Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Siehst Du Heideggers NS-Vergangenheit als problematisch an?
1 - 10 / 10 Meinungen
06.09.2022 10:25 Uhr
Zitat:
Herbert abgelehnt Hintergrund nicht ok!


Herbert, mal unter uns: Du hast doch gar keine Ahnung, wer Heidegger war. Du kannst doch uberhaupt nicht beurteilen, ob der Hintergrund OK oder nicht OK ist.

Du bist doch eigentlich nur von deinem Gemüsegarten kurz herein gekommen, hast gesehen, dass jemand eine Umfrage gestellt hat, die über deine geistigen Kapazitäten hinaus geht und hast deswegen gemeint, das ablehnen zu müssen.

So war es doch. Gib es zu.
06.09.2022 10:28 Uhr
Zitat:
Zitat:
Herbert abgelehnt Hintergrund nicht ok!


Herbert, mal unter uns: Du hast doch gar keine Ahnung, wer Heidegger war. Du kannst doch uberhaupt nicht beurteilen, ob der Hintergrund OK oder nicht OK ist.

Du bist doch eigentlich nur von deinem Gemüsegarten kurz herein gekommen, hast gesehen, dass jemand eine Umfrage gestellt hat, die über deine geistigen Kapazitäten hinaus geht und hast deswegen gemeint, das ablehnen zu müssen.

So war es doch. Gib es zu.



Herbert schrieb: "siehe Dein Name"

Was er uns auch immer damit sagen will
06.09.2022 10:29 Uhr
Ja, dieser Hintergrund ist problematisch und sollte bei der Lektüre und Einordnung immer mitgedacht werden - freilich ohne ihn darauf zu reduzieren.
06.09.2022 10:35 Uhr
Dass Heidegger überzeugter Anhänger des NS gewesen ist, außerdem ein überzeugter Antisemit, ist natürlich problematisch.

Wer aber Vorlesungen aus der Zeit des Dritten Reiches von ihm liest, zum Beispiel "Die Frage nach dem Ding", wo er eine wie ich finde, ziemlich lesbare und klare Darstellung von Kants "Kritik der reinen Vernunft" liefert, dann wird man dort keine Spur Nationalsozialismus finden.

Heidegger ist es im Dritten Reich ergangen, wie einem Haufen anderer Geistesgrößen: Der große Heidegger wurde als Rektor wieder entfernt und durch irgendeine Mediokrität ersetzt. Teils, weil Heidegger unfähig war, teils, weil man stromlinienförmigere Leute brauchte.

Im Anschluss daran zog sich Heidegger wieder an sein Katheter zurück und schrieb im Stillen eine "schwarzen Hefte", in die er lauter antisemitisches Zeug reinkritzelte, das er mit seinem Geraune über das "Sein" oder "Seyn" verbrämte...

Man darf das eben nicht aus den Augen verlieren. Man muss aber außerdem im Blick behalten, dass solche Leute wie Herbert Marcuse oder Jean Paul Sartre sich auf Heidegger beriefen und in der Auseinandersetzung mit ihm ihre Gedanken entwickelten.
06.09.2022 10:39 Uhr
Überhaupt muss man feststellen, dass die größten Philosophen mitunter schlicht unfähig oder zu naiv sind, um die sich um sie herum vollziehenden Geschehnisse angemessen zu beurteilen.

Ernst Bloch beispielsweise, der große marxistische Dissident in der DDR, der 1956 zwangsemeritiert wurde und 1961 auf einer Reise in den Westen nicht in die DDR zurückkehrte, feierte im amerikanischen Exil die Moskauer Schauprozesse von 1937 ab.

06.09.2022 21:35 Uhr
Nein. Die hatten damals viele.
Es ist auch schwer, sich einem totalitären Staat zu entziehen.
06.09.2022 21:37 Uhr
Zitat:
Nein. Die hatten damals viele.
Es ist auch schwer, sich einem totalitären Staat zu entziehen.


Wärest Du damals auch auf dieser Linie gewesen?
06.09.2022 21:44 Uhr
Zitat:
Wärest Du damals auch auf dieser Linie gewesen?


Das hängt jeweils von der Familie ab, in die man hineingeboren wurde. Wärs mütterlicherseits gewesen, wäre die Wahrscheinlichkeit dafür sehr hoch gewesen; väterlicherseits etwas geringer, aber auch noch hoch. Zum Widerstandskämpfer wurde in meiner Familie keiner geboren.

Nimmt man dann noch dazu, daß man Frauen damals sehr wenig Eigenständigkeit zugestanden hat, wäre ein Abweichen nochmals unwahrscheinlicher geworden.

Klar, man kann immer Erlebnisse haben, die einen so nachhaltig prägen, dass man nicht mehr mitmacht. Aber da in meiner Familie keiner auf die Idee kam, wäre mir das wohl auch nicht passiert.

06.09.2022 23:36 Uhr
Zitat:
Nein. Die hatten damals viele.
Es ist auch schwer, sich einem totalitären Staat zu entziehen.


Heidegger ist aber eher nicht als Mitläufer zu erklären.
06.09.2022 23:39 Uhr
"Man muss aber außerdem im Blick behalten, dass solche Leute wie Herbert Marcuse oder Jean Paul Sartre sich auf Heidegger beriefen und in der Auseinandersetzung mit ihm ihre Gedanken entwickelten."

Auch der Austausch zwischen Paul Celan und Jacques Derrida und Heidegger kann erwähnt werden.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   LPP
  Volk, Sonstige
Fragenübersicht
1 - 10 / 10 Meinungen