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Fragenübersicht Hättest du -in der Position eines damaligen Entscheiders- das Lager in Auschwitz bombardieren lassen?
1 - 13 / 13 Meinungen
03.02.2013 15:28 Uhr
Häufig - wo denn?

Die Geschichte hat da andere Aussagen.
03.02.2013 15:32 Uhr
Eine altbekannte Masche die Befreier der Lager, statt die Betreiber, in die Pflicht zu stellen. Die Juden waren zur Vernichtung vorgesehen, hätte es keine Züge gegeben, dann hätten sie laufen müssen. Bombardieren wäre moralisch auch indiskutabel gewesen, da man die Arbeit der Nazis gemacht hätte. Am erfolgversprechendsten wären noch Kommandoaktionen von Spezialeinheiten und Partisanenaktionen gewesen und selbst diese waren schon aus rein logistischen Gründen wohl nicht durchführbar.
03.02.2013 15:55 Uhr
Zitat:
Bombardieren wäre moralisch auch indiskutabel gewesen, da man die Arbeit der Nazis gemacht hätte


Das hängt wohl vom Zeitpunkt ab. Mit einer Bombardierung hätte man evtl. was erreichen können, auch wenn die damaligen Insassen ebenfalls gestorben wären. Aber es hätte deshalb Wirkung entfaltet, weil die Nazis die Lager ja in industrielle Tötungsfaberiken verwandelten. Man hätte also wirkliche eine Infrastruktur vernichtet.

Ein Lager alleine auszuschalten wäre vermutlich trotzdem wirkungslos, hätte man mehrere Lager parallel ausschalten können, wäre der Massenmord zumindest verlangsamt worden. Weder hätte man ihn stoppen können noch hätte es wohl grundsätzlich etwas geändert.
03.02.2013 15:57 Uhr
Wer sich der immensen Bedeutung aller möglicher gesellschaftlichen Einflüsse in Entscheidungssituationen bewusst ist, wird diese Frage unmöglich beantworten können wenn er nicht dabei war.
03.02.2013 16:09 Uhr
Zitat:
Eine altbekannte Masche die Befreier der Lager, statt die Betreiber, in die Pflicht zu stellen. Die Juden waren zur Vernichtung vorgesehen, hätte es keine Züge gegeben, dann hätten sie laufen müssen. Bombardieren wäre moralisch auch indiskutabel gewesen, da man die Arbeit der Nazis gemacht hätte. Am erfolgversprechendsten wären noch Kommandoaktionen von Spezialeinheiten und Partisanenaktionen gewesen und selbst diese waren schon aus rein logistischen Gründen wohl nicht durchführbar.

Mein Kollege aus dem Igelnest sagte alles so,wie ich es auch gesagt hätte.
03.02.2013 16:19 Uhr
History Fiction halte ich für Nonsens. Mit dem Wissen von heute kann man immer leicht sagen, was man alles getan hätte, wenn man damals gelebt hätte. Wirklich was dazu sagen könnte man nur, wenn man sich in die Lebensumstände von damals hineinversetzen könnte. Ich kann das jedenfalls nicht so, dass ich Dir mit Bestimmtheit sagen könnte, wie ich damals gehandelt hätte.
03.02.2013 17:51 Uhr
Nein, denn die Bomben brauchten wir noch für deutsche Städte und Menschen.Vielen der dort inhaftierten Juden, hatte wir ja erst vor kurzer Zeit die Einreise verweigert...
03.02.2013 18:37 Uhr
Ich kann nicht sagen, was ich gemacht hätte. Ich war nicht dabei und da liegt der Unterschied - die anderen waren betroffene Personen und ich betrachte es aus einem sicheren, nicht betroffenen Blickwinkel. Somit kann ich dies nicht wirklich nachempfinden, und würde es anmassend finden, wenn ich mich über diejenigen stelle, die damals handeln mussten.
03.02.2013 21:38 Uhr
Ja - aber damit hätte nur ein kleiner Teil des Massenmords verhindert werden können.

Erst ab Juli 1944 war die Luftwaffe der Allierten gut genug mit Informationen ausgestattet, um Angriffe auf Auschwitz zu fliegen - da aber war die Vernichtung der ungarischen Juden schon fast abgeschlossen. Die Gaskammern wurden schon im November 1944, also schon vier Monate später, demontiert.

Die Frage ist auch, ob man sich als Entscheider innerhalb einer Militärbürokratie hätte durchsetzen können, die die neue Handlungsfreiheit der Luftwaffe im Osten vorrangig dazu benutzen wollte, um Raffinerien und kriegswichtige Industrieanlagen zu vernichten.

Hier ein Artikel, der verschiedene Aspekte beleuchtet:

http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/1198/warum_die_alliierten_auschwitz_nicht_bombardierten.html
04.02.2013 09:34 Uhr
Ich ordne Auschwitz nicht als ein militärisch relevantes Ziel für einen Luftangriff ein. Zudem wären auch die Folgen eines Angriffs nicht vorhersehbar. Wenn die Gleise zerstört wären, wäre der Rest des Wegens zu Fuß zurück gelegt worden. Und selbst nach einer Bombadierung des Lagers, bei der vielleicht auch Menschen sterben gekonnt hätten, hätten weiter Menschen getötet werden können.

Für mich ist die einzig sinnvolle Option die Befreiung der Lager mit Bodentruppen.
04.02.2013 13:06 Uhr
haben die alliierten bomber überhaupt die reichweite gehabt, auschwitz zu bombadieren? und wenn ja, so genau waren die bomber damals nicht, dass man gezielt die lagerleitung bombadieren hätte können, und ohne züge hätte man die juden halt laufen lassen, dann wäre die hälfte schon am weg gestorben, auch glaube ich nicht, dass sich die alliierten über das ganze ausmaß des deutschen verbrechens im klaren waren.


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 04.02.2013 14:08 Uhr. Frühere Versionen ansehen
04.02.2013 15:41 Uhr
@Hordes:
Zitat:
Eine altbekannte Masche die Befreier der Lager, statt die Betreiber, in die Pflicht zu stellen.

Richtig.

Und man kann sich vorstellen, wie die Kritik genau derselben Leute lauten würden, wenn die Alliierten diesem vergifteten Ratschlag gefolgt wären und durch ein Bombardement der Lager massenhaft Juden getötet hätten ...
27.03.2013 20:52 Uhr
Zitat:
foreverdol
History Fiction halte ich für Nonsens. Mit dem Wissen von heute kann man immer leicht sagen, was man alles getan hätte, wenn man damals gelebt hätte. Wirklich was dazu sagen könnte man nur, wenn man sich in die Lebensumstände von damals hineinversetzen könnte.

Das muss man sich ja gar nicht fragen.
Man könnte sich aber sehr wohl fragen, wieso die Welt zuschaut, wenn in z.B. Nordkorea Familien in KZs getrieben werden.
Bitte keine Antworten. Nur mal die Frage stellen!
Je mehr ich darüber nachdenke, um so klarer wird, wieso damals keiner die Tore und Wachtürme wegsprengte.
Humanität war und ist kein militärisches Operationsziel.
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