Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein. Hier geht es zur Anmeldung. Noch kein Mitglied? Starte hier!.
|
|
|
Mohammed Mursi zum Präsident Ägyptens gewählt - positiv oder negativ? |
|
25.06.2012 12:17 Uhr |
|
|
| |
Wobei ich feststelle, dass das hier eine interessante Diskussionsrunde ist. Danke. |
|
|
|
25.06.2012 12:54 Uhr |
|
|
| |
In Griechenland stehen gewalttätige Ausschreitungen und ausgedehnte Streiks bevor. Für das Land gehört eigentlich eine Reisewarnung verhängt, genauso wie für Ägypten.
Hinterher will dann wieder keiner was geahnt haben... |
|
|
|
25.06.2012 13:19 Uhr |
|
|
| |
Die Frage ist sehr plakativ gestellt und läßt sich nicht so ohne weitere Betrachtungen mit "positiv"oder "negativ"beantworten.Denn das wird doch mit davon abhängen inwieweit Mursi,der ja als uncharismatisch gilt,sich gegen den noch herrschenden Militärrat durchsetzen kann.Deweiteren wird eine sehr wichtige Rolle spielen,wie er fundamentalistische und radikalisierte Moslems aus der zu bildenden Regierung heraushalten kann und wie sich die Beziehungen zu den Christen in Ägypten entwickeln.Das sind nur einige wenige Schwerpunkte,mal abgesehen von den extrem lodernden sozialen Problemen dieses Landes,die auf Mursi und die Muslimbrüder zu kommt.Für hoffentlich nur konfliktfreie Spannung ist gesorgt! |
|
|
|
25.06.2012 13:34 Uhr |
|
|
| |
"
Das klingt jetzt aber arg kulturrelativistisch, es als reine Befindlichkeit abzutun, die von der Partei des neuen Präsidenten geforderte Einführung der Scharia entschieden negativ zu bewerten."
der typ kann fordern was er will. ägypten ist keine absolute monarchie. zu diesem zeitpunkt kann der präsident jeden moment inhaftiert werden und ist im grunde genommen vollkommen machtlos.
mit "kulturrelativismus" hat das nichts zu tun, sondern lediglich mit der erkenntnis, dass einzelne personen, seien es nun "große" oder "kleine" männer im grunde genommen kaum einflussmöglichkeiten haben. politik findet auch nur in einem netz von institutionen und antagonistischen machtverhältnissen statt.
"Politik wird im Rahmen identitärer Kategorien betrieben bzw. setzt diese selber (ein), also muss ich meine Kritik auch erstmal entlang dieser formulieren."
kritik richtet sich nach dem gegenstand. ich möchte hier nich engels spielen und die realität auf irgendwelche ideologischen begriffe wie "rechtsregierung", "objektiv reaktionär" oder eben "muslimbruder" reduzieren.
sollten die muslimbrüder ihre forderungen umsetzen (wollen), dann ist der zeitpunkt für kritik gekommen. alles was davor abläuft ist kaffeesatzleserei, mit der ich nichts zu tun haben möchte.
"Natürlich könnte es theoretisch auch sein, dass sich Mursi nun entgegen der Ideologie seiner Anhänger und Wähler zum Präsidenten von Bürger- und Frauenrechten aufschwingt und die Säkularisierung Ägyptens initiiert."
glaube ich nicht. aber ich glaube auch nicht, dass er zu diesem zeitpunkt die sharia einführen kann. das könnte er ab dem zeitpunkt an dem er über den ausnahmezustand entscheiden kann.
|
|
|
|
25.06.2012 13:46 Uhr |
|
|
| |
@angelus_novus
Zitat:der typ kann fordern was er will. ägypten ist keine absolute monarchie. zu diesem zeitpunkt kann der präsident jeden moment inhaftiert werden und ist im grunde genommen vollkommen machtlos.
mit "kulturrelativismus" hat das nichts zu tun, sondern lediglich mit der erkenntnis, dass einzelne personen, seien es nun "große" oder "kleine" männer im grunde genommen kaum einflussmöglichkeiten haben. politik findet auch nur in einem netz von institutionen und antagonistischen machtverhältnissen statt.
Völlig richtig alles. Aber als neugewählter Präsident sind er und seine Partei ein andererseits auch nicht zu unterschätzender Teil dieses Netzes antagonistischer Machtverhältnisse.
Dass seine Machtbefugnisse durch den Militärrat einerseits sowie durch diverse zivilgesellschaftliche Prozesse andererseits beschnitten sind, beurteile ich ja ähnlich positiv wie du, wenngleich auch meine Skepsis etwas größer wie die deine zu sein scheint.
Zitat:kritik richtet sich nach dem gegenstand. ich möchte hier nich engels spielen und die realität auf irgendwelche ideologischen begriffe wie "rechtsregierung", "objektiv reaktionär" oder eben "muslimbruder" reduzieren.
Gegenstand der Kritik ist hier die Scharia und mithin auch die Forderung nach Einführung einer solchen durch ihn und seine Partei.
Zitat:sollten die muslimbrüder ihre forderungen umsetzen (wollen), dann ist der zeitpunkt für kritik gekommen. alles was davor abläuft ist kaffeesatzleserei, mit der ich nichts zu tun haben möchte.
Also wenn aus der Geschichte eines zu lernen wäre, dann, dass abwartende Zurückhaltung zu einem in den Brunnen fallenden Kind führt. Soll Kritik aber praktisch werden, so hätte sie das Kind vor dem Fallen zu bewahren. ;-) |
|
|
|
25.06.2012 14:07 Uhr |
|
|
| |
@ irre:
auch wenn du es nicht glauben magst, aber ich gehe ja vollkommen d'accord mit dir.
ich habe nur keine lust mit an kaffeesatzleserei zu beteiligen. der typ hat noch nicht einen tag als präsident hinter sich und schon beschwören die einen die apokalypse und die anderen das paradies.
ich hätte mich selbstverständlich darüber gefreut, wenn ein linkssozialistischer oder meinetwegen auch liberaler präsident gewählt worden wäre.
die reduktion eines präsidenten auf seine parteimitgliedschaft ist nur eines, nämlich reduktion auf die parteimitgliedschaft.
|
|
|
|
25.06.2012 14:20 Uhr |
|
|
| |
@angelus_novus
Zitat:die reduktion eines präsidenten auf seine parteimitgliedschaft ist nur eines, nämlich reduktion auf die parteimitgliedschaft.
Das ist so wahr wie aber zugleich auch das Gegenteil, nämlich die Abstraktion von der Parteimitgliedschaft des Präsidenten, falsch wäre.
Zitat:auch wenn du es nicht glauben magst, aber ich gehe ja vollkommen d'accord mit dir.
Glaub ich nicht nur, das hab ich sogar nie in Zweifel gezogen. Aber wer wenn nicht wir beide sollte hier sonst das Diskussionsniveau hochhalten. ;-) |
|
|
|
25.06.2012 14:34 Uhr |
|
|
| |
"Das ist so wahr wie aber zugleich auch das Gegenteil, nämlich die Abstraktion von der Parteimitgliedschaft des Präsidenten, falsch wäre."
wer war linker bzw. liberaler, wer also republikanischer und wer demokratischer: bill clinton oder george w. bush?
wer war linker bzw. sozialdemokratischer: gerhard schröder oder angela merkel?
wer war militaristischer, also eher "hawk" und wer "dove": menachem begin oder ehud barak?
es gibt kaum eine größere illusion als die, dass die rolle die struktur brechen könne.
"Glaub ich nicht nur, das hab ich sogar nie in Zweifel gezogen. Aber wer wenn nicht wir beide sollte hier sonst das Diskussionsniveau hochhalten. ;-)"
der weltgeist irre, der weltgeist! |
|
|
|
25.06.2012 16:30 Uhr |
|
|
| |
"
Der ist in seiner reinkarnierten Gestalt als "Marxistische Gruppe" aber hier bei Dol kaum bis gar nicht vertreten. "
nur deshalb ist es hier so traurig bis langweilig! |
|
|
|
25.06.2012 19:08 Uhr |
|
|
| |
Das sehe ich ganz neutral - solange das Militär die Macht in der Hand hält, wird sich in Ägypten nichts zum Positiven verändern. |
|
|
|
25.06.2012 19:11 Uhr |
|
|
| |
Ich vertraue weder dem neuen Präsidenten noch dem Militärrat. |
|
|
GRUENE |
IDL |
SII, KSP |
FPi |
CKP, KDP |
UNION |
NIP |
LPP |
Volk, Sonstige |
|
|
|
| |
|
dol2day-Chat
Für die Benutzung des Chats ist eine Anmeldung erforderlich.
Nachrichten (30 min.): 1 Teilnehmer (30 min.): 1 Posts/Std. (24 Std.): 0.79
Wahlkampf
Highscore
Ansprechpartner
Initiativen gründen:
Moderatoren
Beschwerden über Doler:
Schiedsgericht
Sonstige Fragen und Hinweise an die Betreiber:
dol2day-team@gmx.de
Wahltermin
20.05.2024 23:59 Stichtag: Nominierung der Kanzlerkandidaten
01.06.2024 20:00 - 08.06.2024 20:00 Wahl zum/zur 76. Internet-Kanzler/-in
|