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Fragenübersicht Inflationsbekämpfung ist wichtiger als die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit.
1 - 11 / 11 Meinungen
27.01.2013 11:35 Uhr
Am besten ist, wenn beides gleichzeitig passiert
27.01.2013 12:14 Uhr
"Nachts ist kälter als draußen" macht als Satz genauso viel oder wenig Sinn.Arbeitslosigkeit bekämpfen" halte ich jenseits von Dirk Niebels doch nicht abgeschafftem Vergönnungsministerium für Wahlkampfprosa.

Oder hat dafür jemand den Stein der Weisen gefunden?
27.01.2013 12:17 Uhr
beides ist gleich wichtig.

aber dazu braucht es den sozialismus
27.01.2013 14:15 Uhr
Sehr dafür.

Letztendlich sollte Inflationsbekämpfung das oberste Ziel jeder Wirtschaftspolitik sein. Denn unter Inflation leiden alle vernünftig wirtschaftenden Menschen. Die Lebenshaltungskosten steigen, aber nur selten steigt der Lohn in gleichem Maße bzw. in gleicher Geschwindigkeit. Es ist für eine Gewerkschaft schwieriger, in Zeiten von Inflation große Lohnsteigerungen herauszuhandeln als in Zeiten der Deflation den Lohn konstant zu halten. Das heißt letztendlich, unter Inflation leiden die Reallöhne fast aller Arbeitstätigen.

Zudem sehe ich in der Inflationsbekämpfung ein wirksames Mittel gegen die heutige Mentalität im Finanzsystem. Inflation begünstigt das fatale Wirtschaften auf Pump, das heute fast alle Staaten und Unternehmen und viele private Haushalte praktizieren.

Nachtrag: Sicherlich ist auch Arbeitslosigkeitsbekämpfung ein wichtiges Ziel, wobei man immer im Auge behalten muss, dass das fast nur über Wachstum geht, und ich denke wir sind an einem Punkt angelangt, in dem unsere Gesellschaft gewissermaßen gesättigt ist und nicht weiter nach Wachstum um jeden Preis streben muss. Viel wichtiger ist es in Zukunft, die knapper werdende Arbeit gut einzuteilen. Dazu könnte ein Grundeinkommen helfen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 27.01.2013 15:18 Uhr. Frühere Versionen ansehen
27.01.2013 14:29 Uhr
Vollbeschäftigung ist wichtiger, allerdings bei einer zu hohen Inflation auch nicht zu erreichen.
27.01.2013 14:36 Uhr
Diese Frage übersteigt entschieden das Vorstellungsvermögen eines emsländischen Landarztes. Als ob es da eine Alternative gäbe...
Beides ist wichtig.
27.01.2013 15:02 Uhr
Der klassische Keynesianismus ist in den 70ern mit der Stagflation gescheitert und empirisch widerlegt. Von daher stellt sich die Frage eigentlich nicht. Eine Inflationspolitik wird regelmäßig sowohl in einer Entwertung der Sparvermögen als auch in Arbeitslosigkeit enden, da die Wertschöpfung unter solchen Umständen eben nicht nachhaltig, sondern primär inflationsinduziert erfolgt. Allerdings kann sich ein Staat über Inflationspolitik faktisch entschulden.
27.01.2013 19:43 Uhr
Inflationsbekämpfung als Selbstzweck sollte überhaupt kein Ziel von Wirtschaftspolitik sein.

Geld ist für das Wirtschaften grundsätzlich überhaupt nicht notwendig, es ist nur sehr praktisch, da nicht jeder seine Kühe, Häuser oder Dienstleistungen ständig zum Tauschen mit sich herumtragen kann.

Das Tauschverhältnis zwischen irgendwelchen bedruckten Zettelchen (wie z. B. Banknoten) und z. B. einem Sack Mehl oder einem Haarschnitt ist realwirtschaftlich weniger relevant als das Tauschverhältnis zwischen Mehr und Haarschnitt, um das man sich außer in Müllers- oder Friseurskreisen eher weniger Sorgen macht.

Volkswirtschaftlich betrachtet fielen selbst bei extremen Inflationsraten zunächst einmal nur die gestiegenen Transaktionskosten (Druck neuer Banknoten oder Briefmarken, Anschaffung größerer Säcke zum Geldtransport) ins Gewicht.

Nun will ich nicht leugnen, dass eine Hyperinflation, wie wir sie in Deutschland z. B. 1923 hatten, auch ein paar zusätzliche Probleme mit sich bringt.

Bei einer moderaten Inflation aber, die nicht unbedingt alle Konsumenten morgens in die Geschäfte treibt, weil das Geld abends nichts mehr wert ist, sehe ich diese Probleme nicht, denn in der Regel dürften die Preissteigerungen ja durch Einkommenserhöhungen und gestiegene Zinsen ausgeglichen werden.

Ich bin mir nicht sicher, ob nicht - auch unter den herrschenden Bedingungen - vielleicht irgendwo zwischen 3 und 10 % ein Optimum für die Inflationsrate liegen könnte. Grundsätzlich aber hat der Tauschwert des bevorzugten Tauschmittels mit der realen Ökonomie gar nicht so viel zu tun, schließlich käme diese wenigstens theoretisch auch ohne dieses Tauschmittel aus.


27.01.2013 21:10 Uhr
Es handelt sich um einen relativ irreführenden Satz. Tatsächlich stehen die beiden Ziele nur kurzfristig in einem Zielkonflikt.

Man kann die Arbeitslosifkeit für kurze Zeit durch inflationäre Maßnahmen zurückfahren, das klappt tatsächlich. Nach ein paar Jahren hat man dann allerdings nicht nur die Inflation, sondern sogar eine etwas höhere Arbeitslosigkeit als zuvor.

Insofern sollte man keine Inflation herbeiführen, damit kurz vor der Wahl die Arbeitslosigkeit sinkt.
27.01.2013 21:14 Uhr
Zitat:
Inflationsbekämpfung als Selbstzweck sollte überhaupt kein Ziel von Wirtschaftspolitik sein.


Richtig. Inflationsbekämpfung ist die Aufgabe der Währungspolitik und die wird idealerweise von einer unabhängigen Zentralbank gemacht, nicht vom Wirtschaftsministerium.

Zitat:
Volkswirtschaftlich betrachtet fielen selbst bei extremen Inflationsraten zunächst einmal nur die gestiegenen Transaktionskosten (Druck neuer Banknoten oder Briefmarken, Anschaffung größerer Säcke zum Geldtransport) ins Gewicht.


Das ist eine relativ verkürzte Anschauung. Längerfristige Effekte bestünden darin, dass der Verbraucher die Preise schlechter mit seinen Erfahrungswerte vergleichen kann. Und dieser Effekt trifft vor allem unbedarfte Endverbraucher, weniger die Anlageprofis.
27.01.2013 22:20 Uhr
Zitat:
Zitat:
Volkswirtschaftlich betrachtet fielen selbst bei extremen Inflationsraten zunächst einmal nur die gestiegenen Transaktionskosten (Druck neuer Banknoten oder Briefmarken, Anschaffung größerer Säcke zum Geldtransport) ins Gewicht.


Das ist eine relativ verkürzte Anschauung. Längerfristige Effekte bestünden darin, dass der Verbraucher die Preise schlechter mit seinen Erfahrungswerte vergleichen kann. Und dieser Effekt trifft vor allem unbedarfte Endverbraucher, weniger die Anlageprofis.


Ja, möglich. Wir hätten noch weniger Preistransparenz als wir derzeit haben. Das Problem wäre aber sehr einfach zu lösen: Doppelte Preisangaben, alle Preise müssten a) in aktuellen Währungseinheiten und b) bezogen auf einen Index angegeben werden.
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