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Fragenübersicht Wurdest du schon einmal geschlagen?
1 - 20 / 29 Meinungen+20Ende
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23.06.2012 17:28 Uhr
Klar, als Kind in der Schule haben wir viel gerauft und geschlagen. Mal war ich obenauf, mal lag ich auf dem Asphalt... Geschadet hat es mir im Nachhinein nicht ... im Gegenteil...
23.06.2012 17:39 Uhr
Zitat:
Geschadet hat es mir im Nachhinein nicht ... im Gegenteil..

1. sorry, zustimmung sollte ablehnung werden.
2.
Allein schon deswegen:
Zitat:
Geschadet hat es mir im Nachhinein nicht ... im Gegenteil..

Schlagen schadet immer.
23.06.2012 17:44 Uhr
zu mir, auch wenn ich zur Zeit wieder nur höhnische Kommentare erwarte, will ich weiterhin ehrlich schreiben:

1. Mein Vater schlug mich häufiger, immer im Auftrag meiner Mutter.
2.
auf dem Schulhof (Obertertia)
bekam ich x einen Kopfstoss von einem Jungen, weil ich mein TG nicht raustückte.
3.
Vor 2 Jahren wurde ich beim Rausgehen aus dem Bus angespuckt und angerempelt und als langhaarige Sau beschimpft. die Typen sahen "deutsch" und "bürgerlich" aus.
23.06.2012 17:46 Uhr
Zitat:
Blicken wir nun einmal zurück auf die Methoden der Kindererziehung früherer Zeiten. Ging es dabei nicht allzu häufig darum, den Willen des Kindes mit Gewalt, sei sie physischer oder psychischer Art, zu brechen? Wie viele Kinder haben ihren ersten Unterricht in Gewalt "von denen, die man liebt", nämlich von den eigenen Eltern erhalten und dieses Wissen dann der nächsten Generation weitergegeben!

Und so ging es fort, "Wer die Rute schont, verdirbt den Knaben", hieß es schon im Alten Testament, und daran haben durch die Jahrhunderte viele Väter und Mütter geglaubt. Sie haben fleißig die Rute geschwungen und das Liebe genannt. Wie aber war denn nun die Kindheit aller dieser wirklich "verdorbenen Knaben", von denen es zur Zeit so viele auf der Welt gibt, dieser Diktatoren, Tyrannen und Unterdrücker, dieser Menschenschinder?

Dem sollte man einmal nachgehen.
Ich bin überzeugt davon, dass wir bei den meisten von ihnen auf einen tyrannischen Erzieher stoßen würden, der mit einer Rute hinter ihnen stand, ob sie nun aus Holz war oder im Demütigen, Kränken, Bloßstellen, Angstmachen bestand.

In den vielen von Hass geprägten Kindheitsschilderungen der Literatur wimmelt es von solchen häuslichen Tyrannen, die ihre Kinder durch Furcht und Schrecken zu Gehorsam und Unterwerfung gezwungen und dadurch für das Leben mehr oder weniger verdorben haben. Zum Glück hat es nicht nur diese Sorte von Erziehern gegeben, denn natürlich haben Eltern ihre Kinder auch schon von jeher mit Liebe und ohne Gewalt erzogen. Aber wohl erst in unserem Jahrhundert haben Eltern damit begonnen, ihre Kinder als ihresgleichen zu betrachten und ihnen das Recht einzuräumen, ihre Persönlichkeit in einer Familiendemokratie ohne Unterdrückung und ohne Gewalt frei zu entwickeln.

Muss man da nicht verzweifeln, wenn jetzt plötzlich Stimmen laut werden, die die Rückkehr zu dem alten autoritären System fordern? Denn genau das geschieht zur Zeit mancherortens in der Welt. Man ruft jetzt wieder nach "härterer Zucht", nach "strafferen Zügeln" und glaubt dadurch alle jugendlichen Unarten unterbinden zu können, die angeblich auf zuviel Freiheit und zuwenig Strenge in der Erziehung beruhen. Das aber hieße den Teufel mit dem Beelzebub austreiben und führt auf die Dauer nur zu noch mehr Gewalt und zu einer tieferen und gefährlicheren Kluft zwischen den Generationen.

Möglicherweise könnte diese erwünschte "härtere Zucht" eine äußerliche Wirkung erzielen, die die Befürworter dann als Besserung deuten würden. Freilich nur so lange, bis auch sie allmählich zu der Erkenntnis gezwungen werden, dass Gewalt immer wieder nur Gewalt erzeugt - so wie es von jeher gewesen ist.

Nun mögen sich viele Eltern beunruhigt durch die neuen Signale fragen, ob sie es bisher falsch gemacht haben. Ob eine freie Erziehung, in der die Erwachsenen es nicht für selbstverständlich halten, dass sie das Recht haben zu befehlen und die Kinder die Pflicht haben, sich zu fügen, womöglich nicht doch falsch oder gefährlich sei.

Freie und un-autoritäre Erziehung bedeutet nicht, dass man die Kinder sich selber überlässt, dass sie tun und lassen dürfen, was sie wollen. Es bedeutet nicht, dass sie ohne Normen aufwachsen sollen, was sie selber übrigens gar nicht wünschen.

Verhaltensnormen brauchen wir alle, Kinder und Erwachsene, und durch das Beispiel ihrer Eltern lernen die Kinder mehr als durch irgendwelche anderen Methoden. Ganz gewiss sollen Kinder Achtung vor ihren Eltern haben, aber ganz gewiss sollen auch Eltern Achtung vor ihren Kindern haben, und niemals dürfen sie ihre natürliche Überlegenheit missbrauchen. Liebevolle Achtung voreinander, das möchte man allen Eltern und allen Kindern wünschen.

Jenen aber, die jetzt so vernehmlich nach härterer Zucht und strafferen Zügeln rufen, möchte ich das erzählen, was mir einmal eine alte Dame berichtet hat. Sie war eine junge Mutter zu der Zeit, als man noch an diesen Bibelspruch glaubte, dieses "Wer die Rute schont, verdirbt den Knaben".

Im Grunde ihres Herzens glaubte sie wohl gar nicht daran, aber eines Tages hatte ihr kleiner Sohn etwas getan, wofür er ihrer Meinung nach eine Tracht Prügel verdient hatte, die erste in seinem Leben. Sie trug ihm auf, in den Garten zu gehen und selber nach einem Stock zu suchen, den er ihr dann bringen sollte. Der kleine Junge ging und blieb lange fort. Schließlich kam er weinend zurück und sagte: "Ich habe keinen Stock finden können, aber hier hast du einen Stein, den kannst du ja nach mir werfen."

Da aber fing auch die Mutter an zu weinen, denn plötzlich sah sie alles mit den Augen des Kindes. Das Kind musste gedacht haben, "Meine Mutter will mir wirklich weh tun, und das kann sie ja auch mit einem Stein."

Sie nahm ihren kleinen Sohn in die Arme, und beide weinten eine Weile gemeinsam. Dann legte sie den Stein auf ein Bord in der Küche, und dort blieb er liegen als ständige Mahnung an das Versprechen, das sie sich in dieser Stunde selber gegeben hatte: "NIEMALS GEWALT!"

Ja, aber wenn wir unsere Kinder nun ohne Gewalt und ohne irgendwelche straffen Zügel erziehen, entsteht dadurch schon ein neues Menschengeschlecht, das in ewigem Frieden lebt? Etwas so Einfältiges kann sich wohl nur ein Kinderbuchautor erhoffen! Ich weiß, dass es eine Utopie ist. Und ganz gewiss gibt es in unserer armen, kranken Welt noch sehr viel anderes, das gleichfalls geändert werden muss, soll es Frieden geben. Aber in dieser unserer Gegenwart gibt es - selbst ohne Krieg - so unfassbar viel Grausamkeit, Gewalt und Unterdrückung auf Erden, und das bleibt den Kindern keineswegs verborgen. Sie sehen und hören und lesen es täglich, und schließlich glauben sie gar, Gewalt sei ein natürlicher Zustand.

Müssen wir ihnen dann nicht wenigstens daheim durch unser Beispiel zeigen, dass es eine andere Art zu leben gibt?

Vielleicht wäre es gut, wenn wir alle einen kleinen Stein auf das Küchenbord legten als Mahnung für uns und für die Kinder:

NIEMALS GEWALT!

Es könnte trotz allem mit der Zeit ein winziger Beitrag sein zum Frieden in der Welt.



Aus der Rede von Astrid Lindgren , komplett hier nachzulesen:

http://www.dol2day.com/index.php3?position=1700&pid=36302
23.06.2012 17:48 Uhr
Zitat:
die Typen sahen "deutsch" und "bürgerlich" aus.


Schön, dass du dein Feindbild bestätigen konntest. Da konntest du sicherlich auch besser schlafen.

On Topic:
typische Raufereien als Kind, danach nur einmal ernsthaft was auf die Schnauze bekommen, sonst nur müde Rempeleien (übrigens ausgehend von langhaarigen Linken, Viva. Soviel zum Klischee).
23.06.2012 17:54 Uhr
Es sind in meinen Augen erstmal zwei vollkommen verschiedene Dinge, ob ich von meinen Eltern geschlagen werde oder ob ich mich auf dem Schulhof mal raufe und dabei einen auf die Nuß bekomme oder umgekehrt. Wie hieß es früher: Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. Und genauso war es bei uns auch...
23.06.2012 18:17 Uhr
Natürlich habe ich auch schon gelegentlich "einstecken"müssen.Mir fällt zu dieser Frage auch ein das es neben den physischen Schlägen in Form von Gewalt auch herbe seelische Schläge geben kann,die oft in ihrer Wirkung und Nachhaltigkeit für Betroffene schlimmer sind als körperliche.Oft werden diese auch nicht als Gewalt erkannt.
23.06.2012 18:21 Uhr
Ja, von meinem Vater und Großvater! Einmal sogar vom Lehrer. Ja, das war zu meiner Zeit noch üblich! Ich lebte allerdings nicht um 1900. In Irland war es lange üblich. Und habe ich Schaden davon getragen? Nein!
23.06.2012 18:31 Uhr
Das lässt sich beim Boxen nicht vermeiden - aber ich hab in der Regel mindestens so viel ausgeteilt, wie eingesteckt.
23.06.2012 18:35 Uhr
Meinen Eltern rutschte selten die Hand aus, aufgewachsen im Berliner Kiez, jahrelang Kampfsport - trotzdem 1x zusammen geschlagen worden.

Ich wich Handgreiflichkeiten wenn möglich aus, war aber selten feige.
23.06.2012 19:14 Uhr
Ja. Von meinen Eltern so selten, dass ich mich überhaupt nicht mehr daran erinnere.

In der Grundschule beteiligte ich mich an den üblichen Schulhofraufereien eher selten, begonnen hatte ich nie eine, war auch meist unterlegen.

Später kam es gelegentlich zu politisch motivierten Rempeleien, die immer vom politischen Gegner ausgehen, bei denen ich mich niemals physisch, gelegentlich aber juristisch gewehrt habe.

An zwei ernstere Vorfälle erinnere ich mich noch, einmal wurde ich - ohne einen erkennbaren Grund - beim Verlassen einer Gaststätte von einem jungen Mann, der mit einer Gruppe die Gaststätte ebenfalls verlassen hatte, ins Gesicht geschlagen, so dass meine Brille zerbrach und ich eine Platzwunde an der Augenbraue hatte. Zum Pech für den Schläger riefen dessen Begleiter ihn zurück, wobei einige seinen Vor-. anderen ihn siezend seinen Nachnamen nannten.

Ein anderes Mal fuhr ich nachts mit der Mofa nachhause und wurde von zwei Heranwachsenden angehalten, die anfangs nur Zigaretten, die ich damals nicht hatte, dann aber auch meine Mofa haben wollten, und schließlich noch aggressiver wurden, als diese nicht ansprang. Folge: eine kaputte Brille, aufgeplatzte Augenbrauen und einige blaue Flecke meinerseits. Folge für die zwei: immerhin ein Jahr, allerdings nur auf Bewährung, die diese allerdings höchstwahrscheinlich irgendwann einmal verwirkt haben dürften.
23.06.2012 19:17 Uhr
@Tainio

volle Zustimmung
23.06.2012 19:24 Uhr
Meine Mutter hasste es meine langen Haare ausbürsten zu müssen, weil ich immer zappelte, also bekam ich die Drahtbürste regelmäsig auf den Kopf geschlagen.

Meinem Vater ist öfter mal "die Hand" ausgerutscht, manchmal auch Kleiderbügel, Holzschuhe oder eine zusammengelegte Zeitung.
Mit 15 als er die Hand hob, sagte ich ihm: Schlag zu, dieses mal schlage ich zurück.
Das war das letzte mal, dass er es versuchte.

Hat es mir geschadet? Sicherlich hat es mir in der Seele weh getan und die Panik die ich als Kind empfand, wenn mein Vater seine Hand hob werde ich nie vergessen.
23.06.2012 20:12 Uhr
Zitat:
1. sorry, zustimmung sollte ablehnung werden.


@Viva

hab für Dich mit abgelehnt :)
23.06.2012 20:20 Uhr
Ja, als Kind regelmäßig. Auch mit Gegenständen wir Teppichklopfer.

In der Schule. Oft.

Später in einer Beziehung. Ich denke, das war das Schlimmste. Obwohl ich da die Chance hatte, dem zu entfliehen, im Gegensatz als Kind. Was ich dann natürlich auch tat.

Seitdem ist mein Leben okay. mich schlägt niemand mehr!
23.06.2012 20:24 Uhr
Zitat:
Geschadet hat es mir im Nachhinein nicht ... im Gegenteil...


Gewalt schadet immer. Und wenn es das ist, dass jedeR die Gewalt, die er/sie in der Kindheit erfahren hat, weiter gibt.

Wieviel hat Gewalt den Menschen angetan? Kriege!

Was hat es jemals den Menschen gebracht?
Nichts!

Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es, unsere Kinder Gewaltfrei zu erziehen. Damit sie dieses weiter geben werden. Ob die Menschheit jemals in Frieden leben wird?
23.06.2012 21:18 Uhr
Zitat:
(übrigens ausgehend von langhaarigen Linken, Viva. Soviel zum Klischee

Wenn DU das erlebt hast, ist das kein Klischee. Wenn DU das erzählst, glaube ICH es DIR.
die Typen bei mir sahen so aus und sprachen auch nicht feines deutsch mir gegenüber. Beide Typen hatten übrigens Aktentaschen dabei, waren gut rasiert , sahen "gepflegt" aus.
Ich erlebte sie noch ein paar mal beim Aussteigen. Ich stieg dann vorne ein.
ich glaube DIR DEINe Geschichte.
23.06.2012 21:22 Uhr
Zitat:
Seitdem ist mein Leben okay. mich schlägt niemand mehr!

ich bin zu unkonzentriert. sorry. sollte zustimmung werden.
23.06.2012 21:44 Uhr
Ja, ich habe als 12jähriger mal von meiner Mutter eine Ohrfeige bekommen - und gebe zu, dass die nicht unberechtigt war, auch wenn ich DIESE Form der Reaktion auf eine Unartigkeit eines Kindes (in dem Fall damals meine) natürlich ablehne.

Auf dem Schulhof wurde ich nie geschlagen, aber in der Freizeit hat das der eine oder andere schon mal versucht..
23.06.2012 21:46 Uhr
Zitat:
auch wenn ich zur Zeit wieder nur höhnische Kommentare erwarte
Warum erwartest Du denn das, Viva?
Wenn ich deratiges lese, wie Du es da beschreibst, dann kommt mir fast immer die Galle hoch aus Verärgerung über solche Erwachsene.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
Fragenübersicht
1 - 20 / 29 Meinungen+20Ende