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Fragenübersicht Hast du einen Arbeitsfetisch?
1 - 20 / 29 Meinungen+20Ende
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25.07.2012 09:14 Uhr
Zitat:
Immer wieder liest man von Gruppen des radikalen Randes, die Deutschen hingen einem Arbeitsfetisch an. Auch Doler seien betroffen. Die Umfrage soll Klarheit schaffen, wie es wirklich damit aussieht.


Nein, aber einen sehr abwechslungsreichen Job, welcher mich völlig in Anspruch nimmt. ;) Aber, die im Hintergrund genannten Doler sind doch auch nur Menschen, oder etwa nicht?
25.07.2012 09:18 Uhr
Ähm, einen Arbeitsfetisch habe ich wohl nicht. Allerdings arbeite ich gerne im meinem Beruf und erfahre hier neben Gestaltungsfreiheiten auch Anerkennung, die "der Seele guttut".
25.07.2012 09:27 Uhr
Wie rassistisch zu behaupten, Deutsche hätten einen Arbeitsfetisch.
25.07.2012 09:35 Uhr
Ich muß auch immer wieder schmunzeln wenn ich in den Medien von den Dolern lese. Über den deutschen Arbeitsfetisch lese ich weniger.
25.07.2012 09:57 Uhr
Besser einen Arbeitsfetisch zu haben als nur faul auf Kosten anderer rumzuhängen...
25.07.2012 09:57 Uhr
Ich bringe gerne das zu Ende, dass ich angefangen habe, hänge mich da auch länger rein, wenn nötig.
Gilt das als Arbeitsfetisch?
25.07.2012 10:41 Uhr
Vorab mal etwas Nettes zum Arbeitsbegriff, zur Auflockerung sozusagen:
http://www.youtube.com/watch?v=ncilfawIpYE&feature=results_video&playnext=1&list=PLCD4B1A51221A6060

Von mir selbst wage ich zu behaupten, keinem Arbeitsfetisch zu erliegen. Ich (erwerbs-)arbeite, um mir meinen Lebensstandard finanzieren zu können. Dazu habe ich mir einen Beruf ausgesucht, der mir leistbar, gesellschaftlich sinnvoll und einigermassen angenehm erscheint.

Möglich, dass ich ohne die Notwendigkeit, Geld zu verdienen, dennoch etwas in dieser Art tun würde, nur eben in weitaus geringerem Umfang.

So, wie es jetzt ist, haben Umfang und Arbeitsbedingungen dazu geführt, dass ich diese Woche wegen psychovegetativer Erschöpfung krankgeschrieben bin. Vielleicht wird das auch noch etwas länger dauern, womit ich dann der fünfte Langzeiterkrankte bei uns wäre. Aber dies nur am Rande.

Ich bin der Meinung, dass es gesellschaftlich notwendige Arbeiten gibt, und dass die Vorstellung, gar nicht mehr zu arbeiten, utopisch ist.

Allerdings bin ich der Ansicht, dass Erwerbsarbeit in vielen Fällen eben nicht Selbstverwirklichung und Glück ist, wie so oft behauptet wird, sondern Plagerei, langweilig und/oder überfordernd, zu sehr im Mittelpunkt des Lebens (was u.a. den zeitlichen Rahmen, aber auch die zugeschriebene Bedeutung betrifft).

Zu skandalisieren wäre, dass dieser Zustand aufrecht erhalten wird, obwohl er unter objektiven Gesichtspunkten nicht nötig wäre. Möglich wäre ohne weiteres eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 30 Stunden (als erster Schritt), mithin eine gerechtere Verteilung der vorhandenen Arbeit.

Was nun die "Einstellung" zur Arbeit betrifft, ist die Lektüre des Essays "Der Sozialismus und die Seele des Menschen" von Oscar Wilde recht aufschlussreich, ferner folgende Diskussion u.a. mit dem Politologen und Wachstumskritiker Paul Ariès: http://www.youtube.com/watch?v=1YeBP33W-UI

Und, auf den Punkt gebracht:
Fordert nicht Arbeit und Brot, sondern Freizeit und Kuchen!
25.07.2012 10:59 Uhr
Sicher nicht! Eher im Gegenteil.
25.07.2012 11:07 Uhr
Das mit dem Arbeitsfetisch ist so eine moderne Legende der Linken - in den 70ern hatten sie den neuen Menschen, nun imaginieren sie sich einen Jetztmenschen, der gar nicht da ist.

Es mag solche Leute geben - die meisten, die ich kenne, schätzen ihre Freizeit sehr und wägen genau ab, welche Tätigkeiten sie im Beruf, am Eigenheim und in der Gemeinschaft sich aufbürden wollen. Da wird auch schon mal das fertig eingerichtete Haus mit großem Garten verkauft, weil es einfach zu viel Arbeit macht und eine Eigentumswohnung auch genügt, nachdem die Kinder aus dem Haus sind.
25.07.2012 11:22 Uhr
Mal als Ergänzung:

die sogenannte politische "Arbeit" betreibe ich ja mitunter exzessiv, wobei ich mir ein, zwei mal im Jahr angekündigte Auszeiten von ein paar Wochen gönne.

Parteigliederungen (Kreisverband, Strömung, Arbeitsgemeinschaften), Gewerkschaft (ver.di und DGB-KV), Antifa-Gruppe, eine AG im Bündnis gegen Rechts... mein Terminkalender ist voll, meine unpolitische Freizeit eher knapp bemessen, ich bin viel unterwegs, das Mailpostfach läuft über...

... aber all das empfinde ich nicht als Belastung, sondern als anregend, interessant, angenehm. Jedenfalls meistens.

Der Unterschied ist:
ich muss es nicht tun, denn ich bekomme kein Geld dafür, ich will es tun, weil es Spaß macht, soziale Kontakte mit sich bringt, mir gesellschaftlich notwendig erscheint. Diese Form von "Arbeit" wird in unserer Gesellschaft kaum gewürdigt, im Gegenteil: wer sich engagiert, muss sich dann noch anhören, dass er ja selbst schuld daran sei, wenn er erschöpft ist. Die "ARBEIT" gehe eben vor, und möglichst solle man auch noch jenseits der Dienstzeit Zusatzaufgaben übernehmen. Mich nervt dieser Zwang, zu funktionieren. Und noch mehr nervt mich, dass er vielerorts affirmiert wird.

Ein wichtiger Beitrag zur Umgestaltung des Arbeitsbegriffes findet sich hier:

http://www.forum-ds.de/article/2183.kaempfe_um_zeit.html?sstr=Frigga|haug
25.07.2012 11:31 Uhr
Zitat:
ich muss es nicht tun, denn ich bekomme kein Geld dafür, ich will es tun, weil es Spaß macht, soziale Kontakte mit sich bringt, mir gesellschaftlich notwendig erscheint.


Auf die Idee käme ich nicht. In Kneipen und Veranstaltungssälen rumhocken, sich bei Sonne, Schnee und Regen mit Polizei und Nazis rumbalgen, gestanzte Reden vom "Schluck aus der Pulle" und "unausweichlichen" Beschlüssn anhören - Erholung geht bei mir anders, Spaß auch.

Politik macht bestenfalls zufällig Spaß. Ich mische mich da ein, weil ich etwas für untragbar halte oder etwas erreichen will, etwas für nötig halte. Wenn alles ganz prima läuft, kann ich mir auch sehr viel weniger politische Tätigkeit vorstellen.
25.07.2012 11:39 Uhr
Ja, manchmal bin ich wirklich ein Workaholiker.
25.07.2012 11:49 Uhr
von arbeitsfetisch kann bei mir keine rede sein... ich stelle mir nur zu viele aufgaben für zu wenig zeit...
25.07.2012 11:55 Uhr
@ Ralf

Natürlich ist Erholung für mich auch noch etwas anderes: schlafen, Nächte durchtanzen, gutes Essen geniessen, am Strand sitzen, stundenlange Spaziergänge mit Freund Hund, anregende Gespräche mit netten Leuten beim Wein... usw.

Allerdings ist politisches Engagement für mich in weiten Teilen keine Belastung. Erwerbsarbeit in ihrer jetzigen Form schon. Es verhält sich sozusagen umgekehrt: 80/20 und 20/80. Grob gerechnet.

25.07.2012 12:03 Uhr
Zitat:
Ja, manchmal bin ich wirklich ein Workaholiker.


So ein Irish Pub läuft halt nicht von alleine
25.07.2012 12:06 Uhr
Zitat:
So ein Irish Pub läuft halt nicht von alleine


Eben.
25.07.2012 13:00 Uhr
Wenn man sein Hobby zur Arbeit macht, spielt das alles keine Rolle....
25.07.2012 13:02 Uhr
Nunja.

Ich bin Anwalt und werde minutenweise zum Regelsatz von 125Euro/h bezahlt. (Abweichungen nach oben sind absolut möglich)

Ich freue mich natürlich über neue Mandate und arbeite ab, was reinkommt - wie es reinkommt.

Ich bin dabei an Fristen und Abgabetermine gebunden. Ich mache meine Arbeit sehr gerne.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 25.07.2012 15:10 Uhr. Frühere Versionen ansehen
25.07.2012 13:14 Uhr
@tafka T.H.

Hihi, das Statement könnte so exakt der Tastatur meiner Lebensgefährtin entstammen.

Wir haben deshalb oft Streitgespräche, in denen sie ihr "berufliches Glück" darstellt und mich auffordert, endlich meinen Job an den Nagel zu hängen und mein Hobby ebenfalls zum Beruf zu machen, sprich: PoWi studieren und Berufspolitiker oder Dozent werden.

Allein... ich kenne genügend MdBs und MdLs, um zu wissen, wie frustrierend dieser Job sein kann. Und die entsprechenden Fakultäten der Unis stellen ja auch kaum mehr ein. Ich erlebe das bei einem Freund, der einen sehr guten Abschluss in Geschichte und Politik hingelegt hat, um jetzt als Postzusteller zu arbeiten...

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 25.07.2012 15:14 Uhr. Frühere Versionen ansehen
25.07.2012 13:31 Uhr
Zitat:
Hihi, das Statement könnte so exakt der Tastatur meiner Lebensgefährtin entstammen.


Weil es kaum was aussagt? (wir mir gerade selbst aufgefallen ist)

Ich wollte damit sagen, dass ich wenn gerade viele Mandate hereintrudeln zum Arbeitstier mit durchaus mal 70-80 Stunden Arbeitszeit in der Woche mutiere (ich werde auch fürstlich dafür bezahlt)

während im Sommer in Belgien Gerichtsferien sind und ich meine 10-15 Wochenstunden locker easy abarbeite (und immer noch gut dafür bezahlt werde)

Ich habe das halt nicht immer in der Hand. Nur wenn es knüppeldicke kommt gebe ich Mandate die ich wirklich nicht mehr in meinem Kalender unterbringen kann, an vertrauenswürdige confraters ab.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 25.07.2012 15:31 Uhr. Frühere Versionen ansehen
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