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Fragenübersicht Glaubst Du, dass es sowas wie eine rassistische Geschichtsschreibung gibt?
1 - 11 / 11 Meinungen
10.02.2021 09:45 Uhr
Ich war selten dabei und bin zudem kein Historiker - aber ich gehe davon aus, ja. Auch der Spruch "Der Sieger schreibt die Geschichte" deutet die Voreingenommenheit der Geschichtsschreibung ja mehr als an.
10.02.2021 09:46 Uhr
Kann ich mir schon vorstellen, ja.
10.02.2021 09:46 Uhr
Die Begründung im Umfragehintergrund klingt auf jeden Fall lächerlich. Wenn es rassistisch sein soll, dass man die Leistungen der Griechen betont, brauchen wir gar nicht weiterreden.
10.02.2021 09:47 Uhr
Zitat:
Ich war selten dabei und bin zudem kein Historiker - aber ich gehe davon aus, ja. Auch der Spruch "Der Sieger schreibt die Geschichte" deutet die Voreingenommenheit der Geschichtsschreibung ja mehr als an.


Ich dachte immer, Du bist Agamemnon.
10.02.2021 09:48 Uhr
Nein. Rassismus ist heutzutage ein von linksaußen willig übernommenes Kampfschlagwort, mit dem gerne jede weitere Diskussion unterbunden wird, indem man abweichende Meinungen als rassistisch brandmarkt.

Ich glaube nicht an eine rassistische Geschichtsschreibung, nur an unterschiedliche Wahrnehmungen. Geschichtsschreibung war immer eher ideologisch beeinflusst. Der Rassismus hat dabei aus meiner Sicht nie eine wesentliche Rolle gespielt. Dort wo die Ideologie rassistisch geprägt war, mag das anders gewesen sein aber diese Gesellschaften hatten nie lange Bestand. (Stichwort "3.Reich")
10.02.2021 10:00 Uhr
Na klar gibt es rassistische Geschichtsschreibung. Im Nachlass meines Schwiegervaters habe ich eine "Deutsche Geschichte der jüngsten Zeit" gefunden, die 1935 im Franz Eher-Verlag erschienen war. Diesem Werk konnte ich entnehmen, dass an allem Unheil die Juden schuld sein sollen, Afrikaner wie kleine Kinder erzogen werden müssen, Ostasiaten verschlagen sind und Engländer treulose Händler. Das ist natürlich ein Extrembeispiel aus der Nazizeit.

In vielen Werken der Geschichtsschreibung finden wir rassistische Stereotypen. Aufgabe heutiger Historiographie ist es daher, diese zu entdecken und zu tilgen. Aufklärungsarbeit also.

Das im Hintergrund genannte Beispiel finde ich allerdings zweifelhaft.
10.02.2021 10:57 Uhr
Offenkundig gibt es auch eine ideologisch beeinflusste antirassistische Geschichtsschreibung. Beides erscheint mir zweifelhaft, um sich einer objektiven Betrachtung der Geschichte anzunähern.
11.02.2021 13:42 Uhr
Aber sichr doch. Die ganze europäische koloniale Geschichtsschreibung ist rassistisch geprägt. Sie geht von der Beschenkung der "Wilden" durch die westliche Zivilisation aus.

Das ist durch und durch rassistisch.
11.02.2021 13:47 Uhr
Zitat:
Ich glaube nicht an eine rassistische Geschichtsschreibung, nur an unterschiedliche Wahrnehmungen.


Genau, Prienchen. Die Ureinwohner Amerikas oder Afrikas als unzivilisierte Wilde zu bezeichnen und die koloniale Praxis apologetisch aus westlicher Sicht sich schön zu schreiben oder sie als "notwendig" darzustellen, ist halt nur "unterschiedliche Wahrnehmung".

Nein, es nicht nur "unterschiedliche Wahrnehmung", sondern oft die einzig geltende Darstellung des Ganzen, weil die unterworfenen Ureinwohner entweder ausgerottet wurden oder bis heute nicht zu Wort kommen.

Es ist also eine eindeutige, auf Macht beruhende Geschichtsschreibung, die die Überlegenheit der Weißen bzw. der westlichen Zivilisation herausstellt. Sie ist mithin rassistisch.

Ich würde mal sagen, dass du deswegen nicht an rassistische Geschichtsschreibung glaubst, weil du als Weißer ja ohnehin nur an den Filetstücken weißer Geschichte interessiert bist.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 11.02.2021 13:49 Uhr. Frühere Versionen ansehen
11.02.2021 13:50 Uhr
Zitat:
Ich war selten dabei und bin zudem kein Historiker - aber ich gehe davon aus, ja. Auch der Spruch "Der Sieger schreibt die Geschichte" deutet die Voreingenommenheit der Geschichtsschreibung ja mehr als an.


Der Charakter dieser Geschichtsschreibung würde ich trotzdem nicht als rassistisch sehen.
11.02.2021 16:15 Uhr
Ich bin ein Historiker und natürlich gibt es tendenziöse Geschichtsschreibung, denn nicht jede Denkschule der Geschichtswissenschaften und nicht jeder Historiker hat sich dem Versuch größtmöglicher Objektivität verschrieben. (100%ige Objektivität gibt es nicht) Zur Frage: Im Dritten Reich gab es Historiker, die bewusst Geschichte rassistisch umgeschrieben und gedeutet haben. Vorher geschah das nicht gezielt und staatlich gefördert, manche waren sich gar nicht dessen bewusst, dass ihre Aussagen rassistisch waren. Heute findet man solche Gestalten eher in seltsamen Milieus, solchen, die auf die "Systemhistoriker" schimpfen. Im Regelfall also politisch weit rechts stehende Revistionisten.
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