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Fragenübersicht Was weißt Du über die Zeit ersten 10 Nachkriegsjahre in Österreich?
1 - 14 / 14 Meinungen
19.06.2020 11:06 Uhr
Du willst also mein medizinisches Wissen der Nachkriegsjahre abfragen?

Ach ja, welcher Krieg ist eigentlich gemeint?
19.06.2020 11:07 Uhr
*grmpf*

Ich wollte es noch unter Geschichte stellen. Ich sah noch, dass die Kategorie falsch ist.

Es geht natürlich um die Jahre 1945 bis 1955.
19.06.2020 11:07 Uhr
Ich überlege ernsthaft, ob es einen Grund hat, dass die Umfrage in der Kategorie Medizin steht. Gab es denn eine schwerwiegende Krankheitswelle?

Ansonsten war Österreich meines Wissens auch geteilt und hätte auch im sowjetischen Einflussbereich enden können, wurde dann aber doch westlich orientiert. Das ist sehr grob und sehr ungenau und... das war es leider auch schon.
19.06.2020 11:08 Uhr
Da waren die Österreicher noch bloße Opfer, von den pösen Reichsdeutschen heimgesucht. Die guteste und unbeteiligste aller deutschen Regionen suchte verzweifelt nach einer eigenen Identität, um sich fortwährend selbst belügen zu können.
19.06.2020 11:09 Uhr
Auch Österreich war viergeteilt. Und Wien stand ähnlich wie Berlin unter Viermächteverwaltung.

Und innenpolitisch gab es Kräfte zwischen SPÖ und ÖVP, aus denen dann die FPÖ wurde. Lange mit einem Ex-SS-Mann an der Spitze.
19.06.2020 11:12 Uhr
@August XXIX

Die Wahrheit ist auch, dass diese Möglichkeit quasi von den Allierten mittels Moskauer Deklaration auch serviert wurde.

Die Gelegenheit hat man natürlich wahrgenommen.

Und die ersten Politiker nach dem Krieg konnten diese Karte ja wohl auch zu Recht als Stichblatt annehmen. Weil sie waren auch im 3. Reich eingesperrt. Subjektiv konnten Figl/Gorbach und andere die Karte spielen. Sie waren in Dachau, Mauthausen, standen vor dem Volksgerichtshof.

Es gab ja auch nach dem Krieg Entnazifizierungsmaßnahmen. Es gab auch Urteile und Strafen.

Das schlief aber auch ein. Teilweise auch auf amerikanische Intention. Was gestern ein Nazi war, war 1948 bereits ein strammer Antikommunist.
19.06.2020 11:22 Uhr
In der Zeit von 1945 bis 1955 hat sich in der Medizin vieles getan, dass auch für Österreich von großer Bedeutung war. 1947 wurde erstmals während einer Herzoperation die Defibrillation angewandt, 1951 ein nicht implantierbarer Herzschrittmacher entwickelt. 1953 wurde die Doppelhelixstruktur der DNS erstmals in 3D dargestellt und in die frühen 1950er-Jahre fallen auch wichtige Entwicklungen in der Erkennung von Epidemien. 1954 wurde schlussendlich ein Impfstoff gegen Poliomyelitis entwickelt und im selben Jahr wurde erstmals eine Niere transplantiert.

Wichtige Jahre, auch für Österreich.
19.06.2020 11:31 Uhr
Ehrlich: Nur ein paar Schlaglichter.

Österreich eingeteilt in vier Besatzungszonen.
Im Zentrum Wiens gab es die berühmten "Vier im Jeep".
Der Dritte Mann (Graham Greene).

Die neue Hymne.
Unterrichtsminister Hurdes schafft das Fach "Deutsch" zu Gunsten von "Unterrichtssprache" ab (volkstümlich: "Hurdestanisch").
Und dann "Österreich ist frei!" von Bundeskanzler Raab (?).

Das war es dann aber auch schon.
19.06.2020 11:34 Uhr
@Optimist

Österreich ist frei war vom Außenminister Figl. Der war Bundeskanzler von 1945 bis 1953.

Sein Nachfolger und Freund Raab hat ihm dann wieder als Außenminister ins Kabinett geholt.

19.06.2020 11:47 Uhr
Ich denke, dass man hier wohl bei der Gründung im April 1945 (29.4.45) anfangen muss. Ein wohl gigantischer Akt. In einer Stadt, welche noch ohne Strom und Erdgas war, kaum noch öffentlicher Verkehr fuhr, die Versorgung kaum vorhanden. Ich enge mich zu diesem Zeitpunkt absichtlich auf Wien ein. Der von den Sowjets unterstützte Renner regierte über ein Territorium, welches Wien, das östliche Niederösterreich und das Burgenland umfasste und das nur mit Tolerierung der Russen. Die damals noch wenig Einsprüche erhoben. Das fing erst an, als man sich gegen eine Vereinnahmung der Erdölfelder sperrte und eine gemeinsame Gesellschaft mit der Sowjetunion ablehnte.
Innsbruck, Graz, und Salzburg waren damals noch Bestandteile des 3. Reichs. Gewagt damals eine Regierung aufstellen, aber vieles war damals gewagt. Der Weg zwischen Ost und West, der enge Rahmen, auch durch das spätere alliierte Kontrollabkommen. 4 Generäle durften nein sagen, auch wenn ein im damals bereits November gewähltes Parlament etwas entschied.
Der Sommer und der Herbst als man auch langsam das Vertrauen der Alliierten gewann. Als man dann die Anerkennung in Händen hielt. Ich denke, dass das sicher eine Zeit war, die politisch und historisch immens wichtig für das Spätere sein war.
Die Abnahme des Wahlressorts aus Händen des kommunistischen Innenministers war eine sinnvolle Forderung der Westbundesländer bei den Länderkonferenzen im Herbst 1945.
Ich gehe mal zu Stichworten über, bevor das zu lange wird.

- Wahlen 1945
- Wiedereinführung des Schillings 1945
- 1946 Beschlagnahme des deutschen Eigentums durch die Sowjetunion
- Währungsreform 1947
- 1946/47 NS-Sühnegesetzgebung
- 1949 Nationalratswahl mit minderbelasteten NSDAPlern (VDU mit 16 Mandaten)
- Putsch 1950 (ob kommunistischer Putsch oder kommunistisch organisierter Streik wegen der Lohn-Preis-Abkommen sei mal dahin gestellt)
- Marschallplan (jetzt kein Österreichspezifikum
- Langsame Verbesserung der Lage
- UN-Rede wegen Staatsvertrag von Gruber und Un-Resolution Hilfe von Brasilien
- 1952 Ende jeglicher Rationsierungsmaßnahmen
- 1953 langsamer Paradigmenwechsel mit dem Tod Stalins (Zonenkontrollen fielen)
- 1954 Berliner Außenministerkonferenz (nochmaliges Scheitern)
- 1955 Moskauer Memorandum
- 1955 Staatsvertrag
Das sind sicher mal einige Punkte mehr, die man bringen könnte.
Vieles wurde hier erreicht, vieles gestemmt, vieles überwunden, was die 1. Republik noch durchlitt. Erfolgsprojekt ist wohl korrekt.
19.06.2020 12:04 Uhr
Es ist tatsächlich so, dass in Sachen Geschichte Österreichs bei mir eine Lücke ab 1918 besteht. Grundsätzliches weiß ich schon, aber intensiv habe ich mich noch nicht damit beschäftigt. Wird noch kommen. Aktuell bin ich noch in anderen Jahrhunderten unterwegs (lesetechnisch :-)).
19.06.2020 12:05 Uhr
@Mr.Bart

Aber zumindest die Besatzungszeit ist den Dolern bekannt. Darauf kam es mir primär an. Alles andere ist Detailwissen, dass man wohl nicht mal in der Schule fragt
19.06.2020 12:24 Uhr
Zitat:
ch überlege ernsthaft, ob es einen Grund hat, dass die Umfrage in der Kategorie Medizin steht. Gab es denn eine schwerwiegende Krankheitswelle?


Krankheitswellen gab es wohl nach 1945 in ganz Europa.

In Wien sah ich mal eine Statistik, dass die Sterberate wegen einer Paratyphuswelle gewaltig nach oben ging.
19.06.2020 13:26 Uhr
Bei Medizin und Nachkriegswien dachte ich auch zuerst an "Der dritte Mann". Ein genialer Film, der auch meine Vorstellungen von der Besatzungszeit beeinflusst hat.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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