präferenz man hat ?

Im Gegensatz zur Herkunft, die erfahrungsgemäß durch die Eltern festgesetzt und defintiert wird und die dadurch alles andere als zufällig ist.
BEIDES ist Zufall, SBF_.
Zu ersterem zu stehen kostet in diesem Lande aber immer noch mehr Mut als bei letzterem..
23.06.2013 15:34 Uhr
@ Mensch


Wie kann Herkunft Zufall sein ???

Mal so nebenbei, das mit dem Klapperstorch ist nur eine Geschichte.
23.06.2013 15:37 Uhr
Ganz einfach, SBF_: Weil es Zufall ist, auf welchem Fleck der Erde unsere Vorfahren geboren wurden - und es damit ebenso Zufall ist, wo wir geboren werden..
23.06.2013 15:44 Uhr
@ mensch

Vielleicht solltest du erstmal den Begriff Zufall für dich definieren, bevor du mit diesem so inflationär umgehst.

Ein Zufall ist ein Ereignis ohne das es dafür eine kausale Erklärung gibt.
Der Ort des Lebensmittelpunktes der Eltern bzw. der Linie davor ist aber eine Kausalität, die von bestimmten Zusammenhängen abhängig ist, ergo keinen Zufall im Wortsinn darstellt.
23.06.2013 15:49 Uhr
Ja, SBF_, aber eine, die letztlich immer auf einem Zufall beruht, denn es war keine bewußte Entscheidung unserer Vorfahren (also der jeweiligen "Familiengründer"), wo sie auf die Welt kommen wollen, sondern es was eine rein zufällige.
Darauf deshalb einen "Nationalstolz" oder ähnliches zu begründen (wobei ja auch der jeweilige "Nationalstaat" im Grunde ein reines Zufallsprodukt ist), ist also letztlich hochgradig albern.

Oder bist Du z.B. stolz darauf männlich zu sein?
23.06.2013 16:01 Uhr
Zitat:
Ja, SBF_, aber eine, die letztlich immer auf einem Zufall beruht, denn es war keine bewußte Entscheidung unserer Vorfahren (also der jeweiligen


Die eigenverantwortliche Entscheidung erwachsener Personen über den Ort ihres Lebensmittelpunktes ist bewußt und daher kein reiner Zufall.

Ebenso ist es kein Zufall welche Bedingungen, Wert- und Normengefüge auf diesem Gebiet existent sind.
Diese gesellschaftpolitischen bzw. soziokulturellen Zusammenhänge als Zufall abzutun, offenbart bestenfalls ein sehr naives Verständnis dieser Strukturen.
23.06.2013 16:03 Uhr
SBF, es ist aus der Warte des Kindes aber doch Zufall, wessen Kind es wird und wo die Eltern wohnen. Welchen nachvollziehbaren Grund soll ein Säugling nach dem ersten Brüll haben stolz darauf zu sein, das Kind arisch abstämmiger doitscher Eltern geworden zu sein?
23.06.2013 16:12 Uhr
@ forever

Zitat:
SBF, es ist aus der Warte des Kindes aber doch Zufall, wessen Kind es wird und wo die Eltern wohnen. Welchen nachvollziehbaren Grund soll ein Säugling nach dem ersten Brüll haben stolz darauf zu sein, das Kind arisch abstämmiger doitscher Eltern geworden zu sein?



Weil die Basis der Sicherheit und der festen Strukturen in denen das Kind im Laufe des weiteren Werdens aufwächst, eben nicht zufällig sind und daraus auch eine gewisse Verantwortung , für die kommenden Generationen erwächst.


Es mag sein, das Viele das Leben ohne existenzielle Sorgen und Nöte vollkommen normal ist und dies daher kaum wirklich geschätzt wird, eine lebenslange Option auf die geordneten Zustände haben wir aber nicht.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.06.2013 18:17 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.06.2013 17:28 Uhr
Zitat:
Und zu wieviel Protzent sucht man sich aus ob man Schwul ist? Dürfte ja auch nicht wesentlich über 50% liegen. In der regel wird man dazu ja verleitet ohne eigenen Anteil.


Ach- zum Schwulsein wird man also verleitet. Nette These, aber durch nichts zu belegen. Höchstens durch die grenzenlose Dummheit, die beim Nationalstolzen da mal wieder durch sämtliche Hemdsöffnungen stinkt.
23.06.2013 17:32 Uhr
Die Vermischung von Gay-Pride und Nationalstolz ist übrigens im gewählten Kontext ein wenig gewagt. Wie schon in Vorbeiträgen ausgeführt wurde, können die Schwulen und Lesben in der Tat stolz darauf sein, was durch "Stonewall" in der Christopher Street in New York eingeleitet wurde. Auch in Deutschland ist erst durch die Aktivisten in der Szene und durch den Protest engagierter Menschen die Rechtslage so, dass heute niemand mehr weggesperrt wird, weil er mit dem gleichen Geschlecht Händchen hält. Stolz sollte man auf das sein, was man mit eigenen Mitteln erreicht hat und weiter gedenkt zu erreichen. Ich wünsche mir für die kommenden CSD´s mehr politische Botschaften, vor allem an Länder, die immer noch Schwule und Lesben drangsalieren, wegsperren oder sogar töten.
23.06.2013 17:52 Uhr
Zitat:
Patrioten sind doch keine Schwuchteln.


Na, Karlmann, da würde ich aber meine Hand nicht dafür ins Feuer legen - da gibt es so einige auch unter Schwulen und Lesben
23.06.2013 18:12 Uhr
"Oder bist Du z.B. stolz darauf männlich zu sein?"

Absolut
23.06.2013 18:15 Uhr
Zitat:
"Oder bist Du z.B. stolz darauf männlich zu sein?"

Absolut


Armer Mann!
23.06.2013 18:44 Uhr
Zitat:
Bei Gay Pride feiert man ja, das was Schwule und Lesben in den vergangenen Jahrzehnten erreicht haben. War ja ein langer Weg von §175 StGb bis hin zur ziemlich bald anstehenden Gleichstellung mit Heterosexuellen (ob es dafür noch ein paar Urteile braucht oder nicht hängt an den Unionsparteien). Da haben Leute für was gekämpft und bislang viel erreicht, ohne am Ziel zu sein. Denn auch wenn die Gleichstellung rechtlich erreicht sein wird ist noch genug Homophobie in den Köpfen.

Dagegen hat Nationalstolz keinerlei Berechtigung, weil es dem Zufall obliegt, wo der Klapperstorch einen fallen lässt. Der Anteil eigener Arbeit daran ist exakt 0%.


Heißt also: Wer mal verfolgt und für seine Rechte kämpfen musste, darf stolz auf seine Identität sein, wer die Rechte schon hatte, sollte sich für seinen Stolz schämen und seine Identität schämen. Oder wo genau liegt jetzt der Unterschied zwischen diesen beiden Formen von Stolz?
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