Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Stellst Du bei Wählern von AfD, CDU und FDP eine kognitive Dissonanz fest?
1 - 12 / 12 Meinungen
09.01.2019 09:47 Uhr
Ich stelle das persönlich nicht fest, aber nach der Lektüre des Hintergrundes bin ich nun schlauer.

Naja, ich denke, dass Wähler ja nicht automatisch gleich Mitglieder oder felsenfeste Anhänger sind. Der gesunde Menschenverstand ist halt überall anzutreffen.
09.01.2019 09:52 Uhr
Also bei den FDP-Wählern finde ich das schon krass. Es scheint doch noch Sozialliberale zu geben. Warum melden die sich nicht zu Wort?
09.01.2019 10:04 Uhr
Nur Extremisten haben für sich (häufig - Ausnahmen z.B. bei Mitläufern) eine unverrückbare Wahrheit formuliert und gefunden. Sie biegen sich die Realität ggf. zurecht, dass es zum Weltbild passt. Alle anderen sehen ihre Ansichten nicht als endgültige, unverrückbare Wahrheit an, bzw. sie stimmen selten zu 100% mit den Parteiansichten überein. Wobei diese, also die Programmatik, sich ja auch aufgrund der Veränderungen in der Welt weiterentwickeln. Geht mir ja auch so. Natürlich stimme ich nicht mit sämtlichen Programmpunkten der FDP überein. Aber es ist meine politische Richtung, mit der ich mich identifiziere.
09.01.2019 10:07 Uhr
Mr. Bart, aber greift Enteignung, und sei es legale, gegen Entschädigung, nicht einen Kern des Selbstverständnisses der FDP an?
09.01.2019 10:16 Uhr
Zitat:
Mr. Bart, aber greift Enteignung, und sei es legale, gegen Entschädigung, nicht einen Kern des Selbstverständnisses der FDP an?



> Das in der Umfrage ist nun ein Punkt und betrifft einen speziellen Fall in Berlin. Ich kenne nun nicht die Statements der FDP vor Ort zu diesem Fall, gehe aber mal davon aus, dass die Partei dies in der Tat ablehnt.
Es geht aber um Wähler und nicht um Parteimitglieder. Sie müssen nicht psychisch krank sein, wenn sie das fordern und FDP wählen. Wie gesagt, es gibt zig Punkte in der Programmatik. Wenn der Wähler sich denkt, ja, das, das und das finde ich gut und ich wähle die FDP, auch wenn mir dies andere nicht zusagt, dann ist das so. Und natürlich können Wähler sich und ihre Ideen auch als Nichtmitglieder einbringen.
09.01.2019 10:18 Uhr
Mr. Bart, das mit der psychischen Krankheit hast du falsch verstanden. Die Psychologie beschäftigt sich nicht nur mit denen. Die Sozialpsychologie noch weniger.
09.01.2019 10:45 Uhr
Die alten Christlich-sozialen und die Volkspartei schleppen in Österreich bzw schleppten lange das Image der Klein- und Mittelgewerbetreibenden und Bauern mit sich.

Es mag sein, dass viel im Programm für diese Gruppen ist und realpolitisch auch viel für diese Gruppen gemacht wird.

Nun sind die Zahlen die diese Parteien bei Wahlen erreicht haben und noch erreichen nicht ident.

Wir haben keine 1,7 Mio Hausbesitzer in Österreich.

Wie richtig geschrieben, gibt es große inhaltliche Übereinstimmung, Wähler wählen oft auch nach Sympathie.

Wovon die Umfrage ausgeht ist ein falscher Ansatz. Wir haben keine tiefideologisierte Masse, die ihre Parteien nach einer Überzeugung wählt, welche man seit Generationen in der Familie trägt.

Diese Bindung hat sich aufgelöst und das nimmt in Westeuropa seit den 80er Jahren rasant ab.
09.01.2019 11:28 Uhr
Kognitive Dissonanzen treten bei praktisch allen Menschen auf. Besonders verbreitet dürften die bei religiösen Weltanschauungen sein, da mehr als anderswo alles einem übergeordneten Prinzip untergeordnet werden muss. Insofern dürften auf politischer Ebene besonders die Esoterik-Grünen und auch Hardcore-Sozialisten anfällig sein, weniger die pragmatischen Liberalen oder gar AfD-ler, die sich i.d.R. nicht eindeutig einer bestimmten Weltanschauung selbst zuordnen dürften.
09.01.2019 11:37 Uhr
Bei mir ist das eher umgekehrt. Mich hat eher die hier den FDP-Wählern unterstellte Dissonanz aus der Linken (durchaus im weiteren nach ganz links außen offenen Sinne) hin zum Liberalismus geführt.

Insbesondere führt eine Stimmung, der Staat müsse im Sinne des Gemeinwohls eingreifen, gerade nicht zu Eingriffen im Sinne der Bevölkerungsmehrheit oder auch nur der sozial Benachteiligten, sondern im Gegenteil: nachdem man gerade von den Schwächsten der Schwachen große Opfer verlangt hat (nämlich die Enteignung der Arbeitslosenversicherung zugunsten des Hartz-IV-Systems und den Einschnitten bei der Rente) wurde das hierbei eingesparte Geld dann großzügig verwendet, um Banken und das Privatvermögen der Griechenlandspekulanten zu retten.

Ein anderer Widerspruch besteht darin, dass die grün gesinnte Linke mit der Endlichkeit der Ressourcen argumentiert, während der Kommunismus eigentlich auf Vollautomatisierung und quasi unendlichen Ressourcen basiert (oder auf bevölkerungspolitische Maßnahmen, die für Linke eigentlich nicht in Frage kommen sollten).

Besonders bemerkenswert fand ich, dass ich vor einigen Jahren auf eine Gruppe stieß, die in allen Punkten meiner Kritik an Linke und staatsorientiertem Sozialismus zu entsprechen schien... die dann aber ausgerechnet Stalin als Heilsrezept auspacken wollte.

Noch ein Kalauer am Ende: selbst auf eine Sitzung der örtlichen FAU hatte es mich einmal verschlagen. Aber ich hatte selten einen stärkeren Eindruck vollkommener organisatorischer Erstarrung als ausgerechnet bei diesen angeblichen Anarchisten.

Allerdings ist die IDL bislang meine größte Annäherung an die FDP, ohne dass ich mich bislang zur Wahl der FDP überwinden konnte.
09.01.2019 18:20 Uhr
Erst einmal würde ich Wähler von CDU, FDP und AfD nicht in einen Topf werfen und gewisse Widersprüchlichkeiten in der politischen Einstellung kommen bei allen Menschen vor. Mein Eindruck ist, dass Wähler von moderaten Parteien mehr mit sich im Reinen sind.
09.01.2019 18:21 Uhr
Zitat:
Erst einmal würde ich Wähler von CDU, FDP und AfD nicht in einen Topf werfen


Manchmal hilft Hintergrund lesen weiter. So hat sich ja nicht mal unser FDP-Mitglied in der Diskussion angestellt.
09.01.2019 18:29 Uhr
@Compadre

Der Hintergrund ist ziemlich schwach, einmal gibt er eine Definition kognitiver Dissonanzen und beschränkt sich dann auf eine Einzelfrage. Sie unterstellt praktisch, dass Wähler dieser Parteien in einem Widerspruch befinden, wenn sie sich gegen Großvermieter aussprechen. Gerade in der CDU dürfte es da auch auf höherer Ebene keine einheitliche Position geben.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
Fragenübersicht
1 - 12 / 12 Meinungen