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Fragenübersicht Der Philologe und Literaturhistoriker Walter Jens ist tot - Wie beurteilst Du sein Schaffen?
1 - 9 / 9 Meinungen
10.06.2013 11:34 Uhr
Auf jeden Fall ein großer alter Mann...
10.06.2013 11:51 Uhr
Er war für die Sterbehilfe, als für ihn die Frage anstand, bettelte er, davon verschont zu werden.

http://www.bild.de/news/2009/walter-jens/tuebingen-professor-haengt-am-leben-interview-inge-jens-9076890.bild.html
10.06.2013 11:54 Uhr
Hä?
Bedeutet für dich Sterbehilfe denn, jeden Menschen ab einem bestimmten Alter und/oder einem bestimmten körperlichen Verfall bei Rot über die Ampel zu schicken, unabhängig davon, ob er das nun will oder nicht?!?
10.06.2013 12:05 Uhr
Nein, das bedeutet, daß die Sterbehilfebefürworter in der Regel nicht direkt mit der Frage des eigenen Ablebens konfrontiert sind, sondern für Dritte argumentieren. Da redet es sich halt wesentlich leichter daher, jemandem die Nadel setzen zu lassen.... Typisch Gutmensch.
10.06.2013 12:53 Uhr
Ich erinnere mich vor allem an seine Talkshow-Auftritte in den 80er Jahren. Da fuchtelte er vorzugsweise mit den Händen vor seinem Gesicht herum und gab den unbeirrbaren Moralisten. Das war mir damals unsympathisch.

Später erfuhr ich, dass er einer der ganz wenigen Gymnasiasten des Johanneums war, der dem Antisemitismus offen widerstanden hat. Dies ergibt sich aus den Lebenerinnerungen seines Mitschülers und lebenslangen Freundes Ralph Giordano.

Und davor zücke ich - noch heute - meinen Hut.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 10.06.2013 14:56 Uhr. Frühere Versionen ansehen
10.06.2013 13:37 Uhr
Ich habe zuletzt noch die Bücher, die er gemeinsam mit seiner Frau über die Manns bzw. Pringsheims geschrieben hat gelesen. Wobei hier sicherlich Inge Jens federführend war.
Aber einer der Großen des deutschen Literaturbetriebes in jedem Fall.
10.06.2013 16:34 Uhr
Zwiespältig. Er hat Marksteine gesetzt, aber auch Stückchen geliefert, bei denen man sich fragt, wann seine Demenz begann. Auf jeden Fall ein Mensch der Zeitgeschichte, den man nicht übergehen kann.
10.06.2013 16:44 Uhr
Ein engagierter Denker und Aktivist.
In wie weit sein Verhalten mit der Demenz kritisch wurde kann ich nicht beurteilen, aber Demenz ist eine Krankheit, die tiefgreifend auf das Handeln und Verhalten Auswirkungen hat.

Ich sehe seine Einwirken auf jeden Fall sehr positiv.
Menschen mit soviel Geist gibt es heute immer seltener.
10.06.2013 16:44 Uhr
@Fedorovitch:
Über seine Euthanasie kann ein Mensch nur entscheiden, solange er geistig gesund ist. Und zwar nur im negativen Sinne. Wenn sich also jemand im nachhinein gegen seine eigenen Tod ausspricht, soll man das berücksichtigen. Was anderes ist die nichterfüllte Bitte eines Betroffenen nach Euthanasie. Und darum ging es Jens, als er dies befürwortete.
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