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Fragenübersicht Wie gut ging es den Menschen im Irak, in Libyen, in Syrien, "ehe die NATO-Bomber und Drohnen die Länder überfielen"?
1 - 15 / 15 Meinungen
13.10.2015 13:21 Uhr
Wie gut geht es den Menschen in Diktaturen? Diejenigen, die von dem System bevorzugt sind, denen geht es gut. Die anderen leiden darunter.

Nach meinen persönlichen Beobachtungen der vergangenen Jahre scheint mir der Anteil derer, die bevorzugt sind in solchen Diktaturen, im bezug auf die Gesamtbevölkerung doch eher gering zu sein.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.10.2015 15:21 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.10.2015 13:30 Uhr
Der Account IndigoBoy vertritt die derart abseitigen Ansichten seines Halters, die selbst ihm selbst zu peinlich sind für seinen HA.
13.10.2015 13:46 Uhr
Na Fakt ist jedenfalls, daß Irak, Syrien und Libyen einen für die Region vergleichsweise hohen Lebensstandard hatten. Ein vergleichsweise gutes Bildungs- und Gesundheitssystem zumal.

Außer Frage steht allerdings auch, daß Teile der jeweiligen Völker massiven Repressionen ausgesetzt waren. Wenn ich mir allerdings den Zustand heute ansehe, glaube ich nicht, daß man von einer Verbesserung der Lage sprechen kann.
13.10.2015 13:56 Uhr
Es ging ihnen ziemlich schlecht.

Am schlimmsten im Irak, Saddam war ein extrem grausamer Machthaber.

Im übrigen hat die NATO mit den Konflikten dort überhaupt nichts zu tun. Überfallen worden ist auch keines dieser Länder.

Und die Opfer der US-Luftangriffe bzw. des Irak-Kriegs sind vergleichsweise gering - die große Mehrzahl der Opfer fielen und fallen einheimischen Attentätern oder Bürgerkriegsparteien zum Opfer.
13.10.2015 14:08 Uhr
Sie lebten in Diktaturen. Und wer in diesen Diktaturen nicht aufmuckte, konnte sich sogar gewissen Wohlstand erarbeiten.

Jetzt leben sie in Bürgerkriegsländern. Diese sind Folgen gescheiterter Diktaturen. Und mit dem Wohlstand ist es auch aus.
13.10.2015 14:09 Uhr
Am besten ging es wohl den Menschen im Irak, bis man die Menschen durch die Embargos kaputtmachte und letztendlich kaputtbombte.
13.10.2015 14:16 Uhr
Zitat:
Am besten ging es wohl den Menschen im Irak


Wenn sie nicht gerade Kurden waren. Oder in den Krieg gegen den Iran oder gegen Kuwait ziehen mussten. Oder als Regimegegner in Kerkern saßen. Oder...

Aber stimmt, den anderen ging es gut. Würde jedenfalls Comical Ali sagen.
13.10.2015 15:15 Uhr
Immerhin war das Zusamenleben von Christen und Muslimen in Syrien bis zum Bürgerkrieg vorwiegend friedlich geprägt.
13.10.2015 15:46 Uhr
Wirklich paradiesische Verhältnisse haben wir auch in hochentwickelten wohlhabenden Demokratien wie der Schweiz oder Dänemark nicht. Andererseits ist auch die verkackteste Diktatur meist einem lange andauernden Bürgerkrieg vorzuziehen.

Für politische Aktivisten, die in Opposition zum Regime stehen, ist ohne Zweifel die Diktatur oft die Hölle. Für die 90 oder mehr Prozent der Bevölkerung, die sich nur mäßig oder überhaupt nicht für Politik interessieren, sieht es aber schon anders aus. Wenn es wirtschaftlich einigermaßen läuft, sind politische Freiheiten für sie zweitrangig.

Irak, Libyen und Syrien sind viel zu unterschiedlich, um jetzt differenziertere pauschale Aussagen über alle drei Länder zu machen. Man müsste aber schon außerordentlich ignorant sein, um nicht zu erkennen, dass für die Mehrheit der jeweiligen Bewohner das Leben vor dem Sturz der Diktaturen angenehmer war und vor allem auch durchschnittlich etwas länger.
13.10.2015 16:19 Uhr
Wie es halt so geht in Diktaturen: der kleinen Gruppe der Herrschenden geht es prächtig, die Masse der Mitläufer und Angepassten fristet so ihr Dasein und um die Opposition kümmern sich Folterknechte und Henker.

In Irak und Syrien war bzw. ist die NATO übrigens gar nicht anwesend und in Libyen war sie aufgrund eines UN-Mandats unterwegs.
13.10.2015 17:44 Uhr
Wie es halt so geht in Diktaturen: der kleinen Gruppe der Herrschenden geht es prächtig, die Masse der Mitläufer und Angepassten fristet so ihr Dasein vor dem Fernseher und treibt sonstige Spiel und um die Opposition kümmern sich die Medien und der VS.
13.10.2015 19:01 Uhr
Zitat:
Man müsste aber schon außerordentlich ignorant sein, um nicht zu erkennen, dass für die Mehrheit der jeweiligen Bewohner das Leben vor dem Sturz der Diktaturen angenehmer war und vor allem auch durchschnittlich etwas länger.


Man sollte aber auch ebenso erkennen, dass die Diktaturen von einst auch nicht ganz unschuldig sind an der Gegenwart. Der Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten wurde beispielsweise auch durch die Politik Saddam Husseins angeheizt und in Syrien war der hass der Sunniten auf Assad auch schon lange vor der arabischen Frühling präsent.

Darüber hinaus sind Diktaturen selten Stabilitätsanker, sondern neigen insbesondere in Krisenzeiten zum Zusammenbruch.

In Staaten mit demokratischer Tradition sind solche Zustände jedenfalls nicht denkbar und mir fällt spontan auch kein historisches Beispiel ein, in welchen ein demokratischer Staat in solch ein blutiges Schlamassel gestürzt wäre.

Dabei sollten wir auch nicht vergessen, dass der Wechsel von der Autokratie zur Demokratie auch im Westen nicht sehr reibungslos verlief und eine lange Zeit brauchte. Dem Ancien Régime muß man deswegen auch nicht hinterhertrauern und die geistigen Nachfolger Robbespierres die jetzt in Syrien ihr Blutgericht abhalten, werden irgendwann ebenso untergehen.



13.10.2015 19:06 Uhr
Das sind drei sehr unterschiedliche Länder, das erst einmal vorweg. In Syrien konnte sich die NATO ja nie wirklich entscheiden wie sie handelt, daher kann man hier kaum von einem Überfall sprechen. Für Libyen gilt ähnliches.
13.10.2015 19:48 Uhr
Früher besser.

Im Irak sind nun Hunderttausende tot. Der Lebensstandard der Menschen ist geringer.

Zwar ist Saddam Hussein weg, der die Schiiten massiv benachteiligt hat, doch nun ist die Situation in eine Benachteiligung der Sunniten umgeschlagen

Dass bald das gesamte Land wieder autoritär (dann: klerikal-autoritär) regiert wird, ist nicht auszuschließen.
13.10.2015 20:38 Uhr
Zitat:
In Staaten mit demokratischer Tradition sind solche Zustände jedenfalls nicht denkbar und mir fällt spontan auch kein historisches Beispiel ein, in welchen ein demokratischer Staat in solch ein blutiges Schlamassel gestürzt wäre.


Eine demokratische Tradition hatte Spanien vor 1936 wohl eher nicht, eine Demokratie aber war es, und "blutiges Schlamassel" wäre für den folgenden Bürgerkrieg eine zurückhaltende Beschreibung.
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