Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Es gibt kein richtiges Leben im falschen System. Kannst Du Dich mit dieser Aussage identifizieren?
Anfang-209 - 28 / 28 Meinungen
8
16.02.2013 09:58 Uhr
Dümmliche Floskel insbesondere in einem System, in dem praktisch jeder seine Ideen verwirklichen kann.
16.02.2013 10:03 Uhr
Backo, das stimmt schon, aber die Frage ist, ob es nicht eher generell gemeint ist.
16.02.2013 10:06 Uhr
Der Satz der Umfrage führt m.E. zu einem Problem: Alles ist erlaubt, um den Systemwechsel zu erreichen, bzw, alles ist erlaubt, weil der Systemwechsel leider nicht erreicht werden kann. Aber es sollte natürlich nicht alles erlaubt sein.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 16.02.2013 11:10 Uhr. Frühere Versionen ansehen
16.02.2013 10:25 Uhr
Was ist ein richtiges Leben?
16.02.2013 10:38 Uhr
die frage ist eher so: was soll ich machen wenn ich merke ich bin "im falschen"? erstmal ist es subjekt. es ist ein gefühl. das muss ich irgendwie objektivieren also prüfen. dann finde ich z. b. heraus: okay, es ist "DAS FALSCHE". aber was mach ich dann? wenn es richtig flasch ist schiesst mich der staat tot wenn ich ihn bekämpfe. also drecks nazis mit gestapo . oder die drecks ddr säckel schiessen dich tot wegen "republikflucht". oder sie bringen dich halt im gefängnis um.

ich sag mal das bleibt schwierig.
16.02.2013 10:39 Uhr
Zitat:
Backo, das stimmt schon, aber die Frage ist, ob es nicht eher generell gemeint ist.


Auch generell eine dümmliche Floskel.

Der Mensch ist weit mehr als das umgebende System und auch mitten in der NS Zeit konnte man richtig leben und sich im Rahmen seiner Möglichkeiten moralisch und richtig verhalten. Dazu muss man nicht mal ein mutiger Widerständler sein.

Systeme werden nur von Menschen gebildet, andersherum hingegen existiert zwar ein Einfluss, er ist aber bei weitem nicht so stark.
16.02.2013 10:42 Uhr
Es kommt tatsächlich auf das System an. Es gibt Systeme, die "ein anderes Leben" nur schwerlich oder gar nicht ermöglichen. In diesen System mag die Aussage zutreffen. Aber es gibt eben auch Systeme, in denen auch "ein anderes Leben" möglich ist, ohne Widrigkeiten - weil Vielfalt ein Grundsatz dieses Systems ist. Von daher gibt es keine Alternative zu jenem System: Der Demokratie.
16.02.2013 11:08 Uhr
@Backo

Zitat:
Dümmliche Floskel insbesondere in einem System, in dem praktisch jeder seine Ideen verwirklichen kann.


Erstens kann es nicht jeder und zweitens gibt es auch andere Systeme. Auf einer politischen Plattform ist das eine gute Frage, weil es durchaus Menschen gibt, die eine gewissen "Komfort" brauchen, um "richtig" zu leben.

Als Imperativ lehne ich es allerdings auch klar ab.

/rMS
16.02.2013 11:34 Uhr
Wenn man diesen strengen Maßstab ansetzt, wird es niemals ein richtiges Leben geben, denn Ideale - oder auch nur Ideologie - sind nie 100%ig umsetzbar.
Man macht es sich damit sehr bequem, wenn man dann aus obigem Satz den Schluß zieht, man müsse dann nichts mehr versuchen und sich an gar nichts mehr halten.
16.02.2013 11:34 Uhr
Zitat:
Nein. Ich lasse mich aber inspirieren von Adornos Satz "Es gibt kein richtiges Leben im falschen", der meines Erachtens etwas ganz anderes hervorruft, als der hier zur Diskussion gestellte.


Was ruft denn diese ergebisoffen gestellte Frage Deiner Meinung nach hervor?
16.02.2013 11:35 Uhr
Zitat:
Dümmliche Floskel insbesondere in einem System, in dem praktisch jeder seine Ideen verwirklichen kann.


Die Umfrag nennt nur gar kein System, auf die sie sich beziehen würde.
16.02.2013 11:46 Uhr
Zitat:
Man macht es sich damit sehr bequem, wenn man dann aus obigem Satz den Schluß zieht, man müsse dann nichts mehr versuchen und sich an gar nichts mehr halten.


Da ist was dran.

Letztens wurde einer Bekannten von uns (sie ist eine bekennende Linke und arbeitet als Lehrerin) vorgeworfen, sie sei als Lehrerin ja "Teil des Systems".

Klarerweise wird sie im Job ihre politische Einstelliung zwar nicht gerade verbergen, sie kann abr eben auch nicht offen auftreten, weil sie sonst Ärger mit der Schulbehörde bekommt.

Also was wäre die Konsequenz?
In die Arbeitslosigkeit gehen oder diesen Kompromiss schließen?

Der o.g. Vorwurf kam von links, beruflicher und in der Folge sozialer Druck käme von der Behörde.
Da fiel der Satz vom nicht möglichen richtigen Leben im - aus ihrer Sicht natürlich - falschen System.


16.02.2013 11:51 Uhr
Ja, damit kann ich mit identifizieren. Leider ist es ungeheuer schwer aus "dem System" auszubrechen, da es mittlerweile alternativlos geworden ist. Deshalb bedarf es schon einer radikalen Umwälzung, oder eines persönlichen Ausstieges. Letzteres wird wohl leichter zu vollziehen sein.
16.02.2013 11:55 Uhr
Zitat:
Der Satz der Umfrage führt m.E. zu einem Problem: Alles ist erlaubt, um den Systemwechsel zu erreichen, bzw, alles ist erlaubt, weil der Systemwechsel leider nicht erreicht werden kann. Aber es sollte natürlich nicht alles erlaubt sein.


Theoretisch vollkommen d'accord.
Hat aber eben auch was von Elfenbeinturm. Immerhin stehen jedem Menschen nur durchschnittlich 70-80 Lebensjahre zur Verfügung.
16.02.2013 12:26 Uhr
tillia,
"Man macht es sich damit sehr bequem, wenn man dann aus obigem Satz den Schluß zieht, man müsse dann nichts mehr versuchen und sich an gar nichts mehr halten."

ich glaube du hast sowohl die prämissen für die wörter "richtig" und "falsch" als auch die konklusion falsch verstanden.
16.02.2013 12:49 Uhr
Zitat:
Und wenn man mit seinem Leben nicht klar kommt, ist das System schuld. Schon klar.

Immer die anderen, nie man selber....


Sowas nenne ich die freiestmögliche Interpretation einer ergebnisoffenen Frage.
16.02.2013 13:07 Uhr
Zitat:
ich glaube du hast sowohl die prämissen für die wörter "richtig" und "falsch" als auch die konklusion falsch verstanden.


Es steht Dir frei, sie so zu erklären, daß auch so dumme Rechte wie ich sie verstehen ;-)

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 16.02.2013 14:07 Uhr. Frühere Versionen ansehen
16.02.2013 13:27 Uhr
Na ja, wenn man bedenkt, dass dieses Zitat sich im Original auf Architektur bezieht, ist alles politische Hineininterpretieren von vornherein eine Streckung des Sinngehalts.

Aber auch ich könnte dem Zitat einen politischen Sinn zuordnen. Nämlich dass ein Leben in Unfreiheit kein menschenwürdiges Leben ist.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 16.02.2013 14:28 Uhr. Frühere Versionen ansehen
16.02.2013 16:09 Uhr
Was wäre denn für eine Linke, speziell die Lehrerin, das richtige System ?
16.02.2013 19:24 Uhr
Nein - der Mensch ist nunmal sehr anpassungsfähig - sonst gäbe es ihn schon nicht mehr.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
Fragenübersicht
Anfang-209 - 28 / 28 Meinungen