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Von:  Adieu  20.08.2023 20:35 Uhr
Welche Vorstellungen hast Du zum Lebensborn?
Dorothee Schmitz-Köster erläutert in ihrem Buch, dass es abseits der mangelnden Forschung auch sehr seltsame Vorstellungen hier gibt. Ich will auf diese nicht vorgreifen, sondern offen nach den Vorstellungen fragen.
 Ich habe welche 21,4%  (3)
 Ich habe keine28,6%  (4)
 Diskussion 35,7%  (5)
 Bimbes14,3%  (2)
 
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Von:  aplsine  20.08.2023 00:59 Uhr
War der niedrige Lebensstandard in Deutschland der 20er/ 30er Jahre ein Grund für den Erfolg des Nationalsozialismus?
1938 machte gerade der Wirtschaftsstatistiker Colin Clark von sich reden, der für die Hamburger Zeitschrift "Weltwirtschaftliches Archiv" einen Artikel mit der Überschrift "Internationaler Vergleich der Volkseinkommen" schrieb.
Neu war in diesem Zusammenhang dass die Volkseinkommen nicht nur nach den gegebenen Wechselkursen umgerechnet wurden, sondern auch nach der entsprechenden Kaufkraftparität.

Clark schätzte dass das Pro-Kopf-Einkommen in Deutschland um die Hälfte niedriger war als in den USA und mindestens ein Drittel niedriger als in England. Er meinte, das Pro-Kopf-Einkommen lag 1935 verglichen mit einem heutigen Pro-Kopf-Einkommen von 20.000 Dollar in Deutschland bei 4.500 Dollar. In einer Vergleichstabelle, so heißt es, hätte das "Dritte Reich" einen Lebensstandard wie Südafrika, Iran oder Tunesien gehabt. Auch wenn der Vergleich aus heutiger Sicht schwierig ist, zeigte es doch die große Rückständigkeit.

Bereits in den 20er Jahren, argumentierte er, gehörten Bedarfsartikel wie Radio, Auto und Kühlschrank in den USA zum Standard, welche in Europa allerdings nur einer kleinen Oberschicht vorbehalten waren.

Das "amerikanische System" gelang schließlich vom 19. Jahrhundert zum 20. Jahrhundert zur Massenproduktion mit immer komplexeren Maschinen: vom Gewehr zur Nähmaschine, von der Nähmaschine zum Fahrrad, vom Fahrrad zum Auto.

Die Elemente der Automobilfabrik Highland Park, die später unter dem Namen Fordismus genannten Systems firmierten, sollten die Industrieproduktion auf eine neue Stufe stellen.

"Die vom Fließband angetriebene Hochgeschwindigkeitsmontage; den Einsatz von neuartigen Werkzeugmaschinen für die Fertigung von Großserien, darunter vor allem von Schleifmaschinen und automatischen Drehbänken; die Verwendung von Spezialmaschinen, die die Herstellung von standardisierten Teilen weitestgehend optimierten; die unnachgiebige Minimierung der Kosten für Rohstoffe und Bauteile durch eine vertikale Integration vom Rohstoff bis zur Endmontage; die Beschäftigung von größtenteils angelernten und ungelernten Arbeitskräften; und Betriebsvereinbarungen, die extreme körperliche Anstrengungen gegen erstaunlich hohe Löhne tauschten. Das Ergebnis war ein standardisiertes Produkt, das zu bemerkenswert niedrigen Preisen in Serie gefertigt werden konnte." - Quelle: Adam Tooze; Ö. d. Z. / S. 171

Allerdings war der Vorteil der Massenfertigung in Detroit nur die halbe Wahrheit. Bereits in den Jahren 1914-1918 produzierte Deutschland 47.000 Flugzeuge im Vergleich zu 14.000 Flugzeugen 1918 auf amerikanischer Seite. 15 Jahre nach dem Erstflug der Gebrüder Wright waren die Flugzeugmotoren bereits 20-30 mal leistungsfähiger. Clark führte das auf die Entwicklungen in den Bereichen Metallurgie und Maschinenbau zurück.

Auch wenn sich der Vergleich Clarks einer größeren Volkswirtschaft Großbritanniens gegenüber der deutschen aus heutigem Blickwinkel nicht als haltbar erwies (um die Rückständigkeit der deutschen Volkswirtschaft gegenüber der englischen zu erklären) und deutsche und englische Technologie als gleichwertig war sein Schluss eines großen ineffizienten Agrarsektor richtig.

Schaut man sich nun die Verdienstmöglichkeiten und Löhne an wird es düster. Gerechnet wurde nicht in Mark, sondern in Pfennigen. Männliche Niedriglöhner in den Textilfabriken und Sägewerken verdienten 59 Pfennige; ungelernte Arbeiterinnen in Textil- und Lebensmittelsektor kamen auf 42-45 Pfennige. 1936 gaben 62% (14,5 Mio.) ein Jahreseinkommen von weniger als 1.500 Mark an. Das entspricht einem Stundenlohn von etwa 60 Pfennigen. 21% (rund 5 Mio.) gaben ein Jahreseinkommen von 1.500 - 2.400 Mark an resp. einen Wochenlohn von 30-50 Mark. Nur 17% der Deutschen erhielten mehr als 2.400 RM.

Der Unterschied zwischen den Löhnen von Männern und Frauen differierten noch mehr. 1939 lag der Jahreslohn eines männlichen Arbeiters 1.761 RM, einer Frau bei 952 RM. Der Bedarf des täglichen Lebens entsprechend teuer: in den 30er Jahren kostete ein Kilo Graubrot 31 Pfennige, 5 Kilo Kartoffeln 50 Pfennige, ein Kilo Speck 2,14 RM, 1 Kilo Butter 1936 3,10 RM, 1 Liter Milch 23 Pfennige, Eier 1,44 RM oder ein Liter Bier 88 Pfennige.

Gemäß einer Studie des Internationalen Arbeitsamtes in Genf waren für Detroiter Arbeiter der untersten Lohnstufe 4,5 Zimmer Normalität, was einer Jahresmiete von 1020 RM entspricht.

Für einen Lebensstandard der in Amerika üblich war, Schlafzimmer, Küche, Innenklo und fließendes Wasser musste ein Arbeiter in Deutschland 1.380 RM aufbringen. Ein Lebensstandard in Frankfurt, der mit dem in Detroit mithalten kann hätte ein Jahreseinkommen zwischen 5.380 und 6.055 RM erfordert. Ausbildungen am Arbeitsort wurden bereits in den 20ern thematisiert, doch erst ab `33 staatliche gefördert. Im Jahr 1934 fingen nach der Schule 200.000 Personen gelernt im Arbeitsmarkt an, 1939 sollten es noch 30.000 sein. Unter diesen Umständen lag es nahe dass der Liberalismus nicht das erfolgversprechende Konzept der 30er Jahre war und ein Wirtschaftsaufschwung durch die Erfahrungen des 1. Weltkrieges aufgrund Reparationen und Hyperinflation nicht in Sicht. So wird vielleicht besser verständlich wie sehr sich die Deutschen nach einer neuen politischen Stoßrichtung sehnten.




Quelle: Die deutsche Volkswirtschaft, 20; 1939; Das Einkommen der Arbeiter, Angestellten und Beamten, S. 776-780

https://de.wikipedia.org/wiki/Colin_Clark_(Ökonom)

https://de.wikipedia.org/wiki/Kaufkraftparität
 Die Erklärung greift meiner Meinung nach zu kurz, denn auch wenn Deutschland in seiner Entwicklung 20-30 Jahre hinter den Vereinigten Staaten zurück hing waren die Verteilung von Land und Rohstoffen zu jener Zeit bereits entschieden. 14,3%  (2)
 Das denke ich nicht. In Anbetracht der riesigen Summen die in den Militärhaushalt gesteckt wurden wäre eine positive konjunkturelle Entwicklung mit wohl dosierten Investitionen möglich gewesen. 0,0%  (0)
 Das ist denkbar. Zusammen mit den Erfahrungen über Mangelernährung im 1. Weltkrieg sowie den daraus entstandenen Reparationen fühlten sich die Deutschen in Europa zurückgedrängt.35,7%  (5)
 Andere Meinung/ Diskussion. 21,4%  (3)
 Unsicher.14,3%  (2)
 Kein Interesse. 14,3%  (2)
 
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Von:  Bilch  18.08.2023 12:37 Uhr
Findest Du, dass das Kreuzigungskommando des Marcus Licinius Crassus nach dem Sieg über das Sklavenheer des Spartacus einen Überstundenzuschlag verdient gehabt hätte?
Bekanntlich ließ der römische Feldherr im Anschluss 6000 überlebende Sklaven kreuzigen und zur Abschreckung entlang der Via Appia aufstellen. Leider ist nicht überliefert, wie groß das Team war, dem diese Aufgabe zugetragen wurde. Es war aber gewiss ein ganz schöner Knochenjob.

Näheres siehe z. B.: https://en.wikipedia.org/wiki/Marcus_Licinius_Crassus#Crassus_and_Spartacus
 Das hätten sie verdient gehabt nach all der Plackerei.11,8%  (2)
 Etwas vergleichbares stand ihnen zu, und haben sie vermutlich auch bekommen.5,9%  (1)
 Blödsinn. Das gehört zum Job halt mal dazu.5,9%  (1)
 Unnötig. Verglichen mit dem Kampf in der Schlacht, endlosem Marschieren oder Gräben ausheben war das doch eine eher entspannende Tätigkeit.0,0%  (0)
 Hätte, hätte, Fahrradkette. Nach über 2000 Jahren ist es müßig, darüber zu spekulieren.11,8%  (2)
 Kann ich nicht beurteilen.5,9%  (1)
 Die Geschichte stimmt so wahrscheinlich gar nicht. Wo hätten sie denn auf die Schnelle so viele Nägel hernehmen sollen?11,8%  (2)
 Andere Antwort / Diskussion17,6%  (3)
 Keine Antwort / keine Diskussion / Bimbes29,4%  (5)
 
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Von:  Adieu  18.08.2023 09:16 Uhr
Hast Du der „Geburtsstunde“ des neuen Deutschland nach 1945 gedacht, welche vor einigen Tagen auch medial erwähnt wurde?
Im Juli 1948 forderten die Alliierten in den westdeutschen Besatzungszonen die elf Ministerpräsidenten der Bundesländer auf, über die Anfänge eines Grundgesetzes nachzudenken. Man wählte einen besonders ruhigen Ort in traumhafter Lage, die Idee dazu kam aus Bayern, vom Gastgeber. Am 10. August reisten rund 30 Länderbevollmächtigte und Experten nach Herrenchiemsee, einige der Herren brachten Ehefrauen und Kinder mit und jeder hatte das Anrecht auf drei Zigarren bzw. zwölf Zigaretten pro Tag sowie eine halbe Flasche Wein oder Bier. Frauen waren nur in Form von Sekretärinnen oder eben Ehefrauen präsent. Insofern repräsentierten die Teilnehmer die Gesellschaft Nachkriegsdeutschlands.

Die Presse vom 18.08.2023
 Ja0,0%  (0)
 Nein47,1%  (8)
 Auch nur aufgeschnappt und nicht verstanden wie der Umfragesteller5,9%  (1)
 Sagt mir alles gar nichts 0,0%  (0)
 Diskussion 17,6%  (3)
 Bimbes29,4%  (5)
 
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Von:  H_Kissinger  17.08.2023 17:35 Uhr
Feuer auf den Kanaren, den griechischen Inseln und Südspanien - glaubst Du in Zukunft werden sich Urlaube im Sommer eher nach Norden (z.B. Ostsee/Nordsee) verschieben?
Angesichts der immer heißer werdenden Sommer mit Feuergefahr und der Bilder von flüchtenden Touristen aus den Feriengebieten der Kanaren (aktuell Teneriffa) oder den griechischen Inseln (Feuer auf Rhodos und Kos) - ist es da nicht naheliegend, dass die Urlaubsgewohnheiten der Deutschen sich neu ausrichten. Die Himmelsrichtung könnte Norden sein - insbesondere Skandinavien oder die deutsche, holländische und belgische Nordseeküste.

Quelle (u.a.)
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/
brand-teneriffa-100.html
 Absolut7,1%  (1)
 Eher schon7,1%  (1)
 Das wird noch dauern - der Deutsche hat ein beispielloses Beharrungsvermögen in punkto Urlaubsgewohnheiten21,4%  (3)
 Eher nicht7,1%  (1)
 Nein - ich lass mir Mallorca nicht von solchen Ereignissen kaputt machen14,3%  (2)
 Diskussion14,3%  (2)
 Bimbes28,6%  (4)
 
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