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Diskutierst Du mit? "Geld müsste eine zeitlich begrenzte Gültigkeit bekommen" http://networkedblogs.com/At6tl |
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01.08.2012 20:07 Uhr |
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@ Widu Waldgeist
Dann wird es trotzdem schwieriger, ein bestimmtes Geld zu entwerten, wie in diesem Blog angeregt.
Das war ja nicht mein Vorschlag.
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01.08.2012 20:14 Uhr |
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@ Widu Waldgeist
Von mir aus ein Fortschritt zu mesopotamischer Zeit, das wäre noch länger her.
Es war im Prinzip daseelbe, aber du liest ja eh nicht die Aufsätze, die ich verlinke.
Aber wo ist der Fortschritt im Vergleich zu einem geordneten Insolvenzverfahren, das sich nicht am Kalenderjahr, sondern an der Situation des Schuldners orientiert?
Mit geordneten Insolvenzverfahren wird die Schuldenlast, die die Wirtschaft niederdrückt, viel zu langsam abgebaut.
Im übrigen hat hier keiner vorgeschlagen, ein biblisches Jubeljahr 1:1 durchzuführen, also kannst du damit aufhören, auf diesen Pappkameraden einzuschlagen.
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01.08.2012 20:16 Uhr |
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Davon abgesehen würde ein solches "modernes Jubeljahr" von den Marktteilnehmern antizipiert werden.
Es handelt sich um eine einmalige Maßnahme, die von Steve Keen vorgeschlagen wird. Was gibt es da zu antizipieren?+
Wie wärs, wenn du erst mal liest, anstatt zu posten? |
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01.08.2012 20:23 Uhr |
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Zitat:Es war im Prinzip daseelbe, aber du liest ja eh nicht die Aufsätze, die ich verlinke.
Stimmt. Du würdest auch kein Studium absolvieren, wenn ich darauf verweisen würde. Es steht aber jedem frei, sich aus angelesenen oder angehörten Argumenten zu bedienen.
Zitat:Mit geordneten Insolvenzverfahren wird die Schuldenlast, die die Wirtschaft niederdrückt, viel zu langsam abgebaut.
Wenn ich für eine Maschine 10 Jahre lang jährlich 1000 € Zinsen und Tilgung bezahle und im Gegenzug durch diese Maschine 10 Jahre lang 1500 € einnehme, dann drückt mich gar nichts nieder. Im Gegenteil, diese Schulden machen die Wirtschaft reicher. |
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01.08.2012 20:26 Uhr |
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@ BarneyStinson
Das hat nicht mit Antisemitismus zu tun.
Du mußt dich halt dran gewöhnen. Ebenso wie der Antisemit ohne Juden auskommt, kommt der Kämpfer gegen Antisemitismus ohne Leute aus, die etwas über Juden sagen.
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01.08.2012 20:34 Uhr |
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@ Widu Waldgeist
Ich sehe hier aber den Zusammenhang mit Schulden nicht. Das wäre eher eine Frage der Geldschöpfung und etwa das, was Milton Friedman in einem Denkspiel mit einem Geld abwerfenden Helikopter gemeint hat...
Eben dieses herkömmliche Modell der Geldschöpfung hält Keen für falsch - siehe http://www.debtdeflation.com/blogs/2009/01/31/therovingcavaliersofcredit/
Wenn ich für eine Maschine 10 Jahre lang jährlich 1000 € Zinsen und Tilgung bezahle und im Gegenzug durch diese Maschine 10 Jahre lang 1500 € einnehme, dann drückt mich gar nichts nieder.
Wie willst du in der Krise diese 1500 € pro Jahr einnehmen? |
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01.08.2012 20:43 Uhr |
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Zitat:Eben dieses herkömmliche Modell der Geldschöpfung hält Keen für falsch
Es ist zumindest nicht alternativlos. Für andere Geldschöpfungsmodelle steht die Diskussion ja offen, übrigens auch in der Mainstream-Ökonomik, siehe Helikopter-Denkspiel von Milton Friedman. Nur braucht es dazu keine direkte Geld- oder Schuldenentwertung.
Zitat:Wie willst du in der Krise diese 1500 € pro Jahr einnehmen?
Es gibt jede Menge Firmen, die das schaffen. Auch in Krisenzeiten. |
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01.08.2012 21:36 Uhr |
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Das ist mit wirklich eine unsinnige Forderung. Die wichtigste Funktion des Geldes ist die Wertaufbewahrungsfunktion. Wird einem Gut diese Funktion genommen, ist es kein Geld mehr mehr und wird von den Menschen auch nicht als Geld akzeptiert. Staaten könnten dann vielleicht vorschreiben, daß Transaktionen wie Käufe oder Lohnzahlungen in diesem Gut vorgenommen werden müßten, die Menschen würden dann aber versuchen, dieses Gut schnell wieder zugunsten eines wertstabileren los zu werden. |
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01.08.2012 22:01 Uhr |
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@ gang
Die wichtigste Funktion des Geldes ist die Wertaufbewahrungsfunktion.
Wieso soll das die wichtigste Funktion sein?
Noch viele Jahrhunderte nach dem Untergang des Römischen Reiches rechnete man in dessen Geldeinheiten, obwohl gar kein Geld mehr im Umlauf war. Das deutet darauf hin, daß die Wertmessfunktion viel wichtiger ist. |
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01.08.2012 22:10 Uhr |
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Also für mich ist die Tauschmittelfunktion am wichtigsten |
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01.08.2012 23:56 Uhr |
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@ Widu Waldgeist
Für was konkret tritt Keen denn ein?
Er vertritt eine Theorie des endogenen Geldes - Geld entsteht durch die Vergabe von Krediten durch die Banken, und das Fiatgeld der Zentralbank spielt nur eine nebensächliche Rolle.
Durch lange Aufsätze wälze ich mich nicht...
Hier erklärt Keen seine Sicht der Krise in weniger als 1000 Wörtern:
http://www.debtdeflation.com/blogs/2012/07/22/the-crisis-in-1000-words-or-less/
Und warum soll es besser sein, Menschen einen Teil der Schulden zu erlassen und Schuldenfreien etwas aufs Konto gutzuschreiben, als jedem Menschen einen bestimmten Betrag "auf die Kralle" zu geben
Weil der Schuldenabbau im privaten Sektor oberste Priorität hat. |
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02.08.2012 00:52 Uhr |
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Zitat:Weil der Schuldenabbau im privaten Sektor oberste Priorität hat.
Wenn jemand gewohnt oder einfach gewillt ist, auf Pump zu leben, dann wird er auch mit Keens Idee lediglich seinen Kreditrahmen erweitern. Insofern dürfte dieser Ansatz ins Leere gehen. Das einzig Brauchbare dahinter ist, dass die Geldschöpfung an sich zwischen Zentralinstitut und Privatmann abläuft ohne Banken daran zu beteiligen, die sich ihren Anteil abzweigen. Und für diesen Ansatz bin ich ja offen, wenn diese Zentralinstitution nur ja unabhängig bleibt und die Geldmenge nicht nach politischen Wünschen, sondern nach Kriterien der Geldwertstabilität ausrichtet.
Davon abgesehen kam Deutschland aufgrund seiner hohen Sparquote recht gut durch die Krise, während andere Länder mit sehr geringer Sparquote größere Probleme hatten. Meine Rede, dass Sparen nicht schädlich für die Wirtschaft ist, versuche ich schon länger hier zu verbreiten. Diese These deckt sich auch mit Keens Analyse, dass die private Verschuldung nicht ungefährlich ist, sondern die Banken anfällig für Krisen macht.
Unabhängig davon würden auch hohe Anforderungen an das Eigenkapital der Banken die Krisenanfälligkeit reduzieren, denn im Falle eine Bankenpleite absorbiert das Eigenkapital der Bank etwas von der Schockwirkung.
Was Keen übrigens als Ponzi Scheme bezeichnet, kennt man in Deutschland unter dem Namen Schneeballsystem. Ich habe auch vor der Finanzkrise schon davor gewarnt, in Geldanlagen nur deshalb zu investieren, weil sie gerade steigen oder in der jüngeren Vergangenheit gestiegen sind. Entscheidend ist, ob die Geldanlage Werte schafft, die ihren Preis rechtfertigen. Wenn nicht, dann handelt es sich nicht um ein Investment, sondern höchstens um eine Luxusausgabe, wie es auch ein Lotterieschein wäre. Wenn man sagt "Ich knalle jetzt 15 € für ein Los auf den Kopf, auch wenn es statistisch nur 5€ wert ist", dann kann man das mit seinem Geld durchaus zum Spaß an der Freude machen. Wer aber als Spieler glaubt, dass er durch die Lotterie reich wird, der sollte sich nochmal die Mathematik zu Gemüte führen.
Schneeballsysteme sind Geldanlagen mit von Natur aus negativem Erwartungswert, daher würde man aus rein kaufmännischer Entscheidung nie sehenden Auges in ein Schneeballsystem investieren. Wenn professionelle Anleger trotzdem in sowas investieren, dann ist das entweder mit Drogenmissbrauch in den Chefetagen oder mit einem Verlassen auf die helfende Hand des Staates zu erklären. Klar, wenn ich weiß, dass mir die 15 € für das Lotterie-Los im Verlustfall vom Staat ersetzt werden, dann lohnt es sich - ganz kaufmännisch gedacht - Lotto zu spielen. |
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02.08.2012 08:57 Uhr |
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Ich wäre nicht dafür, das Geld eine zeitliche Begrenzung bekäme.
Ich habe eine Befürchtung, das wir mit dem neuen Personalausweiß besitzen müssen, um zu Zahlen.
Ich wäre hingegen dafür, eine Währung zu schaffen, die nicht zu Schulden führen kann. Das heißt es müsste in Rohstoffe investiert werden, nicht nur die übglichen Gold und Silber Kurse sondern auch andere Rohstoffe.
Und es muss verboten werden mit Geldentwertungen zu spekulieren.
Am Liebsten wäre es mir, wenn sich die Menschen sich das vermeintlichst sichersten Rohstoff selbst aussuchen. |
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02.08.2012 10:21 Uhr |
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Ich finde die Idee aus drei Gründen dumm:
- Erstens sorgt die geplante Geldentwertung für eine Flucht in Sachwerte. Wer verkauft noch ein Haus, ein Unternehmen, oder Sonstwas für sich rapide entwertendes 'Geld'
- Wieso sollte ich die entwertung nicht durch Tauschhandel umgehen wollen? Zumal ich Tauschhandel viel leichter verstecken (und unversteuert durchgehen lassen kann) als Geldhandel (Geld muss ich auf die Bank bringen)
- Wie kann ich für die Zukunft vorsorgen wenn das Geld mir wortwörtlich in den Händen verrinnt?
Nee - klassischer Schnellschuss. Sorgt für mehr Probleme als er löst. |
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