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Fragenübersicht Der venezolanische Präsident Hugo Chavez ist tot.- Wie beurteilst Du im Rückblick sein poltisches Wirken?
1 - 20 / 22 Meinungen+20Ende
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06.03.2013 06:54 Uhr
Negativ, den Focus-Artikel (http://www.focus.de/politik/ausland/tid-29911/nach-dem-tod-des-comandante-hugo-chavez-das-raetselhafte-ende-eines-aufregenden-lebens_aid_933524.html) als eine Art Nachruf finde ich sehr gelungen. Er war nämlich vor allen Dingen eines, ein Populist. Venezuela hatte dank gestiegener Öleinnahmen große finanzielle Mittel, die Chavez vollmundig eingesetzt hat - für eine fragwürdige internationale Scheckbuch-Diplomatie und der Förderung ihm getreuer Eliten, nicht etwa zum Wohl seines Volks. Er hat gewusst wie er weite Teile des Volks in seinen Bann zieht, aber unter ihm hielt die Entwicklung Venezuelas an, Inflation, Korruption und Kriminalität erreichen Höchststände, die Wirtschaft liegt am Boden und so Demokratie und Pressefreiheit. Letztere hatte er nach und nach beerdigt. Auch sein antiimperialistischer Kampf war allen voran eine Show, denn bis heute ist Venezuela vom Ölverkauf ins imperio (USA) abhängig.
06.03.2013 07:13 Uhr
Natürlich negativ.

Da man aber über frisch Verstorbene und sein Wirken nicht in erster Linie negatives in den Vordergrund stellen sollte, werde ich da auch nicht näher drauf eingehen. Sollen die sich äußern, die wenigstens irgendwas sinnvolles in seiner Politik finden können.
06.03.2013 07:17 Uhr
@Backo

Bei Chavez wird man Mühe haben etwas Positives zu finden, außer man verklärt es. Eins vllt, er war/tat volksnah und hat sich zumindest die Sorgen der Bevölkerung vor Ort angehört. Leider hat er daraus wenig gemacht. Auch die regionalistische Abgrenzung gegenüber den USA und das Aufeinanderzugehen in Süd- und Mittelamerika war nicht der schlechteste Ansatz, aber auch hier haben andere ruhigere Kräfte mehr getan, beispielsweise Brasiliens Präsident Lula.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 06.03.2013 08:28 Uhr. Frühere Versionen ansehen
06.03.2013 07:38 Uhr
Linkspopulist erster Güteklasse. Ich weine ihm sicher keine Träne nach.
06.03.2013 07:44 Uhr
Was ich nie erwartet hätte: diese tendenziöse Berichterstattung über Chavez in unseren Medien! Unsere "freie" Presse ist nicht weiter als es die Presse im 3. Reich war: streng der offiziellen Propaganda untergeordnet. Wahrheitsgehalt: Null!

Und diese ganzen dämlichen Papageien hier in dol2day, die kaum wissen, wo Venezuela liegt und BILD-Zeitungs-Weisheiten nachplappern, ohne auch nur den Funken einer Ahnung zu besitzen!

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 06.03.2013 08:47 Uhr. Frühere Versionen ansehen
06.03.2013 07:49 Uhr
@Lustmolch

Was ist daran tendenziös? Was stimmt denn nicht an der Berichterstattung? Chavez hat ganz offensichtlich eine Vetternwirtschaft betrieben, die drei Staatsgewalten verschwimmen lassen und die freie Presse und Berichterstattung in Venezuela abgeschaltet. Da hilft es auch nicht "Lügner, Lügner" zu schreien, nur weil einem die Realität nicht schmeckt.
Welche positiven Errungenschaften kannst du uns aufzeigen? Fang mal an.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 06.03.2013 08:50 Uhr. Frühere Versionen ansehen
06.03.2013 07:55 Uhr
Wenn es um die Verteidigung von autoritären populistischen Nationalisten geht und den Kampf gegen den westlichen "Imperialismus", dann gehen auch bei Dol Links- und Rechtsextreme Hand in Hand. Immer wieder interessant.
06.03.2013 07:55 Uhr
Zitat:
Unsere "freie" Presse ist nicht weiter als es die Presse im 3. Reich


Da hat jemand offensichtlich keine Ahnung vom Dritten Reich.

Zu Chavez: Ich bin da zwiegespalten. Einerseits ist sein Kuscheln mit diversen Diktatoren (Gaddafi, Ahmadineschad) verwerflich. Anderseits hat er in einer nicht einfachen innenpolitischen Situation Haltung und Konsequenz bewahrt.

Wer in den Armenvierteln von Caracas wohnt, der wird in ihm einen Hoffnungsträger sehen, dem es um die Verbesserung der sozialen Situation ging. Hier hat er deutliche Anstrengungen unternommen, die er mit den Erlösen aus den Ölverkäufen finanzieren konnte. Man wird sehen, wie beständig die Erfolge im Kampf gegen Armut und für Bildung und Gesundheit sein werden.

Und er hat der Versuchung widerstanden, die Demokratie in Venezuela ganz abzuschaffen. Das ist ihm hoch anzurechnen (trotz einiger Defizite).

Er ist als treuer Sohn der katholischen Kirche verstorben. Wie kommen unsere Dol-Linken mit diesem Faktum zurecht?
06.03.2013 07:55 Uhr
@Lustmolch

Zitat:
Und diese ganzen dämlichen Papageien hier in dol2day, die kaum wissen, wo Venezuela liegt und BILD-Zeitungs-Weisheiten nachplappern, ohne auch nur den Funken einer Ahnung zu besitzen!


Es stimmt, dass im 21. Jahrhundert die Masse bestimmt, nicht die Wahrheit, was geschrieben wird. Deswegen aber die Doler als "dämliche Papageien" zu bezeichnen, dient sicherlich nicht der Verbesserung der Situation.

Ich habe die Vision, dass es in dol2day auch zukünftig möglich sein wird, eine unabhängige Meinung zu entwickeln und zu verteidigen. Die Zustimmungs-/ Ablehnungsbalken in jetziger Ausprägung sind dabei eher hinderlich. Ein neues Konzept ist in Vorbereitung, zumindest ab jetzt

/rMS
06.03.2013 08:04 Uhr
Er hätte mehr aus seiner Idee machen müssen, gerade als Oberlautsprecher.

Außenpolitisch war der Typ eine Katastrophe, es gab nur Freund und Feind für ihn und seine Freunde waren/sind Gestalten wie Assad und Ghaddafi, Feinde der Israeli/Jude an sich.

Das Blöde ist: Nach ihm wird's sicher nicht besser. Entweder krempelt ein reaktionär-bürgerlicher alles um oder einer seiner Jünger reitet Chavez' Erbe endgültig in die linksautoritäre Richtung.
06.03.2013 08:11 Uhr
@Zeitzeuge

Er hat die Demokratie schon abgeschafft, nur Wahlen nicht. Und auch die sozialen Errungenschaften fallen im Vergleich zu den Nachbarstaaten eher gering aus, die eben nicht noch andere Regime mitfinanziert haben. Tatsache ist, dass die Schere zwischen Arm und Reich in Venezuela nicht wesentlich kleiner geworden ist. Man kann immer sagen, dass es in den Nachbarstaaten nicht viel anderes aussieht, aber Venezuela ist unter ihm, für seine doch recht bescheidene internationale Bedeutung ziemlich aufgefallen. Es wurde eben nicht im großen Maße in soziale Infrastruktur investiert, keine Anstrengungen unternommen das Land unabhängiger vom Öl zu machen und die Wirtschaft zu diversifizieren. Vom Öl hat die Staatskasse von Venezuela profitiert, aber wie leider in den meisten Fällen wiederum nur sehr wenige Eliten.
Wenn man sich schon als Retter der Entrechteten aufspielt, dann soll man sich nicht derart international verzetteln und wirklich etwas sinnvolles mit den Ölmilliarden anfangen (denn tatsächlich ist Verstaatlichung, wenn man das Öl selbst fördern kann, das beste). Leider ist Chavez nie durch gute Regierungsführung aufgefallen und darum sind alle Ziele von einer gleichen und gerechten Verteilung schlicht in den Wind geschossen worden, ersetzt durch eine korrupte Günstlingswirtschaft wie man sie von vielen rohstoffreichen Staaten kennt (Angola, Gabun, Äquatorialguinea usw.).

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 06.03.2013 09:18 Uhr. Frühere Versionen ansehen
06.03.2013 08:59 Uhr
Sein politisches Wirken lässt sich etwas salopp zusammenfassen mit: große Klappe, nichts dahinter.

Und jetzt ließen sich gewiss die ein oder anderen innenpolitischen Reförmchen finden, die man ihm zugute halten könnte. Aber gemessen an seinen Verheißungen und dem ja nicht unerheblichen Rohstoffreichtum des Landes sollte dieses ja eigentlich ein Paradies auf Erden sein, wenn er der Messias gewesen wäre für den er sich wohl hielt.
06.03.2013 09:23 Uhr
Wir sind Hugo Chavez für den erneuten Beweis dankbar, daß der real existierende Sozialismus zwangsläufig zu Not und Elend führt.
Trotzdem werden die notorischen Scheuklappenfetischisten von Links weiterhin für ihre verstaubten Ideen agieren und nehmen dabei in Kauf, daß Menschen erneut leiden müssen.

06.03.2013 11:54 Uhr
Zitat:
Es stimmt, dass im 21. Jahrhundert die Masse bestimmt, nicht die Wahrheit, was geschrieben wird.

noch bestimmen die trägerschaften der medien, was geschrieben wird, nicht die blogger oder was sonst hier unter "masse" verstanden wird.
06.03.2013 12:53 Uhr
Die Diskussion darüber, wer heute darüber bestimmt, was geschrieben wird, ist nicht das Thema dieser Frage.
06.03.2013 12:56 Uhr
Chavez sah sich selbst als Erbe der Ideen eines Ernesto "Che" Guevara oder eines Fidel Castro. Sein Traum von einem "Sozialismus des 21. Jahrhundert" mag sich theoretisch interessant angehört haben; eine Umsetzung aber musste daran scheitern, dass Venezuela eben nicht autark ist und sich somit an die Gegebenheiten auf diesem Erdball anpassen musste. Und da gibt es aktuell einfach keinen Platz für Sozialismus. Es sei denn, man will den chinesischen Weg unbedingt als Sozialismus deklarieren.
Aber das ist wiederum eine ganz andere Geschichte.
06.03.2013 13:32 Uhr
Naja, sagen wir`s mal so: Ich hätte nicht unter ihm leben wollen. Von Sozialismus und Co habe ich die Schnauze gestrichen voll. Ob nun in Deutschland, Venezuela oder sonstwo auf der Welt.
06.03.2013 13:33 Uhr
Weder stimmt die Zuschreibung Diktator, noch war er die Lichtgestalt einer durch und durch fortschrittlichen Bewegung. Diese Schwarzweißmalerei hilft bei Chavez nicht weiter, hilft bei der Beurteilung des Prozesses in Venezuela seit 14 Jahren nicht weiter.
06.03.2013 14:32 Uhr
@Fed

Welcher realexistierende Sozialismus? Das war realexistierender nationalistischer Linkspopulismus.
06.03.2013 15:46 Uhr
Zitat:
Welcher realexistierende Sozialismus? Das war realexistierender nationalistischer Linkspopulismus.


ja, klar, daher ja auch die Spezifizierung "realexistierend", im Prinzip ist das auch nichts anderes als die Projekte von Stalin, Hitler oder Mao.
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