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Diskutierst Du mit? "Geld müsste eine zeitlich begrenzte Gültigkeit bekommen" http://networkedblogs.com/At6tl |
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01.08.2012 18:46 Uhr |
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Zitat:Daß man in den USA in den 1950er Jahren eine Mauer gebraucht hätte, wäre mir neu:
File:MarginalIncomeTax.svg
Was du hier vergißt ist die effektive Steuerrate, welche sich von der marginalen Unterscheiden dürfte.
Statt der Mauer gab es eine vielzahl von Regularien, mit welchem man die persönliche Steuerlast drücken konnte.
Zitat:But in fact, the tax rates of the 1950's didn't necessarily reduce CEO consumption; it just reduced their reported taxable income. The high income tax rates in the 1950's were paired with a corporate tax system that allowed companies much more generous deductions for things like business lunches, business-travel-with-spouse, and so forth. Right now you pay Rick Wagoner a squillion dollars, and he entertains important people on his own dime; in 1955, you paid him less, but he expensed all his entertaining to the company. Descriptions of 1960's expense account procedures for even entry-level management are enough to make this journalist rather faint with envy.
http://www.economist.com/blogs/freeexchange/2007/04/are_the_rich_really_different
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01.08.2012 18:53 Uhr |
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Es müssen die Leute entmachtet werden, die schon seit Jahrzehnten mit Hilfe von Zins und Zinseszins andere Menschen,Staaten und Völker ausbeuten...
Welche Namen haben Systeme, Kriege und Umwälzungen überstanden? Wer beherrscht den Banken-, Edelmetall-und Edelsteinmarkt? |
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01.08.2012 19:12 Uhr |
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Der Vorschlag, der ziemlich stark mit Silvio Gesell übereinstimmt wurde in der Wissenschaft schon vor langer Zeit diskutiert und immer wieder aus gutem Grund entworfen.
Der drohende Wertverlust von Geld hebt die Umlaufgeschwindigkeit, sonst nichts.
Eine höhere Umlaufgeschwindigkeit hat exakt die gleichen Auswirkungen, wie eine erhöhte Geldmenge. Gesell saß bei seinem "Schwundgeld"-Vorschlag dem Irrtum auf, durch schwindendes Geld könne die Umlaufgeschwindigkeit wie eine erhöhte Geldmenge wirken, ohne Inflation auszulösen.
Wie gesagt, diese Denkweise beruht auf einem grundlegenden Irrtum. Die erhöhte Umlaufgeschwindigkeit wirkt exakt wie die erhöhte Geldmenge und damit inflationär.
Die Anhänger Gesells überschätzen übrigens die Rolle der Umlaufgeschwindigkeit für die alltägliche Praxis. Nur in seltenen Ausnahmesituationen leiden Gesellschaften darunter, dass der Geldumlauf tatsächlich stockt. Insofern würde dieser Vorschlag bei recht hohem Aufwand ein Problem lösen, das normalerweise gar nicht vorkommt. Und wenn das Problem vorkommt, können auch andere Maßnahmen getroffen werden.
Diese Ausführung gilt übrigens nur für Währungen mit dynamischer Geldmenge, wie heute in so ziemlich allen Ländern üblich. Zu Gesells Zeiten hatten wir noch statische Geldmengen, also Geldmengen, die sich nicht veränderten. Damals war die Idee, eine bestimmte, fest stehende Geldmenge durch die Änderung der Umlaufgeschwindigkeit faktisch anwachsen zu lassen, nicht ganz blöd, aber auch nur eine B-Lösung. |
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01.08.2012 19:17 Uhr |
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Widu, erst mal Ablehnung, aber ich werde mich mit dem Silvio Gesell beschäftigen und mal sehen, ob es tatsächlich das ist, was ich mir vorstelle ;-) |
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01.08.2012 19:19 Uhr |
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Und wenn das Problem vorkommt, können auch andere Maßnahmen getroffen werden.
Warum soll Quantitative Easing besser sein als negative Zinssätze? |
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01.08.2012 19:23 Uhr |
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@ ProtzBlitz
Welche Namen haben Systeme, Kriege und Umwälzungen überstanden? Wer beherrscht den Banken-, Edelmetall-und Edelsteinmarkt?
Wieso interessiert dich das? Würdest du selber gerne diese Märkte beherschen?
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01.08.2012 19:25 Uhr |
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Zitat:Wo ist denn dein Gegenargument zur Aussage, dass die Schweizer vom Finanzmarktsektor leben und davon, dass die Steuerflüchlinge Ihr Geld in die Schweiz tragen?
Du hast keines. Weil es auch keines gibt.
Was du hier bietest ist ein doch ziemlich grobschlächtiges Bild von den Schweizern.
Und wie nah dieses Bild an gewissen antisemitischen Stereotypen ist, läßt sich wohl auch am roten Zustimmungsbalken zu Herberts Meinung erahnen.
Aber nur für dich:
Zitat:Bemerkenswert ist auch, dass die Schweiz wertmäßig pro Kopf rund 80 Prozent mehr exportiert als Deutschland, der angebliche "Exportweltmeister". Dagegen erwirtschaftete der Finanzplatz im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts nur etwa 15 Prozent des Bruttoninlandsproduktes. Die bis zu 17 Milliarden Schweizer Franken, die der Finanzsektor jährlich an Steuern entrichtet, entsprechen nur zwischen zwölf und 16 Prozent des gesamten Schweizer Steueraufkommens.
http://www.welt.de/print/die_welt/debatte/article108430141/Modell-Schweiz.html
Und Firmen wie Nestle, Novartis oder Migros scheinen dir ja völlig unbekannt. |
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01.08.2012 19:27 Uhr |
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@ sol1
Das Jubeljahr ist im Prinzip eine primitive Form des Insolvenzverfahrens. Zu biblischer Zeit vielleicht ein Fortschritt, zu heutiger Zeit unnötig.
Es gibt grundsätzlich die Möglichkeit, sich bei Überschuldung in Insolvenz zu begeben. Spätestens durch den Tod einer natürlichen Person erlöschen die Schulden, wenn nicht ein Erbe sie freiwillig übernimmt. Ein solches Insolvenzverfahren gab es zu biblischer Zeit nicht. Ebenso waren in biblischer Zeit in vielen Gesellschaften die Schulden vererbbar, ebenso der Status des Sklaven.
Ein "Jubeljahr" alle 30 Jahre sorgt schlichtweg dafür, dass im 29. Jahr keine Kredite mehr vergeben werden. Frage mal die Mittelständler, ob es ihnen lieb wäre, wenn sie keinen 5-Jahres-Kredit mehr für den Ersatz einer defekten Maschine bekommen, weil nächstes Jahr Jubeljahr wäre. Da gäbe es eher Heulen und Zähneklappern.
Ebenso würde es vor einem Jubeljahr keine Anschlusskredite mehr geben. Wer im Jahr 29 in eine Situation kommt, dass er die letzten 10.000 € seines Hauses erst in 3 Jahren abbezahlen kann, würde keine Stundung mehr von seiner Bank erhalten, sondern sofort die Pfänder im Haus haben.
Davon abgesehen sind Schulden im deutschen Recht sowieso auf die Laufzeit von 30 Jahren begrenzt, eine automatische Vererbbarkeit von Schulden auf die Kinder liegt auch nicht vor, weil Kinder nicht als pfändbares Eigentum der Eltern gelten, es gibt überhaupt Grenzen der Pfändbarkeit und notfalls gibt es auch ein Insolvenzverfahren für Privatpersonen.
Insofern kann man über die Insolvenzordnung an sich reden, die sicherlich noch Defizite hat. Aber ein "Jubeljahr" wäre eine reichlich primitive Idee im Vergleich zu unseren heutigen Möglichkeiten. |
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01.08.2012 19:44 Uhr |
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@ Widu Waldgeist
Es ist mit viel weniger Verwaltungsaufwand verbunden.
Nicht wenn das Bargeld abgeschafft ist - was ja in verschiedenen Ländern eh schon aus anderen Gründen erwägt wird. |
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01.08.2012 19:53 Uhr |
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@ Widu Waldgeist
Zu biblischer Zeit vielleicht ein Fortschritt...
Es war kein Fortschritt, sondern die Ãœbernahme einer Praxis, die es schon lange zuvor in Mesopotamien gegeben hat.
Michael_Hudson hat einen Aufsatz darüber geschrieben, in dem er darlegt, was wir von den Sumerern und Babyloniern lernen können:
http://michael-hudson.com/2004/01/the-mathematical-economics-of-compound-rates-of-interest-a-four-thousand-year-overview-part-i/ |
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01.08.2012 20:02 Uhr |
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Nicht wenn das Bargeld abgeschafft ist.
Dann wird es trotzdem schwieriger, ein bestimmtes Geld zu entwerten, wie in diesem Blog angeregt. Weißt Du noch, welche Druckjahre Deiner Münzen und Scheine Du auf dem Konto hast?
Letztlich müsstest Du als Geschäftsmann nicht nur auf den Betrag auf Deinem Konto achten, sondern auch darauf, welches Verfallsdatum dieses Geld hast.
Davon abgesehen hat das noch ein anderes Problem, das die quantitative Lockerung nicht hat:
Bei einer quantitativen Lockerung, die nur bei deflationärem Umfeld eingeführt wird, wird Deflation mit Inflation bekämpft, also mit zwei Effekten, die sich gegenseitig aufheben. Wer in dieser Zeit keine Nachrichten schaut, merkt nichtmal, dass sich was geändert hat, denn die Preise, Einkommen und Renten bleiben stabil.
Ein weiteres Problem des Schwundgeldes würde darin bestehen, dass dieses Geld nach einiger Zeit tatsächlich schwindet, also ohnehin durch die quantitative Lockerung ersetzt werden müsste, weil sonst die Geldmenge insgesamt abnehmen und damit jene Deflation hervorrufen würde, die dieses Geld eigentlich vermeiden sollte. |
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