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Fragenübersicht Medienskandal oder nur eine Randnotiz?
1 - 20 / 25 Meinungen+20Ende
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13.06.2012 18:09 Uhr
Ich glaube das Problem ist, dass kaum jemand hierzulande einschätzen kann, welche syrische Quelle seriös ist und welche nicht. Das ist dann allerdings Aufgabe der Journalisten. Aber das grundsätzliche Interesse am Syrien-Konflikt hält sich offenbar so sehr in Grenzen, dass da eine RichtigStellung nicht notwenig erscheint. Daher kein Skandal.
13.06.2012 18:13 Uhr
Ich bin ja sehr geneigt, zu glauben, dass die Zustände in Syrien andere sind, als allgemein kolportiert wird. Allerdings ist ein abchasisches Reporterteam in meinen Augen nicht gerade außergewöhnlich glaubwürdig. Abchasien ist doch die Republik, die international nur von Russland anerkannt wird und Russland ist mit wem noch einmal sehr eng verbunden? Assad.
13.06.2012 18:17 Uhr
Es werden im ZDF ja auch Bilder gezeigt, wo es um Anschläge der Talliban geht,die gleichen Bilder dienen zum Nachweis der "Morde" der syrischen Regierung.


Ja Kriege führt Amerika nicht nur mit Waffen,Dollar,Drohnen,Erpressung,Umstürze,Kidnapping,Mißachtung von Grenzen,Hackerangriffe auf fremde Länder....ja auch mit Lügen und falschen Bildern in den Medien.Und unsere angeblich unabhängige Presse( allein die Namen der Besitzer sagen alles) ist wie immer willfähiges Werkzeug.

Wann kommen die umgestürzten Babybrutkästen, die Massenvernichtungswaffen,die chemischen Waffen ...?

Die westliche "Demokratie" ist bereit für einen Überfall auf Syrien, nur die Angst vor Rußland und China hält sie noch zurück...

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.06.2012 20:34 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.06.2012 18:25 Uhr
eine randnotitz,
weil selbt eine theoretisch unabhängige presse augenzeugenberichte einer einzigen person mit äusserster vorsicht behandeln wird,
gerade dann wenn namen genannt werden.

anderswo würde sofort ein reporter eigene recherchen anstellen, das gestaltet sich in syrien derzeit bestimmt schwierig.
und das ist ein berichtenswerter punkt,
wo auch immer die pressefreiheit verloren geht ist tatsächlich ein großes verbrechen am laufen. das ist das erste indiz bei syrien skeptisch zu sein und bei seiner führung.
nicht dass es in deutschland nicht auch manchmal probleme gäbe zu recherchieren, aber die sind vergleichweise lächerlich.
13.06.2012 18:28 Uhr
Ein Skandälchen vielleicht, da ja beileibe nichts aussergewöhnliches. Sobald in irgendeinem beliebigen Konflikt die eine Partei mal als Bösewicht festgelegt ist betrachtet die Mehrzahl der Medienvertreter die mit entsprechenden Scheuklappen. Da wird dann gar nicht mehr so gründlich nachgeforscht, denn der gemeine Reporter denkt sich dann wohl: ach, selbst wenn das jetzt nicht stimmt, trifft ja wenigstens die "Bösen".

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.06.2012 20:31 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.06.2012 19:07 Uhr
@ Djilas

Zitat:
Abchasien ist doch die Republik, die international nur von Russland anerkannt wird


Stimmt doch gar nicht. Es sind Russland, Nikaragua, Venezuela, Nauru, Tuvalu und Vanuatu (die Außenpolitik Vanuatus ist ein spannendes Thema für sich). Ferner Südossetien, Transnistrien und Bergkarabach, aber die wirst du vermutlich auch nicht anerkennen.

Davon einmal abgesehen: was hat denn die Glaubwürdigkeit von Journalisten damit zu tun, wer ihr Land nun diplomatisch anerkennt und wer nicht? Wären denn auch Journalisten aus der Republik China (Taiwan) nur deshalb unglaubwürdig, weil lediglich 24 Länder ihr Land anerkennen?
13.06.2012 20:21 Uhr
@Scarabaeus:

ach bitte, Nauru, Tubvalu und Vanuatu anerkennen jeden "Staat", der ihnen genug zahlt. Südossetien ist ebensowenig ein Szaaz wie TRansnistrien und Berkarabach. Da kann ich mich selbst zum Staat erklären und meine Nachbarn machen es auch und wir anerkennen uns alle gegenseitig. Was ist davon gewonnen?

Nicaragua und Venezuela, nun ja, man muss ja nur schauen, wer da so regiert...

Grundsätzlich gilt: Die Glaubwürdigkeit von Journalisten ist nicht per se abhängiug von ihrer Nationalität, kann aber natürlich dadurch beeinflusst werden. Ein rotchinesischer Journalist, der über Nordkorea berichtet, ist nicht unbedingt glaubwürdig. In diesem konkreten Fall kommt hinzu, dass

a) Abchasien eher ein Mafiakonglomerat als ein Staat ist und
b) der wichtigste Verbündete dieses "Staates" entscheidende Interessen in Syrien hat.

Mit anderen Worten: Es kommt immer auf den Kontext an. Im Übrigen will ich gar nicht bestreiten, dass hinter dem Massaker nicht Assads Leute stehen, sondern radikale Sunniten. Nur wäre es schön, dafür auch glaubwürdigere Zeugen zu haben.
13.06.2012 21:08 Uhr
@ Djilas

Zitat:
Nauru, Tubvalu und Vanuatu anerkennen jeden "Staat", der ihnen genug zahlt.


Was Nauru betrifft, stimmt's (in Bezug auf Abchasien), bei Tuvalu weiß ich's nicht, und bei Vanuatu würde ich es bestreiten und bescheiden nach einer Quelle fragen.

Zitat:
Da kann ich mich selbst zum Staat erklären und meine Nachbarn machen es auch und wir anerkennen uns alle gegenseitig. Was ist davon gewonnen?


Freiheit? Was spräche denn grundsätzlich dagegen, jedem das Recht auf Sezession zuzusprechen, ein halbwegs zusammenhängendes Territorium und die Zustimmung der überwältigenden Mehrheit (idealerweise: aller) der Bewohner vorausgesetzt?

13.06.2012 21:11 Uhr
Kein Medienskandal, sondern übliche Nachrichtenvariante. Die Informationen sind immer extrem selektiv. Wer mal eng mit der Presse zusammen gearbeitet hat wird schnell desillusioniert, selbst für Nachrichtensendungen reisen die Reporter häufig mit Drehbüchern an, wie sie sich eben einen perfekten Beitrag vorstellen.
13.06.2012 21:13 Uhr
*megagähn*

Als Beleg für eine fürchterliche Manipulation der Medien wird zitiert - ein Artikel aus eben diesen Medien.

Warum wurde die Umfrage nicht über den soliden FAZ-Artikel ( http://www.faz.net/aktuell/politik/neue-erkenntnisse-zu-getoeteten-von-hula-abermals-massaker-in-syrien-11776496.html ), sondern über das verschwörungstheoretische Geraune der EF gestellt? Um mir in einer Antwortoption eins reinzuwürgen?
13.06.2012 21:13 Uhr
Zitat:
Ja Kriege führt Amerika nicht nur mit


Hach es leben die albernen Verschwörungstheorien. Wie wäre das Leben auch langweilig ohne sie.
13.06.2012 21:58 Uhr
Die Berichterstattung über das Massaker führte im Mai dazu, dass einige europäische Staaten - u. a. auch Deutschland - den jeweiligen syrischen Botschafter außer Landes verwies. Darüber hinaus hat Frankreich diese Sache zum Anlass genommen, Syrien mit militärischer Gewalt zu drohen.

Also ein handfester Skandal. Fällt aber unter den Tisch, weil die deutschen Medien entschlossen sind, die Opfer des Bürgerkriegs in Syrien stets dem Assad-Regime zuzuschreiben. Assad ist der bay guy, die "Freie syrische Armee" sind die nice guys. Dass die syrische Opposition v.a. aus Islamisten besteht, spielt dabei keine Rolle.
13.06.2012 22:02 Uhr
Zitat:
Die abchasische Nachrichtenagentur „Anna News“ war offenbar als einzige mit einem Reporterteam direkt vor Ort gewesen...


Hier lügt EF, wie ein Blick in die englische Wikipedia beweist:

Zitat:
In interviews with Channel 4 News, townspeople described how Shabiha from Alawite villages to the south and west of Houla (Kabu and Felleh were named repeatedly) entered the town after shelling for several hours. According to one eyewitness, the killers had written Shia slogans on their foreheads. Reporter Alex Thomson stated that he had been told many bodies were yet to be recovered, and that he had seen at least two bodies not included in the initial U.N. count.[ http://blogs.channel4.com/alex-thomsons-view/searing-grief-houlas-survivors/1739 ]


en:Houla_massacre
13.06.2012 22:08 Uhr
@ Alsterstewart

Also ein handfester Skandal.

Wieso?

Es gibt ja eine Reihe Augenzeugenberichten (von denen lediglich der EF-Verschwörungstheoretiker noch nichts gehört hat), die das Massaker den Rebellen zuschreiben. Und daß es der alleinige Grund dafür gewesen sein, daß der Westen gegenüber Syrien eine härtere Gangart eingeschlagen hat, ist ebenfalls VT-Quatsch.

Fällt aber unter den Tisch, weil die deutschen Medien entschlossen sind, die Opfer des Bürgerkriegs in Syrien stets dem Assad-Regime zuzuschreiben.

Was ja alleine schon durch den FAZ-Artikel widerlegt wird.
13.06.2012 22:18 Uhr
Spätestens seit dem Jugoslawienkrieg bin ich geneigt zu glauben das es eher ein Skandal ist wenn sie mal etwas senden was der Wahrheit entspricht.

Zitat:
Wann kommen die umgestürzten Babybrutkästen, die Massenvernichtungswaffen,die chemischen Waffen ...?


Das extra ausgeteilte Viagra damit die impotenten Regierungstruppen vergewaltigen können nicht zu vergessen.

Zitat:
Dass die syrische Opposition v.a. aus Islamisten besteht, spielt dabei keine Rolle.


Und Assad ist der Verbündete des Iran.... die Bevölkerung in Syrien kann nur verlieren.
14.06.2012 07:16 Uhr
@HordesofChaos
Zitat:
Und Assad ist der Verbündete des Iran.... die Bevölkerung in Syrien kann nur verlieren.


Unter Assad - nach arabischer Art ein Diktator - herrschte in Syrien bislang relative Ruhe, auch ethnische und religiöse Minderheiten (Alawiten, Christen, Drusen) wurden geschützt. Jetzt hat Saudi-Arabien die Pandora-Büchse geöffnet und die Muslim-Brüder losgelassen. Das Land befindet sich jetzt im Bürgerkrieg: Gewinnt Assad (was unwahrscheinlich ist), wird die Diktatur befestigt, verliert er, werden sich die sunnitischen Sieger schrecklich an Alawiten und Christen rächen. Dann wird aus Syrien ein zweiter Irak.
14.06.2012 07:31 Uhr
@Scarabaeus:

Zitat:
Was Nauru betrifft, stimmt's (in Bezug auf Abchasien), bei Tuvalu weiß ich's nicht, und bei Vanuatu würde ich es bestreiten und bescheiden nach einer Quelle fragen.


Ok. Vanutu ziehe ich zurück. kennst Du den Grund, warum Vanuatu Abchasien anerkannt hat?

Zitat:
Freiheit? Was spräche denn grundsätzlich dagegen, jedem das Recht auf Sezession zuzusprechen, ein halbwegs zusammenhängendes Territorium und die Zustimmung der überwältigenden Mehrheit (idealerweise: aller) der Bewohner vorausgesetzt?


ach. Das ist doch eine Position, die ich selbst lange vertreten habe. Was dagegen spricht? Das Recht auf Sezession setzt ein absolutes Selbsteigentum des Menschen voraus, das aber nicht gegeben ist. Jeder Mensch wird in ein gesellschaftliches, auch staatliches, Umfeld hineingeboren und verdankt diesem zumindest zum Teil das, was er hat. Aus diesem Nutzen entspringt natürlich auch eine Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit. Diese Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit würde aber negiert, wenn jedem ein willkürliches Sezessionsrecht zugestanden würde. Die Allgemeinheit wäre der Willkür des einzelnen hilflos ausgeliefert. Die Folge wäre Anarchie. Darunter würden wiederum die Schwächsten am meisten leiden. Zum Schutz der Allgemeiheit und der Schwächsten ist deshalb ein individuelles Sezessionsrecht abzulehnen. Inwieweit unter gegebenen Umständen etwa Bundesländern ein Sezessionsrecht zustehen könnte, ist ein anderes Thema.
14.06.2012 08:31 Uhr
Ein Skandal wäre es, wenn die Medien die Wahrheit wüßten, aber bewußt etwas Falsches schreiben.
Was in diesem Fall wohl ausgeschlossen werden kann - keiner weiß, was die Wahrheit in Syrien ist.
14.06.2012 08:39 Uhr
Das erste Opfer eines Krieges ist immer die Wahrheit. Weil sie kaum feststellbar ist. Das allerdings müssten die Politiker wissen wenn sie solche Entscheidungen treffen wie Diplomaten ausweisen. Den Medien ist hier keine Schuld zuzuschreiben, es sei denn sie hätten aus politischen Gründes anderes berichtet als sie wüssten.
14.06.2012 10:14 Uhr
@ Djilas

Zitat:
Vanutu ziehe ich zurück. kennst Du den Grund, warum Vanuatu Abchasien anerkannt hat?


Genau weiß ich es natürlich nicht. Vanuatu erkennt z. B. auch das Kosovo oder die Westsahara an - ich schätze man hat da einfach eine gewisse Schwäche für kleine unanerkannte Territorien. Außerdem hat der Außenminister m. W. zu Sowjetzeiten in Moskau studiert, aber das allein würde z. B. die Anerkennung des Kosovo natürlich nicht erklären.

Zitat:
Was dagegen spricht? Das Recht auf Sezession setzt ein absolutes Selbsteigentum des Menschen voraus, das aber nicht gegeben ist. Jeder Mensch wird in ein gesellschaftliches, auch staatliches, Umfeld hineingeboren und verdankt diesem zumindest zum Teil das, was er hat. Aus diesem Nutzen entspringt natürlich auch eine Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit. Diese Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit würde aber negiert, wenn jedem ein willkürliches Sezessionsrecht zugestanden würde. Die Allgemeinheit wäre der Willkür des einzelnen hilflos ausgeliefert. Die Folge wäre Anarchie. Darunter würden wiederum die Schwächsten am meisten leiden. Zum Schutz der Allgemeiheit und der Schwächsten ist deshalb ein individuelles Sezessionsrecht abzulehnen. Inwieweit unter gegebenen Umständen etwa Bundesländern ein Sezessionsrecht zustehen könnte, ist ein anderes Thema.


Das Individuum als souveräner "Staat" wäre eine augenblicklich nur schwer zu realisierende Idealvorstellung.

Sofern es aber tatsächlich um zusammenhängende Gebiete geht, in denen die Menschen mit großer Mehrheit (wie groß diese sein müsste, wäre zu diskutieren) dies wollten, griffe deine Argumentation m. E. nicht. Auch im Saterland oder in Südschleswig (um einmal Gebiete zu nehmen, die wir kennen) gäbe es Starke und Schwache. Theoretisch könnten dies durchaus lebensfähige Gemeinschaften sein, und wieweit diese dann mit anderen Gebieten etwa auf dem Gebiet der Bildung (so würde sich z. B. eine eigene Uni für das Saterland irgendwie nicht rechnen) kooperieren, bliebe ihnen überlassen.

Ich fordere nun keinesfalls deren Sezession, wohl aber deren Recht darauf. Die Bedingungen dafür müssten auch so aussehen, dass nicht (was eben das Problem bei der Auflösung der Sowjetunion oder Jugoslawiens war) die gesamte bisherige Verwaltungseinheit das Gebiet ist, das mit 50,1 % der Stimmen unabhängig würde, sondern dass vielmehr Dorf um Dorf abgestimmt werden müsste, damit nicht neue Minderheitsgebiete entstünden, die mit ihrer Zugehörigkeit nicht einverstanden sind.

Dass es Gebiete gibt, bei denen dies wegen der starken Durchmischung der Ethnien gar nicht möglich ist, weil immer nur knappe Mehrheiten bestünden, ist mir klar. Es geht mir auch gar nicht um (wie auch immer festgestellte) Ethnien, sondern allein darum, ob die Menschen nun miteinander leben wollen oder nicht.

Ziel eines allgemein anerkannten Rechts auf Sezession wäre auch keinesfalls, jeden der ca. 200 Staaten dieser Erde nun in Dutzende von Kleinstaaten zu zerteilen, Ziel wäre es vielmehr, das die Zentralregierungen möglichst viele Kompetenzen auf niedrigere Ebenen abgeben und ihre Randterritorien sich genauso gut entwickeln lassen wie ihre Metropolen. Das Sezessionsrecht wäre dann nur ein Korrektiv, das für eine gleichmäßige Entwicklung und die Berücksichtigung aller Volksgruppen sorgen könnte.


  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   LPP
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