Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Urteil des OLG Hamm: Tochter darf Namen von Samenspender erfahren - Wie findest Du das?
Anfang-2021 - 40 / 49 Meinungen+20Ende
20
06.02.2013 15:00 Uhr
Es gilt auch Rechtssicherheit zu wahren. Wenn Spender anonym spendeten und die Anonymität zugesichert wurde, dann sollte auch der Vertrauensschutz gewahrt bleiben. Ich könnte mir vorstellen, daß nun viele Samenbanken plötzlich Archive aufräumen oder "Wasserschäden" im Archiv vermelden.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 06.02.2013 16:00 Uhr. Frühere Versionen ansehen
06.02.2013 15:01 Uhr
Zitat:
Dann hat sich der - aufziehende - Vater aber zu wenig um das Kind gekümmert. Denn bei engem Kontakt bleiben Ähnlichkeiten selbst dann nicht aus, wenn die Genetik eine andere ist.
Sorry, Tilia, aber das ist schon sehr idealisitisch gedacht - und geht nur allzuoft an der Realität vorbei.
Da kann das Verhältnis zwischen (vermeindlichem) Vater und Kind noch so gut sein.
06.02.2013 15:03 Uhr
@ *Mensch*:

Es mag Dich überraschen, aber ich glaube weitaus weniger an die Allmacht der Gene, als es mancher von mir vermuten würde.
06.02.2013 15:05 Uhr
Das wollte ich Dir damit auch in keinster Weise unterstellen, Tilia.
Es gibt nur trotzdem Fälle, in denen Kinder/Jugendliche Zweifel bekommen, ob ihre Väter tatsächlich ihre Väter sind - und können dann schon extrem hartnäckig sein (so wie es der von mir oben schon erwähnte Bekannte) war.
06.02.2013 15:06 Uhr
Zitat:
Es gibt nur trotzdem Fälle, in denen Kinder/Jugendliche Zweifel bekommen, ob ihre Väter tatsächlich ihre Väter sind


Wenn sich die Eltern seltsam verhalten, ja.
06.02.2013 15:11 Uhr
Zitat:
Das wollte ich Dir damit auch in keinster Weise unterstellen, Tilia.


Konntest Du mit Deinem Beitrag auch gar nicht, da könnte man es vielmehr Dir unterstellen *g*
06.02.2013 15:18 Uhr
Anders ausgedrückt, ich halte das Sozialwesen Mensch für zu komplex, um ganz klar zwischen Familieneinfluß/ Tradition und Genetik zu unterscheiden.

Beispiel: ich kann ohne Instrumentbegleitung eine Melodie problemlos allein mit meiner Stimme halten.
Liegt das nun daran, daß sowohl meine Oma als auch mein Vater mit mir schon im Kleinkindalter wahnsinnig viel gesungen haben (im wesentlichen Volkslieder)?
Oder liegt das daran, daß in der Familie meiner Mutter eine lange musikalische Tradition aus Chorregenten inklusive zahlreicher Instrumentbeherrschung besteht und väterlicherseits der Familie zwei Opernsängerinnen entsprungen sind und demzufolge meine Genetik mich dazu befugt?

Natürlich liegen meine Fähigkeiten weit hinter denen der vorangegangenen Generationen zurück, aber im Gegensatz dazu wurde bei mir auch nie mit Strenge auf Musikspiel und Gesang bestanden...

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 06.02.2013 16:25 Uhr. Frühere Versionen ansehen
06.02.2013 15:20 Uhr
Gute Sache. Es muß ein Kind sehr quälen, wenn es keine Ahnung hat, wer sein Vater ist - zumal es Leute gibt, die es wissen.
06.02.2013 15:59 Uhr
@ PozBlitz
Zitat:
Nicht gut - es sollten hier immer die Regelungen gelten, die es zur Zeit der Samenspende taten.

Und? Das ist doch hier gewährleistet. Welches Gesetz soll es denn früher gegeben haben, das Samenspendern Anonymität zusichert?

@ *BArg*
Zitat:
Dem Samenspender wird Anonymität zugesichert.

So? Hat die Samenzelle, aus der seine Tochter entstanden ist, diesen Vertrag denn auch unterschrieben?

Zitat:
Hätte er gewusst, dass er nicht anonym bleibt, hätte er vielleicht gar nicht gespendet.

Hätte er vor der Spende einen Rechtsanwalt gefragt und nicht dem Geblubber eines Arztes vertraut, der damit viel Geld verdient, hätte er in der Tat vielleicht nicht gespendet. Wer seinen Samen durch die Gegend streut, sollte sich vielleicht besser vorher informieren.
06.02.2013 16:34 Uhr
Kann ein Spender eventuelle Unterhaltszahlungen vom Arzt zurückfordern, weil dieser ihn falsch informiert hat?
06.02.2013 16:46 Uhr
@ chepri

Zitat:
Kann ein Spender eventuelle Unterhaltszahlungen vom Arzt zurückfordern, weil dieser ihn falsch informiert hat?

Gute Frage. Ich halte es zumindest nicht für aussichtslos. Allerdings stellt sich die Frage, ob man auf den Rechtsrat eines Arztes vertrauen darf. Ob man als Samenspender unterhaltspflichtig wird, ist ja keine medizinische Frage.
06.02.2013 18:12 Uhr
Vollkommen richtig.
Wer ein Kind zeugt muss sich immer bewusst sein das dies Konsequenzen hat.
06.02.2013 23:41 Uhr
Ich finde das Urteil richtig, weil meiner Meinung nach jeder wissen dürfen soll, von wem er abstammt.

Muss irgendwie am Klima in Hamm liegen, dass dort desöfteren unorthodoxe Urteile herkommen. Das kennt man ja auch schon vom Landesarbeitsgericht Hamm.
06.02.2013 23:41 Uhr
Ich finde das Urteil richtig, weil meiner Meinung nach jeder wissen dürfen soll, von wem er abstammt.<br />\r\n<br />\r\nMuss irgendwie am Klima in Hamm liegen, dass dort desöfteren unorthodoxe Urteile herkommen. Das kennt man ja auch schon vom Landesarbeitsgericht Hamm.
07.02.2013 06:36 Uhr
Zitat:
Ich denke schon, daß bei so entstandenen Kindern der Wunsch besteht, herauszufinden, wer eigentlich ihr Vater ist.


Hm ... was nützt das eigentlich?

Da wird die Neugier (mehr kann es im Falle der 22jährigen, den das OLG Hamm entschied, ja wohl kaum sein) von jemandem, der von einem "sozialen" Vater erzogen wurde, über die Hilfsbereitschaft und Gutgläubigkeit des Spenders gesetzt.

Sorry, für mich ist dieses Urteil ein typisches Beispiel dafür, wie weit weg vom realen Leben sich die Justiz manchmal bewegt.
07.02.2013 06:39 Uhr
Zitat:
Vielleicht, weil das Kind merkt, wenn es so gar keine äußerlichen und/oder charakterlichen Ähnlichkeiten mit dem vermeindlichen Vater hat


Einer meiner Söhne - und ja, er ist definitiv von mir - sieht weder mir noch meiner Exfrau ähnlich.
Da waren wohl die vorher stets rezessiven Allele der Urgroßmutter mütterlicherseits plötrzlich dominant. Das mit den Ähnlichkeiten ist kein Argument, finde ich.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.02.2013 07:39 Uhr. Frühere Versionen ansehen
07.02.2013 07:12 Uhr
Das finde ich gut und richtig. Jeder Mensch hat ein Recht darauf zu erfahren, wer er ist, also auch, von wem er abstammt.
07.02.2013 11:15 Uhr
Schwierig, schwierig.
Aber am idiotischsten finde ich immer noch, Auskunft darüber zu erklagen.
Will man wirklich wissen wollen, wessen Wixphantasie man in der Männerkabine entsprungen ist?
07.02.2013 22:43 Uhr
Zitat:
Da waren wohl die vorher stets rezessiven Allele der Urgroßmutter mütterlicherseits plötrzlich dominant. Das mit den Ähnlichkeiten ist kein Argument, finde ich.
Seit wann denken Kinder, oder gar pupertierende Jugendliche logisch, maledetto? Wenn die was wollen, dann wollen sie es..
08.02.2013 07:18 Uhr
Das Urteil ist wenig überraschend.

Nur die Begründung ist verlogen, denn es geht natürlich nicht um Identität oder Sozialromantik der jungen Frau, sondern es geht knallhart ums Geld, um Erbschaftserschleichung sowie Unterhaltsregress durch das Sozialamt und natürlich um eine fette Finanzspritze für die Ausbildung.

Das Interessante ist ja, dass sich trotz all dieser Urteile immer noch die Jungs drängeln, ins Glas spritzen zu dürfen.
Offenbar überwiegt die eigene Eitelkeit bei weitem jede rationale Überlegung zu den Folgekosten.

Aber vielleicht ändert sich das ja in Zukunft ein wenig, so dass nur noch Sozialversager Sperma spenden, die kein finanzielles Disaster zu befürchten haben.

Ist eh ein Witz, dass bisher Sperma im Angebot ist: "Akademiker, sportlich, gutaussehend". Künftig wohl eher: "Alkoholiker, arbeitslos, vorzeitig gealtert."
Na wenn schon, dem Genpool kann das nur gut tun!
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
Fragenübersicht
Anfang-2021 - 40 / 49 Meinungen+20Ende