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Fragenübersicht Wie beurteilst Du die "Ultra"-Bewegung im deutschen Fußball?
1 - 19 / 19 Meinungen
10.12.2012 22:25 Uhr
Zitat:
Sind sie grenzkriminelle Krawallmacher, Zerstörer der echten Fankultur oder lustige, kreative Stimmungsmacher?


Das stimmt beides nicht ganz, hat aber jeweils eine Teilwahrheit.
Ultras sorgen in der Tat für Stimmung und sind oft auch kreativ. Dass viele davon zur Gewalt neigen ist die Kehrseite der Medaille.
Wenn die "normalen" Durchschnittfans keine negativen körperlichen Beeinträchtigungen durch die Ultras erfahren müssen, habe ich mit deren Verhalten kein Problem. Sobald sich hier allerdings gewalttätige Konflikte ergeben, wird es kritisch.
10.12.2012 22:46 Uhr
Mit einem Wort: Hohl!
Wenn man darunter das versteht was die Mehrheit eben darunter versteht. Nämlich randalierende Vollspaten.

Aber wer nun meint Fan-Randale wäre eine neuzeitliche Erscheinung der irrt.

Gab es von den 1920 über 1950 bis heute.

Gibt zu dem Thema eine Dissertation von Rudolf Oswald.
"Fußball-Volksgemeinschaft. Ideologie, Politik und Fanatismus im deutschen Fußball 1919-1964"
campus-Verlag 2008

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 10.12.2012 23:48 Uhr. Frühere Versionen ansehen
10.12.2012 23:16 Uhr
Ich beurteile diese mit äußerst gemischten Gefühlen. Ganz normale Fußballfans, die einfach nur Fußball sehen möchten und ihren Verein ideologiefrei unterstützen, sind mir am liebsten.
10.12.2012 23:20 Uhr
kindsköpfe. überidentifikation mit einer regionalen sportmannschaft ist absurd.
10.12.2012 23:24 Uhr
Es sind asoziale Gestalten und gehören weg gesperrt.
10.12.2012 23:50 Uhr
Ich würde das differenziert sehen.

Ultras haben in ihren Kreisen ein Gewaltproblem. Die Gewaltneigung ist aber bei den Ultras anders als in der Hooliganszene nicht konstituierend. Sprich: Das Problem ist prinzipiell lösbar.

Dass die Ultras Choreographien veranstalten finde ich sehr lobenswert. Dass sie sich ausgerechnet im Profifussball so stark gegen die Kommerzialisierung wenden, halte ich dagegen für einen Kampf gegen Windmühlen. Profifußball ist ohne Kommerz nicht möglich. Wie sollten z.B. Erstligisten ihre sehr stattlichen Spielergehälter zusammenbringen, wenn sie nicht wie Wirtschaftsunternehmen handeln? Wer kommerzfreien Sport will, ist beim Amateurfußball besser aufgehoben, beim Profifussball ist so eine Haltung aberwitzig.

Generell sind die Ultras wohl eine Bereicherung für die Fan-Szene. Es gibt aber klaren Handlungsbedarf, etwa was die Verwendung von Pyrotechnik, Gewaltbereitschaft allgemein oder auch das undifferenzierte Verhältnis zur Polizei angeht. Hier sollten die Ultras vielleicht ihre Haltungen hinterfragen und auch gegen manche Geisteshaltungen in ihren eigenen Reihen vorgehen.

11.12.2012 04:59 Uhr
Es ist wohl bei den Ultras wie in allen Lebensbereichen: ein paar Idioten versauen der Mehrheit den Spaß.

Was mich aber wundert, sind die scheinbar fehlenden "Selbstreinigungskräfte" die es normalerweise in silchen Gruppen gibt. Im Zweifel solidarisiert man sich lieber mit den Schlägern - das finde ich bedenklich.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 11.12.2012 08:02 Uhr. Frühere Versionen ansehen
11.12.2012 05:24 Uhr
Ich beurteile sie als drollig, wenn sie die Fußballfanatiker geben - ätzend werden sie, wenn sie im Jubel- und Alkoholrausch zum pöbelnden, gewaltbereiten Mob werden.
11.12.2012 05:41 Uhr
Fußball ist einfach ein Sport für Gehirnamputierte und Blödgesoffene geworden. Interessiert mich nicht im Geringsten!
11.12.2012 06:47 Uhr
Zitat:
Wenn man darunter das versteht was die Mehrheit eben darunter versteht. Nämlich randalierende Vollspaten.


Genau das ist aber falsch. Natürlich gibt es randalierende Fans. Aber Ultras sind in der Mehrheit nicht auf Krawall aus, sondern sie widmen ihre Freizeit, zT sogar ihr Leben für den Verein und dazugehörige Aktivitäten (Auswärtsfahrten, Choreographien, Zeitungen, usw.).
Man darf nicht den Fehler machen, Ultras und Hooligans in einen Topf zu werfen.
11.12.2012 06:55 Uhr
Zitat:
Man darf nicht den Fehler machen, Ultras und Hooligans in einen Topf zu werfen.
In der öffentlichen Wahrnehmung gibt es da keinen Unterschied. Zumindest wird dies so durch die Medien getragen.

Und auch wenn mir der Unterschieds zwischen Ultras und Hools durchaus geläufig sind: "Mein Unverständnis gilt beiden Gruppen".
Bzgl. Ultras:
Es übersteigt schlicht meinen Horizont wie man sich derart irgendwelchen belanglosen Dingen verschreiben kann.

Aber wems Spaß macht..
11.12.2012 07:10 Uhr
Zitat:
In der öffentlichen Wahrnehmung gibt es da keinen Unterschied. Zumindest wird dies so durch die Medien getragen.


Das Problem haben viele "Randgruppen". Alle Verbindungsstudenten sind ja auch reaktionäre Faschos und so.

Zitat:
Es übersteigt schlicht meinen Horizont wie man sich derart irgendwelchen belanglosen Dingen verschreiben kann.


Tja, Fußball ist für viele ein Religionsersatz. Ich muss es nicht verstehen oder gut finden, aber es ist mir prinzipiell egal, solange es niemanden verletzt.
11.12.2012 07:12 Uhr
Zitat:
Alle Verbindungsstudenten sind ja auch reaktionäre Faschos und so.

Ach nö.. Es geht ja auch anders..
11.12.2012 07:14 Uhr
Zitat:
Ach nö.. Es geht ja auch anders..


Nämlich?
11.12.2012 13:11 Uhr
Den meisten hier kann ich zustimmen, denn ich sehe die Ultras auch sehr zwiespältig. Teilweise gestalten sie in Stadien schon coole Choreographien und sorgen für gute Stimmung.

Andererseits haben sie aber auch viel von der ursprünglichen Fankultur zerstört. Ultras schwenken ihre Fahnen während des ganzen Spiels - und rauben so einem erheblichen Teil der jeweiligen Fankurve die Sicht. Zudem übernehmen sie die Herrschaft darüber, welche Gesänge und Sprechchöre in der Kurve angestimmt werden - angeheizt ausgerechnet immer von einem Megaphon-Heini, der mit dem Rücken zum Spielfeld steht und vom Spiel nichts mitbekommt. Da geht also die ursprüngliche Fankultur verloren, bei der aus der Kurve heraus spontan auf das Spielgeschehen reagiert wurde. Lieber singen die Ultras heute das gleiche Lied zum zwölften Mal, als dass sie aufs Spiel eingehen.

Über Pyrotechnik und die mitunter auftretende Gewalt braucht man ja glücklicherweise nicht ernsthaft zu diskutieren.

Was ich aber sehr bedenklich finde ist, dass die Ultras mitunter die ganze Fanszene beherrschen. Ich weiß von einer Fanfreundschafts-Initiative, die zwar bei Facebook eine riesige Zahl von Anhängern hat, aber dennoch in der Praxis nicht zustande kommt, weil die Freundschaft nicht die Zustimmung der größten und bestimmenden Ultragruppierung findet. An solchen Stellen läuft etwas schief, und da entwickelt sich eine mafiöse Dynamik, der man schleunigst Einhalt gebieten sollte.

Da kann ich mich - wie maledetto - nur über die fehlenden Selbstreinigungskräfte und über falsche Solidaritäten wundern (siehe die derzeitige Aktion, bei der bei jedem Fußballspiel 12 Minuten und 12 Sekunden lang Schweigen in den Fankurven herrscht - obwohl 90% der Fans von den "drohenden" DFL-Maßnahmen kaum etwas zu befürchten hätten).
11.12.2012 17:20 Uhr
Zitat:
Fußball ist einfach ein Sport für Gehirnamputierte und Blödgesoffene geworden. Interessiert mich nicht im Geringsten!


Streiche "geworden", dann passt das ziemlich genau.
12.12.2012 16:41 Uhr
Wenn Ideale Ideologie sind, dann passt etwas nicht. Man könnte glatt meinen, mancher hätte keine Ideale.

Ultras sind zudem einer der Gründe, warum Nazis und offener Rassismus in deutschen Stadien nur noch marginal (das ist natürlich auch noch zu viel) zugegen sind. Zudem unterstützen sie oftmals karikative Initiaven.

Das Gewaltproblem sehe ich nicht so einseitig wie mancher hier, der seine Infos aus Zeitungen hat, deren "Journalisten" ihre Infos ausschließlich aus Polizeiberichten beziehen...

Als fundierter (!!!) Buchtipp: Jonas Gabler, "Die Ultras"

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 12.12.2012 18:32 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.12.2012 12:30 Uhr
Zitat:
Das Gewaltproblem sehe ich nicht so einseitig wie mancher hier, der seine Infos aus Zeitungen hat, deren "Journalisten" ihre Infos ausschließlich aus Polizeiberichten beziehen...


Tenderloin, wenn ich ins Stadion gehe und mir die Ultras angucke, fällt mir kein großer Unterschied zu den Polizeiberichten auf.

Klar macht auch die Polizei Fehler. Aber genau deshalb muss man mit Polizisten vernünftig reden und die nicht einfach mit "ACAB" begrüßen.
13.12.2012 18:11 Uhr
Fortuna Düsseldorf hat eine sehr lebhafte Ultra-Szene. Das sind nicht alles Radaubrüder; viele von denen sind sogar sehr vernünftig. Außerdem sorgen Ultras für Stimmung im Stadion, darüber sollte sich der DFB eigentlich freuen ...
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