Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Sollte der Spitzensteuersatz auf bis zu 75 % für MillionärInnen erhöht werden?
Anfang-2068 - 87 / 87 Meinungen
67
05.07.2012 18:51 Uhr
@ Sandor

ich sprach von deutschen Schulen und Universitäten.Vielleicht magst Du ja, Österreich wieder heim ins Reich holen wollen, ob die Österreicher das mögen, ist eine andere Frage.Im übrigen aber gelten in Österreich andere Gesetze und Regeln und Denkweisen als bei uns.

Unsinn!

An der Universität Wien wird ebenso die deutsche Sprache verwendet wie an deutschen Universitäten. Die Gemeinsamkeit der Sprache wird ja auch daran erkennbar, daß die Rechtschreibreform ein Gemeinschaftsprojekt von Deutschland, Österreich und der Schweiz war.

Aber seine Meinung dürfte vor allem daraus resultieren, dass es damals keine geregelte Schriftsprache gab und dass mithin die Verständlichkeit im Vordergrund stand.

Damit räumst du ja ein, daß ein Text auch dann verständlich sein kann, wenn er nicht regelkonform ist.

Zwar kann man sich viele Regelabweichungen vorstellen, die die Lesbarkeit und Verständlichkeit eines Textes beeinträchtigen. Das Binnen-I gehört allerdings nicht zu ihnen - Texte, die mit ihm geschrieben werden, sind nicht schwerer zu verstehen als Schweizer Texte, die ohne "ß" auskommen.
05.07.2012 19:43 Uhr
Sol1

Auszug aus einem Protokoll des Baseler Gesundheitsamtes, Quelle kannst Du bei Bedarf haben:

"Bereits die mildeste und häufigste Form der Trennung einer ‘Rolle des Verantwortungstragens’ (Arzt/Ärztin) von einer ‘Rolle des sich-Anvertrauens und sich-Unterordnens’ (Patient/in) reduziert die Eigenverantwortlichkeit, mit der der/die Patient/in Entscheidungen in Bezug auf seine/ihre Gesundheit trifft. Damit wird der/die ‘beratende Arzt/Ärztin’ zum/zur ‘entscheidenden Arzt/Ärztin’. In bestimmten Situationen haben Patient/in und Arzt/Ärztin natürlich keine andere Wahl (zum Beispiel bei einer Notfallbehandlung eines Bewusstlosen). Doch bereits die Entscheidung, ob ein vom Arzt/Ärztin empfohlener Wahleingriff durchgeführt werden soll, will der/die mündige Patient/in in Eigenverantwortlichkeit selbst treffen. Demgegenüber nimmt der/die unmündige Patient/in seine/ihre Eigenverantwortlichkeit nicht wahr, ohne dass er/sie durch zwingende Gründe daran gehindert würde."


Da leidet die Verständlichkeit schon gewaltig, und selbst mit einem Binnen-I gäbe es Probleme. Weitere Beispiele gefällig?
05.07.2012 19:48 Uhr
sol1

//Damit räumst du ja ein, daß ein Text auch dann verständlich sein kann, wenn er nicht regelkonform ist.//

Aber das habe ich doch nie bestritten. Wir leben aber in einer Zeit, in der es nicht nur auf die Verständlichkeit ankommt. Wäre dem nicht so, könnten wir auch alles klein schreiben oder ähnlichen sprachanarchistischen Unsinn treiben.
Weißt Du, von mir aus kann jeder treiben, was er mag. Er verliert nur in meinen Augen den Anspruch, ein halbwegs gebildeter Mensch zu sein.
05.07.2012 19:55 Uhr
@ Sandor

Wäre dem nicht so, könnten wir auch alles klein schreiben oder ähnlichen sprachanarchistischen Unsinn treiben.

Ich schreibe im Chat fast immer klein (zum einen, weil das schneller geht, zum anderen, weil dann ausnahmsweise gesetzte Großbuchstaben einen besonderen Effekt haben).

Bin ich jetzt weniger gebildet?
05.07.2012 20:02 Uhr
der untertan in sandor ringt so sehr danach, nur ja alles richtig zu machen, dass er keine zeit mehr findet, das richtige zu tun.

Zitat:
Vielleicht magst Du ja, Österreich wieder heim ins Reich holen wollen...




05.07.2012 20:04 Uhr
//Bin ich jetzt weniger gebildet?//

Ich denke, dass der Chat irgendwo eigene Regeln entwickelt hat. Und ich habe kein Problem damit, diese zu tolerieren.
Verwendetest Du jedoch die Kleinschreibung im täglichen Leben, würde ich Dir klar mit "ja" antworten.
Leute wie der Umfragesteller und seine sprachsexistischen Genossen verwenden jedoch nach meiner Vermutung ihr Binnen-I auch und sicherlich sehr gern im täglichen Leben. Das muss man zwar auch tolerieren, aber nicht unwidersprochen.
05.07.2012 20:07 Uhr
Eleonora

Von der Ausnahme eines Flüchtigkeitsfehlers sprach ich weiter oben. Probleme mit dem Gedächtnis? Demtect machen! Und dann Konzentrationsübungen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 05.07.2012 22:08 Uhr. Frühere Versionen ansehen
05.07.2012 20:12 Uhr
Sol1

Und noch etwas zur Frage der Verständlichkeit. Da Du das Binnen-I nicht vorlesen kannst, würde beim Verlesen der Eindruck entstehen, es ginge um eine Anhebung des Steuersatzes nur für weibliche Millionäre...
Schon mal darauf geachtet? Sprich die Umfrage mal laut.
05.07.2012 20:38 Uhr
als ich vorhin emphatisierte, du fändest auf grund deiner verschriebenheit zur regeltreue keine zeit mehr, das richtige zu tun, schloss ich flüchtigkeitsfehler keineswegs aus.
aber wer sich wie du mit dem begreifen von texten schwer tut, dem bleibt nicht viel mehr als andere dazu zu zwingen, tölpelhaft und schmucklos zu formulieren.



05.07.2012 20:59 Uhr
Nein, Eleonora. Ich kenne wunderbare, anrührende Texte, in denen die Rechtschreibregeln durchaus korrekt eingehalten wurden. Und ich kenne auch dümmlich-billige Werke, die kaum dadurch an Wert gewinnen, dass sie in Kleinschreibung verfasst sind oder andere Fehler enthalten.
05.07.2012 21:04 Uhr
@ Sandor

Ich denke, dass der Chat irgendwo eigene Regeln entwickelt hat. Und ich habe kein Problem damit, diese zu tolerieren.
Verwendetest Du jedoch die Kleinschreibung im täglichen Leben, würde ich Dir klar mit "ja" antworten.


Es gibt aber für viele Leute keinen großen Unterschied zwischen Chats und Foren.

Ich kann mich gut an den größten Schub von "Kleinschreibern" in dol2day erinnern - die kamen aus dem ORF-Forum, wo der Verzicht auf Großbuchstaben Standard war. Ich habe nicht den geringsten Zweifel daran, daß diese Leute im nicht-virtuellen Raum problemlos Groß- und Kleinschreibung verwenden können.

Da Du das Binnen-I nicht vorlesen kannst, würde beim Verlesen der Eindruck entstehen, es ginge um eine Anhebung des Steuersatzes nur für weibliche Millionäre...
Schon mal darauf geachtet? Sprich die Umfrage mal laut.


Hältst du das allen Ernstes für ein Argument?

Beim lauten Lesen ist es für mich kein Problem, "MillionärInnen" entweder durch "Millionäre" oder durch "Millionäre und Millionärinnen" zu ersetzen. Genauso gut könntest du Abkürzungen wie "z.B." mit der Begründung ablehnen, daß kein Mensch beim Vorlesen "Zettbeh" sagt.
05.07.2012 21:14 Uhr
dass du noch nie deine nasenspitze in literarische werke von nobelpreisträgerinnen stecktest, die dem majuskel (jacob grimm gleich) nicht viel abzugewinnen vermochten, rundet mein bild deines schlichten gemüts ab, sandor.
lies jelinek oder jandl, rauf dich mit wondratschek oder sperber um sätze, die knallen, um die staubschicht deines hirnkastens aufzuwirbeln, wegzublasen...

06.07.2012 18:06 Uhr
eleonora

Du musst wirklich ein unglaublich primitiver Mensch sein, wenn Du glaubst, dass die Liebe zur Muttersprache und der Wille, sie vor weiterem Verfall zu bewahren, zwangsläufig identisch ist mit dem Verzicht auf wertvolle Literatur. Ich möchte mich nicht weiter auf dein Niveau begeben glaub Du an Deine Welt und ich an die Schönheit unserer Sprache, die ich gern genau so schützen möchte wie unsere andere Kultur, unsere Märchen, unser Liedgut, die Ess- und Trinkkultur und viele andere dinge, die im deutschen Vaterland in Gefahr sind.
06.07.2012 18:12 Uhr
// daß diese Leute im nicht-virtuellen Raum problemlos Groß- und Kleinschreibung verwenden können.//

Das kann ich nicht beurteilen, ist mir auch egal. Ich halte es dennoch für etwas neurotisch, und wenn Du mal in Ruhe darüber nachdenkst, wird Dir das zumindest ansatzweise auch so gehen. Ganz koscher sind solche Typen zumindest nach meiner Auffassung nicht.
Gerade in der heutigen Zeit sollten wir unsere Sprache zu wahren suche, sie ist gefährdet genug. Und nicht nur, aber auch durch Sprachsexisten.

Trotz unserer unterschiedlichen Standpunkte:War nett, mit Dir zu streiten, fideles Wochenende.
06.07.2012 18:14 Uhr
sol1

Hab noch was vergessen. Kennst Du diese Seite? Dort kannst Du Goethe im heutigen Deutsch lesen...

http://www.bruehlmeier.info/sprachfeminismus.htm
06.07.2012 18:22 Uhr
sandor

Zitat:
Du musst wirklich ein unglaublich primitiver Mensch sein....
Ich möchte mich nicht weiter auf dein Niveau begeben....



meine primitive welt ist das argument,
deine niveauvolle die verbalinjurie?

06.07.2012 18:47 Uhr
Eleonora
Lassen wir es doch lieber. Das führt niemals zu einer sachlichen Diskussion.
Trotzdem, auch Dir ein schönes Wochenende. Und schau mal auf den obigen Link, der Artikel dort ist wirklich erstklassig.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 06.07.2012 20:47 Uhr. Frühere Versionen ansehen
06.07.2012 21:14 Uhr
@ Sandor

Zitat:
Hab noch was vergessen. Kennst Du diese Seite? Dort kannst Du Goethe im heutigen Deutsch lesen...

http://www.bruehlmeier.info/sprachfeminismus.htm


Der Autor verwechselt (wie auch du) verschiedene Textkategorien.

Daß das Binnen-I in literarischen Texten überflüssig, ja sogar störend ist, besagt nichts gegen seine Verwendung in anderen Zusammenhängen.

Umgekehrt kann man anhand dieser Passage mühelos zeigen, daß ein Text durch eine konsequente Kleinschriebung nichts an seinem geistigen Gehalt verliert:

in ruhigen zeiten will jeder nach seiner weise leben, der bürger sein gewerb, sein geschäft treiben und sich nachher vergnügen: so mag auch der schriftsteller gern etwas verfassen, seine arbeiten bekannt machen, und wo nicht lohn doch lob dafür hoffen, weil er glaubt, etwas gutes und nützliches getan zu haben. in dieser ruhe wird der bürger durch den satiriker, der autor durch den kritiker gestört, und so die friedliche gesellschaft in eine unangenehme bewegung gesetzt.
06.07.2012 21:27 Uhr
Nö. Vielmehr sollten wir endlich dafür sorgen, dann gewisse Abgaben wirklich zweckgebunden eingesetzt werden.

Statt solcher Erhöhungen reicht es voll aus, wenn wir alle Schlupflöcher im Steuersystem abschaffen.
08.07.2012 12:36 Uhr
/Daß das Binnen-I in literarischen Texten überflüssig, ja sogar störend ist, besagt nichts gegen seine Verwendung in anderen Zusammenhängen.//


Dem ersten Teil des Satzes stimme ich zu. Allerdings sehe ich keinerlei Notwendigkeit, eine zusätzliche Form der Sprache für "andere Zusammenhänge" zu schaffen, noch dazu, wenn man Texte dann anders vorlesen muss, als sie geschrieben stehen.


//Umgekehrt kann man anhand dieser Passage mühelos zeigen, daß ein Text durch eine konsequente Kleinschriebung nichts an seinem geistigen Gehalt verliert://


Na ja, Gossenjargon ist für mic ebenso verständlich, wie es der mit Anglizismen überhäufte Sprachgebrauch der Deutschen Bahn ist.
Wer aber die Schönheit und Reinheit seiner Muttersprache liebt, muss konsequenterweise diesen Unsinn ablehnen. Eine Ausnahme mag der Chat bilden, da es hier wie bei Steno auf ein sehr rasches Schreiben ankommt.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
Fragenübersicht
Anfang-2068 - 87 / 87 Meinungen