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Entspricht diese Anekdote eines Treffens zwischen dem Kaiser und einem Sozialdemokraten im alten Österreich dem Bild, welches man sich eben von diesen gemacht hat? |
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01.06.2021 10:37 Uhr |
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Öhm.... Ich habe mir noch nie ein solches Bild gemacht. Ich weiß auch nicht, welches Bild sich andere machen. Klär doch einfach selbst, wie Dein Bild mit dem geschilderten übereinstimmt... |
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01.06.2021 10:40 Uhr |
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@Anteros
Dieser eigentlich bei aller Formalität durchaus pragmatische Kurs. Hat er keine Uniform und mag keinen Frack tragen, dann komm er halt, wie er will, das entspricht schon meiner Vorstellung, wie man es sich ausmalt.
Der Kaiser war kein Forscher und ein absolut höflicher und gefälliger Mensch, das passt zu ihm.
Er wird oft als aus der Zeit gefallen gesehen, das ist m.E eher dem Umfeld geschuldet, aus dem er kam .
Wie das im Hintergrund geschildert wird, ist für mich 1:1 im Rahmen meiner Vorstellungen. |
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01.06.2021 11:25 Uhr |
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@AstraZeneca
Was ich übers eine Person las und hörte war, dass er selbst ein sehr höflicher Mensch war, der selbst zu seinen Lakaien immer bitte und danke sagte und auch keinen Aufstand mache, wenn was daneben ging oder mal was runterfiel. Was in solchen Kreisen auch total anders sein kann, wie wir wissen.
Er dürfte als Mensch im Rahmen seines Standes anständig gewesen zu sein, vllt politisch auch manchmal zu gutmütig zu sehend.
Von daher ist auch diese Aktion im Rahmen seiner Person absolut passend. |
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01.06.2021 11:26 Uhr |
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Seitz hätte doch auch in Lederhose und Hemdsärmeln kommen können. Oder in ordentlichen Klamotten.
Aber nein: er gab extra noch Geld für einen Gehrock aus.
Bei solchen Monarchen, die das Regieren ja gewohnt sind und die von oben herab sozusagen väterlich auf gewisse Formalien verzichten können, gibt es ein deutliches Gespür dafür, dass Macht und Untertanengeist nicht an Formalien hängen, sondern eigentlich in den eingeschliffenen informellen Regularien des Bewußtseins.
Seitz zeigte seine Ehrerbietung dem Kaiser gegenüber, dass er Geld für einen Gehrock ausgab. In sowas steckt mehr Untertanengeist, als man glauben mag. |
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01.06.2021 11:31 Uhr |
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Die Quelle im Hintergrund war unvollständig:
Quelle: Bruno Kreisky; Zwischen den Zeiten - Erinnerungen aus fünf Jahrzehnten; Siedler Verlag und Kremayr&Scheriau; 1986
Pagina 30 |
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01.06.2021 11:34 Uhr |
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@Ignaz Seipel
Kaiser Franz Josef war ja von klein auf auf das Regieren und die Rolle als Kaiser vorbereitet worden. Wie gesagt: der wußte, dass es einem Kaiser wohl ansteht, sozuzsagen "gütig" und höflich zu sein. Das kann er auch, denn seinem gesamten Hofstaat wurde von klein auf der Gehorsam und der Untertanengeist gegenüber dem Kaiser beigebracht.
In solchen Verhältnissen sind kleine Lässigkeiten in den Formalien ja eher so, dass sie das Unterstellungsverhältnis noch untestreichen. Zu den Formalien tritt noch das Gefühl hinzu. Das dämpft auch die Wirkung der "Droge Macht".
Sowas findet man natürlich bei solchen Gestalten wie Ceaucescu nicht. Der gelernte Schuhmacher war eben nicht aufs Regieren vorbereitet und das diktatorische Präsidentenamt machte ihn wahnsinnig. |
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01.06.2021 11:38 Uhr |
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@AstraZeneca
Eigentlich aus meiner Sicht heraus fast schon ein Plädoyer für ein monarchisches Staatsoberhaupt.
Der Gedanke, dass jemand von klein auf eine Rolle vorbereitet wird, dass jemand in einem Rahmen erzogen wird, indem er sich bewegt ist fast schon einladend, dass man sich diesen Gedanken hingibt.
Keine absolutistische Monarchie. Aber jemand, der sich nur seinem Volk und keiner Partei verantwortlich fühlt. Mag er noch im Hinterkopf haben, dass er neben seinem Volk auch mal vor Gott treten wird.
Aber wie Du richtig sagt, wenn er im richtigen Rahmen erzogen wird und auch im Rahmen tickt, wird er nie Allüren zeigen, wie Dein obiges Beispiel. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 01.06.2021 11:44 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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01.06.2021 11:45 Uhr |
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@Ignaz Seipel
Als seinerzeit Joseph Ratzinger in seiner Eigenschaft als Papst Benedikt XVI. eine Rede im Bundestag hielt, begrüßte ihn insbesondere Petra Pau, die linke Vizepräsidentin, besonders ehrerbietig.
Es ist schon so, und Leute, die Macht haben, wissen das, dass solche Rangunterschiede im Grunde genommen auf Konditionierungen im Bewußtsein aufgebaut sind. Deshalb können es sich mächtige Leute auch leisten, zu formell vollkommen entgegengesetzten, aber rangniederen Personen besonders höflich zu sein.
Die rangniedere Person fühlt sich durch solche Höflichkeit nämlich gebauchpinselt, aber merkt nicht, dass sie sich dabei auf ein informelles Ritual einlässt. Die hoheitliche Milde fällt nämlich dem Machthaber zu und ehrt ihn, während der Rangniedere ihm eigentlich durch seine Ehrerbietigkeit noch eine zusätzliche Bestätigung gibt.
Höflichkeit gegenüber einem Kaiser - gewiß. Man sollte schion zeigen, dass man kein Rabauke ist. Aber man sollte schon wissen, dass man Teil eines Spiels wird. |
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01.06.2021 11:56 Uhr |
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Die Kleiderordnung hatte in der sozialistischen Bewegung immer eine hohe symbolische Bedeutung. Selbst im Ostblock noch. Chruschtschow hat darauf bestanden, im Straßenanzug zur Audienz bei der englischen Königin zu kommen. Beim Besuch von Honecker in Japan gab es ein langes protokollarisches Gezerre darum. Die Kompromisslösung war dann, dass Honecker im Kimono kam (soll seine eigene Idee gewesen sein). |
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01.06.2021 12:00 Uhr |
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https://www.mdr.de/zeitreise/stoebern/damals/video-88212.html
Schau Dir das mal an.
Der hat rebelliert gegen den Frack bei Besuch in Japan. Sie haben sich auf einen dunklen Anzug geeinigt. Den Kimono haben sie ihm geschenkt.
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 01.06.2021 12:01 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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