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Von:  *Dan Bar-On*  15.07.2012 15:18 Uhr
Wie bewertet ihr diesen im Hintergrund zu lesenden Text von Robert Jungk über den „Sachzwang“ ?
Robert Jungk (* 11. Mai 1913 in Berlin; † 14. Juli 1994 in Salzburg; eigentlich Robert Baum) war ein Publizist, Journalist,einer der ersten Zukunftsforscher und last but not least ein wichtiger Pionier der internationalen Umwelt- und Friedensbewegung. 1987 verfasste er folgenden Text:
Die Schar der Gebeugten

Robert Jungk über den „Sachzwang“ (1987)

Das ist der Hammer unter allen Totschlagargumenten. Da bleibt kein Widerspruch lebendig. Und wenn er sich dennoch regt, dann wird ihm schlechthin jeder Wirklichkeitssinn abgesprochen. Riskiere nur einer, sich dem zu widersetzen. Er endet im Narrenstübchen, ihm wird Verrücktheit als mildernder Umstand zugebilligt. Denn er hat sich gegen ein Naturgesetz der Managementwelt wehren wollen. Nur Chaos kann die Folge sein.
Mit Sachzwängen läßt sich jeder Irrtum mächtiger Entscheider rechtfertigen, werden Untaten zu Notwendigkeiten stilisiert: chemische Vergiftung, Waldsterben, Großkatastrophen, schließlich sogar die Erst- oder Vergeltungsschläge von Nuklearraketen, die der Welt (einschließlich der Sachzwänge) ein Ende bereiten könnten. Nur unter schwersten Bedenken, nach langen Gewissenskämpfen mußten diese Verbrechen angeblich begangen werden. Nicht etwa aus Überzeugung. Das wäre doch altmodische Unterwerfung unter eine Ideologie. Nein, es ging beim besten Willen nicht anders. Es mußte sein, der Sachzwang diktierte es. Bedaure!
Endlich, endlich haben sie den großen Sündenbock gefunden. Er hat einen breiten Rücken und eine dicke undurchdringliche Haut. Er stammt aus der Spezies der Dinosaurier, zu der auch die „Prinzipien“, die „Richtlinien“, die „ehernen Naturgesetze“ gehören. Das sind die Idole der Starrköpfe, der Hartherzigen, der mit unheilbarer Phantasielosigkeit Geschlagenen.
Und wenn nun ein Geschlecht der Drachentöter heranwüchse? Wenn sie die „Sachzwänge“ als Ketten erkennen, die gesprengt werden können, gesprengt werden müssen. Wenn sie mit der Klarsicht der Phantasie den Sachzwang als Machtzwang entlarven, ihn als illegitim bloßstellen, ein Bastard aus Eigeninteresse und Willkürgesetz? Würde dann in der Tat die große
Unordnung ausbrechen, das Wunschdenken jede gedankliche Klarheit trüben?
Ich meine, dann begänne in der Tat eine berauschende Zeit, eine Epoche der Vielfalt und der Widersprüche, der Anarchie und Spontaneität. Was gestern noch „unverzichtbar“ schien, ist nun entbehrlich, was „logisch“ bewiesen wurde, entlarvt sich als neurotische Ausgeburt eines Denkens, das ohne eingebildete Sicherheiten nicht auskommen konnte.
Und dann wird deutlich werden: Sachlichkeit, die Tochter des Sachzwangs, war halbseitig gelähmt und des Gefühls beraubt. Sie litt an Kurzsichtigkeit und Schwerhörigkeit, denn sie sah die vielen Nuancen nicht, überhörte alle zahllosen Neben- und Untertöne. Sachliche Persönlichkeiten unterwarfen sich bereitwillig den Sachzwängen, deren Einseitigkeit sie nicht erkannten, und so ging ihnen die überwältigende Fülle der Möglichkeiten verloren. Und wenn sie ihren Widersachern zuriefen: „Bleiben Sie doch sachlich!“, dann wollten sie ihnen die gleiche Gefangenschaft aufzwingen, in der sie verkümmerten, wollten sie in die große Schar derer zurückholen, die sich gebeugt hatten und sich immer weiter beugen würden.
Daß sie, diese armseligen Sklaven, an so vielen beherrschenden Stellen sitzen, daß sie Gesetz und Ordnung repräsentierend, die wenigen Freien verketzern, ja verfolgen können, daß sie, die sich einst noch – zu Unrecht – auf Gott beriefen, nun mit dem betrügerischen Bezug auf angeblich eiserne Notwendigkeiten herrschen, ist ein Götzendienst, der sich zwar auf objektive Erkenntnis beruft, in Wahrheit aber einem verhängnisvollen „Ichzwang“ unterworfen ist und einmal den Weg aller Zwingherren gehen wird.

„Aus dem neuen Wörterbuch des Unmmenschlichen“, hrsg. v. Rainer Jogschies, Frankfurt am Main 1987, Eichborn Verlag
 Er hat Recht. Mit Sachzwängen läßt sich jeder Irrtum mächtiger Entscheider rechtfertigen, werden Untaten zu Notwendigkeiten stilisiert.35,5%  (11)
 Jungk hat unrecht! Wo kommen wir hin, wenn wir Sachzwänge einfach ignorieren? Seine Sicht der Dinge ist naiv und führt defintiv in die falsche Richtung.6,5%  (2)
 Ich muss diesen Text erst lesen und dann kann ich darüber diskutieren. 3,2%  (1)
 Klasse Text, der in mir ambivalente Gefühle zurücklässt. 3,2%  (1)
 Bimbes!51,6%  (16)
 
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Von:  odysseus.  15.07.2012 14:38 Uhr
Profitiert Deutschland jetzt vom Euro oder nicht?
Beispielsweise profitiert Deutschland von niedrigen Euro-Wechselkurs, der die Exporte ankurbelt. Ohne den Euro wäre die D-Mark globale Fluchtwährung.

Dem gegenüber stehen vor allem die Kosten der Eurorettung.
 Deutschland profitiert vom Euro.33,3%  (12)
 Deutschland profitiert nicht vom Euro.22,2%  (8)
 Das ist in etwa ausgeglichen...13,9%  (5)
 Differenzierte Meinung/ Diskussion...8,3%  (3)
 Bimbes statt Euro?22,2%  (8)
 
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Von:  Delarue  15.07.2012 00:21 Uhr
Wie bewertest du das Anliegen der "Hipster Antifa Neukölln"?
Die Proteste gegen Gentrifizierung nehmen in Berlin mitunter gewaltsame Formen an: Anschläge auf "Luxuskarossen" und In-Bars, Feindbilderklärungen gegen Hipster, Yuppies und vermeintliche Reiche, die auch körperliche Attacken nach sich ziehen, ein mit Ressentiments aufgeladener Verdacht gegen jede Art von "Luxus".

Die "Hipster Antifa Neukölln" kritisiert diese Form der "Gentrifizierungsgegnerschaft" und versucht, die Kiezaufwertung differenziert zu betrachten und eine Kritik zu entwickeln, die auf strukturelle Probleme statt auf Personen zielt.

Nähere Infos finden sich hier:
http://www.neukoellner.net/neukoellner-wochenschau/2612/

und hier:
http://jungle-world.com/artikel/2012/25/45721.html
 Ich finde das unterstützenswert. Gentrifizierungskritik ist wichtig und richtig, kann aber auch in regressive Tendenzen und "Mob-Stimmung" umschlagen. Hier ist reflexiv-kritisches Eingreifen absolut erforderlich.32,4%  (11)
 Völliger quatsch. Die angeblich "regressiven" Anteile der Anti-Gentrifizierungs-Bewegung sind nachvollziehbarer Ausdruck des Unmuts der Benachteiligten und Ausgegrenzten. Es ist nicht links, hier auf den Zug der dies kriminalisierenden bürgerlichen Presse aufzuspringen.8,8%  (3)
 Ich sehe das differenziert und möchte diskutieren.26,5%  (9)
 Mich interessiert das schlicht und ergreifend nicht. BIMBES hätte ich an dieser Stelle aber trotzdem ganz gern. 32,4%  (11)
 
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Von:  Nein.  14.07.2012 19:51 Uhr
Warst du schon mal im eher nicht so linken Studienzentrum Weikersheim?
Das 1979 auf Schloss Weikersheim gegründete Studienzentrum Weikersheim (SZW) versteht sich als christlich-konservative Denkfabrik. Es veranstaltet regelmäßige Kongresse, Seminare und Tagungen, vor allem zur Europa- und Deutschlandpolitik. Das SZW geriet ab 1989 immer wieder in den Ruf, eine rechte Kaderschmiede oder ein Scharnier zwischen Konservativen und Rechtsextremisten zu sein. Das Präsidiumsmitglied Rolf Schlierer machte zunächst den Pressesprecher für die Republikaner, deren Parteivorsitzender er dann für viele Jahre wurde. Schlierer, Urheber von wissenschaftlich fundierter Thesen wie "Ausländer Raus!" oder "Arbeit zuerst für Deutsche", publizierte unter anderem zu seiner Weikersheim-Zeit die Idee, dass die Zahl von sechs Millionen ermordeter Juden in der NS-Zeit "heute in der zeitgeschichtlichen Wissenschaft nicht mehr ernsthaft vertreten" wird.
 Jawoll!6,3%  (2)
 Nein!81,3%  (26)
 Ich kann mich nicht genau erinnern. (Verfassungsschutzleitertaste)3,1%  (1)
 Dazu kann ich aus Gründen, die die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland berühren, keine Auskünfte geben. (Verfassungsschutzmitarbeitertaste)6,3%  (2)
 Ja, aber...3,1%  (1)
 
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Von:  sottovoce  14.07.2012 16:28 Uhr
Jugendlche interessieren sich zunehmend weniger für Politik. Woran liegt das Deiner Meinung nach?
... Immer weniger Jugendliche in Deutschland interessieren sich für Politik. Die Zahl ging seit 2003 stetig zurück, wie eine Umfrage im Auftrag des Bankenverbands ergab. Vor neun Jahren gaben noch 29 Prozent der Jugendlichen an, sich stark für Politik zu interessieren, 2012 waren es nur noch 19 Prozent. ...

http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/
infoline_nt/schlaglichter_nt/article108273037/Jugendliche-interessieren-sich-immer-weniger-fuer-Politik.html
 Ich denke, das liegt an ....56,7%  (17)
 Ich glaube nicht, dass das Umfrageergebnis repräsentativ ist, sondern ....16,7%  (5)
 keine Ahnung.3,3%  (1)
 kein Interesse10,0%  (3)
 Bimbes13,3%  (4)
 
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