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Welches Wirtschaftssystem beschreibt das Wirtschaftssystem in Deutschland im Jahre 2012 am besten? |
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06.09.2012 21:23 Uhr |
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Zitat:
Wir haben gesicherte Erkenntnisse, wie Ökonomen ohne Geld und Tauschhandel funktionieren:
Wobei dein Zitat gerade nichts anderes beschreibt. Einen Mechanismus des Tauschhandels, den die Werbeindustrie übrigens auch eifrig mit Probeartikeln aktuell nutzt.
Psychologisch nichts neues.
Zitat:Man muß schon komplett verblödet sein, um den oben zitierten Bericht im Sinne eines Tauschhandels umzudeuten.
Schau dir das Ritual an, bis du einen Großdeal für ein Kraftwerk z.B. eingefädelt hast. Ein halbes Jahr (wenn es gut läuft, sonst auch mal 10 Jahre) gemeinsam Essen, Tanzen, Trinken, Singen. Debattieren usw. und trotzdem ist es vollkommen unzweifelhaft am Ende nur ein Tauschhandel.
Und -wie in deinem Beispiel korrekt hergeleitet- auch im Kapitalismus selten nur um Geld zu gewinnen. Auch hier geht es -wie fast immer- am Ende um die menschlichen Grundbedürfnisse. Der eine bekommt Macht über die Kontrolle der Stromproduktion, der nächste erhofft sich über Reichtum die hübscheren Frauen abzugreifen e.g. |
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06.09.2012 21:34 Uhr |
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Einen Mechanismus des Tauschhandels, den die Werbeindustrie übrigens auch eifrig mit Probeartikeln aktuell nutzt.
Das ist wohl so ziemlich das dümmste Argument, das ich jemals auf dol2day gelesen habe.
Graeber schildert Gaben innerhalb von persönlichen Beziehungen. Nur ein krankes Hirn kann das mit Machinationen der Werbeindustrie gleichsetzen.
Schau dir das Ritual an, bis du einen Großdeal für ein Kraftwerk z.B. eingefädelt hast. Ein halbes Jahr (wenn es gut läuft, sonst auch mal 10 Jahre) gemeinsam Essen, Tanzen, Trinken, Singen. Debattieren usw. und trotzdem ist es vollkommen unzweifelhaft am Ende nur ein Tauschhandel.
Es ist also kein Tauschhandel (was beweisen würde, daß reiner Tauschhandel sogar innerhalb des Kapitalismus eine Seltenheit ist), aber es ist trotzdem genau deshalb Tauschhandel, weil eben alles Tauschhandel ist.
Vermutlich gibt es Pantoffeltierchen, die intelligenter als BAcko argumentieren können... |
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06.09.2012 23:49 Uhr |
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"Dann erklär doch einmal, wieso sich die Abschaffung der Gewerbefreiheit allgemein und nicht nur in bestimmten Fällen vorteilhaft auswirken würde."
weil die gewerbefreiheit kein allgemeiner garant von freiheit und wohlstand ist, sondern immer schon das atomisierte wirtschaftssubjekt vorraussetzt, welches aus reinem selbstinteresse tätig wird. die gewerbefreiheit setzt schon immer einen zustand der bewusstlosigkeit vorraus, indem die illusion besteht, dass freiheit die uneingeschränkte wirtschaftliche tätigkeit des einzelnen ist, dabei aber vergisst, dass grundlage für die bewusste tätigkeit einzelner die untätigkeit der meisten ist.
garant von freiheit ist nicht die möglichkeit eigentum aneignen zu können, sondern die privataneignung zum zwecke der universellen befriedigung von bedürfnissen zu verhindern.
kein privatwirtschaftliches treiben wird den hunger in der welt bekämpfen und schon die ideologie, welche das monadische schaffen apologisiert, apologosiert damit den hungertod.
von daher ist freiheit nur möglich als gewalt gegen die freiheit des bürgerlichen warensubjektes. |
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07.09.2012 08:50 Uhr |
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Freie Marktwirtschaft mit ein paar Resten der sozialen Marktwirtschaft und des Keynesianismus, Schröder, Clement und Konsorten sind zwar mit der Axt an den Sozialstaat gegangen, sämtliche sozialen Sicherungen konnten sie allerdings nicht gänzlich zerschlagen, dafür hat die Zeit nicht gerreicht.
Sozialistische Marktwirtschaft, davon sind wir weit weg |
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07.09.2012 08:59 Uhr |
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Apropos da ich gerade lese ob denn sozialistische Marktwirtschaft Kapitalistisch sei, die soziale Marktwirtschaft ist eine humanere Variante des Kapitalismus wie sie Ludwig Erhard vorschwebte und den Agenda2010 Hitzköpfen Spinnefeind war,
die sozialistische Marktwirtschaft jedoch setzt primär auf Gemeinschafts- (nicht Staatseigentum) an Produktionmitteln und auf Genossenschaften mit Steuerung und Nachfrage über den Markt (Verbraucher). Das heißt also weder Kapitalismus noch Staatskapitalismus. |
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07.09.2012 09:09 Uhr |
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@Compadre
"Ein wahres Wort, das sich einige unserer Genossen hinter die Ohren schreiben sollten."
Die soziale Marktwirtschaft ist tatsächlich eine Variante des Kapitalismus, die sozialistische aber nicht! und eine bürokratische Planwirtschaft in der wir die Produktion für 5 Jahre planen ohne den Bedarf in 3 Jahren zu kennen ist ökologisch nicht das wofür Linke streiten sollten.
Ich gebe dir aber recht und bin auf deiner Seite das die LINKE was die Wohlstandsversprechen und Verheißungen unseres Systems betrifft oft zu gutgläubig naiv ist, das errinert so etwas an die SPD kurz vor Verabschiedung des Godesberger Programms
Ich denke es wäre wenn wir glaubwürdig bleiben vor allem wichtig das man den Wählern klar macht das es rote Linien gibt die nicht verhandelbar sind, das heißt wer meint das schon die soziale Marktwirtschaft (=Variante des Kapitalismus) zu "links" " nicht wettbewerbsfähig" (SPD bla...bla...) ist der kann für uns kein Partner sein, gleichzeitig sollten wir kommunizieren das wir da nicht stehen bleiben wollen und sich unsere Rolle nicht als Arzt am Krankenbett des Kapitalismus erschöpft. |
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07.09.2012 09:26 Uhr |
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@Backo
Eine freie ist es mit Sicherheit nicht, hat aber zumindest im Ansatz noch marktwirtschaftliche Elemente. Ob man wirklich noch von einer Marktwirtschaft sprechen kann?
Der war gut! |
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07.09.2012 09:30 Uhr |
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@Backo
Ansonsten nur mal zum Vergleich: Der Regelsatz 1970 lag bei 160 DM. Das ist selbst nach heutiger Kaufkraft deutlich weniger als das ALG II.
Glaubst du da wirklich dran?
Deutschland ist das einigste Land in Europa mit sinkenden Nettolöhnen im Vergleich zur Kaufkraft
kann wenn überhaupt nur ne schöngefärbte Statistik der "INSM" sein.
Aber nach dieser Dokltrin leben Niedriglöhner ja auch über ihre Verhältnisse |
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07.09.2012 10:14 Uhr |
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"die soziale Marktwirtschaft ist eine humanere Variante des Kapitalismus wie sie Ludwig Erhard vorschwebte "
und wieso soll der rheinische kapitalismus humaner sein, als der angloamerikanische, die "soziale" marktwirtschaft humaner als die "freie" marktwirtschaft? |
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07.09.2012 11:32 Uhr |
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@angelus_novus
"und wieso soll der rheinische kapitalismus humaner sein, als der angloamerikanische, die "soziale" marktwirtschaft humaner als die "freie" marktwirtschaft?"
Etwas zu kritisieren, heißt ja nicht blind alles in einen Topf zu werfen.
Für mich ist die soziale Marktwirtschaft zwar nicht das ende der Geschichte, allerdings bestehen da für mich deutliche Unterschiede zum angloamerikanischen Modell.
Es macht schon einen riesigen Unterschied ob jemand krank ist und dann zum Arzt oder ins KH kann und behandelt wird oder nur dann wenn er vorher erstmal ein paar Tausend Dollar bereitstellen kann weil keine gesetzliche Krankenversicherung vorhanden ist. Auch sind mir Slums und Elendsviertel zumindest nicht aus dem Deutschland der 70er, 80er Jahre bekannt und diese enormen Klassenunterschiede waren zumindest nicht in dem Ausmass vorhanden es gab eine breite Mittelschicht. Zudem hatte die Rolle der Gewerkschaften in Deutschland bekanntermassen mehr Gewicht als unter Thatcher in England.
Das der Klassenkompromiss 1990 von der Kapitalseite aufgekündigt wurde ist mir auch klar, aber ich werde weiterhin das was noch an sozialen an der Marktwirtschaft übrig geblieben ist gegen rechtssozialdemokratische und neoliberale Ideologen verteidigen ohne dabei das Ziel des demokratischen Sozialismus aus den Augen zu verlieren. |
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07.09.2012 12:40 Uhr |
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"Es macht schon einen riesigen Unterschied ob jemand krank ist und dann zum Arzt oder ins KH kann und behandelt wird oder nur dann wenn er vorher erstmal ein paar Tausend Dollar bereitstellen kann weil keine gesetzliche Krankenversicherung vorhanden ist."
dir ist hoffentlich klar, wann, wie und warum in deutschland die sozialgesetzgebung eingeführt wurde?
"Auch sind mir Slums und Elendsviertel zumindest nicht aus dem Deutschland der 70er, 80er Jahre bekannt und diese enormen Klassenunterschiede waren zumindest nicht in dem Ausmass vorhanden es gab eine breite Mittelschicht. "
und wie sähe es damit aus diese vermeintlich empirische analyse mal um eine ideologiekritische und materialistische zu erweitern?
"Zudem hatte die Rolle der Gewerkschaften in Deutschland bekanntermassen mehr Gewicht als unter Thatcher in England."
die gewerkschaft in deutschland waren schon immer die organisationen der facharbeiterschaft, denen nichts daran lag den ganzen laden zu verbessern oder zur geschichte zu machen, sondern denen ausschließlich daran lag die interessen der stammbelegschaften durchzusetzen: arbeit, arbeit und vielleicht ein bisschen geld.
"Das der Klassenkompromiss 1990 von der Kapitalseite aufgekündigt wurde ist mir auch klar, aber ich werde weiterhin das was noch an sozialen an der Marktwirtschaft übrig geblieben ist gegen rechtssozialdemokratische und neoliberale Ideologen verteidigen ohne dabei das Ziel des demokratischen Sozialismus aus den Augen zu verlieren."
ich sehe da keine einseitige aufkündigung. wer nicht sehen will, welche rolle die gewerkschaften, die sozialdemokratie und die grünen gespielt haben, der kann ja nur zu dem ergebnis kommen, dass das böse kapital alles vor die hunde gehen lässt:
http://www.youtube.com/watch?v=768h3Tz4Qik |
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07.09.2012 13:10 Uhr |
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Was die Rolle der SPD, Grünen und z.T. auch Gewerkschaftspitzen in den 90er Jahren betrifft haben wir doch gar keinen Dissens, sie haben den Abbau des Sozialstaates ja erst möglich gemacht. |
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07.09.2012 13:32 Uhr |
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Einer von denen, die ich vermisse. |
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07.09.2012 20:41 Uhr |
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@ angelus_novus
weil die gewerbefreiheit kein allgemeiner garant von freiheit und wohlstand ist, sondern immer schon das atomisierte wirtschaftssubjekt vorraussetzt, welches aus reinem selbstinteresse tätig wird.
Das ist lediglich ein Kritik an der Ideologie, die gängigen Begründungen der Gewerbefreiheit zugrundeliegt - nicht ein Argument gegen die Gewerbefreiheit selbst.
die gewerbefreiheit setzt schon immer einen zustand der bewusstlosigkeit vorraus, indem die illusion besteht, dass freiheit die uneingeschränkte wirtschaftliche tätigkeit des einzelnen ist, dabei aber vergisst, dass grundlage für die bewusste tätigkeit einzelner die untätigkeit der meisten ist.
Der Satz ist unverständlich.
garant von freiheit ist nicht die möglichkeit eigentum aneignen zu können, sondern die privataneignung zum zwecke der universellen befriedigung von bedürfnissen zu verhindern.
Dazu müßte aufgezeigt werden, daß die "universelle Befriedigung von Bedürfnissen" ohne Gewerbefreiheit besser erreicht werden kann. Nach dem Scheitern der sozialistischen Planwirtschaft liegt die Latte ziemlich hoch.
kein privatwirtschaftliches treiben wird den hunger in der welt bekämpfen...
Weswegen eine Einschränkung der Gewerbefreiheit in bestimmten Fällen sinnvoll ist. Aber daraus ergibt sich nicht die Notwendigkeit ihrer Abschaffung.
...und schon die ideologie, welche das monadische schaffen apologisiert, apologosiert damit den hungertod.
von daher ist freiheit nur möglich als gewalt gegen die freiheit des bürgerlichen warensubjektes.
Da sind wir wider bei meinem Einwand gegen deinen ersten Satz. |
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