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Fragenübersicht Gibt man in Griechenland den Falschen nach?
1 - 19 / 19 Meinungen
13.06.2012 11:58 Uhr
womöglich beginnen einige zu erkennen, dass die grieche nicht plötzlich radikal geworden sind, sondern zunehmend verzweifeln unter bedingungen, die sich ein deutscher kaum vorstellen kann.

deshalb wählen sie zusehens radikale parteien. weil nicht von dem was angeblich in griechenland hineingepunkt wird auch bei den griechen ankommt,
die haben nur einfach jeden tag noch weniger - wie soll da bitte die wirschaft wieder auf die beine kommen?
das geht nicht, und wenn der saturierte rest europas da endlich draufkommen könnte, wäre allen gedient ausser den verbrecherischen geschäftspraktiken mancher banken.
13.06.2012 12:10 Uhr
Zum Nachgeben ist immer noch Gelegenheit, wenn die Griechen am kommenden Sonntag die bisherigen Machtverhältnisse bestätigen sollten. Dann hilft es nicht,darauf zu bestehen, die bisherigen Forderungen an die griechische Regierung und die griechische Gesellschaft bis zum letzten i-Tüpfelchen aufrecht zu erhalten.
Dann muss über Möglichkeiten nachgedacht werden, trotz erheblichen Widerstandes gegen die Sparauflagen ein Maximum dieser Forderungen umzusetzen.
13.06.2012 12:10 Uhr
Zitat:
Teile der EU-Geber erwägen die Lockerung der griechischen Sparauflagen nach den kommenden Wahlen


Tja, das dürfte M.Hollande sein, der bekanntlich mit mehr Schulden für Wachstum sorgen will. Genosse Gabriel tutet ja ins gleiche Horn.

Von mir aus können Frankreich, Italien, Belgien und wer noch zu diesem illustren Club gehört, dem maroden Griechenstaat Kredite zuschustern. Aus Deutschland sollte kein Heller mehr nach Athen wandern, bis die griechische Machtelite begriffen hat, dass ihre starrsinnige Haltung ihr Land ruiniert hat.

Signifikant war der griechische Protest, als Mme Lagarde auf den simplen Zusammenhang zwischen "Steuerzahlungsmoral" und "Staatsfinanzen" hinwies.

Zitat:
Nikos Lekkas, Chef der griechischen Steuerfahndungsbehörde SDOE..... "Die Steuerflucht in Griechenland erreicht zwölf bis 15 Prozent des Bruttosozialprodukts. Das sind 40 bis 45 Milliarden Euro im Jahr. Wenn wir davon auch nur die Hälfte eintreiben könnten, wäre Griechenlands Problem gelöst

Quelle: "Die Welt"

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.06.2012 14:19 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.06.2012 12:20 Uhr
Das wäre in diesem Fall dann ja quasi "vorauseilendes Gehorsam", oder? Schließlich sind die (Links-)Radikalen doch (noch) gar nicht an der Macht in Griechenland.
13.06.2012 12:38 Uhr
Nein. Ich sehe keinen taktischen Fehler. Es gab lediglich einen strategischen Fehler, nämlich Griechenland nicht vor zwei Jahren in Insolvenz gehen zu lassen. Und solange niemand diesen Fehler korrigiert, wird man Griechenland immer und immer wieder nachgeben, egal wer an der Macht ist.
13.06.2012 12:51 Uhr
Ich finde es immer wieder erschreckend, wie viele auf die populistischen Sprüche reinfallen, dass die Griechen über ihre Verhältnisse gelebt hätten und wir Deutschen sie nun "retten" müssen.

Es wäre schön, wenn sich endlich herumsprechen würde, wer die Verantwortlichen für diese Krisen sind.

Wir brauchen keinen Rettungsschirm für Banken, wir brauchen einen Rettungsschirm für die Menschen!

Das wichtigste: Private Banken müssen vergesellschaftet werden. Die Entmachtung der profit- und bonusgierigen Banker ist die Voraussetzung, damit sie ihren politischen Einfluss verlieren. Dann kann das Casino trockengelegt werden: Die gesamte Finanzbranche muss streng reguliert und auf das unmittelbare Kreditgeschäft begrenzt werden.

13.06.2012 12:53 Uhr
Eigentlich gibt die EU immer nach - die Geschichte der Verhandlungen mit Griechenland ist eine ständige Wiederholung von gebrochenen Reform- und Sparversprechen.

Und es ist leider zu erwarten, daß selbst bei einem Wahlsieg der völligen Spargegner die Milliarden weiter verschenkt werden.
13.06.2012 13:07 Uhr
Zitat:
Ich finde es immer wieder erschreckend, wie viele auf die populistischen Sprüche reinfallen...Private Banken müssen vergesellschaftet werden. Die Entmachtung der profit- und bonusgierigen Banker ist die Voraussetzung, damit sie ihren politischen Einfluss verli


Volle Zustimmung: Es ist erschreckend, wie viele Menschen auf diese populistischen Sprüche ("Banken vergesellschaften") hereinfallen.

Denn bekanntlich ist die Krise in Griechenland hausgemacht: Mit üppig fließendem EU-Geld wird ein Staatssektor aufgebläht, samt entsprechendem Versorgungssystem. Dazu Prestigeprojekte (wie z. B. die Olympischen Spiele 2004), Kapitalflucht ins Ausland haben den Staat restlos ruiniert. Nun ist Zahltag, da steht Griechenland das Wasser bis zum Hals.

Und durch die Verstaatlichung des Bankensektors steht Griechenland auch nicht mehr Geld zur Verfügung. Derzeit hortet z. B. die (staatliche) griechische Zentralbank die Euro-Barbestände, um für den Fall einer Währungsumstellung liquide zu bleiben.

Die Zeche zahlen jetzt die "kleinen Leute", die von einer begriffsstutzig-realitätsblinden politischen Klasse von rechts bis ganz links für dumm verkauft werden sollen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.06.2012 15:12 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.06.2012 13:18 Uhr
Zitat:
Kapitalflucht ins Ausland haben den Staat restlos ruiniert.


Kapitalflucht? Sagen wir es doch mit den Worten, wie es auch ist. Steuerhinterziehung! Und das ist einer der Gründe, warum Griechenland pleite ist. Nicht, weil die Menschen über ihre Verhältnisse gelebt haben.

Zitat:
Derzeit hortet z. B. die (staatliche) griechische Zentralbank die Euro-Barbestände, um für den Fall einer Währungsumstellung liquide zu bleiben.


Vollkommen verständlich.

Zitat:
Die Zeche zahlen jetzt die "kleinen Leute", die von einer begriffsstutzig-realitätsblinden politischen Klasse von rechts bis ganz links für dumm verkauft werden sollen.


Die linken sind die Einzigen, die immer wieder auf die Ursachen der Krisen hinwiesen und hinweisen. Deswegen werden sie ja auch so gehasst.
13.06.2012 13:26 Uhr
Zitat:
Steuerhinterziehung! Und das ist einer der Gründe, warum Griechenland pleite ist. Nicht, weil die Menschen über ihre Verhältnisse gelebt haben.


Wenn die Menschen Geschäfte machen, die dafür fälligen Steuern aber nicht abführen, leben sie über ihre Verhältnisse. Denn gleichzeitig beziehen sie Leistungen vom Staat, an dessen Finanzierung sie sich nicht beteiligen. Da reicht ein Rechenschieber, um die Pleite dieses Staates zu berechnen.

Zitat:
Die linken sind die Einzigen, die immer wieder auf die Ursachen der Krisen hinwiesen und hinweisen


Zur Zeit sind die Linken hier eher Nebelkerzenwerfer, die sich lieber am Feindbild "Banken" abarbeiten anstatt die erforderlichen Konsequenzen anzusprechen: Steuerehrlichkeit und Sparen.

Zitat:
Deswegen werden sie ja auch so gehasst.


Schiefe Märtyrerpose.
13.06.2012 13:27 Uhr
@AlleTage:
Zitat:
Steuerhinterziehung! Und das ist einer der Gründe, warum Griechenland pleite ist. Nicht, weil die Menschen über ihre Verhältnisse gelebt haben.

Das ist kein Gegensatz!

Oberstes Prinzip jeder seriösen Haushaltsführung ist eben, daß man dauerhaft nicht mehr ausgibt als Einnahmen da sind.

Die griechischen Einnahmen waren der Regierung dort bekannt. Sie hätte diese vielleicht durch Kampf gegen Steuerhinterziehung steigern können. Hat sie aber nicht.

Aber sie hat massiv mehr ausgegeben als Geld da war, das ist "über seine Verhältnisse leben". Ein Staat kann nicht mehr Beamte einstellen, höhere Renten zahlen oder mehr Einkäufe tätigen als er Geld in der Kasse hat.

Ansonsten kommt eben irgendwann die Pleite - das ist jetzt der Fall.

Zitat:
Die linken sind die Einzigen, die immer wieder auf die Ursachen der Krisen hinwiesen und hinweisen.

Quatsch. Die Linken gehören zu denen, die immer noch die Ursache der Krise ignorieren und so tun, als könne man weiterhin mit vollen Händen das Geld ausgeben.
13.06.2012 14:01 Uhr
Zitat:
Wenn die Menschen Geschäfte machen, die dafür fälligen Steuern aber nicht abführen, leben sie über ihre Verhältnisse. Denn gleichzeitig beziehen sie Leistungen vom Staat, an dessen Finanzierung sie sich nicht beteiligen.


Sorry, ich habe mich nicht deutlich ausgedrückt. Ich gehe davon aus, dass es bei den Griechen ebensoist, wie bei uns: Der/die brave ArbeitnehmerIn zahlen schön ihre Steuern. Die assozialen sind in der Regel die, die schon genug haben und den Hals nicht voll genug bekommen. Ja, da gebe ich Dir recht: Hier hat der Staat (wie bei uns auch) versäumt, diese Steuern einzutreiben. Ich denke, kein Land müsste pleite sein, wenn alle, auch die Reichen, ihre Steuern vorschriftsmäßig zahlen würden. Aber ebenso gehe ich davon aus, dass dies überhaupt nicht gewünscht ist, zumindest nicht von den Regierungen der verschiedenen Länder.

Und auch da stimmen wir überein: Die braven Beamtinnen, die VerkäuferInnen, die Angestellten usw., diese haben ihre Stuern gezahlt. Nach Deiner Devise also nicht über ihre Verhältnisse gelebt. Das waren die Reichen. Und genau diese bleiben nach wie vor verschont. Wie kann das sein?
13.06.2012 14:03 Uhr
Zitat:
Die griechischen Einnahmen waren der Regierung dort bekannt. Sie hätte diese vielleicht durch Kampf gegen Steuerhinterziehung steigern können. Hat sie aber nicht.


Stimmt. Halte ich für einen großen Fehler. Ebenso wie in diesem unserem Lande. Wären die Finanzämter gerade bei den Reichen so hinterher wie bei Herrn oder Frau Müller, Maier, Kunz ............ es sähe anders aus. S. meine obige Meinung.
13.06.2012 14:31 Uhr
Ach, die sollen sparen oder Schulden machen, wie sie wollen in Griechenland.

Wichtig ist nur, dass ICH das nicht bezahlen muss mit meinen hier in Deutschland hart erwirtschafteten Steuer-Euros.
13.06.2012 14:50 Uhr
@AlleTage:
Zitat:
Ich gehe davon aus, dass es bei den Griechen ebensoist, wie bei uns:

Mit solchen Vermutungen sollte man vorsichtig sein.

Zitat:
Der/die brave ArbeitnehmerIn zahlen schön ihre Steuern.

Und die braven Arbeitgeber und Selbständigen zahlen ihre Steuern ebenfalls - schließlich wird der größte Teil der Steuerlast von der kleinen Minderheit der Gutverdiener bezahlt.

Eine absolut perfekte Steuereintreibung wird man in der Praxis genausowenig hinbekommen wie eine kriminalitätsfreie Gesellschaft überhaupt.

Zumindestens in Deutschland wären die staatlichen Defizite auch bei kompletter Vermeidung von Steuerhinterziehung nicht zu decken.

Zitat:
Ich denke, kein Land müsste pleite sein, wenn alle, auch die Reichen, ihre Steuern vorschriftsmäßig zahlen würden.

Das ist deutlich falsch.

Zitat:
Die braven Beamtinnen, die VerkäuferInnen, die Angestellten usw., diese haben ihre Stuern gezahlt.

Davon kann man in Griechenland nicht unbedingt ausgehen.
Auf jeden Fall hat ein großer Teil von "braven", aber überflüssigen Beamten, die nur wegen Vetternwirtschaft eingestellt wurden, ihren Lohn bekommen, obwohl das Geld überhaupt nicht in der Staatskasse vorhanden war.
13.06.2012 15:29 Uhr
Es ist das übliche Muster und leider absolut falsch. Wie überall in der Politik, wird demjenigen nachgegeben, der am lautesten schreit und am aggresivsten Auftritt. Das Gegenteil wäre richtig.
13.06.2012 16:46 Uhr
Folgt man hier dem historischen Muster und ist bereit den Radikalen (Syriza) entgegenzukommen während man die Moderaten zuvor eisern am langen Arm verhungern liess?

Es ist genau umgekehrt - es ist ein letztes Manöver, um den "Moderaten" (d.h. den abgewirtschafteten Altparteien) noch einmal an die Macht zu verhelfen, in der Hoffnung, daß man dann mit ein paar Pro-Forma-Zugeständnissen weitermachen kann wie bisher.

13.06.2012 19:04 Uhr
Zitat:
schließlich wird der größte Teil der Steuerlast von der kleinen Minderheit der Gutverdiener bezahlt.


Meine Güte, immer wieder diese Märchen.

Was ist denn mit den ganzen anderen Steuern? MwSt? Mineralölsteuer? Tabaksteuer? Undundund ............. dann geht Deine Rechnung schon lange nicht auf.
14.06.2012 08:40 Uhr
@AlleTage:
Zitat:
Was ist denn mit den ganzen anderen Steuern?

Es geht hier um die Einkommenssteuer.
Denn nur dort geht es um "Arme" und "Reiche", und nur dort ist Steuerhinterziehung ein wesentliches Thema.

Tabaksteuer etc. zahlt jeder.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
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