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Fragenübersicht Doppelte Staatsbürgerschaft
Anfang-2021 - 32 / 32 Meinungen
20
07.11.2013 17:52 Uhr
@ rata


Richtig, aber die Staatsbürgerschaft definiert nicht nur die Zugehörigkeit einer Person, sondern begründet auch einklagbare und verbindliche Schutz- und Abwehrrechte, sowie Einstandsansprüche gegenüber Dritten, da löst Mehrstaatlichkeit automatisch Reibungspunkte aus, mal abgesehen von dem fehlenden Bekenntnis zu seinem Lebensmittelpunkt.
08.11.2013 14:21 Uhr
Zitat:
damit habe ich für Partei 1 gestimmt und somit für die doppelte Staatsbürgerschaft.


Bei mir war Partei 2 für die doppelte Staatsbürgerschaft. Wer einigermaßen das Parteienspektrum kennt impliziert auch, dass es sich eher um die IDL hals um die KDP handelt.

Die Reihenfolge ist wohl von Benutzer zu Benutzer verschieden. Deshalb ist es sinnlos, von Patei 1 bzw. Partei 2 zu reden.




08.11.2013 14:41 Uhr
Ich halte die Argumentation, dass der zweite Pass ursächlich für mangelhafte Integration ist, für totalen Blödsinn, der aus puren emotionalen und nicht aus sachlichen Gründen vom Stapel gelassen wird ("ich bin richtiger Deutscher und der hat zusätzlich noch einen Brasilianischen Pass, das ist mir Gegenüber unfair"). Es gibt sicherlich Immigranten in dritter Generation, die Migrationsdefizite trotz einem einzigen deutschen Pass seit Geburt haben. Das Problem löst man also nicht durch Verbot der Mehrfachstaatlichkeit.

Ansonsten gibt es keine Argumente gegen eine doppelte Staatsbürgerschaft. Sie hat für den Staat keinerlei Nachteile
08.11.2013 14:47 Uhr
Zitat:
Ich habe dir keinen Vorwurf gemacht, nur darauf hingewiesen, das Mehrstaatlichkeit auch zweckmäßig (aus)genutzt werden kann und nur weil du so ein vorbildlicher deutscher Pflichterfüller bist, muss das ja nicht zwingend für alle anderen Doppelstaatler gelten, oder?


Aber auch nicht für alle Einzelstaatler. Das (aus) ist zu streichen, da es nicht verwerflich ist, Staatsbürglerliche Rechte zu nutzen.
08.11.2013 15:06 Uhr
Zitat:
Ansonsten gibt es keine Argumente gegen eine doppelte Staatsbürgerschaft


Und welche gibt es dafür ?

08.11.2013 20:39 Uhr
Zitat:
Ebenfalls dafür! Alles andere ist einfach nicht zeitgemäß!


Es ist auch zeitgemäß, dass Jugendliche Sexbildchen von sich selber an den Freund/die Freundin schicken, sollen wir das jetzt auch alle machen?
10.11.2013 17:30 Uhr
Ich finde unsere jetzige Gesetzgebung ist vollkommen ausreichend - es ist nicht zu viel verlangt sich bis zum 23. Lebensjahr für eine Staatsangehörigkeit zu entscheiden. Eine generelle doppelte Staatsangehörigkeit ist unnötig und hauptsächlich darin begründet, dass die SPD auf Wahlen schielt.
11.11.2013 00:40 Uhr
Ich sehe keinen Vorteil in einer doppelten Staatsbürgerschaft. Gespaltene Loyalitäten führen in der Regel immer zu Konflikten. Und SPD und Grüne dürften sich vor allem deshalb dafür aussprechen, weil sie sich davon einen Vorteil bei zukünftigen Wahlen versprechen.
11.11.2013 18:08 Uhr
Interessanter Ansatz. In der Tat sollte in einer Diskussion über doppelte Staatsbürgerschaft die Frage nicht zu kurz kommen wozu eine Staatsbürgerschaft überhaupt gut sein soll, um sich dann über Vorzüge und eventuelle Nachteile einer doppelten Staatsbürgerschaft Gedanken zu machen.

Zitat:
Gespaltene Loyalitäten führen in der Regel immer zu Konflikten.


Was die Loyalität für diesen Staat anbetrifft, besteht die wohl in erster Linie darin hier ehrlich Steuern zu zahlen und sich tunlichst nicht so sehr über seine Politiker zu ärgern, dass man zu übermäßigen Aggressionen kommt. Wie ich da zu einer gespaltenen Loyalität kommen sollte entzieht sich gänzlich meinem Verständnis.

Übrigens habe ich mich für den Text der IDL entschieden. Davon abgesehen, dass mir kein schlüssiger Grund einfällt weshalb man irgendwem eine (oder mehrere) weitere Staatsbürgerschaften verweigern sollte, halte ich es spätestens seit es die EU gibt ohnehin für sinnlos in Staatsbürgerschaften zu denken. Übrigens könnte ich mir durchaus doppelte Staatsbürgerschaften vorstellen, wenn es dabei nicht um EU-Staaten (wie beispielsweise die Schweiz) geht.
11.11.2013 23:10 Uhr
Kaum formuliert man den Anspruch, dass man ehrlich Steuern zahlen sollte, ist die Loyalität mit dem Staat und die Uneinigkeit von Liberalen und Konservativen, wie es scheint, plötzlich vorbei. Da herrscht dann Einigkeit in der Ablehnung.



"Ein Schelm wer böses dabei denkt" - Schelme sind mitunter jedoch die wahren Realisten.
12.11.2013 11:34 Uhr
Zitat:
Wie ich da zu einer gespaltenen Loyalität kommen sollte entzieht sich gänzlich meinem Verständnis.


Die Beantwortung liegt recht klar auf der Hand, wenn es keine möglichen Unterschiedlichkeiten gäbe, wäre die Mehrstaatlichkeit hinfällig( es sei denn der Staat entläßt seine Bürger generell nicht aus der erlangten Zugehörigkeit ).
Wenn es keine emotionale Spaltung gäbe, wäre es doch völlig egal welche Staatsangehörigkeit man hat, aber anscheinend gibt es für die Betroffenen triftige Gründe von ihrer alten Zugehörigkeit nicht zu lassen.
Integration erfordert aber immer auch ein Bekenntnis, verlangt man dieses nicht, verhindet man diesen Handlungsdruck.

Erschwerend kommt noch unsere derzeitige
Staatsform hinzu, wir leben in demokratisch geführten Strukturen, das heißt auf politische Entscheidungsprozesse kann der Bürger mittels Wahleintscheidung Einfluss nehmen.
Doppelstaatler hätten dann automatisch mehr Stimmrecht das sie entsprechend ihren Befindlichkeiten nutzen werden.

Gerade in Zeiten unpopulärer Sparprogramme ,oder schwieriger Beitrittsverhandlungen mit Drittstaaten könnte es für Mehrstaatler zu Interessenskonflikten kommen, bei denen dann der Staat mit der jüngeren Zugehörigkeit einen Nachteil haben könnte.

Doppelstaatlichkeit ist ein Zugeständis der Mehrheitsgesellschaft für seine Einwanderer, die Frage ist warum man dieses machen sollte, ich sehe keine rational nachvollziehbare Veranlassung dazu.





Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 12.11.2013 12:35 Uhr. Frühere Versionen ansehen
12.11.2013 17:23 Uhr
Zitat:
Wenn es keine emotionale Spaltung gäbe, wäre es doch völlig egal welche Staatsangehörigkeit man hat, aber anscheinend gibt es für die Betroffenen triftige Gründe von ihrer alten Zugehörigkeit nicht zu lassen.


Naja, soviel Zugehörigkeitsgefühl generiert es bei mir nicht wenn der Briefkopf des Finanzamtes das mir die Steuern abzieht "der meines Finanzamtes" ist - zumal die sich bisher noch nie bei mir bedankt hätten, sondern das Geld eben schlicht bei der Lohnabrechnung einbehalten wird. Ist ja auch gut so solange der Staat dafür für seine Pflichten aufkommt und sich nicht aus ihnen zurückzieht, wie wir das ja die letzten Jahre immer mal wieder in immer anderen Bereichen wahrnehmen mussten.

Zitat:
Doppelstaatler hätten dann automatisch mehr Stimmrecht das sie vermutlich entsprechend ihren Befindlichkeiten nutzen werden.


Mit meiner Anpassung würde ich dem zitierten Text zustimmen. Allerdings sehe ich nicht, dass man da keine Lösung für finden könnte. Die derzeitigen Regelungen im Wahlrecht sind schließlich nicht "in Stein gemeiselt", sondern da kann man auch mal drüber nachdenken und gegebenenfalls etwas ändern. Gerade "in demokratisch geführten Strukturen" sind Änderungen am Ist-Zustand möglich, falls man sie für sinnvoll erachtet.

Zitat:
Gerade in Zeiten unpopulärer Sparprogramme ,oder schwieriger Beitrittsverhandlungen mit Drittstaaten könnte es für Mehrstaatler zu Interessenskonflikten kommen, bei denen dann der Staat mit der jüngeren Zugehörigkeit einen Nachteil haben könnte.


Interessant formuliert und stimmig - der Konjunktiv erfüllt hier seinen Zweck.

Zitat:
Doppelstaatlichkeit ist ein Zugeständis der Mehrheitsgesellschaft für seine Einwanderer, die Frage ist warum man dieses machen sollte, ich sehe keine rational nachvollziehbare Veranlassung dazu.


Das sehe ich um eine kleine aber vielleicht entscheidende Wendung anders: Die Mehrheitsgessellschaft ist hierzu meines Wissens nie befragt worden. Und wie erwähnt: Bevor wir uns über Einstaatsbürgerschaft, Doppelstaatsbürgerschaft, oder multiple Staatsbürgerschaft sinnvoll irgendwelche Gedanken machen können, müssen wir zunächst ergründen wozu so eine Staatsbürgerschaft überhaupt gut sein soll, wozu sie gut sein könnte, usw. Andernfalls scheint mir die Gefahr groß, dass das schnell zu einem Gebell mutiert, in dem zwar fast jeder Mitkläffen will, aber wenige tatsächlich inhaltlich etwas beizutragen haben.

Nehmen wir ein konkretes Beispiel: Ich bin Hesse und da Hessen keine eigene Souveränität hat, bin ich damit deutscher Staatsbürger. Damit steht (wie auch bei der Konfession) fest wer sich an dem von mir erarbeiteten Geld legal bedienen darf und dafür hoffentlich auch die entsprechende Gegenleistung erbringt. Wenn ich diesen Eindruck jedoch irgendwann nicht mehr hätte, beispielsweise in die Schweiz (oder sonstwohin) auswandern will und aus irgendwelchen nostalgischen Gefühlen heraus meine deutshce Staatsbürgerschaft nicht aufgeben wollen würde. Was spräche dagegen? Ich könnte mir vorstellen, dass der deutsche, oder der schweizerische Staat Einwände erheben könnte, da die gesetzlichen Bestimmungen vielleicht nicht gegeben sind; ich könnte mir vorstellen, dass eine Anpassung der jeweiligen Wahlgesetze notwendig werden könnte. Beides wären jedoch Fragen der Organisation - keine grundsätzlichen Probleme. "Echte Probleme" würde ich darin eher nicht erkennen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.11.2013 02:13 Uhr. Frühere Versionen ansehen
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