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Fragenübersicht Sind Bonuszahlungen in Millionenhöhe an die Manager der Deutschen Bank - trotz des höchsten Verlustes der Unternehmensgeschichte das richtige Signal?
Anfang-2011 - 30 / 30 Meinungen
10
30.01.2020 12:16 Uhr
Zitat:
Was willst von mir? Auf meinen Beitrag folgte prompt der Kommentar "kommunistische Gleichmacherei".


Der Kommentar kam von mir. Und ich halte ihn für gerechtfertigt. Mit moderner Entlohnungssystematik hat Dein Vorschlag Gehälter bei 2000 Euro zu betonieren ja nun wirklich nichts zu tun. Gleichmacherei trifft es da schon eher und kommunistisch mutet dieser Vorschlag ja auch an.

Ich habe nichts gegen Gehaltsdifferenzierungen nach Leistung und Verantwortung. Allerdings darf die Schere zwischen Führungsetage und "normalen Mitarbeitern" nicht in der Weise auseinandergehen, dass der Kapitalgeber immer noch weiter auf den eh schon größten Haufen Geld scheißt.

Man muss kein Kommunist oder Sozialist sein um das Missverhältnis zu kritisieren.
30.01.2020 12:18 Uhr
Zitat:


Zum Hauptargument... Gibt es hier denn jemanden, der einschätzen kann, ob die Gefahr, dass die Deutsche Bank kein Personal mehr für das Management finden würde, real ist oder ist das nur ein Vorwand? Bzw. würde man denn die ständig Verluste machenden Manager bei anderen Banken tatsächlich haben wollen?



Das Management hat die Deutsche Bank in den letzten Jahren deutlich runtergewirtschaftet. Gleiches gilt z.B. für VW.

Daher ist die Frage, ob man ohne Boni besseres Personal bekommt, seltsam. Schlechteres ist kaum noch möglich.
30.01.2020 12:20 Uhr
Zitat:
Ich habe nichts gegen Gehaltsdifferenzierungen nach Leistung und Verantwortung. Allerdings darf die Schere zwischen Führungsetage und "normalen Mitarbeitern" nicht in der Weise auseinandergehen, dass der Kapitalgeber immer noch weiter auf den eh schon größten Haufen Geld scheißt.


Man muss ja auch sehen, dass sich die relative Armutsgrenze an einem Einkommensdurchschnitt orientiert. Es gäbe also auch bei einer Gehaltsobergrenze von 2000 EUR noch Armut.

Der richtige Weg ist eben, Menschen gut auszubilden, ihnen Fähigkeiten an die Hand zu geben und dafür zu sorgen, dass Kapitalmittel nicht zu stark ungleich verteilt werden. Da gibt es aber viele andere Lösungen, allen voran eine angemessene Besteuerung von Einkünften.
30.01.2020 12:21 Uhr
Zitat:
Daher ist die Frage, ob man ohne Boni besseres Personal bekommt, seltsam. Schlechteres ist kaum noch möglich.


Ich befürchte ja dahinter steckt die Befürchtung sonst gar kein Personal mehr zu bekommen... Nun ja bis auf myGeneral natürlich, der das für 2000 € machen will.
30.01.2020 12:29 Uhr
Zitat:


befürchte ja dahinter steckt die Befürchtung sonst gar kein Personal mehr zu bekommen



Wie oben schon gesagt wurde, gibts dafür auch andere Optionen. Wenn das im Fußball-Trainer-Modus läuft, dass die Leute nach ein paar Wochen rausfliegen, dann müssen die paar Wochen eben entsprechend entlohnt werden.

Abgesehen davon halte ich es nicht für erstrebenswert, 80 Std pro Woche zu ackern, die Familie und die Freunde nie zu sehen und permanent Jetlag zu haben. Das kann natürlich jeder anders sehen, aber das ist bei vielen sicher ein Grund, die Karriere auf einer bestimmten Ebene zu beenden.

Und dann ist noch die Frage der Blender. Wenn man einmal anfängt, Chefposten mit Blendern zu besetzen, wird man das Problem kaum noch los. Die tun nämlich alles dafür, neben sich niemanden mit Fachexpertise nach oben kommen zu lassen. Das würde den Blender entlarven. Und im Bewerbungsverfahren kann der Blender Fachexpertise beim Kandidaten nicht bewerten. Also ist die Gefahr groß, dass er auf einen Blender reinfällt.
30.01.2020 14:33 Uhr
Wenn die Boni leistungsorientiert ausgehandelt wären und diese gemäß objektiver Bewertung leistungsbezogen erfüllt wurden, dann sehe ich kein Grund nicht den Bonus auszuzahlen. Ich befürchte aber, dass dies hier nicht der Fall ist und die Boni nur noch als Ergänzung zum Gehalt angesehen werden.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 30.01.2020 14:36 Uhr. Frühere Versionen ansehen
30.01.2020 14:39 Uhr
Zitat:


Wenn die Boni leistungsorientiert ausgehandelt wären und diese gemäß objektiver Bewertung leistungsbezogen erfüllt wurden, dann sehe ich kein Grund nicht den Bonus auszuzahlen



Was sind denn solche Kriterien?

Aktienkurs steigern? Geht meist auf Kosten der Mitarbeiter.

Krankenstand reduzieren? Geht auf Kosten des Aktienkurses.

Compliance sicherstellen? kostet Geld und benötigt viele Mitarbeiter. Also schädlich für den Aktienkurs.

Niemand verkündet als Unternehmensziel, dass der Aktienkurs steigen soll, weil klar ist, wie das erreicht wird. Also bleibt es bei schwammigen Zielen und ebenso unklaren Kriterien für die Bonusauszahlung.
30.01.2020 14:57 Uhr
Zitat:

Was sind denn solche Kriterien?


Zielvereinbarungen können sehr unterschiedlich sein.

Unter der url findest du ein paar Beispiele.

https://karrierebibel.de/zielvereinbarung/
30.01.2020 16:36 Uhr
Zitat:
Unter der url findest du ein paar Beispiele.


Ja schön.

Und welches davon wäre bei einem Vorstandsvorsitzendem von praktischer Relevanz?

Ok, bei Mitarbeiterführung, Kenntnis über rechtliche Situationen usw. haben viele so ihre Defizite. Aber ist es ein praktikabler Ansatz, den Chef der Deutschen Bank zu einem Seminar über Mitarbeiterführung und Arbeitsrecht zu schicken, damit er seine 20 Mio. Bonus bekommt?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 30.01.2020 17:23 Uhr. Frühere Versionen ansehen
30.01.2020 17:21 Uhr
Zitat:
Wenn die Boni leistungsorientiert ausgehandelt wären und diese gemäß objektiver Bewertung leistungsbezogen erfüllt wurden, dann sehe ich kein Grund nicht den Bonus auszuzahlen. Ich befürchte aber, dass dies hier nicht der Fall ist und die Boni nur noch als Ergänzung zum Gehalt angesehen werden.


Ich glaub eher dass die Boni leistungsorientiert gezahlt werden. Nur eben für die Leistung, die Beschäftigten genug auszuquetschen. In Frankreich sind diese bei der SNCF dazu übergegangen ihre Arbeit so weit zu drosseln dass die Boni nicht ausgezahlt werden.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 30.01.2020 17:32 Uhr. Frühere Versionen ansehen
30.01.2020 17:24 Uhr
Zitat:
Nein. Richtiger wäre alle Gehälter auf 2000 netto zu begrenzen.


Und welche Motivation könnte dann jemand haben, mehr zu tun, als der Chef sagt?

Und warum sollte jemand die Motivation haben, Chef werden zu wollen, wenn er dafür genauso wenig Geld bekommt, wie alle anderen?
30.01.2020 17:31 Uhr
Zitat:
Zitat:
Nein. Richtiger wäre alle Gehälter auf 2000 netto zu begrenzen.


Und welche Motivation könnte dann jemand haben, mehr zu tun, als der Chef sagt?

Und warum sollte jemand die Motivation haben, Chef werden zu wollen, wenn er dafür genauso wenig Geld bekommt, wie alle anderen?


Warum muss jeder Chef werden wollen, wenn er genug verdient? Ich glaub die Boni sind so hoch, weil sie dafür über Leichen gehen. Der Hintergrund ist weniger die Aufstiegschancen zu begrenzen als eine Grundlage gegen Karrierismus zu schaffen, weshalb Menschen über Leichen gehen. Insbesondere in den Großbetrieben.
30.01.2020 17:33 Uhr
Zitat:
Warum muss jeder Chef werden wollen, wenn er genug verdient?


Es muss nicht jeder Chef sein oder werden wollen. Allerdings halte ich 2000 € nicht unbedingt für "genug", v.a. wenn man in einem Ballungsgebiet lebt und Familie hat. Da sind nämlich schnell 1500 € für Miete und Nebenkosten weg.
30.01.2020 17:37 Uhr
Zitat:
Warum muss jeder Chef werden wollen, wenn er genug verdient?

Anders rum wird ein Schuh draus.
Warum sollte jemand "Chef" oder in leitender Funktion tätig werden wenn es nicht entsprechend vergütet wird?

Warum wohl ist es so problematisch Schulleiter zu finden?
Wer klebt sich den Mörderstress freiwillig an die Backe für 300 Euro im Monat mehr?


Das es ein Problem ist dass ein Zetsche eine "Rente" von mehr als 4000 Euro täglich! kassieren wird ist unbestritten, aber grundsätzlich muss mehr Verantwortung auch entsprechend entlohnt werden.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 30.01.2020 17:48 Uhr. Frühere Versionen ansehen
30.01.2020 18:11 Uhr
Zitat:
Zitat:
Warum muss jeder Chef werden wollen, wenn er genug verdient?


Es muss nicht jeder Chef sein oder werden wollen. Allerdings halte ich 2000 € nicht unbedingt für "genug", v.a. wenn man in einem Ballungsgebiet lebt und Familie hat. Da sind nämlich schnell 1500 € für Miete und Nebenkosten weg.


War auch nur ein Beispiel. Es könnten natürlich mehr sein, da mehr Geld für Löhne und Infrastruktur zur Verfügung stünde. Ich halte es nicht für gerechtfertigt ein hundert- oder tausendfaches zu verdienen, die auf der anderen Seite die Schere immer weiter öffnet.
30.01.2020 18:16 Uhr
Zitat:
Zitat:
Warum muss jeder Chef werden wollen, wenn er genug verdient?

Anders rum wird ein Schuh draus.
Warum sollte jemand "Chef" oder in leitender Funktion tätig werden wenn es nicht entsprechend vergütet wird?

Warum wohl ist es so problematisch Schulleiter zu finden?
Wer klebt sich den Mörderstress freiwillig an die Backe für 300 Euro im Monat mehr?


Das es ein Problem ist dass ein Zetsche eine "Rente" von mehr als 4000 Euro täglich! kassieren wird ist unbestritten, aber grundsätzlich muss mehr Verantwortung auch entsprechend entlohnt werden.


Dem kann ich teilweise zustimmen. Die Frage ist nur wer für was Verantwortung trägt. Als Beschäftigter verliert man seinen Job, als Führungskraft bekommt man meist einen besseren (bezahlten). Gerade in Großunternehmen ist Betrug oft ein Geschäftstaktik.
30.01.2020 18:23 Uhr
Zitat:
War auch nur ein Beispiel. Es könnten natürlich mehr sein, da mehr Geld für Löhne und Infrastruktur zur Verfügung stünde. Ich halte es nicht für gerechtfertigt ein hundert- oder tausendfaches zu verdienen, die auf der anderen Seite die Schere immer weiter öffnet.


Ich denke schon, dass sich die Bezahlung an der Leistung und der Verantwortung orientieren muss.

Ob es gerechtfertigt ist, dass in einem Unternehmen am einen Ende Mindestlohn gezahlt wird und am anderen Ende ein paar Mio. plus Boni und Aktienpakete, steht auf einem anderen Blatt. Meine Antwort ist nein und ich finde Regelungen, dass das höchste Gehalt in einem Unternehmen maximal um einen Faktor X über dem niedrigsten liegen darf, sehr charmant. Das könnte dann auch dazu führen, dass nicht nur am oberen Ende begrenzt wird, sondern v.a. auch, dass am unteren Ende mehr bezahlt wird.
30.01.2020 18:45 Uhr
Zitat:
Zitat:
War auch nur ein Beispiel. Es könnten natürlich mehr sein, da mehr Geld für Löhne und Infrastruktur zur Verfügung stünde. Ich halte es nicht für gerechtfertigt ein hundert- oder tausendfaches zu verdienen, die auf der anderen Seite die Schere immer weiter öffnet.


Ich denke schon, dass sich die Bezahlung an der Leistung und der Verantwortung orientieren muss.

Ob es gerechtfertigt ist, dass in einem Unternehmen am einen Ende Mindestlohn gezahlt wird und am anderen Ende ein paar Mio. plus Boni und Aktienpakete, steht auf einem anderen Blatt. Meine Antwort ist nein und ich finde Regelungen, dass das höchste Gehalt in einem Unternehmen maximal um einen Faktor X über dem niedrigsten liegen darf, sehr charmant. Das könnte dann auch dazu führen, dass nicht nur am oberen Ende begrenzt wird, sondern v.a. auch, dass am unteren Ende mehr bezahlt wird.


Was heißt eigentlich "Verantwortung" konkret?

30.01.2020 19:07 Uhr
Google hilft:

Verantwortung =
[mit einer bestimmten Aufgabe, einer bestimmten Stellung verbundene] Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass (innerhalb eines bestimmten Rahmens) alles einen möglichst guten Verlauf nimmt, das jeweils Notwendige und Richtige getan wird und möglichst kein Schaden entsteht
30.01.2020 23:17 Uhr
Ja. Das richtige Signal dafür, dass die Deutsche Bank unbelehrbar war, ist und bleibt. Sie wird das als Kontinuität ansehen.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   LPP
  Volk, Sonstige
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