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Fragenübersicht Bosnien: Längster Friedenseinsatz der Bundeswehr beendet. War der Einsatz ein Erfolg?
1 - 20 / 26 Meinungen+20Ende
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28.09.2012 11:23 Uhr
(x)Der Einsatz war ein großer Erfolg, da enorm viel zum Wiederaufbau und zur Demokratisierung beigetragen wurde.
28.09.2012 11:49 Uhr
der einsatz war reine heuchelei und ein vollkommener misserfolg.

die nato hatte ihre arsch erst in bewegung gesetzt, als der zenit des gemetzels schon überschritten war.
auch die vermeintliche erfolge in puncto demokratieentwicklung und aussöhnung sind eine reine farce. de facto gibt es bosnien-herzegowina gar nicht, sondern zwei teilstaaten, die serbische republik und die bosnisch-kroatische föderation, deren grenzen gleich den frontlinien bei ratifizierung des vertrages von dayton sind. die segregation war noch nie so groß wie heute, selbst sarajevo ist eine geteilte stadt. der ganze staat ist im grunde genommen nur ein protektorat und subventionsloch der uno.

wer da von erfolg redet ist entweder blind oder zynisch bis auf die knochen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 28.09.2012 13:53 Uhr. Frühere Versionen ansehen
28.09.2012 11:51 Uhr
Für wen? Für Heckler&Koch bestimmt.
28.09.2012 11:52 Uhr
http://www.youtube.com/watch?v=EuflKlQ2Z4U
28.09.2012 11:52 Uhr
Zitat:

die nato hatte ihre arsch erst in bewegung gesetzt, als der zenit des gemetzels schon überschritten war.


Man organisiert doch kein Gemetzel, um es vor der Zeit abzuräumen...
28.09.2012 11:54 Uhr
"Man organisiert doch kein Gemetzel, um es vor der Zeit abzuräumen..."

die leute da haben sich schon aus freien stücken niedergemetzelt. das vor allem deutschland ein bedeutender externer faktor für ein eskalieren des konfliktes war steht nicht im widerspruch zum ersten satz.
28.09.2012 11:58 Uhr
Zitat:

die leute da haben sich schon aus freien stücken niedergemetzelt.


Stimmt.

Zitat:
das vor allem deutschland ein bedeutender externer faktor für ein eskalieren des konfliktes war steht nicht im widerspruch zum ersten satz.


Stimmt auch.

Und welches Interesse hatten die deutschen Politiker jetzt, das vorzeitig anzuhalten?
28.09.2012 12:03 Uhr
"
Und welches Interesse hatten die deutschen Politiker jetzt, das vorzeitig anzuhalten?"

die gesamte politik deutschlands hatte nur einen sinn und zweck: zerschlagung jugoslawiens und schwächung serbiens um aus osteuropa den deutschen hinterhof zu machen, der es ist.
28.09.2012 12:10 Uhr
Zitat:
Und welches Interesse hatten die deutschen Politiker jetzt, das vorzeitig anzuhalten?


Nun, "angehalten" wurde das Gemetzel nicht durch deutsche Politiker oder Truppen.

Die Bundeswehr ist erst seit Anfang 1996, in halbes Jahr nach Kriegsende in Bosnien.

Der Einsatz der Bundeswehr in Bosnien hat also wenger mit den diversen beidseitigen Gemetzeln zu tuen, noch mit dem früheren Handeln deutscher Politiker, sondern war ein Einsatz nach Kriegsende.

Und um den Einsatz der BW geht es hier.
28.09.2012 12:11 Uhr
"Der Einsatz der Bundeswehr in Bosnien hat also wenger mit den diversen beidseitigen Gemetzeln zu tuen, noch mit dem früheren Handeln deutscher Politiker, sondern war ein Einsatz nach Kriegsende."

und was wollte sie dann da?

"frieden sichern"?

das glaubst du doch wohl selbst nicht.
28.09.2012 12:13 Uhr
die gesamte politik deutschlands hatte nur einen sinn und zweck: zerschlagung jugoslawiens und schwächung serbiens um aus osteuropa den deutschen hinterhof zu machen, der es ist.

...Verschwörung, ick hör die trappsen...
28.09.2012 12:17 Uhr
@angelus

6 Monate nach dem unter Druck zustandegekommenen Daytoner Abkommens und 6 Monate nach Einstellung jedweder Kampfhandlungen konnte die BW wohl kaum etwas anderes tuen, als den erzwungenen Frieden sichern, beim Wiederaufbau helfen und versuchen, die weitere Entwicklung in Bosnien positiv zu beeinflußen (Ausbildung von Polizisten etc).

Was hat sie den Deiner Meinung 1996 bis 2012 dort gemacht?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 28.09.2012 14:18 Uhr. Frühere Versionen ansehen
28.09.2012 12:20 Uhr
@wmb:

dann schau dir doch mal die außenhandelsstatistiken der osteuropäischen und balkanländer an. meinst du die enormen deutschen fremdsprache kenntnisse in osteuropa haben damit zu tun, dass die leute dort eine so enorme verbundenheit mit der deutschen sprache und deutscher kultur verspüren?

und was sollte die einseitige anerkennung sloweniens und des faschistoiden kroatiens 1991? war bestimmt eine rein humanitäre geste
28.09.2012 12:21 Uhr
"Was hat sie den Deiner Meinung 1996 bis 2012 dort gemacht?"

geholfen den sumpf bosnien noch weiter zu versumpfen, oder hältst du den vertrag von dayton für einen gelungenen akt der zukunftsweisenden aussöhnung?
28.09.2012 12:25 Uhr
@angelus

Die enormen Fremdsprachekenntnisse der Balkanländer hat weniger mit den Aussenhandelststistiken zu tuen, sondern mehr mit den zahllosen Flüchtlingen und Fremdarbeitern, die damals (und heute noch) in Deutschland und Österreich leben und arbeiten.

Ich gebe Dir ja Recht, dass die deutsche Regierung am Zerfall Jugoslawiens unter anderem durch die vorschnelle Anerkennung von Skowenien und Kroatien eine Mitschuld trägt. Ich sehe auch die zahlreichen Waffenlieferungen insbesondere an die bosnischen Muslime sehr kritisch.

Aber was hat das mit dem Friedenseinsatz der BW 1996 bis 2012 zu tuen?
28.09.2012 12:30 Uhr
Zitat:
oder hältst du den vertrag von dayton für einen gelungenen akt der zukunftsweisenden aussöhnung?


Nein, das halte ich nicht. Das Daytoner Abkommen erinnert mich an die willkürlichen Grenzziehungen der Kolonialmächte in Afrika. Auch die Daytoner Grenzen haben nach Kriegsende weitere Vertreibungen und Elend nach sich gezogen.

Aber ich kenne persönlich gerade Bosnien lange und gut genug um bestätigen zu können, dass ohne den Einsatz (auch der BW) in Bosnien der Krieg so friedlich nicht beendet worden wäre und bald wieder aufgeflammt wäre.

Vergesse bitte nicht eines:

Der Grund der Auseinandersetzungen waren die ethnischen und religiösen Gegensätze, die sich über Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte aufgebaut hatten. Die Westmächte haben diese Auseinandersetzung leichtfertig für Ihre Zwecke missbraucht. GESCHAFFEN HABEN SIE SIE NICHT!

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 28.09.2012 14:31 Uhr. Frühere Versionen ansehen
28.09.2012 12:41 Uhr
"
Aber was hat das mit dem Friedenseinsatz der BW 1996 bis 2012 zu tuen?"

alles? als ob sich die bundesregierung, die bw, die nato und die uno auch nur für ein menschenleben interessiert hätten.

"Aber ich kenne persönlich gerade Bosnien lange und gut genug um bestätigen zu können, dass ohne den Einsatz (auch der BW) in Bosnien der Krieg so friedlich nicht beendet worden wäre und bald wieder aufgeflammt wäre."

das ist reine spekulation. das abkommen von dayton war für die meisten kriegsparteien ein erfolg: es hat die ethnifizierung und homogenisierung bosniens im nachhein legalisiert und legitimiert. die grenzziehungen haben die bantustanisierung nur forciert.

"Der Grund der Auseinandersetzungen waren die ethnischen und religiösen Gegensätze, die sich über Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte aufgebaut hatten."

ethnie und religion sind dort eins. es gibt keine "ethnologischen" oder sprachlichen differenzen zwischen kroaten, serben und bosniaken. in den bosnienkriegen hat die religion über leben und tod entschieden.

aber so ganz unrecht hast du nicht. das dilemma in jugoslawien begann, als vor allem in bosnien religion sich wieder als ersatzideologie durchsetzte und die bosnier und unter ihnen vor allem die bosnikanen, sich nicht mehr mit einer jugoslawischen oder bosnischen gesamtidentität identifizieren wollten.

"Die Westmächte haben diese Auseinandersetzung leichtfertig für Ihre Zwecke missbraucht. GESCHAFFEN HABEN SIE SIE NICHT!"

ganz so einfach ist es auch nicht. der balkan war über jahrhunderte der spielball von großmächten. österreich-ungarn, dem osmanischen reich und russland, später auch frankreich und deutschland.

in dem konflikt haben sich alte spannungen entladen, nicht grundlos wurden in den bürgerkriegen die semantiken der deutschen besatzungszeit wieder verwendet und nicht grundlos hat deutschland wieder seinen alten verbündeten kroatien unterstützt.
28.09.2012 12:53 Uhr
Ich kann Dich nicht so recht verstehen.

Wir gehen konform wenn Du auf die geschichtlichen Hintergründe verweist.

Nur, was hat der Einsatz der BW mit der Unterdrückung der Christen im osmanischen Reich zu tuen? Mit dem Zerbruch des ersten Jugoslawiens im WKII und dem dort tobenden Bürgerkrieg zwischen Ustasha, Tschetnik, Partisanen sowie der SS-Division der Muslime? Mit den nationalistischen Gegensätzen nach Tito zwischen dem Tudjman - Clan und dem Milosevic - Clan? Mit den separatistischen Bestrebungen des sich nach einen Gottesstaat sehnenden Izetbegovic?

Das alles liegt Jahre, Jahrzehnte, Jahhunderte zurück. Die BW kam mit einem eindeutigem UN- Mandat erst 1996 nach Bosnien, hat dort gearbeitet und muss heute Bilanzziehen.

War der Einsatz erfolgreich?
Sind solche Einsätze nützlich?
Was wurde falsch gemacht?


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 28.09.2012 14:54 Uhr. Frühere Versionen ansehen
28.09.2012 13:05 Uhr
@ rudieuro:

es gibt keinen ort ohne geschichte.

das die serben in den bundeswehrsoldaten die nachfolger der wehrmachtssoldaten gesehen haben, es keine zufälligkeit ist, dass deutschland in den jugoslawienkriegen als verbündeter kroatiens aufgetreten ist, etc. etc. etc. kannst du doch nicht durch den verweis auf eine zeitliche distanz nichtig machen.

"War der Einsatz erfolgreich?"

kommt drauf an, wie erfolg definiert wird. für die nationalistischen sektierer und die heuchlerische pseudomoral der deutschen und des westens bestimmt.

"Sind solche Einsätze nützlich?"

solche einsätze können nützlich sein, wenn sie ein blutvergießen verhindern, bzw. beenden, nicht, wenn sie das bereits vergossene blut zementieren.

"Was wurde falsch gemacht?"

von vorne bis hinten alles.
28.09.2012 13:43 Uhr
Eine Antwortoption "Nein" wäre hilfreich gewesen.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   LPP
  Volk, Sonstige
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