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Fragenübersicht Streit um Wehrpflicht in Israel: Netanjahus Regierungskoalition zerbricht - Was sagst Du dazu?
1 - 20 / 20 Meinungen
18.07.2012 10:09 Uhr
Es wäre wünschenswert, wenn die derzeitige israelische Regierung damit auch ihre Regierungsfähigkeit verlieren würde, aber das ist ja bisher leider nicht der Fall.
18.07.2012 10:14 Uhr
Tja - Militär und Wehrpflicht spalten eben.
18.07.2012 10:31 Uhr
entweder wehrpflicht für jeden oder abschaffung der pflicht.

die sonderposition der orthodoxen ist argumentativ kaum begründbar.
18.07.2012 12:08 Uhr
@angelus

Zitat:
entweder wehrpflicht für jeden oder abschaffung der pflicht.

die sonderposition der orthodoxen ist argumentativ kaum begründbar.


Prinzipiell würde ich dem zweiten Satz deines Posts zustimmen.

Allerdings ist die aufgezeigte Alternative zwischen Wehrpflicht und Abschaffung derselben im Rahmen der politischen Realitäten eben keine tatsächliche Alternative. Die Wehrpflicht ist aufgrund der Bedrohungslage mehr oder minder alternativlos.

Und inwieweit es militärisch überhaupt sinnvoll wäre die seit der Staatsgründung bestehende Sonderregelung im bezug auf die Orthodoxen aufzuheben sei mal dahingestellt. ;-)
18.07.2012 12:11 Uhr
Der ganze nahe Osten ist ein Irrenhaus und manchmal Israel die Zentrale...
18.07.2012 12:15 Uhr
Wenn Netanjahu und seine Rechtsaussenkräfte geschwächt werden ist das für die fortschrittlichen und auf Aussöhnung und Dialog mit den Palästinensern gesinnten Kräfte immer ein Gewinn aber auch für die Isrealis selber. Denn vom Frieden profitieren alle.
Aber es geht auch um soziale Rechte der Bevölkerung, die Massendemos in Israel zeigen das die Israelische Regierung auch nicht in der Lage ist die dringendsten sozialen und wirtschaftlichen Probleme in Israel zu lösen. Daher wäre es begrüßenswert wenn sich eine kämpferische soziale Opposition in Israel weiter herausbildet. Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern dient den Herrschenden nur als Vehikel des Machterhalts der tatsächliche Gegensatz besteht zwischen Arm und Reich.
18.07.2012 12:17 Uhr
In Israel brodelt es sozial ganz gewaltig. Die sekulären Israelis haben scheinbar die Nase voll davon mit horrenden Steuern und Jahren ihres Lebens für den ultra-orthodoxen Traum von noch mehr Siedlungen auf fremden Gebiet zu bezahlen - sicher nicht wenn dieselben Ultra-Orthodoxen nicht bereit sind sich am Streit zu beteiligen.
18.07.2012 12:25 Uhr
Zitat:
Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern dient den Herrschenden nur als Vehikel des Machterhalts der tatsächliche Gegensatz besteht zwischen Arm und Reich.


So sieht wohl materialistische Gesellschaftskritik aus, wenn man sie um ihren materialistischen sowie ihren kritischen Gehalt kürzt. Da wird Antisemitismus dann nur noch zur funktionalistisch abgeleiteten Sekundärideologie und Randnotiz, die man um den Willen der Konsistenz des eigenen beschränkten Weltbildes zudem am besten ignoriert.
18.07.2012 12:33 Uhr
@Iree

Das war natürlich etwas verkürzt formuliert, geschichtlch gesehen ist der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern ja real, er liesse sich aber heute lösen wenn man die fortschrittlichen Kräfte auf beiden Seiten nur machen liesse.
Meine Kritik bezog sich eher darauf das heutzutage nicht alle ein Interesse an der Lösung des Nahost-Problems haben, denn in den Moment als es zu einer Aussöhnung zwischen beiden Seiten kommt haben sowohl die Falken um Netanjahu und Likud als auch Terrororganisationen auf der Palästinerseite etc. kein "Thema" mehr....

Und solange der Konflikt aufrecht erhalten wird kann LIKUD immer mit einer harten Linie in den Wahlkampf ziehen, während die sozialen Probleme in Israel weiter verschleiert werden können.
18.07.2012 12:37 Uhr
@LinkerSozi

Deine Verkürzungen haben leider nichts mit der Ausführlichkeit deiner Formulierungen zu tun.
18.07.2012 12:52 Uhr
Ich habe schon in einer thematisch ähnlichen Diskussion geäußert,das die größte Gefahr für Israel von innen statt von Außen kommt


Zitat:
Die größte Gefahr für Israel,kommt nicht von Außen,sondern eher von Innen.

Die Umwerfungen innerhalb des Landes in Bezug auf soziale Ungerechtigkeit,steigende Lebenshaltungskosten,der teilweise offene Konflikt zwischen orthodoxen und den gemäßigten Juden,die derzeitige Regierung mit all ihren negativen Facetten ist als weitaus gefährlicher für die israelische Gesellschaft zu betrachten.




Das mit der Kadima eine eher gemäßigte Partei die Regierung verlassen hat,ist ein Zeichen dafür,das Israels innere Probleme größer werden.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 18.07.2012 14:55 Uhr. Frühere Versionen ansehen
18.07.2012 12:53 Uhr
@tafka

Zitat:
In Israel brodelt es sozial ganz gewaltig. Die sekulären Israelis haben scheinbar die Nase voll davon mit horrenden Steuern und Jahren ihres Lebens für den ultra-orthodoxen Traum von noch mehr Siedlungen auf fremden Gebiet zu bezahlen - sicher nicht wenn dieselben Ultra-Orthodoxen nicht bereit sind sich am Streit zu beteiligen.


Guter Beitrag,vollste Zustimmung..

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 18.07.2012 14:54 Uhr. Frühere Versionen ansehen
18.07.2012 17:17 Uhr
"Allerdings ist die aufgezeigte Alternative zwischen Wehrpflicht und Abschaffung derselben im Rahmen der politischen Realitäten eben keine tatsächliche Alternative. Die Wehrpflicht ist aufgrund der Bedrohungslage mehr oder minder alternativlos. "

also möchtest du den israelis vorschreiben, wann sie sich den "sachzwängen" zu unterwerfen haben und wann nicht?
die funktionsfähigkeit der idf wird nicht dadurch gesichert, dass kinder zwangseingezogen werden und ihre durch den wehrdienst verursachten defekte im drogensumpf zu verbergen versuchen, sondern durch schlagkräftige sonderkommandos und die technologische überlegenheit.

die wehrpflicht ist ein autoritäres relikt aus einer zeit, in der in feldschlachten über die sicherheit israels entschieden wurde.

und ja, sie gehört abgeschafft.
18.07.2012 17:19 Uhr
"Meine Kritik bezog sich eher darauf das heutzutage nicht alle ein Interesse an der Lösung des Nahost-Problems haben, "

an der lösung des nahost-problems haben alle ein interesse, das problem ist, dass die lösung von den meisten als friedhofsruhe gedacht wird.
18.07.2012 17:33 Uhr
@angelus

Zitat:
also möchtest du den israelis vorschreiben, wann sie sich den "sachzwängen" zu unterwerfen haben und wann nicht?


Ich kann mich nicht erinnern eine Vorschrift verfasst zu haben, sondern ich habe lediglich meine Einschätzung bzgl. der Frage der Wehrpflicht wiedergegeben. ;-)

Zitat:
die funktionsfähigkeit der idf wird nicht dadurch gesichert, dass kinder zwangseingezogen werden und ihre durch den wehrdienst verursachten defekte im drogensumpf zu verbergen versuchen, sondern durch schlagkräftige sonderkommandos und die technologische überlegenheit.

die wehrpflicht ist ein autoritäres relikt aus einer zeit, in der in feldschlachten über die sicherheit israels entschieden wurde.


Das sehe ich ehrlich gesagt anders. Denn eine institutionelle Trennung zwischen Armee und Restbevölkerung und der daraus resultierende Wegfall der bisher mit dem Militärdienst verbundenen Erfahrungen weiter Teile der Bevölkerung hinsichtlich der konkreten Bedrohungslage würde m.E. mittel- bis langfristig die Gefahr bergen gewisse sicherheitspolitische Diskurse in Israel zugunsten einer allzu naiven Friedenspolitik zu verschieben und könnte infolgedessen die Möglichkeiten reagierender und präventiver Selbstverteidigung des Staates Israel langfristig schwächen.

Zitat:
und ja, sie gehört abgeschafft.


Also möchtest du den Israelis vorschreiben, wann sie sich den "Sachzwängen" zu unterwerfen haben und wann nicht?
18.07.2012 17:53 Uhr
"Denn eine institutionelle Trennung zwischen Armee und Restbevölkerung"

die gibt es sowieso immer, nicht nur auf grund der wehrdienst befreiung der orthodoxen.

"daraus resultierende Wegfall der bisher mit dem Militärdienst verbundenen Erfahrungen weiter Teile der Bevölkerung hinsichtlich der konkreten Bedrohungslage"

der bedrohungslage sind sich alle israelis bewusst, mit oder ohne obligatorischen wehrdienst. mit oder ohne, tel aviv ist eine partyhochburg.

"m.E. mittel- bis langfristig die Gefahr bergen gewisse sicherheitspolitische Diskurse in Israel zugunsten einer allzu naiven Friedenspolitik zu verschieben und könnte infolgedessen die Möglichkeiten reagierender und präventiver Selbstverteidigung des Staates Israel langfristig schwächen."

1. naive friedens- und naive kriegspolitiker_innen gibt es auch jetzt schon.
2. ergibt sich aus einem diskurs noch keine umsetzung. die idf wird wie gesagt nicht von diskursen und wehrpflichtigen kindern, sondern von berufssoldaten getragen.
3. lassen sich asymetrische kriege nicht durch eine gigantische bodenarmee voller dilletanten gewinnen. vietnam sollte das beste beispiel sein.

"Also möchtest du den Israelis vorschreiben, wann sie sich den "Sachzwängen" zu unterwerfen haben und wann nicht? "

ich habe lediglich meiner erfahrungen mit traumatisierten isarelis gemacht, die nach dem wehrdienst ihren ehrensold in abgelegenen winkeln der erde verdrogen.
für die funktionsfähigkeit der idf wäre es sinnvoller all jene, die keinen wehrdienst leisten können oder wollen, nicht einzuziehen.
18.07.2012 18:23 Uhr
@angelus

Zitat:
die gibt es sowieso immer, nicht nur auf grund der wehrdienst befreiung der orthodoxen.


Weshalb denn noch?

Zitat:
der bedrohungslage sind sich alle israelis bewusst, (...)


Alleine die Existzenz naiver pazfistischer Bewegungen widerspricht dieser These.

Zitat:
1. naive friedens- und naive kriegspolitiker_innen gibt es auch jetzt schon.


Ja, aber bisher ohne ernsthaften politischen Einfluss.

Zitat:
2. ergibt sich aus einem diskurs noch keine umsetzung. die idf wird wie gesagt nicht von diskursen und wehrpflichtigen kindern, sondern von berufssoldaten getragen.


Und von der demokratisch legitimierten Politik geführt, die ihrerseits nicht unabhängig von der diskursiven Ebene ist. Alles ist mit allem vermittelt, @angelus, weißt du doch. ;-)

Zitat:
3. lassen sich asymetrische kriege nicht durch eine gigantische bodenarmee voller dilletanten gewinnen. vietnam sollte das beste beispiel sein.


Um diese rein militärtechnische Frage ging es mir auch eher weniger. Im übrigen bedeutet Wehrpflicht in Israel durchaus etwas anderes als es z.B. bis vor kurzem in Deutschland der Fall war. Ich denke nicht, dass man nach einem dreijährigen Dienst an der Waffe innerhalb eines Krisengebiets noch von "Dilletanten" sprechen kann und sollte.

Zitat:
ich habe lediglich meiner erfahrungen mit traumatisierten isarelis gemacht, die nach dem wehrdienst ihren ehrensold in abgelegenen winkeln der erde verdrogen.


Ich enthalte mich hier natürlich jeden Urteils, warne aber vor möglicherweise unzulässiger subjektiver Verallgemeinerung.

Zitat:
für die funktionsfähigkeit der idf wäre es sinnvoller all jene, die keinen wehrdienst leisten können oder wollen, nicht einzuziehen.


Die Wehrpflicht besteht seit der Gründung des Staates Israel. Eine Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit der IDF scheint daraus bisher nicht resultiert zu sein. ;-)
18.07.2012 18:39 Uhr
ach irre, lassen wir das.

mit "sachzwang" meinte ich übrigens vorhin das beharren auf abstrakten prinzipen ohne deren reale rückkopplung zu beachten.

wenn menschen gegen ihren willen zum dienst mit der waffe gezwungen werden, dann hat das gegenstand emanzipatorischer kritik zu sein, immer und überall.

das überleben israels wird nicht dadurch gesichter, dass (rein hypothetisch) du oder ich dazu gezwungen werden einen auf soldat zu machen, sondern dadurch, dass menschen aus überzeugung der idf beitreten.

sollten sich die israelis irgendwann dazu entscheiden die idf abzuschaffen, dann ist das legitimer, als die hoffnungen deutscher kommunist_innen.

und nochmal: hamas und hizbollah lassen sich nicht soldaten und panzer in die knie zwingen, genauso wenig wie ein potentielles bündnis aller arabischen nachbarstaaten. allein demografisch ist israel in dieser hinsicht verloren.

militärisch ist die bedrohung nicht aus der welt zu schaffen, sie lässt sich nur eindämmen.
18.07.2012 20:05 Uhr
Support the Kriegsdienstverweigerung! Fuck the IDF!
18.07.2012 20:22 Uhr
Ob die Israelis nur erklärte Nationalisten zum Kriegsdienst zwingen oder auch solche, die wahrscheinlich sowieso nicht mehr als zur Selbsterhaltung nötig tun, ist deren Sache. Ich habe dazu keine Meinung, weil ich Militär im Allgemeinen schon verkehrt finde und keinem Menschen egal welcher Herkunft oder Meinung einen militärischen Tod wünsche.
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