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Fragenübersicht Moodys, Fitch und S&P: Luft für Ratingagenturen wird weltweit dünner - Findest Du das gut oder schlecht?
1 - 18 / 18 Meinungen
18.01.2013 07:57 Uhr
Schwachsinn hoch drei.
Was wäre an einem Rating noch gefährlich, wenn sich nicht die Massenmedien darauf stürzen, es prominent plazieren und damit die Hysterie kräftig befeuern würden? Keinen Schwanz würde es interessieren.

Lasst uns also lieber darüber reden, wie wir die ungezügelte und demokratisch nicht legitimierte Macht der Massenmedien eindämmen können.
18.01.2013 09:05 Uhr
Die Weltwirtschaft ist ohne das große Wort der Ratingagenturen bestens ausgekommen und wird dies auch in Zukunft wieder...
18.01.2013 10:32 Uhr
dann schaffen sich die Regierungen angenehmere Deuter...
18.01.2013 10:33 Uhr
Es ist in erster Linie dumm.

Es ist nicht das Thermometer an der Temperatur schuld.

Man kann die Arbeit der Ratingagenturen durchaus verbessern - aber bestimmt nicht durch sachfremde Auflagen von Politikern, die überhaupt nichts von solchen Bewertungen verstehen.

Aber einfach die Publikation unangenehmer Aussagen zu verbieten, das ist grottig.
18.01.2013 10:36 Uhr
Deichgraf, die Ablehnung nehme ich zurück!
18.01.2013 10:37 Uhr
Es kann nicht sein, dass Organisationen ohne jegliche Kontrolle einen solch großen Einfluß auf die Wirtschaft weltweit haben. Allein schon deshalb ist es sinnvoll, den Ratingagenturen genauer auf die Finger zu schauen.
Ein Problem dabei wird sein, dass es dafür wiederum ein unabhängigen Gremiums bedürfte, denn wenn das jeweils staatliche Institutionen übernehmen, dann handeln die natürlich jeweils nach ihren nationalen Interessen.
Vielleicht wäre da deshalb eine Art "Weltwirtschaftsrat", vgl. dem Menschenrechtsrat, unter dem Dach der UNO sinnvoll?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 18.01.2013 11:37 Uhr. Frühere Versionen ansehen
18.01.2013 10:38 Uhr
@Herbert & Deichgraf
Ihr geht also davon aus, dass die Ratingagenturen ohne Fehl und Tadel und völlig uneigennützig agieren?
Nicht Euer Ernst, oder?
18.01.2013 10:51 Uhr
@Mensch:
Zitat:
Es kann nicht sein, dass Organisationen ohne jegliche Kontrolle einen solch großen Einfluß auf die Wirtschaft weltweit haben.

Das kommt darauf an, warum sie Einfluß haben.

Im wesentlichen haben sie Einfluß, weil ihre Urteile als qualitativ gut galten und sich andere daran orientiert haben. Also eine völlig freiwillige Entscheidung - und damit völlig problemlos.

Kritisch ist nur, daß der Staat in einigen Punkten der Bankenaufsicht die Ratings zur verpflichtenden Grundlage mancher Bewertungen machte. Das sollte wieder abgeschafft werden - dann muß man auch nicht in die Ratingagenturen reinregieren (was ohnehin nicht funktionieren kann).

Zitat:
Ihr geht also davon aus, dass die Ratingagenturen ohne Fehl und Tadel und völlig uneigennützig agieren?

Ãœberhaupt nicht.

Aber: Bei allen Fehlern scheinen sie immer noch die beste Bewertung zu liefern. Jedenfalls kenne ich keine Institution, die bessere Ratings liefern würde.

Und es ist auch völlig unproblematisch, daß sie damit ihr Geld verdienen.

Mal als Vergleich: Der Guide Michelin ist auch ziemlich einflußreich. Und verdient gutes Geld. Obwohl es auch dort Fehlbeurteilungen gibt.

Aber dieser Einfluß existiert nur deshalb, weil viele Leute dem Guide grundsätzlich vertrauen und entsprechend die dort gut gerateten Restaurants viele Gäste haben.
Wenn die Bewertungen zu oft daneben liegen würden, wäre dieser Einfluß schnell weg.

Es wäre auf jeden Fall absurd, eine staatliche Kontrolle von Restauranttestern zu installieren.
18.01.2013 11:02 Uhr
Mensch wer verkaufen will, muß glaubwürdig sein.
18.01.2013 13:53 Uhr
Ratingagenturen sind sowas wie die "Stiftung Warentest".

Oder noch besser, Ratingagenturen sind so ähnlich einzuschätzen wie die "unabhängigen", d.h. werbefinanzierten, Tests von Auto-Motor-Sport, BILD, AUDIO, Stereoplay, Mein grüner Garten und den "absolut neutralen" Finanzvergleich eines Versicherungsmaklers.
18.01.2013 14:00 Uhr
@Yrdion:
Zitat:
Ratingagenturen sind sowas wie die "Stiftung Warentest".

Mit dem Unterschied, daß bei den Ratings keine Steuergelder verbraten werden.

Ansonsten stimmt Dein Vergleich - es gibt auch keine Notwendigkeit, den Einfluß der Stiftung Warentest staatlich zu begrenzen.
18.01.2013 14:10 Uhr
@Deichgraf

Wenn sich der Anleihemarkt aber die Ratings der Agenturen zu Herzen nimmt und sich somit die Zinssätze für den Staat negativ entwickeln, wird doch das Geld des Steuerzahlers verbraten.

Die Ermittlung des Ratings ansich ist natürlich auf dem Mist einer privaten Firma gewachsen, und hat kein Steuergeld gekostet. Damit hast Du natürlich recht.
18.01.2013 16:00 Uhr
Prima - diese Vereine genießen viel zu viel Einfluss.
18.01.2013 16:12 Uhr
@Yrdion:
Zitat:
Wenn sich der Anleihemarkt aber die Ratings der Agenturen zu Herzen nimmt und sich somit die Zinssätze für den Staat negativ entwickeln, wird doch das Geld des Steuerzahlers verbraten.

Du verwechselst Temperatur und Thermometer.

Die Zinsen steigen für einen Staat, wenn er schlecht wirtschaftet. Ob die Anleger davon nun über die Rating-Agenturen erfahren oder auf andere Wege, das ist unwichtig.

Wie im Michelinbeispiel: Wenn der Koch schlecht kocht, bleiben die Gäste weg. Dann ist auch nicht der Guide Michelin schuld, nur weil er die Gäste über die schlechte Küche informiert hat.
18.01.2013 16:56 Uhr
Ja, diesen Gaunern gehört der Hahn zugedreht, und zwar komplett !
18.01.2013 19:20 Uhr
Ratingagenturen, die am Tropf von Hedge-Fonds hängen.
18.01.2013 20:08 Uhr
@Deichgraf

Klar, Du hast recht. Doch ich halte die Agenturen mehr für Huren, als für wirklich unabhängige Maßstäbe, denen ich vertrauen könnte. Und damit sind wir wieder bei Stiftung Warentest und ähnlichen selbsternannten "unabhängigen" Testern, gleich welcher Sparte.

Ich bin der Ansicht, niemand kann WIRKLICH UNABHÄNGIG Vergleiche ziehen, da immer eine persönliche, staatliche, institutionelle ode religiöse Prämisse herrscht. Es geht einfach nicht. Urteile kommen intuitiv/rational aus einem selbst - oder von "Gott", oder das was man dafür hält.

Menschen und ihre Gedankenwelt sind halt einfach kompliziert. Isso!

19.01.2013 00:26 Uhr
Zitat:
Mal als Vergleich: Der Guide Michelin ist auch ziemlich einflußreich. Und verdient gutes Geld. Obwohl es auch dort Fehlbeurteilungen gibt.

Aber dieser Einfluß existiert nur deshalb, weil viele Leute dem Guide grundsätzlich vertrauen und entsprechend die dort gut gerateten Restaurants viele Gäste haben.
Wenn die Bewertungen zu oft daneben liegen würden, wäre dieser Einfluß schnell weg.

Es wäre auf jeden Fall absurd, eine staatliche Kontrolle von Restauranttestern zu installieren.


Auf so einen unsinnigen Vergleich kann nur ein Marktstalinist wie Deichgraf kommen.

Eine weitaus bessere Analogie zu den Aufgaben, die die Ratingagenturen erfüllen sollten, wäre die Lebensmittelüberwachung - und die wird aus guten Gründen vom Staat organisiert.
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