Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Welche Rolle hatte der Konrad Morgen im Rahmen der SS aus Deiner Sicht?
1 - 13 / 13 Meinungen
14.08.2022 13:49 Uhr
Der Typ ist vielen Forschern in den originalen Unterlagen begegnet und seither gibt es große Uneinigkeit, wie man ihn und seine Rolle bewerten soll. Für die 68er-Ideologie ist seine pure Existenz unerträglich und muss verschwiegen werden, für Neo-Nazis ist schon der seiner Rolle zugrundeliegende Sachverhalt so unerwünscht, dass sie ihn ebenfalls totschweigen möchten.
14.08.2022 14:08 Uhr
@PogoHeil

Die Existenz des Konrad Morgen ist überhaupt kein "Skandal". Ihn zu skandalisieren ist eine reichlich einfältige Sache.

Konrad Morgen ist der personifizierte Ausdruck des Umstandes, dass Himmler die Disziplinarische Gewalt über seine SS ausübte. Und zwar nicht nach den Maßstäben von Recht und Gesetz, sondern nach seinen eigenen Erwägungen. Wer seinen Leuten Verbrechen befiehlt, der pfeift sie auch zurück und lässt das seine Leute auch spüren. Darum ging es hier. Wer Macht verleiht, der hat die Mittel, sie wieder zu entziehen. Der hat nicht nur die Befehlsgewalt in eine Richtung sondern auch entgegen gesetzte.

14.08.2022 14:20 Uhr
@PogoHeil

Ich muss mich über dein vereinfachtes Bild der "68er" wirklich wundern. Ich finde es ein wenig albern.

Wie gesagt: Konrad Morgen und seine Rolle nehmen der SS kein Gramm von ihrer Scheußlichkeit und ihrem Verbrecherturm weg. Im Gegenteil: das rundet das ganze Geschehen sogar noch ab.
14.08.2022 14:22 Uhr
Zitat:
Von: Kettenbruch

@PogoHeil

Die Existenz des Konrad Morgen ist überhaupt kein "Skandal".


Sehe ich auch so. Aber wer erklärt es Neo-Nazis, AntiFa und der 68er Blase an den hochschulnahen Instituten?

Zitat:
Ihn zu skandalisieren ist eine reichlich einfältige Sache.


Ja, absolut einfältig. Drum bin ich auf viele 68er und Post-68er, die sich an Hochschulen breit gemacht haben und ihre seltsamen Narrative verbreiten, auch nicht so wahnsinnig gut zu sprechen. Ich hab einige solcher Prachtstücke erleben dürfen. Weil sie politisch korrekten Unfug verbreiten, werden sie dort auch sehr gefördert. Hätte mir eher die Förderung der intelligenten und kritischen Leute gewünscht.

Mein ehemaliger Lieblings-Professor an der FAU Erlangen-Nürnberg hatte seine persönlich Fehde mit solchen Leuten ausgetragen. Als Soziologe fand er unintellektuelle und möchtegern-intellektuelle Typen vollkommen unerträglich und wurde denen gegenüber gern mal grob.

14.08.2022 14:24 Uhr
Zitat:
Von: Kettenbruch

@PogoHeil

Ich muss mich über dein vereinfachtes Bild der "68er" wirklich wundern. Ich finde es ein wenig albern.


Ich finde diese Leute ein wenig albern. Sie möchten ja gerne Intellektuelle sein und sind einfach nur "mama's little man".

Zitat:
Wie gesagt: Konrad Morgen und seine Rolle nehmen der SS kein Gramm von ihrer Scheußlichkeit und ihrem Verbrecherturm weg. Im Gegenteil: das rundet das ganze Geschehen sogar noch ab.


Richtig. Aber dazu muss man mitdenken. Gut, dass du das kannst, etliche Leute an den Hochschulen können es interessanterweise nicht. Wie das wohl kommt? Es bleibt schwierig.
14.08.2022 14:30 Uhr
Vor mir liegt das Buch "KL Die Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager" von Nikolaus Wachsmann. Absolut lesenswert. Vor allem das Kapitel "Anus Mundi" wo es im Auschwitz geht und wo auch Konrad Morgen eine breite Schilderung erfährt und
Iwo auch seine Rolle angemessen eingeschätzt wird.
14.08.2022 14:31 Uhr
Nachtrag: Ich hatte in solchen Fragen viel Spaß mit Leuten, welche die Existenz des Reichstagsabgeordneten Wilhelm Ferdinand Stegmann nicht vertragen. Er ist 1932 aus der NSDAP ausgetreten und kam März 1933 nach Dachau. Konnten viele Pseudo-Intellektuelle gar nicht gut brauchen. Ist aber eben auch Teil der Geschichte. Besonders im Fränkischen... Stegmann war reichsweit prominent, hatte die besten Wahlergebnisse aller Abgeordneten reichsweit überhaupt, residierte in der Nähe von Rothenburg ob der Tauber und war als ein Gegner Streichers auch ein ausdrücklicher Liebling der Kirchenleute. Nach dem Krieg wurde so getan, als hätte es ihn nie gegeben.

Die Welt passt nicht in Schablonen.
14.08.2022 14:33 Uhr
@PogoHeil

So leid mir das tut, aber ich brauche deine Anerkennung eigentlich gar nicht. D.h. es gibt für mich eigentlich keinen Punkt, wo ich etwas zurück zu nehmen oder zu korrigieren hätte.
14.08.2022 14:35 Uhr
Zitat:
Von: Kettenbruch

Vor mir liegt das Buch "KL Die Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager" von Nikolaus Wachsmann. Absolut lesenswert. Vor allem das Kapitel "Anus Mundi" wo es im Auschwitz geht und wo auch Konrad Morgen eine breite Schilderung erfährt und
Iwo auch seine Rolle angemessen eingeschätzt wird.


Klar, das ist gut. Es bedeutet, Nikolaus Wachsmann hat alle Tassen im Schrank und ist ein guter Wissenschaftler.

Wenn du genau hinschaust, gibt es auch einige Hinweise warum das so sein dürfte:

Originaltitel: The Camps: A History of the Nazi Concentration Camps

Originalverlag: Little Brown Book Group UK (Hachette)

Paperback , Klappenbroschur, 992 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
mit Abbildungen

ISBN: 978-3-570-55359-6

Erschienen am 15. Januar 2018
14.08.2022 14:37 Uhr
Zitat:
Von: Kettenbruch

@PogoHeil

So leid mir das tut, aber ich brauche deine Anerkennung eigentlich gar nicht. D.h. es gibt für mich eigentlich keinen Punkt, wo ich etwas zurück zu nehmen oder zu korrigieren hätte.


Hat nichts mit oberflächlicher Anerkennung zu tun: Es ist objektiv gut, wenn jemand mitdenkt.
14.08.2022 14:41 Uhr
PogoHeil

Nun noch ganz deutlich und um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen:

Du gehst mir ein bisschen auf den Senkel, mit Verlaub. Du tust so, als würde ich in lauter Schablonen denken und als könntest du mir dafür Kredit einräumen, dass ich intelligenter als der Rest der Antifa wäre. Dabei hätte ich das, was ich heute schreibe, im Prinzip schon vor 20 Jahren geschrieben.
14.08.2022 14:48 Uhr
Zitat:
Von: Kettenbruch

PogoHeil

Nun noch ganz deutlich und um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen:

Du gehst mir ein bisschen auf den Senkel, mit Verlaub. Du tust so, als würde ich in lauter Schablonen denken...


Hab ich nicht. Du bist kein Teil der Leute, die in Schablonen denken. Dazu hast du zu viel drauf und drum würde ich dir diese Leute auch nicht ans Bein binden wollen.

Zitat:
...und als könntest du mir dafür Kredit einräumen, dass ich intelligenter als der Rest der Antifa wäre.


Als einen Teil der AntiFa hätte ich dich nicht eingeordnet. Auf keinen Fall hast du typische Eigenschaften von den AntiFa-Leuten, die ich aus München, Nürnberg, Würzburg, Frankfurt oder Stuttgart usw. kenne. Nebenbei: Auch dort gibt es natürlich intelligente Leute, aber "stilbildend" sind nun mal leider die anderen.

Zitat:
Dabei hätte ich das, was ich heute schreibe, im Prinzip schon vor 20 Jahren geschrieben.


Ja, kann schon sein. Ich kann mich zumindest an nichts Negatives erinnern. Welche Nicks hattest du denn über die Jahre?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 14.08.2022 14:52 Uhr. Frühere Versionen ansehen
14.08.2022 20:02 Uhr
Jetzt kommen wir wohl zu den etwas weniger linearen oder eindeutigen Biographien der Nazizeit.

Konrad Morgen, Parteirichter, der Fehlverhalten innerhalb der NSDAP verfolgt hat. Ich kam bei einer kleinen Recherche vor einigen Monaten zu einem insgesamt positiven Bild, auch wenn er wie gesagt schwer einzuordnen ist.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   LPP
  Volk, Sonstige
Fragenübersicht
1 - 13 / 13 Meinungen