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Fragenübersicht Macht unsere fast unbegrenzte Verfügbarkeit von Wissen (z.B. durch das Internet) die Gesellschaft wirklich klüger?
1 - 12 / 12 Meinungen
26.01.2021 14:42 Uhr
Alles in der Wikipedia nachlesen zu können macht keinen klüger, aber viele Menschen leider dümmer.

Das liegt unter anderem daran, dass viele Menschen glauben, durch das Lesen einzelner Artikel in einem bestimmten Gebiet hinreichendes Wissen zu erwerben, um es dann auch anzuwenden. Darin liegt aber auch eine relativ große Gefahr, weil das letztlich Halbwissen begünstigt und das muss zwangsläufig schiefgehen.

Natürlich kann man sagen, das ist die Demokratisierung von Wissen. Das empfinde ich aber als etwas naiv.

Die Wissensgesellschaft ist also insoweit positiv zu bewerten, als viele Informationen viel freier verfügbar sind als sonst. Sie allerdings methodisch zu erfassen ist in diesem Paket halt nicht inkludiert und das hat seinerseits Konsequenzen.
26.01.2021 14:42 Uhr
Mit der Menge an Information steigt korrelierend auch die Menge an Desinformation. Das relativiert schon deutlich die Aussage, dass eine verfügbare Wissensmenge automatisch die Gesellschaft klüger macht.
26.01.2021 14:44 Uhr
Ein Faktor ist, dass das Wissen, welches eben theoretisch immer abgreifbar ist, nicht wirklich gespeichert wird. Man memoriert wohl nicht mehr so wie früher. Das ist bei vielen zu beobachten.

Wissen ist greifbar, Wissen ist überall greifbar, also schaltet man den Speicher aus.

Und jene, die generell nicht viel lesen, die bleiben auch mit Wiki und online-Lexikon dumm, egal wie oft sie reinschauen.
26.01.2021 14:44 Uhr
Es kommt noch was hinzu, wie bereits richtig geschrieben, die Leute sind oftmals nicht in der Lage, die Möglichkeiten des Internets richtig auszuschöpfen.

Es gibt verschiedenen Quellen zu einem Thema. Verifizieren wir die Daten? Nein, wir glauben oftmals den größten Blödsinn.

Da ist richtigerweise die Gefahr zu sehen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 26.01.2021 14:46 Uhr. Frühere Versionen ansehen
26.01.2021 14:51 Uhr
Wir hatten dazu ja auch Ende des Jahres mal einen kleinen Streit, als es um die Frage ging, ob z.B. das Anguckenv on Vorlesungen bei YouTube eine wissenschaftliche Ausbildung insgesamt ersetzen kann. Der Eindruck wird dadurch natürlich so ein bisschen erweckt. Wenn man sich richtig hinterklemmt, kann das in manchen geisteswissenschaftlichen Bereichen sogar klappen, während es z.B. im naturwissenschaftlichen Bereich fast zwangsläufig schiefgeht, wenn man nicht gleichzeitig mitforscht.

Jede Wissenschaft hat ihre eigene Methodik, teilweise Dogmatik, die man kennen und verstehen muss, um die Dinge ins richtige Verhältnis zu setzen und dann damit operieren zu können. Das muss man sich schon klarmachen.

Wenn man jetzt aber sagt: Ich habe mir drei Sachen angesehen/durchgelesen und nun weiß ich alles, ist es das, was am Ende nicht funktionieren wird.

Es ist in jedem Fall gut, dass es inzwischen ein breites Informationsangebot gibt. Aber die Einordnung muss natürlich passen.
26.01.2021 15:05 Uhr
Solange Unternehmen sich auf Geschäftsgeheimnisse berufen, um Menschen besser ausquetschen zu können und Politiker zu demselben Zweck hinter verschlossenen Türen verhandeln sehe ich keine "fast unbegrenzte Verfügbarkeit" von Wissen.
26.01.2021 18:12 Uhr
Die Möglichkeiten Wissen zu erlangen werden durch die Möglichkeiten zur Manipulation aufgewogen oder zumindest eingeschränkt.
26.01.2021 18:14 Uhr
Theoretisch ja. Aber das Problem des Netz-Raums ist die gleichzeitig höher anwachsende Menge von Wissenschaftsfernem und blankem Unsinn.
Das Wissen der Menschheit erstickt in ihrem besten Aufbereitungspool.
26.01.2021 18:15 Uhr
Zitat:
Wenn man sich richtig hinterklemmt, kann das in manchen geisteswissenschaftlichen Bereichen sogar klappen, während es z.B. im naturwissenschaftlichen Bereich fast zwangsläufig schiefgeht, wenn man nicht gleichzeitig mitforscht.


Auch bei ernsthaften geisteswissenschaftlichen Themen kommt es zu Problemen - zumindest wenn man davon ausgeht, dass es auch hier Methodik und Forschung geben muss und nicht einfach das Nachplappern von Lehrmeinungen.
26.01.2021 18:16 Uhr
Informationen sind ungleich Wissen.
Letzteres setzt voraus dass man sich mit Hintergründen und Entwicklungen beschäftigt.
Wie man an der derzeitig politisch aktiven Jugendgeneration sehen kann ist das ist zunehmend eben nicht der Fall.
26.01.2021 18:16 Uhr
Ja das merkt man an dol2day sehr deutlich.
26.01.2021 18:28 Uhr
Wissen hat nichts mit Klugheit zu tun, sondern vorrangig mit einem guten Gedächtnis.

Klugheit bedeutet für mich, dass man mehr mit seinem Wissen macht, als es einfach nur aus irgendeiner Quelle aufzunehmen und stumpf nachzubeten.
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